Österreich und die sowjetische Besetzung

Also kannst/willst du deine Behauptungen nicht belegen. Weil es zu viele gibt. Wäre ja auch zu viel verlangt 3 oder 4 mal herauszusuchen…

Und was den Auspruch Maximilian’s angeht so solltest du wissen dass damals ‚deutsch‘ eine komplett andere Bedeutung hatte wie heute. Die deutschsprechenden Bevölkerung von Ö-U (deren Kaiser er auch war) wurde eben die deutschen Österreicher gennant. Das hatte aber nichts mit einem Zugehörigkeitsgefühl zu tun sondern mit der Sprache. Es gibt ja auch die deutsche Schweiz. Ist dann wohl noch eines von euren verschollenen Bundesländern…

Die Thematik ‚deutschsein‘ bekam erst nach 1945 einen bitteren Beigeschmack was dazu führte dass viele Österreichische Vereine (vor allem Schützen, Turner, Studentenverbindungen) in ihren Statuten und Satzungen Begriffe mit ‚deutschirgendwas‘ strichen oder abänderten.

Wenn also das einzige was du vorbringen kannst 2 lateinische Sprichwörter und ein Ausruf eines österreichischen Kaisers sind kann ich dich wirklich nicht ernst nehmen…

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Ich habe die Diskussion zunächst mit dienstlichem Interesse, dann mit Verwunderung und letztendlich mit Erstauen gelesen.

Mir scheint (ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, lieber Hannibal), dass Sie damit uns Österreichern keinen Gefallen tuen.

Ein Blick bzw. ein Besuch oder eine Anfrage beim INSTITUT FüR
ÖSTERREICHISCHE GESCHICHTSFORSCHUNG der Universität Wien und da ein Blick in eine relevante Veröffentlichung würde diesen Disput lösen.

Mein dort tätiger Kollege, Herr Univ.Prof. Dr. Georg Scheibelreiter sagte, als ich ihm einen Ausdruck Ihrer Ansichten vorlegte nur „Schmarrn“, um dann ausführlich zu werden und Ihren Ansichten vehemnt zu widersprechen.

Leider (als Landsmann sage ich leider), hat ihr Kontrahent Micheal Recht - bitte informieren Sie sich doch zunächst tiefgängiger, dann werden auch Sie zu dieser wissenschaftlich dokumentierten Einsicht gelangen.
Nicht immer ist es (mag sein, dass ob Ihrer noch jungen Jahre und Ihrer Rolle als Student ein gewisser Widerspruchsgeist bei Ihnen besteht) leicht, diese Tatsahce der engen Verbindung mit dem Nachbarlande anzuerkennen.

Hochachtungsvoll
burk

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Hallo Hannibal. Ich wußte gar nicht, daß du Student bist. Das verblüfft mich nun vollends. Vielleicht solltest du deine Fächerkombination ja ändern und das Fach Geschichte studieren. Dann würdest du folgende Aussagen in deinen Postings künftig nicht mehr treffen:

  • Die Geschichte Österreichs und Deutschland ist genau so eng miteinander verbunden wie die jeder anderen europäischen Großmacht.

  • Ausserdem waren wir auch mal Bestandteil des Römischen Reiches. Sind wir dadurch auch Italiener?

  • Wie kommt du bitte darauf dass die Deutschen (die selber nicht mal so lange eine gemeinsame Geschichte haben) und die Österreicher merh gemeinsam haben als andere europäische Nationen??

  • Und was den Auspruch Maximilian’s angeht so solltest du wissen dass damals ‚deutsch‘ eine komplett andere Bedeutung hatte wie heute. Die deutschsprechenden Bevölkerung von Ö-U (deren Kaiser er auch war) wurde eben die deutschen Österreicher gennant. Das hatte aber nichts mit einem Zugehörigkeitsgefühl zu tun sondern mit der Sprache.

