Osama Bin Laden ist tot

Richtig wäre: „Bin Ladens Leiche sei
im Einklang mit den muslimischen Traditionen bestattet worden;
die Beisetzung erfolgte im Rahmen einer Seebestattung.“

Wo siehst du einen Unterschied zwischen Beisetzung und
Bestattung?

Da sehe ich keinen Unterschied.

Also nochmal: es war keine Seebestattung unter Beachtung der moslemischen Traditionen, sondern die (Vorbereitung der) Bestattung fand im Einklang mit den muslimischen Traditionen statt. Anschließend erfolgte die Seebestattung (, die nichts mit muslimischen Traditionen zu tun hat).

Aber allgemein zugängliche Informationen reichen ja zur
Meinungsbildung aus …

Warum sollte das gelogen sein? Meinst Du, man baut darauf, daß die Fanatiker sagen: „die haben zwar unseren Anführer umgelegt, aber sie haben ihn ordnungsgemäß auf die Bestattung vorbereitet. Also ist die Sache halb so wild und wir gehen wieder Schafe hüten.“

Die Amerikaner werfen ihre Hinrichtungsopfer auch nicht in den Shredder, sondern bestatten sie ihrer Religion entsprechend. Insofern kann man annehmen, daß sie Toten angemessenen Respekt erweisen, auch wenn sie zu Lebzeiten nicht besonders beliebt waren.

Hi,

Ich aber dennoch nicht verstehen, warum teilwiese die Position
vertreten wird, dass es etwas „unanständiges“ wäre, wenn der
Soldat, dessen Land attackiert wurde, zu den technisch
überlegenen Mitteln grift, die sich ihm bieten.

Die Position habe ich aber gar nicht vertreten. Lediglich die, dass hier „Mut“ synonym mit „gerecht“ oder „rechtschaffen“ verwendet wird - was von der eigentlichen Bedeutung überhaupt nicht gedeckt ist.

Soll der Terrorist doch einfach seine Panzerfaust stecken
lassen, dann wird ihm auch nicht eingeheizt. Holt er sie
trotzdem raus und schießt, dann darf er sich halt nicht
wundern. Das habe ich schon als kleiner Bub gelernt, dass ich
niemanden angreife der größer und stärker ist, als ich.

Naja, das ist aber auch keine besonders schöne Maxime - „might makes right“, oder wie? Mit der selben Logik hätte man ja die Herrschaft der Taliban, die ihren Gegnern nunmal militärisch überlegen waren, rechtfertigen können.

Ob man jetzt Flugzeuge in Hochhäuser fliegen lässt oder den saudischen Geheimdienst, der im Zweifel mehr als ein paar tausend Leben auf dem Gewissen hat, unterstützt - das scheint mir beides moralisch nicht ganz richtig zu sein…

Gruß

Anwar

Hi,

Die Amerikaner werfen ihre Hinrichtungsopfer auch nicht in den
Shredder, sondern bestatten sie ihrer Religion entsprechend.

Ist das so? Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, dass der Staat für eine islamische Bestattung aufkommt, nur weil der (mittellose) Hingerichtete nicht mit einer Feuerbestattung einverstanden wäre.

Gruß

Anwar

Live by the sword…
…die by the sword.

Ich denke, am wichtigsten ist zunächst, den Amerikanern unsere Dankbarkeit für diese Aktion auszusprechen. Natürlich kann man nicht pauschal jedes Eingreifen der USA gutheißen. Aber viele vergessen, dass es dabei - auch um unsere - Freiheit geht.

Gruß
Ultra

Ich halte nichts von der Todesstrafe, auch nicht in diesem
Fall und schon gar nicht ohne ordentliches Gerichtsverfahren.

Ein ordentliches Gerichtsverfahren ist ja schon bei den
Dutzenden Leuten in Guantanamo nicht möglich gewesen* - daher
jetzt diese Lösung.

*Weil ein ziviles Gericht praktisch keine der „Beweise“
zugelassen hätte

heißt das, die beweise, dass o.b.l. für all die attentate verantwortlich war, fehlen?

heißt das, die beweise, dass o.b.l. für all die attentate
verantwortlich war, fehlen?

Bisher wurden jedenfalls keine veröffentlicht. Und gegen die letzten, die nach welchen fragten, wurde mal schnell Krieg erklärt (nämlich die Taliban, die angeboten haben OBL auszuliefern, wenn Beweise vorgelegt worden wären).

Gruß

Anwar

Hallo,

Die Position habe ich aber gar nicht vertreten.

