Zuerst möchte ich zwei Dinge unterschieden:
Erstens Deine eigene Entscheidung Deiner Schwiegermutter so ein Attest vorzulegen. Dafür würde ich Dich nicht kritisieren, denn ich kann mir vorstellen, dass der Druck enorm groß ist wenn Du es nicht tun würdest.
Zweitens die Tatsache, dass Du so einen Test verteidigst. Dagegen würde ich gerne argumentieren.
Was würdest Du davon finden, wenn Deine Eltern von Deinem künftigen Ehemann ein polizeiliches Führungszeugnis, eine Schufa-Auskunft, einen Drogentest, einen Kontoauszug, seinen Arbeitsvertrag, einen Gehirnscan um seine Heterosexualität zu bestätigen, eine psychologischen sowie medizinischen Test und den Schwur auf seine Keuchheit bis zur Hochzeitsnacht verlangen würden?
Genau, es wäre ein deutliches Signal, dass sie ihn nicht vertrauen. Wie denkst Du, würde sich das Verhältnis zwischen Deinem Ehemann und Deinen Eltern entwickeln, nachdem sie dies alles von ihm verlangt hätten und er es ihnen vorgelegt hätte?
Ein schlechtes Verhältnis zu den Schwiegereltern ist die eine Sache. Was wäre aber, wenn die eigenen Eltern durch einen Jungfräulichkeitstest ihren Töchtern signalisieren, dass sie ihnen nicht vertrauen?
Denkst Du nicht, dass diese Kinder diese Demütigung akzeptieren (und evtl. sogar verteidigen), um nicht darüber nachdenken zu müssen, wie wenig Vertrauen ihre Eltern in sie haben?