    Und jetzt ein Dreizeiler: Von den Tatsachen abgesehen, daß Österreich und Steiermark einst Reichslehen waren, daß Rudolf von Habsburg als erster wirklicher König nach dem Interregnum sein Machtzentrum vom deutschen Südwesten durch die Einleitung des Reichsverfahrens gegen Ottokar II. von Böhmen in den Südosten verlagerte und seine Hausmacht aufbaute, daß die Österreicher mit nur wenigen Unterbrechungen ca. 400 Jahre lang die deutschen Kaiser stellten, daß Maximilian mit seiner „Ehr“ nicht die Sprache gemeint hat, daß die Habsburger im Ringen um die Reichseinheit nach innen und nach außen fast ununterbrochen Krieg führten, daß Österreich über große Gebiete in Süddeutschland wie etwa Vorderösterreich bis Tübingen und Besitzungen in der Pfalz verfügte, daß nach dem Niedergang der kaiserlichen Macht durch den Dreißigjährigen Krieg um 1700 mit Österreich und Preußen eben zwei deutsche Staaten zu Großmächten aufstiegen, daß Österreich im Deutschen Bund den Vorsitz führte, daß österreichische Parlamentarier selbstverständlich der ersten deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche angehörten, daß mit dem Begriff „Dualismus“ das Ringen der beiden deutschen Mächte Österreich und Preußen um die Vorherrschaft in Deutschland gemeint ist, daß sie zwei Jahre später den in der Fachliteratur als „deutsch-österreichischen Bruderkrieg“ bezeichneten Konflikt austrugen, daß danach der österreichische Außenminister Freiherr von Beust folgendes über die schwierige Lage Österreichs sagte: "Es mag zugegeben werden, daß die slawischen Teile der Monarchie ebenso leicht nach Rußland als die deutschen Provinzen (!) nach Deutschland gravitieren könnten.“, daß der leider verstorbene Geschichtsprofessor - um nur mal einen zu nennen - an der Universität Erlangen Hellmut Diwald folgendes der Fachwelt unwidersprochen ausführte: „Der Ausschluß Österreichs aus dem Deutschen Bund vernichtete von heute auf morgen die nationalen Wünsche der zehn Millionen Deutschen des Kaiserstaates … Erst nach 1866 entwickelte sich bei den Deutschen im Reich der Habsburger die ätzende Empfindung, daß sie trotz aller staatlichen Vorrechte in ihrem Gemeinwesen eine nationale Minderheit bildeten. Ohne ihren Halt, den Deutschen Bund, hingen sie in einer nationalen Leere. Das Deutschland des Bismarckschen Kaiserreiches von 1871 verwandelte sich deshalb für sie im Lauf der folgenden Jahrzehnte zur verschwiegen geliebten, verschwiegen ersehnten wahren nationalen Heimat.“ (Diwald, Hellmut: Geschichte der Deutschen. Frankfurt a.M. / Berlin / Wien: Propyläen 1978, Seite 321)
    Von all dem mal abgesehen: Begreifst du denn nicht den Unterschied zwischen Staat und Nation? Denkst du wirklich, die Deutschen hätten erst mit dem Jahr 1848 oder 1871 angefangen zu existieren? Wer erzählt denn so etwas? Meinte man mit „deutsch“ vorher etwa nur die Sprache? Nicht nur jeder Mediewist, der sich mit der Reichsgeschichte befaßt, kann da nur den Kopf schütteln, auch wer von Ulrich von Hutten, Luther oder Wallenstein gehört hat, kann da nur den Kopf schütteln. Wenn zur Zeit der Territorialstaaten wirklich die Sprache entscheidend war, dann wäre Friedrich der Große Franzose gewesen. Wenn du Staat und Nation gleichsetzt und deshalb zwischen Österreichern und Deutschen so scharf trennst, gab es dann die Deutschen auf dem Gebiet der späteren BRD und DDR zwischen 1945 und 1949 überhaupt nicht?
    Ich hoffe, daß du in der Lage bist, deine oben angeführten Thesen zu revidieren, habe aber meine Zweifel. Wie gesagt: Ein Fächerwechsel würde dir sicher die Gelegenheit geben, dich eingehender mit der Materie zu befassen.
    Trotzdem alles Gute und nichts für ungut!

