Leibeigenschaft

nix gegen Tagesmutter, aber…
Hi Edith,
ohne dir auf die Füße treten zu wollen, kommt doch Kritik von meiner Seite.

Kennt man in D das Konzept der Tagesmütter denn wirklich
nicht? In Ö ist diese Form der Kinderbetreuung durchaus
bekannt und mancherorts auch schon verbreitet.

Auch hier in D. ist das eine sehr oft empfohlene Methode, um Frauen zu sagen, dass sie arbeiten gehen können/sollen.

Meine Cousine macht das. Zu ihren eigenen Kindern paßt sie
noch auf 5 oder 6 fremde Kinder auf. D.h. sie ist in der
bezahlten Kinderbertreuung tätig und die Mütter der
Kinder auf die sie aufpaßt können den alten Beruf ausüben.

Tja, auch für meine Große fand ich jede Menge Frauen, die sofort meine Tochter aufgenommen hätten. Ich hatte mich riesig gefreut. Jubelte. Endlich wieder arbeiten können, nix mehr mit Sozialhilfe rumärgern.
ABER: Keine einzige der mir vorgeschlagenen Tagesmütter hatte die erforderliche Ausbildung, die eine Tagesmutter brauchte, um meine Kleine aufnehmen zu können. Und mir wurden knapp 20 Tagesmütter vorgeschlagen.
Tja, und ich mußte mir so oft anhören, dass ich arbeitsscheu wäre, weil ich meine Kids nicht zu einer Tagesmutter gab. Als Mutter hatte ich mich bereit erklärt, alle Lehrgänge zu machen, die es mir erlaubt hätten, ein ebensolches Kind aufzunehmen. Ich hab also mein Kind selbst betreut. Das war wohl nix wert (Lohnersatz).

Für sie ist das die ideale Lösung. Sie möchte unbedingt für
ihre Kinder da sein und derzeit nicht wieder ins Berufsleben
einsteigen, aber trotzdem was verdienen.

Ich hätte nicht die Kraft gehabt, noch ein weiteres krankes Kind zu nehmen.

Tja, für viele Mütter, die wieder ins Berufsleben einsteigen
wollen, wäre das tatsächlich eine geniale Lösung. Leider wird
das auch hierzulande von den staatlichen Stellen noch nicht
erkannt und so hat das „Konzept Tagesmutter“ noch nicht den
Stellenwert, den es verdient.

Oh Doch. Das Jugendamt hat damals, in meinem Fall, allen Tagesmüttern angeboten, mehr Geld zu bekommen, als für ein gesundes Kind. Die JA-Mitarbeiter waren ebenso enttäuscht, wie ich, dass die Tagesmütter nicht bereit waren, die Verantwortung zu übernehmen (noch nicht mal für 4 Stunden pro Tag, max 4 Tage je Woche).

Genau wie in der Alten- und Krankenpflege wäre in dem Bereich
wohl ein boomender Markt möglich. Nur fehlt es leider an der
nötigen - auch finanziellen - Anerkennung. Nicht alle Frauen
wollen unbedingt wieder in den Beruf zurück. Wenn es mehr
Tagesmütter und ähnliches gäbe, dann könnten Frauen, die gerne
in den Beruf zurück möchten das tun und Frauen, die ihre
Erfüllung in der Kindererziehungen sehen, könnten ihre
Vorstellungen auch verwirklichen.

*träum*

Gruß

*zurückwink*

Edith

Daggi

Hi Dagmar

ohne dir auf die Füße treten zu wollen, kommt doch Kritik von
meiner Seite.

Ist ja nichts dagegen einzuwenden :smile:
Und mit Deinem Posting bist Du mir auch nicht auf die Füße getreten. Durch eine ernsthafte Diskussion fühle ich mich nie auf die Füße getreten. Dein Erfahrungsbericht ist sehr sogar sehr interessant für mich.

Kennt man in D das Konzept der Tagesmütter denn wirklich
nicht? In Ö ist diese Form der Kinderbetreuung durchaus
bekannt und mancherorts auch schon verbreitet.

Auch hier in D. ist das eine sehr oft empfohlene Methode, um
Frauen zu sagen, dass sie arbeiten gehen können/sollen.

