Lehmannbrüder und Sachsen LB, erneut Mrd-Verluste?

Politik Finanz- & Wirtschaftspolitik
#1

Entstehen dem Freistaat Sachsen (bzw. uns, dem Steuerzahler), der für die bankrotte Sachsen LB bürgt, erneute Kosten wegen des Konkurses der Lehmannbank (Zusammenarbeit in Sealink Funding Limited)??
Oder wie soll ich den untenstehenden link interpretieren?

http://www.medienservice.sachsen.de/news/31732

Zitat daraus:
15.09.2008
SMF - Haushalt/Finanzen
Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen
Zu den Auswirkungen des von der Lehman Brother Inc. beantragten Gläubigerschutzverfahrens erklärt das Sächsische Finanzministerium:
Der Freistaat Sachsen hatte im Benehmen mit den refinanzierenden Banken die Lehman Brothers Asset Management (Europe) Limited, mit Sitz in London, zum Vermögensverwalter der Sealink Funding Limited, Dublin, bestellt. Lehmann Brothers Asset Management (Europe) Limited verwaltet die auf Sealink Funding Limited übertragenen ehemaligen Vermögensgegenstände der damaligen Sachsen LB.
Lehman Brothers Asset Management (Europe) ist als eigenständige Rechtsperson nicht unmittelbar von dem am heutigen Tag von der Lehman Brothers Inc. beantragten Gläubigerschutzverfahren bzw. dem Moratorium der deutschen Bankentochter von Lehman betroffen.
Eine unmittelbare Gefahr für die garantierten Vermögensgegenstände der Sealink Funding Limited besteht nicht. Die im Rahmen der Insolvenzsicherung der Sachsen LB auf die Zweckgesellschaft Sealink Funding Limited überführten garantierten Vermögensgegenstände werden von einem Treuhänder der Bank of New York für die Zweckgesellschaft gehalten. Diese Lösung wurde gewählt, um eine hohe Insolvenzfestigkeit der Sealink Funding Limited zu erreichen. Damit ist gewährleistet, dass die Krise von Lehman Brothers Inc. keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Sealink Funding Limited und die von ihr gehaltenen Vermögensgegenstände hat.
Ob und welche Auswirkungen die Krise von Lehman Brothers Inc. mittelbar auf Lehman Brothers Asset Management (Europe) haben wird, ist derzeit allerdings ungewiss.

#2

Entstehen dem Freistaat Sachsen (bzw. uns, dem Steuerzahler),
der für die bankrotte Sachsen LB bürgt, erneute Kosten wegen
des Konkurses der Lehmannbank (Zusammenarbeit in Sealink
Funding Limited)??

Nein, LBAM ist Vermögensverwalter, d.h. die Papiere gehen nicht in die Insolvenzmasse ein und sind daher auch nicht gefährdet.

Gruß
Christian

#3

Hallo! Zitat:

KfW bestätigt: Lehman-Schaden beträgt 536 Millionen Euro
Der Staatsbank KfW ist durch Geschäfte mit der zusammengebrochenen US-Investmentbank Lehman Brothers (News) ein Schaden von 536 Millionen Euro entstanden. Die KfW bestätigte am Donnerstagabend Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) und des ZDF. Der Schaden durch die Überweisungspanne bei einem Währungsgeschäft beträgt sogar rund 350 Millionen Euro. Zunächst war von 300 Millionen Euro die Rede gewesen. Der höhere Betrag ergibt sich laut KfW durch Umrechnungskurse von Euro zum US-Dollar. Bei Schuldverschreibungen mit Lehman geht es um weitere Verluste von 186 Millionen Euro. Die Staatsbank hofft, einen Teil des Geldes aus der Vermögensmasse der zahlungsunfähigen US-Bank zurückzubekommen./tb/rm/DP/wiz ISIN US5249081002 AXC0180 2008-09-18/19:53. Zitatende.
Auch das haben wir dem Müllermeister M. Glos zu verdanken!
MfG

#4

Auch das haben wir dem Müllermeister M. Glos zu verdanken!

Was ist denn genau passiert?

Sehr interessiert,

Christian

#5

Hallo Christian!

