Liebe „Gemeinde“,
dieses Forum könnte eines der interessantesten und anregensten bei w-w-w sein. Hier könnte theologisches Wissen ausgetauscht werden, hier könnten Juden, Moslems, Christen aller Konfessionen, Agnostiker und Atheisten diskutieren, ohne sich zu verbrennen oder in die Luft zu sprengen. Stattdessen aber übelste egomane Darstellung, Bekehrungszwang, vor allem wenig Hilfe für arglose Fragesteller! So, das musste ich mal loswerden, weil es mir hier keinen Spaß macht mitzudiskutieren.
Nemo hat eine, wie ich finde, kluge Frage gestellt, auch keine Pseudofrage, um irgendwem seine Meinung aufzudrücken, aber alle Antworter wollen nur ihren Senf dazutun, ohne ihm ersteinmal die Wurst zu reichen. Und um die Wurst geht es ja quasi.
Ich gebe in klassischer w-w-w-Manier die Antwort als Zitat. Hier also die römisch-katholische Antwort, gegeben von Dr. theol. habil. Andreas Laun, Weihbischof in Salzburg:
"…Wer kommt in den Himmel? Oder konkreter: Komme ich in den Himmel? Kommt der oder jener Mensch, den ich so sehr liebe, in den Himmel?
Im Himmel, sagt eine halbernste Betrachtung, werden wir uns im Himmel über drei Menschengruppen wundern: Über die, die im Himmel sind, obwohl wir sie nicht erwartet hätten; über die, mit denen wir sicher gerechnet haben, die aber (noch) fehlen; vor allem aber werden wir uns wundern darüber, dass wir selbst im Himmel sind.
Im Katechismus heißt es jedenfalls zu der gestellten Frage, wer denn in den Himmel kommt, lapidar: „Die in der Gnade und Freundschaft Gottes sterben und völlig geläutert sind, leben für immer mit Christus“ (1023). Und: „jene, die an ihn (Christus) geglaubt haben und seinem Willen treu geblieben sind“, nehmen an seiner Herrlichkeit teil (1026).
Das sind nur andere Worte für das „Halten der Gebote“, auf das Jesus den so genannten „reichen Jüngling“ verweist. Sicherheit für den Himmel bietet auch die Antwort Mariens an den Engel: Siehe ich bin die Magd des Herrn - ein Lebensprogramm, das zur Heiligkeit führt.
Aber das ist es ja, werden jetzt viele einwenden: Mein Leben hat doch dem Willen Gottes so oft nicht entsprochen! Ja, das wird schon so sein, aber dann sollten wir uns von Johannes Paul II. an den ersten, von Jesus selbst heilig gesprochenen Mann erinnern lassen, nämlich den Verbrecher, der mit Ihm gekreuzigt war und dem Jesus zugerufen hat: Amen ich sage dir, heute noch wirst du bei mir im Himmel sein.
Übrigens, Gott liebt auch die ungeborenen und ungetauften Embryonen, ebenso die geistig Behinderten, die Ihn nicht erkennen können, und überhaupt will Er das Heil aller Menschen, und zwar wirklich und für jeden, natürlich auch für die, die von Jesus nie gehört haben. Wir wissen nicht, wie die Gnade der Erlösung zu all diesen Menschen gelangt, aber sicher ist: Es gibt kein Heil außer durch das Kreuz Jesu Christi. Der Himmel ist Heimat für alle, die nur irgendwie wollen, auf Gott allein bekannte Weise können auch Menschen in den Himmel kommen, die scheinbar nichts von Ihm wissen. „Die Seelen der abgetriebenen Kinder beten für ihre Eltern“, soll einmal Marte Robin, eine große Mystikerin unseres Jahrhunderts gesagt haben - das liegt ganz auf dieser Linie der Hoffnung und des Glaubens an die Unendlichkeit Seiner Barmherzigkeit.
Als einmal, vor Jahren, irgendjemand in der Gegenwart meiner Mutter über meine mögliche Karriere als Theologie-Professor oder vielleicht sogar als Bischof sprach - ich erinnere mich nicht mehr genau -, lächelte sie gütig und abwehrend in einem: Die Hauptsache, sagte sie, meine Kinder kommen in den Himmel, alles andere ist nicht wichtig.
Dem ist, so scheint mir, nichts mehr hinzuzufügen."
Wer jetzt darüber diskutieren mag, bitte.
Gruß,
Andreas
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