Osama Bin Laden ist tot

Hi

Das stimmt. Allerdings könnte man einwenden, dass OBL
vielleicht sowieso schon längst tot war - dann würde das etwas
schwierig werden mit dem Blamieren.

Das kann natürlich sein. Videobotschaften können ja auch getürkt sein.
Aber warum dann gerade dieser Zeitpunkt? Wie schon von jemand geschrieben, gab es in der Vergangenheit schon einige „günstige“ Zeitpunkte.
Ob man seinen Tod nicht mehr länger geheimhalten konnte und es sowieso aufgeflogen wäre, daß er an Altersschwäche gestorben ist oder warum gerade jetzt?

Gruß
Edith

Hallo McGuffin,

Es geht hier nicht um den heroischen Kampf der Mudschahedin
gegen die Russen, sondern um Selbstmordattentäter und deren
ideologische Führer, die unschuldige und unbeteiligte
Zivilisten in westlichen Großstädten mit Sprengstoff
zerfetzten.

Die ‚westlichen Großstädte‘ sind zweifellos das
‚Reservoir der Macht‘, aus dem die Machthaber
der westlichen Wertegemeinschaft ihre Macht
schöpfen, anderen Völkern ihren ökonomischen
Willen aufzuzwingen.

Das hat sogar Churchill (und Harris natürlich)
begriffen und (sehr gründlich) in Deutschland
umgesetzt.

Die USA haben das in Vietnam gemacht:
http://en.wikipedia.org/wiki/Strategic_bombing

 The aim of the bombing campaign was to demoralize the 
 North Vietnamese, damage their economy, and reduce their 
 capacity to support the war in the hope that they would 
 negotiate for peace, but it failed to have those effects. 
 The Nixon Administration continued this sort of limited 
 strategic bombing during the two Operation Linebacker 
 campaigns.

Terrorangriffe auf Großstädte bedeuten also nicht:

Das nenne ich stupide, ideologische Verblendung und
Menschenverachtung und nicht mutigen Guerillakampf.

sondern ein grundlegendes Verstehen, wie komplexe Ökonomien
zu beschädigen - und damit mittel- und langfristig
militärische Auseinandersetzungen zu beeinflussen sind.

Grüße

CMБ

Hi

Ob man seinen Tod nicht mehr länger geheimhalten konnte und es
sowieso aufgeflogen wäre, daß er an Altersschwäche gestorben
ist oder warum gerade jetzt?

vielleicht ist der Schauspieler der Videobotschaften gestorben, und nun musste der Tod, wie bei der Lindenstrasse, auch im richtigen Leben inszeniert werden.
:wink:

Gruß
T.

Hallo

… dann würden nämlich einige Ungereimtheiten ans Licht
kommen.

Was denn? Dass er nicht für den 11. Septbember verantwortlich
war?

War das nicht zwischenzeitlich der Saddam? Zumindest im
Gedächnis vieler.

Jetzt mach mich nicht schwach. Weil Saddam die 9/11-Attentate
ausführte, die USA mit Marschflugkörpern bedrohte und die
Europäer mit mobilen Biowaffenlabors in Schach hielt, wurde
doch der moderne Staat Irak in die vortechnische Zeit
zurückgebombt, dabei und in der Folge starben 100,000e
Zivilisten.

Nun soll das dieser Saddam gar nicht gewesen sein?
Das kann doch wohl nicht wahr sein. Ich verpetze
euch gleich!

Grüße

CMБ

Hallo,

ich würde die drei Videos, in denen bin Laden selbst einräumt,
die Anschläge in Auftrag gegeben zu haben, schon irgendwie als
Beweis bezeichnen wollen.

Gibt es nicht. Solches „Einräumen“ fand nicht statt.
Man kann natürlich einen „Kommentartext“ über die
Worte legen, der so etwas impliziert. Was „eingeräumt“
wurde ist ein „Gutheißen“ der Aktion.

Außerdem gibt es u.a. Telephonmitschnitte im Zusammenhang mit
den Anschlägen auf die Botschaften in Afrika, die schon viel
früher dazu führten, daß bin Laden auf die Fahndungslisten der
US-Strafverfolgungsbehörden kam.

Weist Du auch, wie er auf diese Listen kam?
Nicht? Ich schon, es war Ghaddafi, der den
Anfang machte:

 ...
 In fact, the first country that requested 
 a Red Notice for Osama Bin Laden was Libya, 
 in 1998. 
 ...