Zitat Anfang:
Auch das haben wir dem Müllermeister M. Glos zu verdanken!
Zitat Ende.
Ich habe nichts gegen Müllermeister, wenn sie Müller bleiben. Aber von Orginationsverschulden hast du (vermutlich) und er (sicherlich) nichts gehört.
Wir hatten W-Minister, die mindestens wirtschaftskundig oder Ökonomen waren.
Durch diesen Fehlüberweisung hat/ haben sich ganz Deutschland, auch wir deutschen Steuerzahler, auf Jahre hinaus sehr lächerlich gemacht!
MfG

#6

Durch diesen Fehlüberweisung hat/ haben sich ganz Deutschland,
auch wir deutschen Steuerzahler, auf Jahre hinaus sehr
lächerlich gemacht!

Soso, Du weißt also, daß es eine Fehlüberweisung war. Das ist bemerkenswert.

Ein paar Überlegungen von jemandem, der schon mal ein Kreditinstitut von innen gesehen hat und weiß, wie solche Zahlungen in die Wege geleitet werden: Die Zahlung wurde von zwei oder eher drei Leuten bearbeitet, bei denen nicht davon auszugehen ist, daß die Lehman ein paar hundert Mio. schenken wollten. Für die Zahlung gab es also einen guten Grund. Wenn man mehr liest als die Schlagzeilen, weiß man, daß die Zahlung Mitte der Vorwoche erfaßt und im System zur Ausführung bereitstand. Das macht man nicht aus Langeweile, sondern weil die Zahlung unbedingt an diesem Tage rausgehen sollte.

Die Zahlung wurde nicht herausgenommen, was wohl der eingeräumte Fehler war. Nur: Hätte man die Zahlung nicht ausgeführt, wäre man darauf bei Lehman wohl auch irgendwann gekommen, spätestens aber das US-amerikanische Äquivalent des Insolvenzverwalters.

Das Timing mag unglücklich gewesen sein, aber das ändert nichts daran, daß sie ausgeführt werden sollte und mußte.

Nebenbei bemerkt: Wenn Steinbrück und Konsorten nun von Fehlern im Risikomanagement und -controlling schwafeln, belegen sie damit nur, daß sie keinen blassen Dunst davon haben, wie ein KI funktioniert. Die genannten Bereiche haben mit der Eingabe, Freigabe und Ausführung von Zahlungen genau gar nichts zu tun.

Gruß
C.

#7

Hallo!
Ich will in dieser Sache bestimmt nicht rechthaben; aber auch wenn eine ÜW vorprogrammiert terminiert ist kann diese jederzeit storniert werden. Da muß man nur -um Orginisationsverschulden auszuschließen- entsprechende eindeutige schriftliche Anweisungen erteilen.
Ich vermute 'mal: Diese gab es mit der Maßgabe: Rufen Sie mich -den(Vorsitzenden des Vorstandes=VdV)- in solchen Fällen an. Der könnte z.B. gerade beim Golfen auf Maritius gewesen sein.
Auch dort hat dieser mindestens schon seit 14d von der sich abzeichnenden F-Krise erfahren und war hierüber früher sensilibiert als wir steuerzahlenden Bankkunden. Auch wenn der VdV erst seit 3Wochen installiert ist; ist er verantwortlich! 2 untergeordnete Vorstände und einen Bereichsleiter (EDV-AL?) freizusetzen ist wirklich stark.
Beenden wir dieses Thema; mfG

#8

Ich will in dieser Sache bestimmt nicht rechthaben;

Den Eindruck könnte man gewinnen.

aber auch
wenn eine ÜW vorprogrammiert terminiert ist kann diese
jederzeit storniert werden.

Nur weil Dein Vermieter nicht pleite ist, kannst Du nicht einfach die Mietzahlung einstellen.

Für die Überweisung wird es einen Grund gegeben haben und der ist nicht weggefallen, nur weil Lehman Brothers Holding Inc. Gläubigerschutz beantragt hat.

C.

Lob für US-Regierung
#9

Korrektur

Nur weil Dein Vermieter nicht pleite ist, kannst Du nicht
einfach die Mietzahlung einstellen.

Für die Überweisung wird es einen Grund gegeben haben und der
ist nicht weggefallen, nur weil Lehman Brothers Holding Inc.
Gläubigerschutz beantragt hat.

#10

Hallo exc!

Zu: „Nur weil Dein Vermieter pleite ist, kannst Du nicht
einfach die Mietzahlung einstellen“. Richtig; da bin ich aber noch in der Wohnung.

Klar: Vertrag ist Vertrag, aber nur Teil-Zahlung leisten, Rest-Zahlung herauszögern; das schafft die Basis für Verhandlungen über die Höhe der Restzahlung, wenn diese überhaupt (noch) erforderlich sein sollte. Hören wir endlich mit dem Thema auf.
MfG