Entschlackung ist in der Alternativmedizin ein Ausdruck für Maßnahmen, die mutmaßliche Giftstoffe und schädliche Stoffwechselprodukte ausscheiden soll.
Verstopfung und Harnverhalt sollten Fäulnis und innere Vergiftungen erzeugen wie ein überlaufender Kanal.
Unschärfen bestehen sowohl in der Definition der Substanzen, die unter diese Schlacken fallen, als auch bezüglich der Maßnahmen, die als Entschlackung gelten sollen. Meist werden unter Entschlackung bestimmte im Rahmen der Alternativmedizin eingesetzte Maßnahmen verstanden, die unter dem Begriff ausleitende Verfahren zusammengefasst werden, zum Beispiel Schröpfen, Cantharidenpflaster, Einläufe, Schwitzkuren (Sauna), Abführmittel (Laxantien) und Fastenkur. Einige Verfahren behaupten, auch Quecksilber(beispielsweise von Amalgamzahnfüllungen), Impfstoffe oder andere Schlacken ausleiten zu können.
Die wissenschaftliche Medizin bestreitet nicht, dass der Körper mit der Nahrung Giftstoffe aufnimmt und im Stoffwechsel giftige Zwischen- und Endprodukte anfallen. Derartige Stoffe werden, ggf. nach Umwandlungen in der Leber, über Galle und Harn ausgeschieden oder erst gar nicht im Darm aufgenommen. Solange die beteiligten Organe gesund sind, werden unterstützende Maßnahmen für diese Funktionen als nicht notwendig erachtet. Störungen der Entgiftung und Ausscheidung werden in der wissenschaftlichen Medizin dann angenommen, wenn die betreffenden Stoffe im Blut oder in anderen Geweben in erhöhter Konzentration auftreten. Dies ist bei Schädigungen der Leber oder der Nieren regelmäßig der Fall, bei Menschen, die sich einer Entschlackung unterziehen, aber üblicherweise nicht. Von Anhängern der Entschlackungslehre werden oft keine konkreten Stoffe genannt, und wenn doch, sind sie in der beim Patienten vorliegenden Menge aus wissenschaftlicher Sicht meist unbedenklich.
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