mein guter alter Benz ist am Ende seines Lebens angelangt und ich sehe mich gezwungen ihn in den nächsten Monaten durch ein neues Fahrzeug zu ersetzen.
Da man ja im Moment nicht so wirklich weiß welche Antriebsart sich in Zukunft durchsetzen wird, habe ich mir überlegt ob es nicht sinniger wäre jetzt erstmal ein Fahrzeug zu leasen und so die nächsten zwei bis drei Jahre zu überbrücken.
Gleichzeitig möchte ich den Zeitraum nutzen, um auszuprobieren ob ich mit einem E-Fahrzeug klar komme.
Daher stellt sich mir die Frage was man beim Leasing beachten muss? Macht das Sinn oder ist das wirtschaftlich ein Fass ohne Boden?
da muss man immer aufpassen, dass man mit den Kilometern hinkommt. Viele Lockangebote haben nur lächerlich wenig Kilometerleistung drin und E-Autos spielen ihre Kostenvorteile erst bei höheren Jahresfahrleistungen so richtig aus.
Puh, dann bist du spät dran. Einige Elektroautos haben Lieferzeiten von 12 Monaten.
Grundsätzlich verdient der Leasinggeber ja irgendwie - wie kann es dann für den Nehmer preiswerter sein?
Elektroautos brauchen ja Strom, bedenke die Strompreisentwicklung. Einige meiner Kunden sind wegen Insolvenz des Anbieters oder Auslaufen der Verträge in die Grundversorgung mit 52 ct./kWh gerutscht.
Diese Verdoppelung der Energiekosten hatten wir bei Diesel und Benzin noch nicht.
Sicherlich ist es aktuell schwierig, einen neuen Stromer zu bekommen, keine Frage. Wenn du dich nicht auf ein Traumauto festgelegt hast, dann könnte es klappen, ein Fahrzeug zu erhalten, das nicht so gefragt ist. Frag nach, das kostet nichts.
Bei einem Verbrauchmvon 15 bis 20 kWh auf 100 km kannst du dir deine eigenen Kosten selber ausrechnen.
Wartung pro Jahr irgendwo um 100 Euro typisch, es gibt wenige Teile, die einer Inspektion bedürfen. Von der Kfz Steuer bist du auch 10 Jahre befreit.
Entscheidend ist immer noch für mich, wo du laden kannst. Eine eigene Wallbox ist perfekt, auch einen230 Volt Aussensteckdose reicht in den meisten Fällen aus. Ansonsten musst du mit den Ladestationen deiner Umgebung auskommen.
Fossile Kraftstoffe werden übrigens auch nicht günstiger.
Das reine Fahren mit einem Stromer ist aufgrund der Rekuperation ungewohnt, nach kurzer Eingewöhnungszeit möchtest du es nicht mehr missen. Lediglich die Bremsen sind ein Problem, da sie kaum noch benutzt werden. wenn du zwingend einen Anhänger benötigst, dann gibt es aktuell kaum Fahrzeuge mit AHK und wenn, dann nur mit geringen Zuglasten.
Ansonsten werden die Autos einfach nur schnell schnellere, keine Schaltpausen oder hörbare Motorgeräusche. Gas geben, fertig.
Einige Monate Lieferzeit bis zu 14 Monaten für gefragte Modelle kannst du einplanen.
-Luno
bist Du sicher, daß Du wirklich auf ein eigenes Kfz angewiesen bist?
Mittlerweile haben auch viele Car-Sharing-Organisationen E-Mobile in der Flotte - auch außerhalb von Ballungsräumen.
In Kombination mit dem ÖPNV wäre das evtl. die kostengünstigste „Test“-Möglichkeit.
Ich habe mich extra wegen der beiden vorhandenen E-Mobile in meiner nicht sehr bedeutenden Kreisstadt angemeldet und eine Probefahrt von 3 Std. gemacht. Ohne Lade-Stress-Erfahrung, denn das Fahrzeug musste an der Ladestation zurückgegeben und angestöpselt werden.
Leasing ist kostentechnisch für den Privatmenschen normalerweise die schlechteste Variante. Das ist für Firmen und Selbständige, die die Betriebskosten absetzen können und das Fahrzeug nicht aktivieren wollen, deutlich interessanter.
Wenn Du so ein Fahrzeug ausprobieren möchtest und Carsharing für Dich nichts ist, würde ich mal nach Langzeitmieten von Herstellern und Autoverleihern Ausschau halten. Da musst Du Dich dann auch nicht gleich zwei oder drei Jahre binden. Zum Ausprobieren sollte ein Jahreszyklus reichen.
die verlinkte Seite von „book-n-drive“ zeigt nur einen kleinen Teil des Car-sharing-Angebotes.
