Möglich mit dem Tropfen auf dem heißen Stein. Das muss ich noch herausfinden. Es ist nicht so, dass ich mehr rechte bei mir hab. Nur brauche ich nun mal frische luft. Er kann alles machen wie bei sich auch. Es ist auch nicht optimal grad. Ich warte auf eine berufliche reha und er hat freie zeiteinteillung (selbstständig). Bzw. 2 fahrten in der woche bis spät in die Nacht. Dann schläft er sehr lange. Und dann bin ich ihm auch zu laut morgens. Daran könnte ich arbeiten aber frische luft muss sein. Oh man, es war eigentlich alles gut. Er hätte eigentlich bald einen rücktzgsraum gehabt,… aber jetzt rudert er zurück. Er ist kein richtiger narzisst, aber Züge sind irgendwie da. Eigentlich ist er sehr kommunikativ in bezug auf probleme lösen aber manchmal ist es, als würde eine sicherung bei ihm durchbrennen. Ich achte auf ihn und seine Bedürfnisse. Er sieht es einfach nicht so.
Mit der gemeinsamen Lebensgestaltung weiss ich auch nicht. Fände es ok wenn er auch alleine wohnen würde. Nur wohnt er noch mit seiner ex als wg.
Ich hatte letztes Jahr ein interessantes Kommunikationsseminar. Da ging es u.a. um die Ursache von Konflikten und einer der Seminarteilnehmer schilderte eine Situation, in der er sich furchtbar über andere aufgeregt hat. Der Seminarleiter hörte ihm eine Zeitlang zu und meinte dann, daß das Problem wohl darin gelegen hatte, daß die anderen einfach nicht einsehen wollten, daß er (d.h. der, der die Situation schilderte) recht hatte. Zunächst zustimmendes Nicken, dann hielt er ein und begann nachzudenken.
Das, was Du schriebst, erinnert mich an den Vorfall. Dein Freund sieht also nicht ein, daß Du auf ihn und seine Bedürfnisse achtest… Vielleicht empfindet er das schlichtweg anders. Paßt zu diesem Beispiel:
Er hat also nicht weniger Rechte als Du, aber wenn Du mal frische Luft brauchst, ist das dann doch irgendwie so, daß Du jetzt gerade recht hast, weil Du die frische Luft brauchst und was er dann will, ist eigentlich egal, weil Du nun einmal frische Luft brauchst. Fällt Dir was auf?
Das ist dann eine nahezu kaum auflösbare Situation: er will ein geschlossenes Fenster, Du brauchst ein offenes und…ja, was nun? Vielleicht ist er geräuschempfindlich, vielleicht ist ihm kalt, vielleicht will er nicht, daß Mücken reinkommen und er bei dem Gesirre die Vollkrise bekommt.
Bei uns zu Hause ist es übrigens ähnlich: meine Frau schläft bei offenem Fenster, ich bei geschlossenem. Ich schlafe gerne mit einer dünnen Decke, aber bei offenem Fenster wird es je nach Witterung schon mal arg kalt. Ich kann beim Schlafen keine Geräusche vertragen, weil ich einen relativ leichten Schlaf habe. Nun, wie haben wir uns geeinigt? Wenn sie schlafen geht, macht sie das Fenster auf. Ich komme später und mache es dann auf kipp oder lasse es offen. Sie steht früher auf und macht das Fenster dann zu, damit ich vom beginnenden Berufsverkehr am Horizont und von der Kirche nicht geweckt werde. Ich habe außerdem eine zweite Decke parat liegen, die ich drüberziehe, wenn mir kalt wird.
Der langen Rede kurzer Sinn: Ihr müßt darüber sprechen und kompromißbereit sein. „Frische Luft muß sein“ und „ich brauche nun mal frische Luft“ sind keine Argumente oder unabänderliche Naturgesetze, sondern Standpunkte, aber das sind seine auch.
Es gibt ganz grundsätzliche Kommunikationsregeln, die helfen ich-Botschaften senden („ich fühle mich nicht gut, wenn Du…“, „ich fühle mich übergangen, wenn…“, „ich wünsche mir, daß…“), nicht verletzen oder herabwürdigen („das ist doch bescheuert“, „Du und Dein Kleinkram“, „immer mußt Du“ usw.), Raum für Kompromisse lassen (nicht „ich brauche unbedingt frische Luft“, „das muß man doch verstehen“, sondern „wie können wir uns da einigen?“, „hast Du eine Idee, wie wir da einen Kompromiß finden können?“, „könntest Du Dir vorstellen, daß…?“).
Um es klar zu sagen: es gibt auch Konstellationen (Situationen, Menschen), in denen sich Kompromisse nicht finden lassen bzw. bei denen die Einhaltung dieser Regeln ins Leere läuft, bspw. Menschen, die sich auch angegriffen fühlen, wenn man nur schildert, wie man sich in einer bestimmten Situation fühlt oder diese Gefühle in Abrede stellen („es kann doch nicht sein, daß Du Dich wegen so ein bißchen Luft so aufregst“, „so so, Du fühlst Dich schlecht, weil ich nicht auf Deine Vorschriften eingehe“). Dann muß man daran arbeiten oder sich irgendwann darauf einigen, daß man vielleicht doch nicht zusammenpaßt. Aber bis dahin gibt es noch viel Potential für gute und wertschätzende Kommunikation, die einen auch als Paar (und übrigens auch beruflich) weiterbringen kann. Es ist also einen Versuch wert.