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Ich habe die Diskussion zunächst mit dienstlichem Interesse,
dann mit Verwunderung und letztendlich mit Erstauen gelesen.

Mir scheint (ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, lieber
Hannibal), dass Sie damit uns Österreichern keinen Gefallen
tuen.

Ein Blick bzw. ein Besuch oder eine Anfrage beim INSTITUT FüR
ÖSTERREICHISCHE GESCHICHTSFORSCHUNG der Universität Wien und
da ein Blick in eine relevante Veröffentlichung würde diesen
Disput lösen.

Mein dort tätiger Kollege, Herr Univ.Prof. Dr. Georg
Scheibelreiter sagte, als ich ihm einen Ausdruck Ihrer
Ansichten vorlegte nur „Schmarrn“, um dann ausführlich zu
werden und Ihren Ansichten vehemnt zu widersprechen.

Leider (als Landsmann sage ich leider), hat ihr Kontrahent
Micheal Recht - bitte informieren Sie sich doch zunächst
tiefgängiger, dann werden auch Sie zu dieser wissenschaftlich
dokumentierten Einsicht gelangen.
Nicht immer ist es (mag sein, dass ob Ihrer noch jungen Jahre
und Ihrer Rolle als Student ein gewisser Widerspruchsgeist bei
Ihnen besteht) leicht, diese Tatsahce der engen Verbindung mit
dem Nachbarlande anzuerkennen.

Hochachtungsvoll
burk

Hallo Burk

Vieleicht könntest du mir ja die Ausführungen deines Kollegen per email schicken. Leider hat es Michael bis jetzt nicht geschafft irgendwelche Begründungen für seine Aussagen zu liefern. Alleine ain Zitat Maximilian’s zum besten zu geben ist schon recht dürftig…

MfG

Christoph

Geschätzter Herr Erath,
ich bitt Sie: Als werdender Akademiker verfügen Sie gewiss über die Kompentenz, sich in diesen Disput mittels einer kurzen ausserhäusigen Recherche einzuarbeiten; dies scheint mir eine themenadäquate Vorgehensweise zu sein und mag Äußerungen, mit denen Sie sich selbst aber auch unser Land disqualifizieren, vermeiden helfen.
Aufgrund zeitlicher Belastung möchte ich mich davon ausnehmen, Tatbestände auszubreiten, die in jeder Volksschulbücherei dokumentiert sein sollten.

Hochachtungvoll

Burk.

Ich glaube es lag daran, dass die 2 großen Mächte USA und Russland einfach Österreich als neutrale Mitte in Europa haben wollte und natürlich haben auch die damaligen österreichischen Politiker nicht wenig dazu beigetragen, dass Österreich ab 1955 frei war. Aber Österreich zahlt heute noch politisch gesehen den Preis für diese Freiheit, denn es sind in Österreich schon lange Diskussionen darüber ausgebrochen, ob die in der Verfassung geregelte Neutralität zwecks Natobeitritts aufgehoben werden soll.

Mfg
Desdemona

PS: Und ich fühle mich persönlich als Österreicherin angefriffen, wenn behauptet wird, wir hätten keine eigene Nationalgeschichte, immerhin haben wir 600 Jahre lang, die Geschicke der damalig bekannten Welt gelenkt und immerhin war die Großzahl der römisch-deutschen Kaiser Österreicher aus dem Hause Habsburg.

Hallo Burk

Vieleicht könntest du mir ja die Ausführungen deines Kollegen
per email schicken. Leider hat es Michael bis jetzt nicht
geschafft irgendwelche Begründungen für seine Aussagen zu
liefern. Alleine ain Zitat Maximilian’s zum besten zu geben
ist schon recht dürftig…