Nein, aber ich fasse hier im Forum ab und an mal verschiedene Auffassungen zusammen, die etwa ähnlich sind.
Und denen will ich einfach eine gewisse Relativierung gegenüberstellen.

Naja, das ist aber auch keine besonders schöne Maxime - „might
makes right“, oder wie? Mit der selben Logik hätte man ja die
Herrschaft der Taliban, die ihren Gegnern nunmal militärisch
überlegen waren, rechtfertigen können.

Es war in der Tat nicht sehr „educated“ ausgedrückt. Ich wollte nur ausdrücken, dass ich nicht verstehe, weshalb viele Leute Schwierigkeiten haben, zu sehen, dass es sich hier um eine kriegerische Auseinandersetzung handelt, die von der Seite begonnen wurde, die jetzt was auf die Mütze gekriegt hat.

MfG Cleaner

hier google-earth koordinaten
dort haben sie ihm das fell über die ohren gezogen.

34°11’15.26"N
73°14’32.93"E

Hi,

Die Position habe ich aber gar nicht vertreten.

Nein, aber ich fasse hier im Forum ab und an mal verschiedene
Auffassungen zusammen, die etwa ähnlich sind.

So ähnlich finde ich das jetzt nicht. Das eine ist eine moralische Schönfärberei, das andere (meine Position) ein Aufruf gegen sprachliche Verwilderung a la „newspeak“.

Es war in der Tat nicht sehr „educated“ ausgedrückt. Ich
wollte nur ausdrücken, dass ich nicht verstehe, weshalb viele
Leute Schwierigkeiten haben, zu sehen, dass es sich hier um
eine kriegerische Auseinandersetzung handelt, die von der
Seite begonnen wurde, die jetzt was auf die Mütze gekriegt
hat.

Das mag damit zusammenhängen, wie man den Zeitpunkt des Konfliktbeginns definiert. Man kann sich (imo ebenso gut bzw. eher schlecht) auf den Standpunkt stellen, dass der Konflikt mit der westlichen Politik im Laufe des Kalten Kriegs angefangen hat. Tatsache ist wohl, dass Menschen immer irgendeinen Vorwand finden, um sich gegenseitig umzubringen.

Gruß

Anwar

heißt das, die beweise, dass o.b.l. für all die attentate
verantwortlich war, fehlen?

Bisher wurden jedenfalls keine veröffentlicht. Und gegen die
letzten, die nach welchen fragten, wurde mal schnell Krieg
erklärt (nämlich die Taliban, die angeboten haben OBL
auszuliefern, wenn Beweise vorgelegt worden wären).

wenn also ein zivilgericht einen staatsfeind nr.1 freisprechen sollte, weil es keine beweise gibt, führt uns das dahin, dass er unschuldig wäre.

die amerikaner versenken ihre trophäe im meer?

versenkt man leute nicht deshalb im meer, weil man nicht will, dass jemand davon erfährt?

Das mag damit zusammenhängen, wie man den Zeitpunkt des
Konfliktbeginns definiert. Man kann sich (imo ebenso gut bzw.
eher schlecht) auf den Standpunkt stellen, dass der Konflikt
mit der westlichen Politik im Laufe des Kalten Kriegs
angefangen hat.

Das klingt nach der bekannten Phrase „Die Amerikaner sind doch selber schuld“. Ich habe jetzt keine große Lust, die Archive zu wälzen, aber hast du nicht in ähnlicher Weise die Anschläge vom 11.09.2001 relativiert?

Hallo,

Das mag damit zusammenhängen, wie man den Zeitpunkt des
Konfliktbeginns definiert. Man kann sich (imo ebenso gut bzw.
eher schlecht) auf den Standpunkt stellen, dass der Konflikt
mit der westlichen Politik im Laufe des Kalten Kriegs
angefangen hat

Das klingt nach der bekannten Phrase „Die Amerikaner sind doch
selber schuld“. Ich habe jetzt keine große Lust, die Archive
zu wälzen, aber hast du nicht in ähnlicher Weise die Anschläge
vom 11.09.2001 relativiert?

Glaubst du das wirklich so oder wirst
Du für solche Meinungsmache bezahlt?
Deine Statements klingen so absurd,
das man unsicher wird, was oder wen
Du hier spielst.

