In Deutschland benötigten ja vor einigen Jahrzehnten Frauen noch die Erlaubnis von ihren Ehemännern, wenn sie einen Beruf ausüben wollten. Das hatte natürlich mit Macht und Unterdrückung auch nichts zu tun, ist ja klar. Es sollte nur verhindern, dass dumme naive blonde Frauen Dinge tun, mit denen sie vollkommen überfordert waren…
Archaische Familien, in denen ein nicht bestandener Jungfräulichkeitstest zu Gewalt führt, gehören hart bestraft. Da gibt es auch für mich nichts zu diskutieren.
Ich beziehe mich hier ja auf mein Umfeld, das so denkt wie die 67 % in der Umfrage, die Tests als Hilfestellung dankbar annimmt und das mit der geprüften Jungfräulichkeit verbundene Prestige genießt. Kenne selbst ausschließlich Türkinnen, die darauf bestehen geprüft zu werden.
Woher willst du das wissen? Tests gibt es auch in Togo, Eritrea oder Haiti.
Und angenommen, du hättest kein heiles Hymen mehr:
- Wie, glaubst du, würde die Mutter des Mannes, den du heiraten willst, reagieren, wenn sie es erführe?
- Wie würde der Mann reagieren, denn du heiraten willst?
- Sie wäre gegen die Ehe. Für sie ist eine Schwiegertochter mit Hymen eine Art „Schönheitsideal“.
- Meinem Verlobten ist das Jungfernhäutchen gleichgültig.
Das ist halt der Punkt, an dem ich dir nicht mehr folgen kann.
Die Ambivalenz dieser Dinge ist doch unübersehbar. Unüberfühlbar.
Man zeige mir einen Heranwachsenden der Weltgeschichte, gleich welcher Kultur, der die Überwachung seiner Körperöffnungen durch Eltern und Elternfiguren ausschließlich wohlwollend erlebt hätte, und nicht auch demütigend und nervig.
Bei meiner Musterung beispielsweise hat mir der Bundeswehrarzt kräftig an die Eier gelangt.
Natürlich war mir klar, dass es vordergründig um eine -für mich durchaus hilfreiche- medizinische Untersuchung ging.
Die Scham und die Demütigung dabei habe ich aber auch gefühlt.
(Das ist m.E. auch Hauptzweck der Veranstaltung).
Zu 1. Und wie fändest du diese Ablehnung? Angenommen, mit 14 Jahren hätte ein etwas älterer Jugendlicher dich vergewaltigt?
Fändest du das richtig so?
Vielleicht hast du Recht. Nur kenne ich halt keine Türkin, die sich kritisch über ihre Tests geäußert hätte. Im Gegenteil, meine Bekannten / Freundinnen / Cousinen wollen ja explizit als „geprüfte Damen“ gelten und verneinen auch immer, wenn ich nach möglichem Unwohlsein frage. Ich selbst habe manchmal schon ein mulmiges Gefühl, möchte aber ganz eindeutig zur Tradition stehen. Ich mag auch den Gedanken einer zusätzlichen Motivation für Unschuld bis zur Ehe. Er gibt mir Kraft und Halt - und das finde ich gut.
Entschuldigung, aber das ist Schwachsinn. Hilfestellung wofür? Entweder möchtest du vor der Ehe keusch leben, dann ist das halt so, oder du hältst nichts davon, machst es aber trotzdem aus Angst, es könnte sonst entdeckt werden.
Als „Nachweis“ dürfte übrigens eine einmalige Untersuchung direkt vor der Ehe reichen, und keine jährliche Kontrolle, wie von dir weiter oben erwähnt!
Und wie weist der junge Bräutigam denn seine Keuschheit nach??
In so einem Extremfall würde sie sicher anders denken.
Jährlich oder wöchentlich motiviert halt zusätzlich. Jene regelmäßig Geprüften, die ich kenne, sind zufrieden. Warum hast du also als Unbetroffene Schwierigkeiten damit?
es wird immer schöner.
Ich schlage täglich vor, da ist man ja richtig motiviert. Erst recht, wenn man sich nicht traut, die eigene Frauenärztin zu fragen.
Ich habe überhaupt keine Schwierigkeiten damit, finde das einfach nur hinterwäldlerisch.
Viele Türkinnen werden gar nicht geprüft. Manche vor der Ehe oder jährlich beim Arzt. Ganz selten, in einigen ländlichen Regionen, halt noch wöchentlich innerhalb der Familie. Aber das ist extrem selten und auch da kenne ich keine unzufriedenen Damen.
Wirkt sie unterdrückt?
So geht Toleranz.
Wenig hilfreich. Viel zu radikal. Konservative Familien blocken da doch einfach ab.
Hallo Hafsa,
kennst du deinen Verlobten überhaupt richtig,
und wie alt bist du … über 18?
Merkt Ihr eigentlich nicht, dass die Euch alle am langen Nasenzügel durch die türkischgynäkologische Praxis führt?
Z.B. ein türkischmuslimischer Gynäkologe darf ein deutscher darf nicht begutachten, wenn dann nur eine weibliche Gynäkologin.
Als unberührte 18jährige Muslimin sollte man meinen, dass eine Keuschheitsbegutachtung weder von einem männlichen muslimischen noch von einem männlichen deutschen Gynäkologen in Frage kommt.
ramses90
Bin genau volljährig. Mein Verlobter und ich kennen uns seit Sandkastenzeiten. Unser Entschluss zu heiraten ist auch keinesfalls „arrangiert“. Also alles gut.
Unter anderem Nick wurde dasselbeThema - mit identischem Wortlaut - zwei Wochen vorher bereits umfangreich durchdiskutiert → clickmich
Vor allem auch mit sehr zahlreichen Meinungsäußerungen türkischer Muslimas.
Gruß
Metapher
Richtig. Dort hatte ich auch gepostet, aber v. a. Polemik erhalten.