Es fehlen insbesondere die großen Anbieter des „Stadtmobil“-Verbundes, aber auch sehr viele kleinere regionale Anbieter wie zB Deer.
Deswegen verstehe ich auch nicht, warum hier massenhaft geleaste Fahrzeuge mit WOB-Kennzeichen herumfahren. Ja, du hast „normalerweise“ geschrieben, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es für Werksangehörige SO viel günstiger ist. Weißt du was davon?
Woran erkennst Du, dass die Fahrzeuge von Werksangehörigen privat geleast sind?
Es gibt in der Tat massenhaft geleaste Konzernfahrzeuge mit WOB, GF, BS, WF, H, … Kennzeichen. Das sind dann aber üblicherweise keine Privatfahrzeuge sondern Firmenfahrzeuge/Dienstwagen von Leuten die bei VW-Zulieferern bzw. -Dienstleistern arbeiten. Und diese Zulieferer/Dienstleister machen sich gerne „Lieb Kind“ bei VW, indem sie nur/einen hohen Anteil Konzernfahrzeuge einsetzen. Als ich selbst noch bei einem entsprechenden Unternehmen arbeitete, hatte ich auch nur die Wahl zwischen den verschiedenen Konzernmarken, und wenn wir mal wieder beim VW-Einkauf für ein größeres Thema waren, wurde immer auch eine Folie mit den im letzten Jahr bezogenen Konzernfahrzeugen präsentiert, und das machten auch die Wettbewerber.
Einige (nicht die Masse!) kenne ich persönlich, und hier wohnen einfach viele Werksangehörige (keine Zulieferer/Dienstleister-Mitarbeiter, sondern „richtige“).
Jemand hatte mir mal „verraten“, dass Autos mit WOB-Kennzeichen, einem Buchstaben und vier Ziffern geleaste Fahrzeuge wären, wobei es da auch Ausnahmen gibt, weil bei einem D als Buchstaben es sich um Dienstwagen handeln soll. Evtl. wurde das auch auf weitere (Einzel-)Buchstaben ausgeweitet, weil es sicherlich deutlich mehr Dienstwagen sein soll, aber das Alphabet hat ja auch viele Buchstaben …
Hier in Hamburg ist carsharing eine tolle Sache finde ich, das Angebot ist ziemlich groß, wenn man in einem gewissen Umkreis wohnt.
Für Menschen mit Kindern ist es schon schwieriger.
Es lohnt sich dann sehr, wenn man nur ca. ein- bis zweimal die Woche oder mehrmals die Woche für kurze Fahrten ein Auto braucht.
Aber nach meinen Erfahrungen sind die Möglichkeiten jenseits der größten deutschen Städte leider schnell begrenzt.
VW hat tatsächlich ein Buchstaben-/Nummernsystem, innerhalb dem die Stadt Wolfsburg keine Nummern an Dritte vergibt und die Zulassung nur an VW nach deren eigenen Vorgaben erfolgt. Die entsprechenden Kennzeichen werden sogar im Werk selbst in Halle 3 produziert. Zudem hat sich Wolfsburg jetzt auch noch WBG gesichert, um insbesondere auch für VW und deren Töchter da noch zusätzliche Möglichkeiten in dieser Hinsicht zu eröffnen. Die letzte mir bekannte Variante war, dass C, D, E, F und G Dienstwagen waren, während die restlichen Einzelbuchstaben mit hohen vierstelligen Nummern Leasing-Fahrzeuge waren.
Und in der Tat sind die Fahrzeuge der Werksangehörigen über die Jahre zunehmend Leasing-Fahrzeuge geworden (wobei ich aus dem Thema inzwischen drei Jahre raus bin). D.h. die werden dann nicht mehr privat gekauft und hinterher ebenso privat weiterverkauft, sondern nur noch für die Haltedauer geleast. Details müsstest Du mal bei Werksangehörigen erfragen. Das scheint in diesem Ausnahmefall tatsächlich gegenüber dem bisherigen Modell von Vorteil zu sein. Ändert aber nichts an meiner Einschätzung, dass es für den Normal-Privatmenschen (der nicht zufälligerweise Werksangehöriger eines Automobil-Herstellers, … ist), finanziell regelmäßig uninteressant ist.
bist Du leider nicht auf dem aktuellen Stand. Mittlerweile gibt es durchaus eine Menge Klein- und Mittelstädte, die einen umweltfreundlicheren Mobilitätsverbund aus ÖPNV, Car-sharing und Fahrad aktiv fördern.
