Mythos Zecke und Realität

Was für ein bodenloser Unsinn dieser sog. Tip.

Es ist mal an der Zeit da etwas mehr Wissen zu verbreiten.

Zecken, oder der gemeine Holzbock, gehören zu den Spinnentieren wie z.B. der Skorpion.

Dieser kommt in drei Stadien vor. Die Larve, die Nymphe, Ausnahme Lederzecken, und das fertige Insekt. Die Stadien unterscheiden sich dadurch, daß die Larve nur 6 Beine hat und die anderen 8 Beine, was sie eben zur Klasse Spinnentiere zuordnet.

Jede Verwandlung benötigt Blut. Somit ist der Stich einer Larve absolut ungefährlich weil eben der erste Stich. Anmerkung - bei vielen Kaninchen sind die Augenlieder voll von diesen.

Auch ist anzumerken, daß Zecken sich nicht von Bäumen fallen lassen! Vielmehr werden diese von Gräsern und Büschen abgestreift.
Auch beißen Zecken nicht, sie stechen. Dazu haben sie einen Stechrüssel mit Wiederhaken.

Es gab mal eine Werbung mit dem Slogan - Vorbeugen ist besser als Heilen.

Daher ist anzuraten sich in zeckendichten Gebieten mit geschlossener Kleidung aufzuhalten. Soll heißen die Socken über die Enden der Hose ziehen, Hemdsärmel schließen und Kontakt zu Büschen meiden.

Sollte jemand doch mit luftiger Kleidung meinen durchs Unterholz krautern zu müssen, so sei ihm zu Troste gesagt, daß der Zeck eine Weile benötigt um die ideale Stichstelle zu finden. Diese sind Stellen mit dünner Haut wie - Leisten, primäre Geschlechtsorgane, Armbeugen, Achseln, hinter den Ohren etc. Das Gute ist, daß die Suche nach solchen Stellen auch schon mal Stunden benötigt - das Tier ist nicht gerade schnell.

Daher nach jeden Besuch der „gesunden“ Natur sich selbst oder gegenseitig absuchen.

Auch sei gewarnt vor diesen sog. Hausmitteln und der geschraubten Entfernung.

Den Zeck mit Öl zu beträufeln, anzubrennen und anderes führt nur dazu, daß dieser in Todesangst seinen Mageninhalt in den Stichkanal erbricht und somit alle Bakterien und sonstiges. Einzige Maßnahmen sind eine Zeckenzange oder eine spezielle Karte.
Auch ist es ein Aberglaube dann den Zeck mit einer Drehbewegung herauszuziehen. Der Stechrüssel hat kein Gewinde!

Ich hoffe, daß das zur Erhellung und vor allem zu einem bewussten und unverkrampften Verhalten beigetragen hat.

Gruß vom Raben

P.S. als ich meinen ersten Rehbock aufgeschärft habe, habe ich mir auch alle Kleidungsöffnungen abgeklebt. Die Zecken liefen mir über die Hände wie Ameisen

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Ich habe da mal einen „Tipp“ draus gemacht. Hoffe, das ist okay.
Grüße
Matias

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Nein, das ist ein Beitrag!

Entweder es ist eine Frage oder ein Tipp…

Ich glaube, Corvax sah dies als Kommentar zu dem Zecken"biss"-Tipp.

Siboniwe

Das ist schon klar, wie es prinzipiell gemeint ist. Ist ja auch total okay. Aber da er einen eigenen Beitrag erstellt hat, muss er entscheiden, ob das eine Frage oder ein Tipp ist. Und da es keine Frage ist…

Hallo Rabe!
Gebe Dir in fast allen Punkten Recht, außer einem. Wenn man das herausragende Hinterteil der Zecke einer rotierenden Massage aussetzt, dann fällt der Zeck tatsächlich ab, ist praktische Erfahrung. Keine Ahnung, ob die Viecher davon schwindlig werden, oder ob es ihnen unangenehm ist, aber sie lassen ab.
MfG
airblue21

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Hallo Rabe

Im Prinzip hast du recht mit deinen Empfehlungen.
Aber, es ist immer besser, die Zecke herauszudrehen.
Der Grund, mit Ziehen wird es schwerer gehen und es besteht Gefahr, dass Kopf und Körper getrennt werden.
Es gibt „Kuhfuß“ ähnliche, kleine Hebel, die man mit dem gespaltenen Teil „unter“ die Zecke schiebt, eine halbe Umdrehung reicht meist, und das Vieh ist ab.
Hunderte Mal bei diversen Hunden und selbst getestet, es ist immer wieder verblüffend, wei leicht es geht und der Kopf kommt immer mit.

Gruß
W.

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Hallo Rabe,

die Biologengene gehen mit mir durch, ich muss mal kurz klugscheissern:

Du schreibst doch selber ganz richtig, dass Zecken zu den Spinnentieren gehören. Spinnentiere sind keine! keine! keine! Insekten! Aua.

:wink: Barbara

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Zur Entfernung sein noch gesagt, dass das richtige Werkzeug eine große Hilfe ist. Bei größeren Zecken (bei Nymphen klappt das nicht immer damit) sind diese Karten genial. Die Kunststoffzangen sind totaler Murks. Ich habe eine Pinzette mit langer, recht dünner Spitze, die in einer Kurve abgeknickt ist. Damit kann man die Zecke gut direkt oberhalb der Haut greifen (also nie den Hinterlaib quetschen!) und entfernen.

Wenn der Kopf abreisst und in der Haut bleibt, ist das nicht schlimm. Der kann später entfernt werden. Ich habe sogar inzwischen mehrfach gelesen, dass es - wenn das richtige Werkzeug nicht zur Hand ist - sogar zu empfehlen ist, die Zecke am Kopf kurzerhand abzuschneiden und diesen später zu entfernen. Um den Hinterlaib mit den Erregern erstmal los zu sein.

Und wichtig zum Zeitplan: Möglichst schnell die Zecke entfernen, innerhalb der ersten 12h nach dem Stich bleibt die Infektionsgefahr recht gering.

Panik ist unangebracht. Ein Tipp noch von mir: Man suche sich einen Tierbesitzer (Hund oder Katze) und kann sich dort die Zecken näher anschauen und evtl. sogar die Entfernung üben. Das vermeidet Panik und Hilflosigkeit, wenn man mal selbst eine haben sollte.

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Keine gute Idee. Den Hinterleib sollte man möglichst nicht drücken, quetschen, massieren. Dadurch kann der Darm- Inhalt der Zecke in das Wirtstier (Wirtsmensch) gedrückt werden und damit auch genau die Krankheitserreger, die man dort nicht haben möchte.

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Hi Barbara,

das war ein Fauxpas. Gliederfüßer hätte es besser getroffen.
Ich bekenne mich schuldig und bitte um gerechte Strafe :wink:

Gruß
Thomas

Da sagt meine Erfahrung und - wenn das nicht reicht - die Markierungen auf den gewöhnlichen Zeckenzangen aber etwas anderes.

ganz unten sieht man den eingeprägten Pfeil!

Ganz unten am Ende von dem grünen Grifft sieht man den eingeprägten Pfeil!

Ich habe schon viele Zecken entfernt, auch bei Menschen. Wenn man nur an der Zecke zieht, muss man viel Geduld haben, bis die loslässt. Aber wenn man die Zecke mit der Zange ganz nah am Körper greift und dann in die angezeigte Richtung mehrere Runden dreht (NICHT ZIEHT!!!), dann kriegt man die Zecke gefahrlos raus. GANZ OHNE ZIEHEN!!!

Fazit: Zeckenzange, mehrere Runden drehen und NICHT ziehen!

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