hallo Wissende,
welche Widerrufsfristen oder sonstige Möglichkeiten bestehen wenn nach einem unaufgeforderten Telefonanruf eine Ware, in diesem Fall eine Kreditkarte, per Nachnahme zugestellt werden soll und die Annahme der Nachnahme verweigert wurde.
zur Sachlage:
Es fand ein Telefonat statt bei dem mit Hintergrundgeräuschen und in ausländischem Akzent von einer Kreditkarte die Rede war. In dem Glauben dass es um die eigene Karte geht die zufälig in den nächsten Tagen ungültig geworden wäre wurde die eine oder andere Frage leider mit „ja“ beantwortet.
(wollen Sie eine Kredit-Karte, können wir sie zuschicken, stimmt die Adresse noch)
So oder ähnlich könnte die Fragestellung gewesen sein, das ist konkret nicht erinnerlich weil auch unverständlich.
Wenige Tage danach sollte die o.g. Nachnahme für 98,90€uro zugestellt werden, die Annahme wurde verweigert. Ein sofortiger schriftlicher Widerspruch war nicht möglich da kein konkreter Bezug zur Lieferung wie Anschrift, Bestelldatum oder Numer bestand.
Einige Tage danach meldet sich ein Inkassobüro Euro Collect und verlangt 181,30€uro, die ursprüngliche Forderung Plus Gebühren für das Inkasso.
An beide, erst jetzt bekannte Adressen, wurde schriftlich per Einschreiben Widerspruch gegen die Forderungen eingelegt und auf Anraten der Polizei Anzeige wegen versuchten Betruges
erstattet. (im Internet war zuvor recherchiert worden, dort gibt es massenhaft Eintäge diesbzgl.)
Es soll ein Tonprotokoll des Telefonates vorliegen, ausserdem wird von Euro Collect behauptet eine Widerrufsbelehrung und Bestellbestätigung seien per Mail an die angeblich bekannte Mailadresse verschickt worden. Diesbzügliche Mails sind nicht bekannt, auch hat bisher kein Mailkontakt stattgefunden sodass davon auszugehen ist dass die entsprechende Mail Adresse gar nicht bekant ist. Solte diese dennoch bekannt sein stammt sie vermutlich aus der gleichen Quelle wie HDY Nummer, Vorname, Name und Anschrift. Forderungen in den Schreiben sind an „sehr geehrter Herr“ gerichtet, Adressat der Schreiben und telefoniert hat allerding eine weibliche Person.
Beide Beträge und die Namen der beteiligten Unternehmen können im Internet gefunden werden. Es handelt sich offenbar um eine zwischenzeitlich bekannte und im Internet nachzulesende Masche.
Fakten/Fragen zur Sachlage:
1)wissentlich wurde niemand aufgefordert ein Angebot zu unterbreiten, der Anruf erfolgte ohne eigene Zustimmung.
2)sind solche Anrufe nicht rechtswidrig und verboten ?
3)Anschrift sowie Vor und Nachname waren dem Anrufer bekannt. Er forderte den das
Gespräch annehmenden Mann auf mit der namentlich bekanten weiblichen Person verbunden zu werden.
4)in einem nachweislich 2 minütigen Telefongespräch bei dem unter Zeugen widerholt um Textwiederholung gebeten wurde weil unverständlich gesprochen bzw. die Geräuschkulisse zu hoch war können unmöglich Vertragsbedingungen und Widerrufsbelehrung stattgefunden haben
5)sollte ein Telefonprotokoll tatsächlich existieren bleibt zu erklären wie eine weibliche Person etwas bestellt, die Forderungen aber an einen „sehr geehrter Herr xxyxyx“ gerichtet sind
6)nach Bekanntwerden der Adressen durch das Forderungsschreiben von euro collect in em bei Nichterfüllung der Forderung mit Schufa-Eintrag gedroht wurde erging an beide sofortiger Widerspruch und die Rechtmäßigkeit der Forderungen wurde bestritten.
7)muss einem telefonischen Vertrag der aus einem unaufgeforderten Anruf entsteht eine schriftliche Zustimmung folgen wenn die Ware zugestellt wurde und was passiert, wenn wie in diesem Fall, die Annahme verweigert wurde ?
Die Geschichte läuft seit Anfang 2017 und ist mittlerweile in Aachen anhängig. In den nächsten Tagen gibt’s ne weitere Vorladung im hiesigen Präsidium zur Zeugenaussage in der Angelegenheit.
Wer hat ähnliches erlebt oder aktuell an der Backe und wie wird man das endgültig los.
bin gespannt auf die Tipps
Gruß PM