http://img115.imageshack.us/img115/4696/mondxv6.jpg
Dieses Foto habe ich im „Museum of Natural History“ in New
York gemacht.
Der Mond zeigt ja immer mit der gleichen Seite zur Erde. Heißt
das nicht, dass die Drehachse senkrecht auf der Orbitfläche
liegen müsste?
In diesem Fall nicht. Wäre es so wie du schreibst, dann würdest du ziemlich genau maximal 50% der Mondoberfläche sehen können. Dadurch, dass die Rotationsachse des Mondes aber etwas gegen die Ebene seiner Umlaufbahn geneigt ist, sieht man jedoch im Laufe der Zeit etwas mehr als 50% seiner Oberfläche.
Diesen Effekt nennt man Libration, in diesem Fall genauer gesagt Libration der Breite. Es gibt nämlich noch andere Librationseffekte, die z.B. durch die leicht elliptische Umlaufbahn des Mondes entstehen. Obige Librationseffekte bewirken alle ein scheinbares „eiern“ des Mondes, so dass man insgesamt im Laufe der Zeit 59% der Mondoberfläche sehen kann.
Neben diesen optischen Librationseffekten gibt es auch noch eine physikalische Libration des Mondes, die durch die Gravitation und die von ihr bewirkten Gezeitenkräfte entsteht. Dieser Effekt ist jedoch minimal und verursacht nur eine Schwankung um ein paar hunderstel Grad.
Hat da jemand mist gebaut?
Nein, das passt schon so.
Die Orbitfläche geht auch irgendwie
nicht durch den Erdmittelpunkt?
Die Orbitfläche geht auch nicht durch den Erdmittelpunkt. Der Mond dreht sich ja nicht um den Erdmittelpunkt, sondern um den gemeinsamen Schwerpunkt des Erde-Mond-Systems. Und dieser liegt nur etwa 1700km unter der zum Mond hinzeigenden Erdoberfläche, ist also deutlich näher an der Erdoberfläche als am Erdmittelpunkt.