(http://www.interpol.int/public/ICPO/speeches/SG20040…)

Grüße

CMБ

Hallo

vielleicht ist der Schauspieler der Videobotschaften
gestorben, und nun musste der Tod, wie bei der Lindenstrasse,
auch im richtigen Leben inszeniert werden.

Du meinst diesen hier:
http://in.reuters.com/resources/r/?m=02&d=20110502&t…

daran habe ich auch schon gedacht. Das würde
erklären, warum man die Leiche unauffällig
entsorgte.

Grüße

CMБ

Terrorangriffe auf Großstädte bedeuten also nicht:

Das nenne ich stupide, ideologische Verblendung und
Menschenverachtung und nicht mutigen Guerillakampf.

sondern ein grundlegendes Verstehen, wie komplexe Ökonomien
zu beschädigen - und damit mittel- und langfristig
militärische Auseinandersetzungen zu beeinflussen sind.

Terror, genau.

Danke für die Aufklärung. Was „Terror“ war und ist ist mir auch geläufig.
Darum ging es aber nicht, sondern darum, dass wahnsinnige Terroristen als Guerilla und mutige Kämpfer hingestellt werden.

Was sie nicht sind, genausowenig wie Göring, Bomber-Harris, Lyndon B. Johnson oder George W. Bush.

MacG

Darum ging es aber nicht, sondern darum, dass wahnsinnige
Terroristen als Guerilla und mutige Kämpfer hingestellt
werden.

Was sie nicht sind, genausowenig wie Göring, Bomber-Harris,
Lyndon B. Johnson oder George W. Bush.

Du scheinst dich immer noch dagegen zu sträuben, dass „Mut“ nichts intrinsisch positives ist. Aber genausowenig wie ein Messer nun „gut“ oder „böse“ ist, ist auch jemand der „mutig“ ist gut oder böse. Beides kann man halt zu Gutem und Schlechtem verwenden.

Gruß

Anwar

Ein gewöhnlich gut unterrichteter Gewährsmann hat mir
mitgeteilt, dass Osama bin Laden jetzt mit Elvis in einer WG
in Bielefeld wohnt …

Soweit ich informiert bin, gibt es Bielefeld gar nicht wirklich. Das macht die Sache erst richtig interessant :wink:

Hallo,

ich würde die drei Videos, in denen bin Laden selbst einräumt,
die Anschläge in Auftrag gegeben zu haben, schon irgendwie als
Beweis bezeichnen wollen.

Als Indiz vielleicht - als harte Beweise vor Gericht völlig
untauglich. Jeder Wirrkopf kann schreien „ich war’s!“, wenn
etwas passiert ist.

was nichts daran ändert, daß derjenige dann auch verurteilt
wird, insbesondere in den USA, wo die Staatsanwaltschaft nicht
als Organ der Rechtspflege neutral ist, sondern Partei.

Außerdem gibt es u.a. Telephonmitschnitte im Zusammenhang mit
den Anschlägen auf die Botschaften in Afrika, die schon viel
früher dazu führten, daß bin Laden auf die Fahndungslisten der
US-Strafverfolgungsbehörden kam.

Hier stellt sich die Frage, ob diese dann auf legale Weise zu
Stande kamen - immerhin wären diese aus der Zeit vor den
Patriot Act „wire tapping“ Gesetzen.

Mir ist jetzt nicht ganz klar, worüber wir reden. Davon, daß
bin Laden vor einem ordentlichen Gericht verurteilt werden
würde oder davon, daß er es mit hoher Wahrscheinlichkeit war
und daß es dafür hinreichende und der Öffentlichkeit
zugängliche Beweise gibt.

An letzterem habe ich keinen Zweifel.

diese zweifellosigkeit beruht auf untersuchungen von staatsanwälten?

hi

Ob man seinen Tod nicht mehr länger geheimhalten konnte und es
sowieso aufgeflogen wäre, daß er an Altersschwäche gestorben
ist oder warum gerade jetzt?

vielleicht ist der Schauspieler der Videobotschaften
gestorben, und nun musste der Tod, wie bei der Lindenstrasse,
auch im richtigen Leben inszeniert werden.
:wink:

Ich liebe es, wenn hier Verschwörungstheorien entwickelt werden

*g*
Edith

Hallo!