So langsam verliere ich die Contenance. Das ist genau das Problem: Lies doch einfach mal, was geschrieben steht! Bereits zwei Tage vor deinem letzten Posting lieferte ich dir eine ganze Reihe von Begründungen, nämlich am 25.8. abends nach 19:00 Uhr. Das steht in diesem Strang ganz unten! Und jetzt höre auf zu behaupten, meine Ausführungen seien lächerlich, du könntest mich nicht ernst nehmen, ich würde dir keine Begründungen liefern, Maximilian I. wäre Kaiser von „Ö-U“ gewesen und es gäbe eine österreichische Nationalgeschichte. Lies doch einfach! Das Schwarze sind die Buchstaben! Das ist doch unfaßbar!!! Ich hoffe, nicht gegen die Nettiquette zu verstoßen, aber zum Glück verfügte Hannibal über einen geschulteren Orientierungssinn, sonst hätte er die Römer am Kap der Guten Hoffnung gesucht …

[MOD]zum Thema zurück bitte!
Hallo Michael, hallo Ihr anderen,

so, jetzt ist mal gut. Wenn Ihr euch nhaltlich zu Österreich und seiner besonderen oder auch nicht besonderen Geschichte austauschen wollt, empfehle ich einen neuen THREAD, denn die Ausgangsfrage wird ja gar nicht mehr von euch gestreift. Und wer jetzt was lesen kann und nicht, muss jetzt auch nicht weiter geklärt werden.

Beste Grüße,

Barbara [MOD]

genau so ist es gewesen. die neutralität war an und für sich keine schlechte sache.

warum man bei der geschichte unbedingt immer von der nationalgeschichte sprechen muss, ist mir unerklärlich.
österreich war das erste große experiment eines vielvölkerstaates. die heutigen werte in der eu wurden schon von metternich und co. vor über 200 jahren vorgedacht. nur eben der nationalstaatgedanke machte diese ideen zunichte, wenn auch einmal die gemeinsame sprache über alles gestellt wurde. eine gemeinsame sprache bedingt nicht unbedingt die selbe ethnische bzw. historische herkunft.

die nationalgeschichte von deutschland hat erst 1871 mit der gründung des deutschen reiches begonnen. vorher war das ganze ein sammelsurium von teilweise lächerlich kleinen fürstentümern, die sich alles andere als einig waren.

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Hallo, ich schreibe dir mal eine E-Mail.

Levay

Hallo!

Jetzt habe ich der Vorrednerin eine Mail geschrieben, und nachdem ich dein Posting gelesen habe, habe ich mir gedacht, ich kann die Mail ja doch mal hier veröffentlichen; ich verstehe genauso wenig wie du, wieso immer alle denken, es ginge immer um „Nationen“ bzw. „Nationalstaaten“, die es ja früher gar nicht gegeben hat.

Levay


Servus!

Ich habe eben erst gesehen, dass es auf meine Anfrage bei www zahlreiche Antworten gab; irgendwie muss ich wohl vergessen haben, die automatische Benachrichtigung einzuschalten. Ich sah dein PS:

„PS: Und ich fühle mich persönlich als Österreicherin angefriffen, wenn behauptet wird, wir hätten keine eigene Nationalgeschichte, immerhin haben wir 600 Jahre lang, die Geschicke der damalig bekannten Welt gelenkt und immerhin war die Großzahl der römisch-deutschen Kaiser Österreicher aus dem Hause Habsbug.“

Und wollte mich dazu mal äußern. Ich weiß zwar nicht ganz, in welchem Zusammenhang dieses PS zu meiner Anfrage steht, aber ich fand es jedenfalls sehr interessant, das zu lesen. Es ist historisch natürlich nicht ganz korrekt zu sagen, „Ihr“, also „die“ Österreicher haben die Geschicke der Welt gelenkt. Schon gar nicht 600 Jahre, denn wenn das Haus Habsburg den römisch-deutschen König und Kaiser stellt, ist das eben das Haus Habsburg und nicht ganz Österreich. Abgesehen davon schwankt die Macht des Kaisers in der Geschichte, es lässt sich ja schwer sagen, dass der Kaiser allein alle Entscheidungen getroffen hat. Gerade im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation war das ja mitnichten der Fall, und grob gesagt schwand der Einfluss mit Fortschreiten der Geschichte.