Das Thema taugt nur noch bedingt für Stadt-Land-Pauschalisierungen.
Hallo Wolfgang,
Das sollte mich freuen, wenn ich mich hier irre. Je mehr Menschen mitmachen, desto engmaschiger differenzierter kann das Angebot sein. Und dann kommt es natürlich auf den Anspruch an. Möchte ich bei spontaner Entscheidung immer freie Autos in der Nähe haben, oder reicht es mir, wenn ich für wichtige Termine eine Woche im voraus ein Auto reservieren kann?
PKW-Leasing steht und fällt mit dem, was für den Zeitpunkt der Rückgabe vereinbart wird, sowohl was den Zustand des Fahrzeugs betrifft, als auch, was die Abrechnung von Mehr- und Minderkilometern betrifft.
Die (in der Regel an den Herstellern dranhängenden) Leasinggesellschaften machen ihren Gewinn mit der Verwertung der zurückgegebenen Fahrzeuge, d.h. sie müssen schauen, dass sie an diesem Punkt billig einkaufen = der Leasingnehmer sollte bei der Rückgabe so viel wie möglich bluten.
Bei E-Fahrzeugen geht es den Herstellern unabhängig von dieser Einzelheit auch sehr stark um Zulassungszahlen. Das hässliche Entlein BMW i3, das richtig scheiße gezeichnet, aber sonst gar nicht so schlecht ist, kriegst Du per Leasing z.B. regelrecht nachgeschmissen, ohne dass da ein dicker Pferdefuß dran wäre.
Trotzdem: Schau genau nach den Konditionen betreffend Rückgabe - in allem anderen nehmen sich die Brüder nicht viel.
Werksangehörige von VW (und sicherlich auch anderer Hersteller) haben deutlich günstigere Konditionen als Ottonormalleaser. Wobei ich nicht weiß, ob das derzeit, wo recht wenige Fahrzeuge gebaut werden, auch noch so ist. Und wie das steuerlich aussieht (Stichwort geldwerter Vorteil), möchte ich gar nicht wissen.
Auf jeden Fall fahren hier bei uns, 50km von WOB entfernt, dank eines VW-Werkes vor Ort, genügend Fahrzeuge mit WOB-Kennzeichen herum, die teilweise nur für 6 Monate geleast werden.
Von einem VW-Zugehörigen habe ich neulich gehört, dass er recht günstig einen E-Corsa geleast hat. Wobei beim Leasing immer zum Schluss noch eine böse Überraschung kommen kann. Z.B. ein Lackschaden, den man selber gar nicht verursacht hat, für dessen Beseitigung aber sicherlich nicht der Leasinggeber bezahlen möchte.
Hallo Ebenezer. Also welche Antriebsart sich durchsetzen wird, ist für PKW bereits entschieden.
Nun, das Privatkundenleasing wurde hier ja ausführlich durchgekaut. Ich habe mich dennoch dafür entschieden. Dass mich das mehr kostet als andere Finanzierungsmodelle, war mir bewusst. Ich hatte aber meine Gründe.
Es gibt 2 Grundsätze die man bei einem Antriebswechsel beachten sollte. Zum einen muss man ein wenig Enthusiasmus für die Technik mitbringen, zum anderen ist die Erwartungshaltung sehr entscheidend. Es gibt ja nicht wenige die sich nicht umstellen wollen. Das Auto muss viele 100km am Stück fahren und dann in 5 Minuten nachtanken können. Davon sind E-Autos (noch?) sehr weit weg. Als Kilometerschrubber auf der Autobahn eignen sich nur sehr wenige Modelle und auch da muss man Ladepausen mit 20-30 Minuten einplanen. Für ein „gemischtes“ Fahrprofil passt es mMn aber schon ganz gut. Auch die Sache mit der Anhängerkupplung ist nicht mehr so schlimm wie früher. Vor allem die Allrad-Modelle dürfen ausreichend Gewicht ziehen (meist 1,5-2t) - was aber kräftig Reichweite kostet. Weite Strecken mit Wohnanhänger sind mühsam, da würde ich mir für die Urlaubsreise eher ein anderes Arbeitstier mieten.
Sofern man zuhause laden kann, dürfte sich die Umstellung sehr einfach gestalten. Bei der Förderung gilt noch beachten, dass beim Leasing die Mindesthaltedauer 24 Monate beträgt - sonst muss man anteilig zurückzahlen. Beim Kauf sind es derzeit noch (nur) 6 Monate.
Ich hoffe ich konnte ein paar nützliche Infos beisteuern.
Bernd