Wenn man Herrn Bin Laden etwas vorzuwerfen hat, würde ein Rechtsstaat ein Gericht bemühen. Was aber in Pakistan geschah, war schlicht Terrorismus, ausgeübt durch einen Staat. Staatliche Funktionsträger schickten Leute los, um ein Verbrechen zu verüben. Die Befehlshaber wurden zu Verbrechern. Die Leute, die sich schicken ließen, wurden ebenfalls zu Verbrechern, denn auch ein so so dämlicher Soldat kann erkennen, dass der Befehl rechtswidrig war.

Die eigenen Werte werden kriegerisch so lange verteidigt, bis davon nichts mehr übrig ist.

Gruß
Wolfgang

Aber viele
vergessen, dass es dabei - auch um unsere - Freiheit geht.

Um deine vielleicht, aber selbst das bezweifle ich.

Das sagt der richtige. Nämlich der, der die Meinungsfreiheit bis zum äußeren in Anspruch nimmt. Da werden dann – mit der Einschränkung, dass solche Aktionen ja eigentlich auch nicht ganz das Wahre seien – Terroranschläge relativiert und verharmlost. Schließlich habe es sich ja bei den Opfern des 11. Septembers um Beteiligte an einer „ökonomischen Kriegsführung“ gehandelt (diese Wortwahl entstammt seinen eigenen Beiträgen weiter unten).

Die Meinungsfreiheit, die wohl auch die Freiheit beinhalten muss, Mordanschläge zu relativieren, haben wir Deutsche unter anderem auch den Amerikanern zu verdanken. Sie kann auch von Menschen mit Migrationshintergrund genutzt werden.

Glücklicherweise wirst du aber das, was gestern geschehen ist, nicht ungeschehen machen können.

Aber viele
vergessen, dass es dabei - auch um unsere - Freiheit geht.

Wie definierst du Freiheit? Aus einem Volk ohne Raum wurde
ein Volk ohne Resourcen?

Naja, wenige Jahre nach Auschwitz schon das Wirtschaftswunder. Oder was meintest du?

Wie definiere ich Freiheit? Zum Beispiel gehört Religionsfreiheit dazu. Uns alle wollte Bin Laden zu Moslems machen. Das könnte man jetzt endlos fortführen, was allerdings denjenigen nicht passt, die ihn lieber als Opfer denn als Täter sehen.

Ich kann mich nur anschließen: http://de.nachrichten.yahoo.com/ist-gut-dass-bin-lad…

Tatsächlich, es ist gut, dass Bin Laden tot ist.

Genau deshalb…
Hallo!

Wenn ich Deine Postings hier so lese bin ich mir immer sicherer, dass ein Gerichtsverfahren dringend nötig gewesen wäre.

Und zwar vor allem, um Deine Vorwürfe zu widerlegen. So hat man solche Ansichten wie Deine direkt gefüttert.

Das meine ich rechte neutral. Das Ergebnis eines (fairen) Gerichtsverfahren hätte natürlich Deine Ansichten auch unterstützen können.

Da wurde eine große Chance vergeben.

Grüße
kernig

Hallo,

du unterstellst, dass eine gezielte Tötung bin Ladens geplant war und befohlen wurde. Dann wäre es in der Tat ein Verstoß gegen elementare Menschenrechte / Völkerrecht.

Die offizielle Aussage der Amerikaner ist, dass bin Laden im Rahmen eines Feuergefechts getötet wurde. Dass er sich mit Waffengewalt gegen die Amerikaner gewehrt haben dürfte erscheint durchaus glaubwürdig. Insofern könnte man auch eine Notwehr- oder Nothilfe-Situation annehmen eines oder mehrerer amerikanischer Soldaten konstruieren.

Genauso wäre zu prüfen ob es sich bei bin Laden um einen Kombattanten handelte und seine Tötung im Rahmen einer kriegerischen Auseinandersetzung legitimiert sein könnte.

Das alles hängt sehr von kleinen Nuancen im Ablauf der Greifaktion und der Gewichtung / Definition von Gesetzen ab. Ein eindeutiger völkerrechtswidriger Einsatz der Amerikaner ist bisher nicht eindeutig bewiesen - wenn auch nicht auszuschließen.

Dass der Tod bin Ladens einige Probleme löst ist sicher richtig. Mit Verschwörungstheorien, die dadurch aber postwendend hervorgerufen werden, kann ich auch nichts anfangen. Es gehört wohl ins Zeitalter von Krawallmedien und elektronischer Kommunikation, flächendeckend in Minuten rund um den ganzen Erdball, dass bei JEDEM internationalen Großereignis auch sofort ein paar Verschwörungstheoretiker auftauchen.

