Nach der Abschaltung von 3 AKWs

Siehe hier: Wasserstoff unschädlich für Erdgas-Leitungen? - Wasserstoffversprödung für gängige Metalle von Leitungen und Industrieanlagen untersucht - scinexx.de

Schon jetzt sind 10% H2 in dem Erdgas, das Du als privater Endverbraucher beziehst, und es steht zu erwarten, dass dieser Anteil mit der Verfügbarkeit von grünem H2 tatsächlich auch zunehmen wird.

Es wird auch keine Energie für die H2 Produktion „verschleudert“. Es geht hier tatsächlich darum, dass es Zeiten und Orte mit einem Überangebot an potentiellem grünen Strom gibt und bevor ich eine Windkraftanlage dann auf „Durchzug“ stelle, macht es Sinn den hiermit erzeugbaren Strom einfach „mitzunehmen“, auch wenn der gerade nicht benötigt wird/dafür keine Transportkapazität zur Verfügung steht, wenn ich den dann in gut speicherbaren und auf gesondertem Weg transportierbaren und in gesonderten Verfahren unmittelbar nutzbaren Wasserstoff umwandeln kann.

Und mit dem zunehmenden Ausbau von Wind- und Solarstrom werden diese Orte und Zeiten eines Überangebots zunehmen. D.h. wir reden hier auch nicht von einer Technologie für heute oder morgen sondern von Größenordnungen von rund zehn Jahren - aber eben auch nicht 30 Jahren. Aber man kann natürlich nicht erst dann anfangen, sich hierüber Gedanken zu machen, sondern muss jetzt damit beginnen Technologien, die bislang eher theoretisch bzw. im Labormaßstab funktionieren in zunehmenden Größenordnungen zu erproben/die notwendigen Planungen anzuschieben, die schon für sich genommen gerne mal zehn Jahre brauchen, wenn wir von Planfeststellungen für künstliche Inseln o.ä. reden. Und in dem Rahmen kann es dann durchaus auch notwendig werden für eine Übergangszeit „bunten“ Wasserstoff einzusetzen, damit man überhaupt sinnvoll in entsprechenden Größenordnungen Dinge erproben kann, bevor genug grüner Wasserstoff zur Verfügung steht.

Was bis heute versaubeutelt worden ist und jetzt fehlt steht auf einem anderen Blatt und ist „Geschichtsbewältigung“.

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Ja, aber „ich kann mir nicht vorstellen, dass…“ ist eigentlich keine ausreichende Antwort für die Zukunft eines Industrielands. Große Firmen planen ihre Investitionen und erst recht ihre Standorte mit einem Zukunftshorizont. Stromverbund und Handel in Europa ist schon gut. Aber wenn die Lieferländer einmal selbst knapp werden, wird der Länderegoismus eine faire Regelung vermutlich nicht zulassen.
Udo Becker

Wie schon geschrieben ist das Szenario der Dunkelflaute als in der Versorgungssicherheit zu berücksichtigender Worst Case ebenso zu berücksichtigen wie ein Jahrhundertwinter, … Man sollte also nicht so naiv sein anzunehmen, dass hier nicht durchaus mit dem nötigen Realitätssinn agiert würde, auch wenn politische Wünsche und Äußerungen anders klingen. Gerade angesichts dessen, was in der Vergangenheit versäumt wurde/viel zu lange gedauert hat, ist der Anspruch an die Energiewende (raus aus fossilen Energieträgern und Kernenergie gleichzeitig) und der Zeitplan für deren Umsetzung inzwischen mehr als sportlich. Aber auch wenn gerade jetzt eine Bundesregierung unter grüner Beteiligung das natürlich rein politisch gar nicht hören oder bestätigen will: Im Zweifelsfall wird der Anspruch an und der Zeitplan für die Energiewende auf dem Altar der Versorgungssicherheit geopfert werden, und nicht umgekehrt! Die Bemühungen anderer EU-Staaten Kernenergie und Erdgas als „grün“ zu deklarieren, um unter Einbeziehung dieser Energiequellen eine zumindest kleine Energiewende in time bei Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit umsetzen zu können, spricht doch eine mehr als deutliche Sprache, und Belgien 2018/2019 ist durchaus in den Köpfen aller Entscheider präsent.

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Zufallsfund gerade eben: Neue VW-Gasleitung zwischen Wolfsburg und Walle ist fertig | NDR.de - Nachrichten - Niedersachsen - Studio Braunschweig

Das ist eine neue Leitung, die schon komplett für den Betrieb mit H2 ausgelegt ist.

