Kontinuitätsgesetz philosophie

Also ist das so , dass in der Engstelle sich die Teilchen einfach nur schneller und härter kollidieren und dadurch schneller werden und dann auch die Energie Umwandlung von Druck in Kinetische stattfindet, weil sich ja die eben Teilchen alle härter kollidieren?

Es tut mir leid, aber hier lese bzw. denke ich schon wieder "es gibt keine Antwort ".
(Ich bin nicht der hellste.)

Oder ist das einfach nur so mit der Beschleunigung und so , weil das ein Naturgesetz ist? So wie der Magnetismus (oder entstehung des Universums)? @Der_Namenlose
Vereinfacht.

Hallo @Pfranzy,
die Klassische Mechanik ist deterministisch. Das bedeutet, dass aus vollständig bekannten Anfangsbedingungen eindeutig festgelegt ist, wie sich das System in der Zukunft entwickeln wird. Für das Gas in deinem Rohr ist es aber nicht möglich, diese Anfangsbedingungen exakt zu messen. In diesem Sinne kann man die weitere Bewegung der einzelnen Gasteilchen nicht vorhersagen.

Aber bestimmte Mittelwerte stellen sich verlässlich ein. Denn diese sind unabhängig von der konkreten Wahl der Anfangsbedingungen. Wie das genau funktioniert, das ist in der Statistischen Mechanik erklärt.

Die zugrundeliegenden Naturgesetze sind letztlich die Energieerhaltung, die Impulserhaltung, die Drehimpulserhaltung und die Teilchenzahlerhaltung. Daraus ergibt sich dann im Rahmen der Statistischen Mechanik etwa die Kontinuitätsgleichung. Und aus dieser wiederum folgt, dass in einer Engstelle im Rohr das Gas schneller strömt. Das ist also kein eigenständiges Naturgesetz, sondern eine Folgerung aus den oben genannten weitaus allgemeineren Prinzipien.

Liebe Grüße
vom Namenlosen

Also entsteht das „Phänomen“ , also die Beschleunigung des Fluids einfach nur dadurch, dass mehre Gesetze „vorhanden sind“? Mal wieder nur vereinfacht.
PS: Ich wollte dir mal danke sagen @Der_Namenlose . Du schreibst sehr Informative und Mühevolle Antworten, die mir sehr weiter helfen. Ich will damit aber nicht sagen , dass die anderen Beiträge nicht hilfreich sind!

Nein. Es gibt in der Physik keine Gesetze, an die sich etwas halten muss. Die „Gesetze“ sind nur Beschreibungen für das, was man beobachten kann. Und sie gelten auch nur so lange, bis man eine genauere oder besser stimmende Beschreibung kennt.

Newton hat irgendwann mal die Schwerkraft erfunden. Seine Gesetze sind zwar noch allgemein gebräuchlich, weil sie im Alltag hinreichend genau funktionieren. Aber eigentlich sind sie seit Einstein durch bessere Gesetze ersetzt worden. Und nach Einstein kam die Quantenphysik dazu, die wieder neue Gesetze kennt.

Es bleibt halt schwierig…

Naja , also ich meinte wie wir ja schon vor einer weile geschreiben haben, dass es dadruch schneller wird , da es z.b die Massenerhaltung und Energiehaltung „gibt“ oder wie Namenlos geschrieben hat , die Impulserhaltung, Drehimpulserhaltung und Teilchenzahlerhaltung (Das Kontinuitätsgesetz besteht aus (den) Gesetzen). Und es gibt keine genauere „Erklärung“ als diese „Gesetzte“ , zu der Frage , wie die Luft schneller wird , oder?
Ich hoffe , man versteht was ich meine. @Der_Namenlose

@Der_Namenlose .
Könnte eine stark vereinfachte Antwort so aussehen : es gibt Gesetze (z.b Impulserhaltung, Massenerhaltung usw. (Die das kontinuitätsgesetz beschreiben)), und dadurch kann man sich so ein wenig herleiten , was die Ursache ist , dass die Geschwindigkeit in einer Verengung höher ist bzw. das benatwortet es so indirekt?

Ich wollte euch nur mal sagen , dass ich noch sehr jung bin und ich erst in der 9 Klasse bin und daher soll es nicht zu 100% stimmen , sondern es soll einfach nur so ein , dass man es sich so vorstellen kann.
:slight_smile:

Hallo @Pfranzy,
das kann man so sagen. Ich finde, dass du die Zusammenhänge jetzt ganz gut verstanden hast. :+1:
Liebe Grüße
vom Namenlosen

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Hallo @anon2160089,
der Aussage

Es gibt in der Physik keine Gesetze, an die sich etwas halten muss.

möchte ich entschieden widersprechen. Meines Erachtens ist eher das Gegenteil richtig. In der Naturwissenschaft müssen sich die Objekte exakt an die Gesetze halten.