Gruß
C.
wir sind seit heute 2 Monate zusammen.
Ich bin jetzt einfach hier und hab keine Ahnung ob oder wann er kommt. Komisches Gefühl. Wenn man nicht weiss wann jemand zurück kommt.
Danke, du hast mir sehr geholfen!
danke C. für dein Posting 
VG
J~
Ist er mittlerweile wieder da?
Habe ihr darüber geredet? Oder war es, als wäre er gar nicht weg gewesen?
Grüße
Dirk
Er meldet sich nicht mehr. Keine Ahnung.
Hi Glitzerblume!
Es ist sehr schwierig, aus deinen wenigen Schilderungen - noch dazu sind sie nur aus deiner Perspektive - herauszulesen, worin das Grundproblem liegt.
Nach 2 Monaten Beziehung sind die Kommunikationsstrukturen zwischen euch auch noch nicht endgültig ausgehandelt - was sicher günstig ist, denn man kann daran noch arbeiten.
Was mir bei deinen Schilderungen auffällt, dass du viele „Diagnosen“ für ihn hast. Deine Überschrift beginnt schon damit, dass du ihn als Narzissten bezeichnest.
Daraus spricht für mich aber nicht besonders viel Wertschätzung oder gar Liebe, sondern ich höre da eine Abwertung, die ihn ins Unrecht setzt.
Konflikte entstehen immer aus verletzten Bedürfnissen. Du hattest hier ein Bedürfnis und er hatte offensichtlich ein gegensätzliches Bedürfnis.
Hier hast du dein Bedürnis über seines gestellt. Wie wollt ihr in Zukunft über so etwas reden? Indem ihr euch gegenseitig runtermacht? Wei weit kommt ihr wohl damit?
„Wenn mein Bedürfnis nicht erfüllt wird, dann muss er ein Narzisst sein!“?
„Wenn sie mein Bedürfnis nicht erfüllt, dann haue ich einfach ab!“?
Merkste schon, hört sich nicht besonders zielführend an.
Zur Liebe gehört eben auch unbedingte Wertschätzung. Solange ihr verliebt seid, dem anderen aber so wenig Respekt für seine Bedürfnisse entgegenbringt, wird sich eure Beziehung nicht weiterentwickeln.
Hattest du ihm das denn auch so klar mitgeteilt?
Hier sprichst du mal nicht von ihm, sondern von dir, und zwar in der Ich-Form. DAS ist etwas, was den anderen nicht angreift.
Wenn du dir also bewusst bist, was du willst, dann äußere deine Bedürfnisse - aber eben nur in dieser Ich-Form.
Wann immer du anfängst, über ihn zu reden, was er falsch macht, usw., drängst du ihn mit Vorwürfen an die Wand. Dann bleibt ihm nichts anderes übrig als entweder zu kämpfen oder wegzurennen.
Google mal nach „Ich-Botschaften“, nach dem 4-Seiten-Modell der Kommunikation. Ihr könnt beide ne Menge an eurem Kommunikationsstil verbessern - und du machst den Anfang!
Alle Gute
Diva
", dass man immer so übertreibt "
Warum übertreibst Du und zettelst Streit an, wenn er zB Socken liegen lässt?
Wie wäre es mit Toleranz?
Du kennst seine Socken nicht.
Danke. Und er meldet sich nicht mehr. Hatten an dem tag noch geschrieben und das letzte von ihm wae: man ließt sich. Ich hatte dann ein paar stznden später geschrieben das ich glaube das wir zuviel gemeinsam aufeinander hingen. Und was es so neues bei mir gibt. Das ich was regeln muss, Papierkram.
Seither keine Reaktion. Nichts. Ich kann das nicht immer ständig aushalten. Dieses so jetzt hau ich ab und ich lasse dich fallen. Einfach nicht auf mein geschriebenes reagieren, vorher wortlos die wohnung verlassen…
Deine Enttäuschung kann ich verstehen. Aus der Kommunikation rausgehen ist fies für den anderen.
Was ich schade finde: Dass du nicht mal was dazu sagst, zu keinem der Punkte, die ich geschrieben habe.
An einer solchen Situation haben beide ihren Anteil, also auch du. Es geht dabei nicht darum, wer schuld ist, sondern was beide jeweils dazu beigetragen haben, dass es so ausgegangen ist.
Nimm dies mal als Gelegenheit, über dich selbst und deine Art von Beziehungsgestaltung nachzudenken. Du willst ja nicht, dass deine nächsten Beziehungen alle wieder nach dem gleichen Muster ablaufen…
Viel Glück!
Danke für deine Antwort. Es geht mir grade nicht gut. Ich werde noch drauf eingehen, …muss mir nur erstmal besser gehen.
Ich wünsche dir viel Glück!
Dirk
Okay. Sorry.
Meine Erfahrung: Man muss „zugrunde gehen“, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Das tut weh, stärkt dich aber im Nachhinein.
Tu dir was Gutes, das dich vom Grübeln abbringt.
<3