Man denke nur an Karl V. (Habsburger), der sich gegen die Kurfürsten nicht durchsetzen konnte und somit seine einzige Chance verpasste, der Reformation ein Ende zu setzen. Karl V. war übrigens am Ende seines Lebens nicht zuletzt davon so zerfressen, dass er als einer von nur sehr wenigen Kaisern die Krone niederlegte. Wir wollen übrigens auch nicht vergessen, dass Karl V. und viele andere letztlich nur Kaiser wurden, weil sie die meisten Bestechungsgelder aufbringen konnten, mit anderen Worten: Wer den besten Kontakt zum Haus Fugger hatte, wurde eben Kaiser…

Was mich aber an deinem PS eigentlich mehr interessiert, ist dass du meinst, jemand wolle Österreich eine eigene Geschichte absprechen. Wenn du das schreibst, kannst du doch nicht im gleichen Atemzug die gesamt-deutsche Geschichte nennen, denn das ist ja gerade nicht eigene Nationalgeschichte Österreichs. Wenn du auf die habsburgerischen Kaiser ansprichst (die du „österreichisch“ nennst, obwohl Habsburger ursprünglich nicht aus Österreich kommen und übrigens Karl V. auch nicht, er sprach auch kaum Deutsch), dann nennst du hier ja eher ein Beispiel der gesamt-deutschen Geschichte.

Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, Österreicher würden glauben, es gäbe eine deutsche und eine österreichische Geschichte. In Wahrheit war die meiste Zeit über der Geschichte „Deutschland“ kein Staat, sondern ein Gefüge mehr oder minder eigenständiger Territorien. Wenn man von „deutscher“ Geschichte spricht, muss man bis 1806 zwangsweise auch Österreich dazu zählen, denn das war eines dieser Territorien. Das ändert nichts daran, dass jedes Territorium eine eigene Geschichte hat, egal ob Österreich, Bayern oder Sachsen. Dies umso mehr, als dass im Heiligen Römischen Reich ja einzelne Territorien ja auch sehr selbstständig handeln konnten; so führten die Österreicher Krieg gegen Napoleon, als Österreich noch kein eigenes Kaiserreich war. Das entstand erst 1804, und erst 1806 erlosch das Deutsche Kaiserreich, weil Franz II. die Krone niederlegte und das Reich für erloschen erklärte.

Es bis heute so: Während etwa Frankreich zentralistisch ist, gibt es in Deutschland (und in Österreich) Föderalismus. Die Bundesländer haben nicht mehr die eigene Bedeutung wie zu Zeiten des Heiligem Römischen Reiches Deutscher Nation, aber so selbstständig sind Verwaltungsbezirke in Frankreich und anderen Ländern ganz und gar nicht. Ich nehme an, der Föderalismus ist in Österreich ähnlich ausgeprägt wie in Deutschland, und das beruht eben auf der Geschichte.

Ich verstehe Österreicher nicht ganz – was ist so schlimm daran, dass Österreich früher ganz selbstverständlich zu „Deutschland“ gehörte? Nicht zum „Staat Deutschland“, den es ja gar nicht gab (den ersten deutschen Einheitsstaat gab es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, und hier gehörte Österreich in der Tat nicht zu, es war bereits ein eigener Staat) sondern als eines von vielen deutschen Territorien? Ist das irgendwie was Unanständiges? Ich frage, weil ich einen Österreicher kenne, der das ganz heftig bestreitet. Für ihn hat es immer Deutschland und Österreich gegeben, zwei souveräne Staaten nach heutigem Staatsverständnis (was ja sowieso nicht stimmt, weil Deutschland viel später als andere Länder zum „Staat“, vor allem zu einem Einheitsstaat wurde).

In Wahrheit haben sich Österreicher als Deutsche empfunden. So wie sich Bayern ja auch als Deutsche empfunden haben. Ich bin heute Deutscher und gleichzeitig Europäer, das sind ja keine Widersprüche. Egal ob nun Mozart oder Maria Theresia oder Sigmund Freud oder Franz Joseph, diese ganzen Österreicher haben Zitate hinterlassen, die das „teutsche Selbstverständis“ einsichtig belegen. Dieser Zitate würde es eigentlich gar nicht bedürfen, weil es so evident ist, wenn man sich mit der Geschichte ein wenig beschäftigt.