Eigentlich wollte ich in meinem ersten Posting ja nur darauf hinweisen, daß mit Heinrichs Kommentar nicht zwangsläufig unbezahlte Kinderbetreuung gemeint ist. Ann ging ja ganz selbstverständlich davon aus, daß es sich um eine unbezahlte Form handeln muß.

Für sie ist das die ideale Lösung. Sie möchte unbedingt für
ihre Kinder da sein und derzeit nicht wieder ins Berufsleben
einsteigen, aber trotzdem was verdienen.

Ich hätte nicht die Kraft gehabt, noch ein weiteres krankes
Kind zu nehmen.

Die Kinder meine Cousine sind zum Glück gesund und soweit ich weiß, sind es die Aufpaßkinder auch. Da fällt natürlich ein großer Problemkreis weg.

Oh Doch. Das Jugendamt hat damals, in meinem Fall, allen
Tagesmüttern angeboten, mehr Geld zu bekommen, als für ein
gesundes Kind. Die JA-Mitarbeiter waren ebenso enttäuscht, wie
ich, dass die Tagesmütter nicht bereit waren, die
Verantwortung zu übernehmen (noch nicht mal für 4 Stunden pro
Tag, max 4 Tage je Woche).

Hätten die Tagesmütter da nicht auch eine zusätzliche Ausbildung gebraucht?

in den Beruf zurück möchten das tun und Frauen, die ihre
Erfüllung in der Kindererziehungen sehen, könnten ihre
Vorstellungen auch verwirklichen.

*träum*

*miträum* Möglicherweise geht ja den Verantwortlichen doch noch mal ein Licht auf, daß in diesen Bereichen viel Potential steckt.

Gruß
Edith

Hi!

Mach Kinderbetreuung zu deinem Job, dann bist du auch nicht
arbeitslos.

unter arbeitslos meint man hierzulande nicht, daß man nix zu
tun hat, sondern daß man keine bezahlte arbeit hat.

Exakt das - keine bezahlte Arbeit zu haben - meinte ich aber.

Warum nicht „Kinderbetreuung“ gewerblich betreiben? Statt verzweifelt einen teuren Platz im Kindergarten zu suchen, um selbst wieder in den Arbeitsprozess zu kommen, einfach die Initiative ergreifen und Kinderbetreuung anbieten (wenn man ohnehin daheim ist und auf sein eigenes Kind aufpassen muss). Wenn man sich dann noch mit ein oder zwei anderen zusammen tut, lässt sich auch eine größere Kinderzahl betreuen. Und die Eltern zahlen dafür weniger als für den Kindergarten. So sind beide Seiten glücklich. Oder ist die Alternative, keinen Job und keinen Betreuungsplatz zu haben, besser?

Grüße
Heinrich

Hi!

ich hatte ehrlichgesagt sowas wie http://www.wirkstoff.org
oder
http://www.aviva-berlin.de/aviva/content_Ladies%20Ne…
als antwort erwartet. dass du durch deine kinder überfordert
bist, erschüttert mich sehr.

Du hast es nicht verstanden.
Lies mal weiter unten unter „Heinrich, 16.7.2004 08:47“

Grüße
Heinrich

arme Tagesmutter
Hallo Heinrich,

Warum nicht „Kinderbetreuung“ gewerblich betreiben? Statt
verzweifelt einen teuren Platz im Kindergarten zu suchen, um
selbst wieder in den Arbeitsprozess zu kommen, einfach die
Initiative ergreifen und Kinderbetreuung anbieten (wenn man
ohnehin daheim ist und auf sein eigenes Kind aufpassen muss).
Wenn man sich dann noch mit ein oder zwei anderen zusammen
tut, lässt sich auch eine größere Kinderzahl betreuen. Und die
Eltern zahlen dafür weniger als für den Kindergarten. So sind
beide Seiten glücklich.