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Gibt’s eigentlich Pläne für größere Wasserstoffkraftwerke? Finde im Netz nur ein altes in Italien und ein eher kleines bei Rostock.

Meinst Du Wasserstoff aus Elektrolyse oder Wasserstoff aus Synthesegas ? Großtechnische Elektrolyse ist m.W. noch nicht reif.
Udo Becker

Mich würde vor allem interessieren, wie viel Wasserstoff man benötigen würde, um ein einigermaßen großes Kraftwerk zu betreiben.

Das steht da nicht.

Im deutschen Erdgasnetz ist daher bislang nur eine Beimischung von maximal zehn Prozent Wasserstoff zulässig.

Ich bezweifle, dass da irgendwo tatsächlich Wasserstoff drin ist. Der wird nämlich mit 30…40% Verlusten aus Erdgas hergestellt.

Nö.
Weder vorne noch hinten noch mittendrin (Pumpen) ist da irgendwas für Wassserstoff ausgelegt. Die Leitung selber könnte dafür genutzt werden, das ist erst mal alles. Und sogar das ist zweifelhaft - ein aufgeschnappter Satz eines Reporters auf einer feierlichen Eröffnung ist keine Prüfbescheinigung.

Ich kenne mich bei dem Thema ja Nüsse aus, aber gibt es Zahlen die zeigen, wie teuer Strom aus Wasserstoff wäre? Ich finde eigentlich nur Daten mit den heute gängigen Alternativen:

Zum italienischen Kraftwerk habe ich das gefunden:

Conti said power produced at the plant is 5-6 times more expensive than conventional electricity but Enel is working to reduce the costs to be able to expand in hydrogen-fueled power generation.

gibt es nicht.

Ich verstehe nicht, warum so viele davon schwafeln. Wasserstoff ist keine EnergieQUELLE, sondern ein EnergieTRÄGER. Der muss erst mal gewonnen werden. Es gibt nirgendwo auf der Welt eine Stelle, an der Wasserstoff aus der Erde kommt.

Logischerweise ist der Preis davon abhängig, wie er hergetellt wird. Und logischerweise ist er dann auch erheblich teurer als das, woraus er hergestellt wird. Und die Transportkosten (Geld+Rohstoffe+Energie) kommen noch oben drauf.

Also nochmal ganz deutlich:

ES GIBT KEINE(!) ENERGIEGEWINNUNG AUS WASSERSTOFF!

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Bisher :slight_smile:

Es gibt ja Projekte im Kleinen wie das hier:

Könnte man das nicht auch im großen Stil umsetzen? Gibt’s da keine theoretischen Überlegungen?

Ich weiß nicht, ob du es gelesen hast:

Und das ändert sich auch nicht. Auch wenn vdL das nicht begreift.

ja klar kann man das. Fragt sich halt: wozu? Gegen Windstille hilft am besten ein Verbundnetz. Und Energie soll gefälligst der speichern, der sie braucht. Nicht immer alle Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen. Dreischichtbetrieb nutzt ausschließlich dem Firmenbesitzer, nicht den Arbeitern am Band. Warum genau sollten also letztere neben der ungesunden Belastung auch noch die Kosten tragen?

Die Möglichkeit, größere Mengen an Energie über einen längeren Zeitraum speichern zu können, scheint mir doch recht sinnvoll. Wenn Windräder sinnlos laufen, weil gerade keiner den Strom braucht, ist ja auch keinem geholfen bzw. die Kosten als Ganzes steigen dadurch ja auch. Würde dann eine Speichermöglichkeit als ‚Puffer‘ nicht auch wirtschaftlich Sinn machen, wenn es sich einigermaßen rentabel umsetzen lässt? Wobei man sich halt auch immer die Frage stellen muss, was man sich Umweltschutz kosten lässt.

Ich bin wie gesagt absoluter Laie auf dem Gebiet. Ich stell mir halt vor, dass bei Wind- bzw. Solarparks überschüssiger Strom in Wasserstoff umgewandelt wird und dieser bei Bedarf in entsprechenden Kraftwerken wieder in Strom und Wärme umgewandelt wird. Ist das völlig abwegig?

Mir auch. Fragt sich halt, wie wirtschaftlich es ist, das mit Wasserstoff zu probieren. Verluste beim Erzeugen, Verluste beim Speichern, Verluste bei der Rückgewinnung, Kosten für die Sicherheit. Und dann unter Umständen noch die Transportkosten, wenn man die Rückgewinnung beim Verbraucher machen will.