Warum ich das wissen will?

Ich frage dich, weil ich es beleidigend finde; ich finde es beleidigend, wenn jemand in den Geschichtswissenschaften unbestrittene Tatsachen leugnet, jedenfalls diese Tatsachen. Denn dann kann es für mich nur eine Erklärung geben: Jemand, der so etwas tut, muss ein Interesse daran haben. Der Gedanke, dass Österreich 1.000 Jahre selbstverständlicher Bestandteil „Deutschlands“ war, muss im zuwider sein, sonst würde er doch so was nicht leugnen. Und daraus muss ich doch schließen, dass er Deutschland mit Abscheu betrachtet. Und du wirst verstehen, wenn dann ich beleidigt bin und gekränkt.

Chris alias Levay

Aufgrund zeitlicher Belastung möchte ich mich davon ausnehmen,
Tatbestände auszubreiten, die in jeder Volksschulbücherei
dokumentiert sein sollten.

Dass Maximilan Kaiser von Österreich-Ungarn war???

Levay

Ach, da habe ich jetzt wohl die Autoren verwechselt :smile:

Aber äh… wieso eigentlich „leider“, wieso ist die Verbindugn Deutschland - Österreich „leider“ Tatsache? Ist das irgendwie was Schlechtes? Ich verstehe gar nicht, woher diese Abneigung gegen Deutsche kommt. Also, ich hatte früher keine Abneigung gegen Österreich, nur um so mehr ich merke, dass das umgekehrt wohl der Fall ist, verliere ich irgendwie jede Sympathie.

Ratlos:
Levay

Man denke nur an Karl V. (Habsburger), der sich gegen die
Kurfürsten nicht durchsetzen konnte und somit seine einzige
Chance verpasste, der Reformation ein Ende zu setzen. Karl V.
war übrigens am Ende seines Lebens nicht zuletzt davon so
zerfressen, dass er als einer von nur sehr wenigen Kaisern die
Krone niederlegte. Wir wollen übrigens auch nicht vergessen,
dass Karl V. und viele andere letztlich nur Kaiser wurden,
weil sie die meisten Bestechungsgelder aufbringen konnten, mit
anderen Worten: Wer den besten Kontakt zum Haus Fugger hatte,
wurde eben Kaiser…

Was mich aber an deinem PS eigentlich mehr interessiert, ist
dass du meinst, jemand wolle Österreich eine eigene Geschichte
absprechen. Wenn du das schreibst, kannst du doch nicht im
gleichen Atemzug die gesamt-deutsche Geschichte nennen, denn
das ist ja gerade nicht eigene Nationalgeschichte Österreichs.
Wenn du auf die habsburgerischen Kaiser ansprichst (die du
„österreichisch“ nennst, obwohl Habsburger ursprünglich nicht
aus Österreich kommen und übrigens Karl V. auch nicht, er
sprach auch kaum Deutsch), dann nennst du hier ja eher ein
Beispiel der gesamt-deutschen Geschichte.

Wow,man lernt ja hier selbst beim zufälligen schmökern immer mal was sensationell Neues!
KARL VALENTIN war also habsburgischer Kaiser? Und ich Doofi dachte immer,er sei ein Bayer gewesen!!
Naja,kommt schon hin,wenn ja Österreich ursprünglich bayrische Kolonie war.
Aber war der gute Mann denn in seinem Kaiser-Job geistig so unausgelastet,daß er Schriftsteller wurde?
Oder zwangen ihn die heruntergekommenen Finanzen seines Kaiserstuhls dazu,eine bürgerliche Arbeit anzunehmen?
Da war wohl der Name HABS-Burg nur noch eine Farce?!

Jedenfalls danke für die Erleuchtung,ich werds gleich mal meinen Kollegen mitteilen :smile:

Mfg Uwe