Mehr als EIN Download von Paketquellen

Hi,

ich bin einer von den armen Säcken, der nur DSL 384 bekommt. Nun habe ich mir versucht zu helfen, indem ich mir 2x DSL 384 besorgt habe. Nur leider bringt das auch nur etwas, wenn alle Verbindungen ins Netz zweigeteilt sind. Nun ist also meine Frage: Wie bringe ich dem Paketverwaltungstool „Synaptic“ bei, dass er mindestens 2 Verbindungen zum Download der Pakete aufbauen soll?

Vielen Dank
Oekel

Wie bringe ich dem Paketverwaltungstool „Synaptic“ bei,
dass er mindestens 2 Verbindungen zum Download der Pakete
aufbauen soll?

Gar nicht. Du mußt eine Route auf jedem Interface etablieren und beide in Dein Netz bridgen.
Habe ich noch nie gemacht, weiß auch aus dem Kopf gerade nicht, was das kann. Aber evtl. kann Dir da jemand anders aushelfen.

Hallo,
ev. muss man dazu auf Routerebene anfangen.
Ich habe das bisher auch nur zur Redundanz gemacht und nicht zur Bandbreitenerhöhung - aber ein Dual-WAN-Router könnte weiterhelfen.
z.B. der hier: http://www.draytek.de/Produkt_Vigor2910.htm

Grüsse max

ich bin einer von den armen Säcken, der nur DSL 384 bekommt.
Nun habe ich mir versucht zu helfen, indem ich mir 2x DSL 384
besorgt habe.

Öhhmmm… hast du auch zwei Anschlüsse bzw. DSL-Leitungen? Wenn auf einer Leitung nur 384 irgendwas ankommen, kannst du beliebig viele Verträge auf die eine Leitung legen und auch verbinden - die Bandbreite ändert sich dadurch nicht (allerdings der Overhead).

Wenn du zwei Leitungen hast, kannst du die Bandbreite nur bündeln, wenn du auch die Gegenseite im Zugriff hast (oder der Provider die Bündelung für dich übernimmt). Ohne das könntest du Synaptic auf eine Route schicken und andere Dienste/Programme auf andere Routen. Du könntest auch versch. Sourcen verschieden routen, dann gehen Downloads z. B. von ftp.de.debian.org über einen anderen Weg als Downloads von ftp2.de.debian.org. Was nicht geht, ist ein grosses Paket doppelt schnell über zwei Leitungen zu laden.

HTH

ev. muss man dazu auf Routerebene anfangen.

Was so ein Router kann, kann das System des Fragestellers schon lange und weit besser (denn Router sind hardwaremäßig i. d. R. relativ impotent). Wir sind hier im Unix/Linux-Brett.

Ich habe das bisher auch nur zur Redundanz gemacht und nicht
zur Bandbreitenerhöhung - aber ein Dual-WAN-Router könnte
weiterhelfen.

Die Bandbreite einer logischen Verbindung lässt sich nur erhöhen, wenn die mehreren physikalschen Verbindungen auf beiden Seiten gleicherweise gebündelt werden. Darauf hat der Endkunde keinerlei Einfluss. Dual-WAN kann auch nicht mehr, als dynamisch nach Bedarf Routen zu legen.

Gruß

Was so ein Router kann, kann das System des Fragestellers
schon lange und weit besser (denn Router sind hardwaremäßig i.
d. R. relativ impotent). Wir sind hier im Unix/Linux-Brett.

Richtig! :wink: Davon abgesehen habe ich einen Vigor 2910, aber der bringt mir auch nur 2 mögliche Verbindungen. Ich möchte meinem Linux (Paketmanager) nun sagen, dass er bei x-Paketen doch bitte auch x-Verbindungen aufbauen soll (oder zumindest 2), damit ich den Vorteil meier 2Wans nutzen kann. Ähnliche Hilfe könnte ich auch für andere Programme gebrauchen. z.B. VPN, gibt es ein Protokoll, welches sich 2x verbindet, so dass ich beim Tunneln nicht auf 1x WAN-Geschwindigkeit zurückfalle?

Gruß Oekel

Ich möchte
meinem Linux (Paketmanager) nun sagen, dass er bei x-Paketen
doch bitte auch x-Verbindungen aufbauen soll

Synaptic baut beim Download mehrerer Pakete bereits von sich aus mehrere parallele Verbindungen auf, üblicherweise aber über nur eine Leitung. Wenn du in der Sources-Liste verschiedene gleichwertige Server angibst und zusätzlich bestimmte Server explizit anders routest, kann Synaptic (eingeschränkt) die ganze Bandbreite nutzen. Ob es das dann auch tut, weiss ich nicht. Keinen Vorteil bringt das, wenn du nur ein Paket herunterlädst. Wenn du z. B. einen neuen, 60 MB großen Kernel lädst, wird das nach wie vor rund 30 min. brauchen statt nur noch 15 min. U. U. kannst du in der gleichen Zeit aber zusätzlich weitere 60 MB z. B. Xserver laden

VPN, gibt es ein Protokoll, welches sich 2x verbindet, so dass
ich beim Tunneln nicht auf 1x WAN-Geschwindigkeit zurückfalle?

Gibt’s nicht, geht m. W. grundsätzlich nicht. Denkbar wäre ein Bonding, das entweder zwei VPN-Kanäle bündelt oder einfacher vorher schon ansetzt und zwei physikalische Verbindungen bündelt, über die du dann das VPN legst. Aber die Bonding-Policies sehen nur drei Möglichkeiten vor: Backup, Round Robin und XOR. D. h. dass eine logische Verbindung immer über genau eine physikalische Leitung geht.

Warum dein Vorhaben auch jenseits von konkreter Hard- oder Software kaum realisierbar ist, macht eine einfache Kontrollüberlegung klar: Ein Stream wird zerlegt in 1492 (die genaue Zahl spielt eingentlich keine Rolle) Byte grosse Blöcke. Jetzt gehen die Blöcke a, c, e, g… über die eine und b, d, f, h… über die andere Leitung. Bei Block b bleibt das ACK aus - was passiert jetzt mit c, e und g, die weiterhin einlaufen? Eine echte Bündelung kann nur auf Layer 1 realisiert werden, den stellt aber nach wie vor die Telekom.

Gruß

einlaufen? Eine echte Bündelung kann nur auf Layer 1
realisiert werden, den stellt aber nach wie vor die Telekom.

Stimmt das OSI-Modell sollte man sich hin und wieder ins Gedächnis rufen. Danke.

Rein Hardwaretechnisch stelle ich mir jedoch nun die Frage, ob es etwas günstiges auf dem Markt gibt, dass mit dem Vigor 2910 auf meiner Seite und einem neuen Gerät X auf auf der anderen Seite (an einer schnellen Leitung) zusammenarbeit und mir so die Kanäle bündelt.

Im teuren Segment gibt es so ein Routerpaar. Frag mich nur, ob es auch ein Gegenstück für den Vigor gib bzw. ob dieser so etwas überhaupt kann.

Gruß Oekel

Im teuren Segment gibt es so ein Routerpaar.

Dann bündeln nicht die Router, sondern die - im als Router bezeichneten Gesamtpaket - integrierten DSL-Modems. Und auch die nur mit entspr. Vertrag.

Verabschiede dich von der Idee, die verfügbare Gesamtbandbreite auf Routerebene einem singulären Stream verfügbar machen zu können, das geht nicht. Davor hat Gott leider die Physik gesetzt.

Gruß