Hi …
Nach Reset des Switches stellte ich fest, dass mein PC kabel
wohl schon länger nur 10mbit liefert.
„Ein PC Kabel“ liefert erst mal gar nichts. Das sind nur Kupferdrähte ohne jede Intelligenz. Beim Einstecken des Kabels tauschen die beiden Netzwerk-Anschlüsse eine Tabelle miteinander aus, was jeder von beiden kann. Dann wählen die beiden die ihrer Meinung nach „besten“ (=schnellste) Einstellungen, die beide können. Bei allen modernen Computern und Switches ist das entweder 100MBit/FD oder 1GBit/FD. Eine Form der „Kabelmessung“ gibt es dabei nicht. Dementsprechend sagen die Lämpchen auch nur aus, was vereinbart wurde, und nicht, ob es auch funktioniert.
Kommt keine gemeinsame Vereinbarung zustande, gehen die gängigen Chips normalerweise auf die ihrer Meinung nach „vorsichtigste“ Einstellung: 10Mbit/HD. Du kannst also am Nichtaufleuchten der Lampe nicht unterscheiden, ob der Parameteraustausch gescheitert ist, ob die Schnittstelle auf 10Mbit eingestellt ist, ob ein Hardwaredefekt vorliegt oder ob die Treibersoftware der Netzwerkschnittstelle einen Schlag hat.
Wenn die Qualität des Kabels nicht reichen sollte für das was die beiden Teilnehmer vereinbaren, gibt es (normalerweise) Paketfehler en Masse, vor allem unter Last, und grottenlahme Verbindungen, Dass die beiden Teilnehmer erkennen, dass das Kabel irgendwie „falsch“ ist und einer sogar seine Kontrollampe nicht anschaltetd eswegen halte ich für ausgeschlossen --> beim Kabel wirst Du nicht fündig werden.
Früher gab es deswegen mal für jede ordentliche Netzwerkkarte eine bootfähige Disketten mit einem Diagnosetool, das völlig von der Betriebssystemversion unabhängig und schön Schritt für Schritt die Netzwerkkarte ausgetestet hat. Du kannst danach suchen, eventuell hast Du Glück, aber meiner Erfahrung nach wurde diese nützliche Diagnosemöglichkeit inzwischen von den meisten, bzw. allen, Netzwerkkartenherstellern wegrationalisiert.
Auch einstellen auf vollduplex 100mbit statt automatisch bei
beiden geräten bringt keinen unterschied.
Nur damit ichs richtig verstehe — Du stellst beide Teilnehmer auf 100Mbit/FD, und die 100MBit Kontrollampe geht trotzdem nicht an? Dann würde man auf einen Hardware-Defekt in der Schnittstelle oder, häufiger, auf einen fehlerhaften Treiber tippen.
ebenso einstellen
vom selben TCP/IP netzwerk nicht.
Das ist auch eine völlig andere Baustelle.
Wenn die onboard Lan karte defekt ist dürfte doch aber gar
nichts gehen oder?
Man kann sich leider nicht aussuchen, wie sich ein Defekt auszuwirken hat. in den Netzwerkkarten werkeln inzwischen eigene kleine Computerchen (Controller), dementsprechend ist alles möglich.
Woran kann das liegen?
Defekt? inkompatibilität? Softwarefehler? Eigenfehler (doch eine Einstellung verbaselt)?
Raten ist billig. Und ich bin kein Hellseher, und der PC ist weit weg. Ich würde zweistufig vorgehen.
Erstens den PC mit einer der vielen Linux Live CDs booten, auch Virenscanner - CDs mit Netzwerkunterstützung wären geeignet, die starten installationsfrei und erkennen die meisten gängigen Netzwerkkarten. Damit wird ein komplett unabhängiger Satz Software/Treiber auf den Rechner losgelassen. Gehts dann, ist die Hardware OK, es klemmt an der Software. Mangels ordentlicher Diagnosemöglichkeiten und wegen der zahllosen Fehlerquellen unter Windows würde man die üblichen Schüsse ins Dunkle probieren, um den Treiber der Netzwerkkarte unter Windows neu zu installieren, also deinstallieren/neuinstallieren, neuere Version suchen und installieren, in allerletzter Konsequenz, wenn man gar nichts findet, Systemwiederherstellung versuchen, oder gleich Windows neu installieren. Etwas weniger rabiat könnte man vorgehen, wenn man einen halbwegs baugleichen Computer mit der selben Netzwerkschnittstelle zur Verfügung hat, der funktioniert, dann könnte man auch noch versuchen, durch Vergleich der Treiberversionen und der (normalerweise undokumentierten) Registry Einträge eine Windows Neuinstallation zu umgehen. In Firmen, wo man normalerweise ganze Haufen baugleicher Rechner mit gleich aufgesetzter Software hat geht das oft, für private EInzelmsschinen kann man nicht davon ausgehen dass man ein Vergleichsgerät auftreiben kann.
Zweitens: zeigt auch ein gestartetes Live-Linux das gleiche Problem, würde man noch einen letzten Ausflug durch die BIOS Settings des Rechners machen, nach Einstellmöglichkeiten für die Netzwerkkarte fahnden, ein eventuell vorhandenes Handbuch zum Mainboard durchsehen ob es da eventuell ein per Geheimtaste aufzurufendes Netzwerkkarten-BIOS gibt (gabs mal eine Weile lang um Sperenzchen wie Wake-on-LAN oder PXE Boot einzustellen - bevor diese Settings bei den meisten Rechnern ins normale BIOS integriert wurden), das BIOS auf Werksstandards rücksetzen, und wenn das alles ergebnislos verläuft würde man die Netzwerkschnittstelle als defekt abhaken, und entweder eine PCI Steckkarte oder einen USB Ethernet Dongle einsetzen. beide gibt es für wenig Geld an jedem Hauseck.
Gruss Armin.
P.S. Du weisst es offenbar, aber nur zur Sicherheit und für andere, die das gleiche versuchen: wenn Du die Schnittstellenparameter auch nur eines der beiden Kommunikationspartner von „automatisch“ auf etwas Festes setzst, also z.B. 100Mbit/FD, musst Du auch die Einstellung des Partners von Hand auf die gleiche Einstellung setzen. Grund: sobald Du „automatisch“ abschaltest, geht das System davon aus, dass Du die Parameter von Hand steuern möchtest, und der Tabellenaustausch was wer kann unterbleibt völlig. Die andere Seite, die noch auf „automatisch“ steht, bekommt dann keinerlei Infos zum Partner, und wählt in diesem Fall irgendeinen Default, wenn man Glück hat, passt das, oft missverstehen sich aber die beiden Partner, und das gibt dann die tollsten Folgefehler.