Es kommt darauf an, unter welchen Voraussetzungen und aus welchen Gründen eine Frau mit Kindern einen bezahlten Arbeitsplatz sucht.
Nicht jede Mutter ist als Tagesmutter geeignet, weil der Umgang mit fremden Kindern gekonnt sein will, also eine gewisse Begabung und Begeisterung voraussetzt.
Ich habe außerdem einmal von einer Tagesmutter erfahren, dass sie nach 5 Jahren von ihrem Beruf ausgepowert war.
Und Frau kommt so nicht wirklich vor die Tür, sondern setzt ihr tägliches Einerlei fort, nur mit ein paar Kindern mehr. Das ist Geld verdienen mit nicht sehr weit gestreuten Möglichkeiten Erfahrungen zu sammeln.

Oder ist die Alternative, keinen Job und keinen Betreuungsplatz zu haben, besser?

wenn´s Familien-Einkommen langt? - mag sein. Wenn nicht, dann ist das schon eine Möglichkeit. Aber eine Alleinerziehende kommt mit einem Tagesmuttereinkommen nicht aus.

viele Grüße
claren

Warum nicht „Kinderbetreuung“ gewerblich betreiben? Statt
verzweifelt einen teuren Platz im Kindergarten zu suchen, um
selbst wieder in den Arbeitsprozess zu kommen, einfach die
Initiative ergreifen und Kinderbetreuung anbieten (wenn man
ohnehin daheim ist und auf sein eigenes Kind aufpassen muss).

Wäre das nur so einfach, mein lieber Heinrich!
Tu Dich mal um, um die behördlichen Auflagen und genehmigungsvoraussetzungen zu erfahren. Da wirst Du schnell erkennen, dass man das nicht mal so eben im Wohnzimmer machen kann!
Wer je versucht hat, einen Verein zum Betrieb eines Kindergartens zu organisieren, weiß wovon ich rede.
Also nix mit Nachbarkinder einladen, betreuen und dafür noch Geld bekommen!
Gruß
Eckard

Hi!

Wäre das nur so einfach, mein lieber Heinrich!
Tu Dich mal um, um die behördlichen Auflagen und
genehmigungsvoraussetzungen zu erfahren. Da wirst Du schnell
erkennen, dass man das nicht mal so eben im Wohnzimmer machen
kann!
Wer je versucht hat, einen Verein zum Betrieb eines
Kindergartens zu organisieren, weiß wovon ich rede.
Also nix mit Nachbarkinder einladen, betreuen und dafür noch
Geld bekommen!

Ich zitiere mal aus einer Pressemitteilung der CDU Baden-Württemberg zu genau diesem Thema:

„Der Einstieg in die Förderung der Betreuung über Tagesmütter oder Tageseltern ist uns besonders wichtig, denn sie ermöglicht eine familiennahe Betreuung, die auf Privatinitiative statt auf staatliche Standards und Vorschriften setzt.“
(Dr. Inge Gräßle, MdL Baden-Württemberg, 26.12.2001, zum Thema ‚Zuschuss für Städte und Gemeinden zur Betreuung von Klein- und Kleinstkindern‘)

Grüße
Heinrich

Die Worte hört’ ich wohl …
Hallo, Heinrich,
… allein mir fehlt der Glaube!
Hier stelle ich der lieben Frau Gräßle mal den herrn Döring (FDP) gegenüber.
Zitat:
So waren 2001 von den 15- bis 65-jährigen Frauen 60 Prozent erwerbstätig, bei den Männern lag diese Quote dagegen bei 76 Prozent. Von den Müttern mit Kleinkindern sei gegenwärtig nur rund ein Drittel erwerbstätig. Ursächlich für diese unterschiedliche Erwerbsbeteiligung von Männern und Frauen sei es, dass Frauen die Hauptlast bei der Kindererziehung sowie bei der Betreuung und Pflege älterer Angehöriger tragen würden.
( aus http://www.staatsanzeiger-bw.de/stellen/art.php?s=71… )
und die SPD gibt noch schrecklicher Zahlen an:
dass es im Land für je 1.000 Kleinkinder nur 23 Betreuungsplätze gibt. Im Bundesdurchschnitt seien dies 85.
(aus http://fraktion.bawue.spd.de/index.html?loc=/main.ph… )

Das gilt nun beileibe nicht für das Musterländle allein, anderswo (viellecht mit Ausnahme der Neuen Bundesländer) ist die Situaton ebenso desolat.

Grüße
Eckard

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