Die Menschen einer Gesellschaft „müssen“ sich gar nicht an die Gesetze halten. Ich habe bei jedem Gesetz die freie Willensentscheidung, ob ich es befolge oder breche. Im letzteren Fall muss ich natürlich mit den Konsequenzen leben. Aber ich habe die Möglichkeit, gegen die Gesetze unserer Gesellschaft zu verstoßen.

Die Objekte der Physik, Elektronen und Gasmoleküle und sonstige elementare oder weniger elementare Teilchen, haben aber keinen freien Willen und somit auch keine Willensentscheidung. Sie müssen sich exakt an die Gesetze der Physik halten. Und sie tun das auch permanent. Wenn ich das gleiche Experiment eine Million mal durchführe und eine Million mal Elektronen in ein elektrisches Feld schieße, dann fliegen alle Elektronen nacheinander auf der gleichen Bahn. Kein einziges Elektron tanzt aus der Reihe, keines ist individuell. Tatsächlich zeigt sich in der Quantenmechanik, dass die elementaren Teilchen prinzipiell ununterscheidbar sind (vgl. PS1).

Du schreibst

[Die Gesetze] gelten auch nur so lange, bis man eine genauere oder besser stimmende Beschreibung kennt.

Das trifft meines Erachtens die Sache nur fast. Wer einen physikalischen Prozess (Bewegung von Gasteilchen oder fallenden Regentropfen oder von Autos bei einem Autounfall oder …) vorhersagen möchte, der muss den Vorgang durch ein mathematisches Modell beschreiben und kann im Rahmen dieses Modells dann etwas ausrechnen und eine Vorhersage formulieren. Das Wort Modell zeigt schon, dass der arbeitende Wissenschaftler hier nur Teile der Wirklichkeit betrachtet. Eigentlich müsste man wohl quasi den gesamten Kosmos berücksichtigen, weil natürlich die Bewegung des Regentropfens auch ein kleines bisschen durch die Anziehungskraft der Sonne und des Mondes und eine Luftdruckschwankung und den Lichteinfall von der Sonne und sämtlichen Fixsternen und die Druckwelle eines vorbeifliegenden Vogels usw. beeinflusst wird. Durch eine geeignete Wahl des Modells lässt man alle kleinen Effekte außen vor und rechnet nur mit den wichtigsten Einflüssen. Dann kommt natürlich auch nur eine Näherung als Ergebnis heraus. Je genauer man das Ergebnis haben möchte, desto mehr Einflüsse müssen berücksichtigt werden.

Das heißt, im Rahmen der jeweiligen Modellierung gelten die Gesetze exakt (vgl. PS2). Aber die beteiligten Teilchen folgen diesen Gesetzen nur näherungsweise, weil die Modellierung nicht exakt ist. Und die wahren Gesetze bleiben vielleicht für immer unbekannt. Bislang jedenfalls haben wir nur immer bessere Modelle entwickelt, aber immer ist klar, dass wir das letzte Ziel, die grand unified theory, noch nicht gefunden haben.

PS1. Dazu schreibt das Lexikon der Physik von Spektrum:

[Identische Teilchen] sind im Prinzip ununterscheidbar und führen deshalb beim Abzählen der möglichen Quantenzustände eines Mehrteilchensystems zu einer Statistik, die von der klassischen Maxwell-Boltzmann-Statistik deutlich verschieden ist. Teilchen mit ganzzahligem Spin folgen der Bose-Einstein-Statistik […] Teilchen mit halbzahligem Spin […] dagegen […] werden nach der Fermi-Dirac-Statistik verteilt.

PS2. Der physikalische Sachverhalt, die reale Welt, wird beschrieben durch ein mathematisches Modell. Im Rahmen dieses Modells wird mit den Methoden der Mathematik gearbeitet. Die Folgerungen, Rechnungen und Herleitungen sind im Rahmen des Modells exakt. Denn die Mathematik ist exakt und perfekt logisch. Die Vorhersagen des Modells werden dann wieder in die reale Welt zurückübersetzt. Und dort beschreiben die Wirklichkeit nur näherungsweise, weil ja da verwendete Modell nur eine Näherung ist.

Liebe Grüße
vom Namenlosen

Es gibt keine Gesetze in der Physik.

Lieber @anon2160089,
das könnte eine interessante Diskussion werden, wäre aber hier in diesem Thread off topic. Darum verfolge ich das hier nicht weiter.
Liebe Grüße
vom Namenlosen

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