Man kann auch Akkus als Speicher beutzen. Oder Wärmespeicher (Felsgestein, Salz). Letzteres auch ohne Speicherverluste über längere Zeiträume. Oder Schwungräder. Oder Unterwasser-Luftblasen. Oder Speicher-stauseen.

Man wird sehen. Die Entwicklung fängt grad erst an. Sicher ist: es wird noch dauern. Und wir haben keine Zeit, erst mal mit Wasserstoff aus Erdgas rumzufummeln, weil die Erdgaslieferanten das gerne hätten.

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Ich will mich mit Dir über die Interpretation dieser nur auf die Schnelle gefundenen Links nicht streiten. Fakt ist aber, dass die Beimischung von H2 zum Erdgas machbar und auch zulässig ist. Und auch große H2 Leitungen existieren durchaus Wasserstoffrohrleitung – Wikipedia.

Auf der anderen Seite steht die jetzt von Dir angesprochene „Sinnfrage“. Und da habe ich ein Problem mit Leuten, die immer für alles die eine einzige, weltweit überall und jederzeit gültige Lösung zu haben meinen. Es wird in dem TR-Beitrag so getan, als ob H2 aus beliebigen Quellen jetzt absichtlich unbedingt schlechtestmöglich verwertet werden soll. Ich will über die generelle Reihenfolge und Abstufung mehr oder weniger interessanter Einsatzmöglichkeiten auch gar nicht streiten. Aber man sollte nicht immer gleich das Kind mit dem Bade ausschütten. Es kann im Einzelfall unterschiedliche Umstände geben, die dazu führen können, dass man an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit genau so wenig die optimale Verwertung von Ökostrom hat, wie die optimale Verwertung von H2. Und der Unterschied zu fossilen Brennstoffen ist nun einmal, dass der aus regenerativen Quellen erzeugte Strom zu bestimmten Zeiten eben kein knappes Gut ist, mit dem man bestmöglich haushalten müsste oder könnte, sondern dass er im Übermaß anfällt und dann einfach bestmöglich genutzt werden sollte.

Natürlich ist es dann toll, wenn direkt am Anlandepunkt eines Kabels von einem großen Offshore-Windpark gleich der Hydrolyseur neben einem Stahlwerk mit einer Direktreduktionsanlage steht, und auf der anderen Seite ein Chemiewerk seinen H2-Bedarf für die Produktion so decken kann. Aber so ideal ist die Welt nun einmal (noch) nicht. Natürlich gibt es da auch heute schon interessante Standorte. Aber noch einmal: Ökostrom ist zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten kein knappes Gut und damit anders zu bewerten als fossile Energieträger. D.h. wenn ich dann irgendwo weder das Stahl- noch das Chemiewerk um die Ecke habe, dann kann Hydrolyse trotzdem interessant sein, auch wenn man den dabei entstehenden Wasserstoff dann nicht optimal sondern nur suboptimal nutzen kann, weil es eben aus „überflüssigem“ Strom billig zu produzieren und dann einfach „da“ ist. Mit der Fortentwicklung von H2-Technologie mag es dann ja durchaus passieren, dass aus einem Standort, der zunächst keine optimalen Verwertungsmöglichkeiten für H2 hatte, ein Standort wird, an dem sich jemand ansiedelt, der H2 direkt verarbeiten kann, … Das ist alles noch ein recht langer Weg mit vielen Zwischenschritten, Brückentechnologien, … Wäre ja schön, wenn am Ende dann eine 100% optimale ausschließlich grüne H2 Nutzung raus käme.

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Selbstverständlich. Nur weder wirtschaftlich noch umweltfreundlich noch sonst irgendwie sinnvoll. Und deshalb warte ich immer noch auf irgendeinen Beleg, dass das tatsächlich jemand macht.

Das habe ich doch gar nicht behauptet. Sobald wir ausreichend überschüssige umweltfreundliche Energie zur Verfügung haben können wir Wasserstoff produzieren wie verrückt. Und bis dahin benutzen wir einfach das, was jetzt schon existiert und in ausreichendem Umfang nutzbar ist. Ich weiß nicht, warum es so wenigen Leuten klar ist: WIR HABEN KEINE ZEIT MEHR!

Und ganz nebenbei: Elektro-PKW und Elektro-LKW sind NICHT die große Lösung. Die besteht darin, GAR KEIN Auto zu benutzen.

Jaja. Irgendwann. Geht ja alles von jetzt auf gleich, kein Problem.

Mach dir einfach mal klar, wer eigentlich so vehement für die Verwendung von Wasserstoff wirbt. Du wirst ganz schnell darauf kommen, dass das die Gasproduzenten sind. Und dann überleg mal, warum das so ist.