Der Angriff am 11.9. war bezüglich angerichteter
Schadenshöhe und Vorbereitungsaufwand geradezu
extrem menschenlebenschonend. Diese Anzahl an
Zivilisten töten die US-Streitkräfte regelmäßig
wöchentlich auf läppische Weise nebenbei.
(http://www.iraqbodycount.org/database/)

Kopfschüttelnde Grüße

CMБ

Da hat er sich aber nach fast 10 Jahren einen guten Zeitpunkt zum Gefundenwerden ausgesucht :smile:)

Der Dollar raucht ab, die amerikanische Wirtschaft läuft desaströs und Obamas Wahlkampf steht in Sichtweite, während sein Glanz zwischenzeitlich ziemlichen Schaden genommen hat.

Nun wurde Osama endlich aufgespürt, sein äußeres duch einen Kopfschuss völlig undefinierbar hergerichtet. Schon in den Frühnachrichten hörte ich, die DNA-Analyse sei eindeutig - boah, die Amerigauner sind echt schnell. Und er soll nicht, wie erwartet (ja von wem denn??) in einer Höhle, sondern in einer Stadt gewohnt haben.
Schau an!!! Nach 10 Jahren in einer Höhle wäre er längst an Rachitis verreckt.

In den frühen Mittagsnachrichten war schon seine Beisetzung auf hoher See Historie…

Bin mal gespannt, wann der nächste Anschlag aus dem CIA-Hut gezaubert wird.

LG
sine

Ein Gerichtsprozess wäre interessant gewesen
… dann würden nämlich einige Ungereimtheiten ans Licht kommen. Es hat schon einen Grund wieso der Nikolausmann offiziell getötet wurde.

Mal sehen, wer als nächstes für diese Rolle verpflichtet wird.

Gadafi und Assad sind doch schon für diese Rollen eingereiht.
Ihr Gastspiel wird zwar vermutlich kurz sein, aber bis dahin
wird schon jemand gefunden worden sein.

Ben Ali und Mubarak könnten auch so enden.

Was gibt’s denn da falsch zu lesen?

„Im Meer bestattet“ heißt für mich entweder Seemannsgrab oder
vorher verbrannt und dann die Asche auf dem Meer verstreut.
Beide sind keine der üblichen Bestattungsarten für tote
Muslime. Ich habe hier in unserer Firma einen Iraker, einen
Iraner, zwei Libanesen und einen Syrer befragt. Alle haben
diese Art von Beisetzung für Leute muslimischen Glaubens
eindeutig verneint.

Also Verbrennen ist da wohl auch nicht so verbreitet. Asche von Toten ins Meer steuen. Da fällt mir auch Adolf Eichmann ein, der so verteilt wurde. Nicht grade würdevoll.

Hai!

Der Angriff am 11.9. war bezüglich angerichteter
Schadenshöhe und Vorbereitungsaufwand geradezu
extrem menschenlebenschonend. Diese Anzahl an
Zivilisten töten die US-Streitkräfte regelmäßig
wöchentlich auf läppische Weise nebenbei.
(http://www.iraqbodycount.org/database/)

Nur mal so zu meinem Verständnis, du meinst wir zählen die Toten
und derjenige mit weniger ist der Liebe?

Kopfschüttelnde Grüße

Dem schließe ich mich an.

Der Plem

Dann weisst Du mehr als die Geheimdienste.

Das weißt du woher?

Der Plem

Mißverständnis

Wozu muss man Geheimdienstquellen haben, um zu wissen, was
mutiger ist - der Guerillakampf gegen einen technisch
überlegenen Gegner oder das Abfeuern schwerer Waffen gegen
Gegner die ihrerseits praktisch außer Schussreichweite sind?

Es geht hier nicht um den heroischen Kampf der Mudschahedin gegen die Russen, sondern um Selbstmordattentäter und deren ideologische Führer, die unschuldige und unbeteiligte Zivilisten in westlichen Großstädten mit Sprengstoff zerfetzten.
Das nenne ich stupide, ideologische Verblendung und Menschenverachtung und nicht mutigen Guerillakampf.

Gruß MacG

Hallo,

ja, ein Terrorist, ein Mörder und Weltverbrecher. Warum klingt es so seltsam, wenn Staatsoberhäupte sich über den Gefallen über den Tod aussprechen? Wer hat mehr Menschenleben auf dem Gewissen - eine Einzelperson Bin Laden oder ein Regim, wie USA, England, China, Indien oder Russland? Der Nachfolger der Taliban steht sicher schon bereit. Welcher Erfolg wird hier gefeiert und wann dürfen wird die in Hollywood produzierte Biographie von Bin Laden erwarten?

Spätestens nach Gigerenzer wissen wir, dass auch eine DNA-Analyse Lücken aufweist und warum zu Teufel soll der Leichnam so schnell beseitigt werden?

Wo sind die Helden? Wo sind die Opfer?

Viele Grüße