Was mich allerdings sehr befremdet: obwohl es in Schland normalerweise immer bis zur Lächerlichkeit „politisch korrekt“ zugeht und diverse Tabuthemen schöngeredet werden, hat man in diesem Fall kein Problem damit den Tod bin Ladens zu begrüßen. Man muss ihm zwar keine Träne nachweinen, aber ich bin befremdet wenn deutsche Politiker darüber jubeln, dass jemand getötet wurde… Das hätte ich nicht erwartet, passt aber ins Bild der Wendehals-Lobby-Interessen-Politik, die wir inzwischen ständig erleben.

Gruß,

MEcFleih

Die Meinungsfreiheit, die wohl auch die Freiheit beinhalten
muss, Mordanschläge zu relativieren, haben wir Deutsche unter
anderem auch den Amerikanern zu verdanken. Sie kann auch von
Menschen mit Migrationshintergrund genutzt werden.

Aha… und weil uns die Amerikaner vor über 50 Jahren mal geholfen haben, dürfen sie heute „unerwünschte“ Leute nach Gutdünken aus dem Weg räumen.

Glücklicherweise wirst du aber das, was gestern geschehen ist,
nicht ungeschehen machen können.

Nun, immerhin schöpfe ich die Meinungsfreiheit nur aus und übertrete sie nicht, so wie du es mit dieser Unterstellung tust. Daher hier (und auch sonst) EOD.

Hallo,

… dann würden nämlich einige Ungereimtheiten ans Licht
kommen. Es hat schon einen Grund wieso der Nikolausmann
offiziell getötet wurde.

Welchen denn? Was weißt du, was wir nicht wissen?

Ich begrüße deine kritische Haltung bei vielen Themen. Wenn es dann aber in Richtung „aus Prinzip dagegen und immer das Böse unterstellen“ geht, ist mir das zu verschwörerisch.

Dass der Tod bin Ladens gewisse Probleme vermeidet ist jedem klar. Daraus aber den Beweis abzuleiten, dass er völkerrechtswidrig getötet wurde ich erstmal nur eine Behauptung. Sollte es Indizien dafür geben würde ich es auch verurteilen. Indizien oder Beweise gibt es dafür aber bisher nicht. Auch die Tatsache, dass die Amis mit Guantanamo gegen Völker- und Menschenrechte verstoßen beweist nicht, dass sie hier eine Hinrichtung entgegen aller moralischen Prinzipien durchgeführt haben. Es hat einfach nichts miteinander zu tun…

Gruß,

MecFleih

Hallo,

nach der Argumentation müsste man JEDEN Despoten nach seiner Ergreifung töten weil man Geiselnahmen und Anschläge seiner Getreuen zum Zwecke der Freipressung nie ausschließen kann.

Saddam Hussein z. B. wurde von den Amis keineswegs getötet sondern nur festgenommen. In dem Prozess hätte herauskommen können, dass er gar kein Giftgas hatte.

Nichts für ungut, aber es ist zu einfach irgendeinen Fall herzunehmen und anhand dieses Beispiels ein weiteres Fehlverhalten in einem anderen Fall zu unterstellen. Insbesondere dann, wenn es auch Gegenbeispiele gibt…

Gruß,

MecFleih

Hallo!

Dass der Tod bin Ladens einige Probleme löst ist sicher richtig.

Ich bin neugierig, zu hören, welches Problem gelöst wurde. Ich meine, gelöst wurde rein gar nichts, jedenfalls nichts im Zusammenhang mit Terror und seinen Ursachen. Über Letzteres nachzudenken scheint mir dringend nötig.

Die Gutsherrenart, mit der unsere Kultur seit Menschengedenken mit den Menschen anderer Kulturkreise umzugehen pflegt, halte ich für eine der Hauptursachen. Das auszuführen, sprengt hier den Rahmen.

Einen Anfang zum Umdenken können wir in Deutschland machen: Wir sollten an allen allgemeinbildenden Schulen Religionsunterricht einführen. Solchen Unterricht gab es in Deutschland noch nie. Statt dessen wird konfessionelle Unterweisung geboten, die sich Religionsunterricht nennt, aber seit Jahrhunderten religiöse und kulturelle Analphabeten entlässt. Mit Religionsunterricht würden Kinder und Jugendliche begreifen, dass sich die 3 monotheistischen Religionen in ihrer liturgischen Ausprägung, aber nicht in den Grundaussagen unterscheiden.
Dafür müsste allerdings das Grundgesetz geändert werden, weil dort die konfessionelle Unterweisung mit der Möglichkeit der Freistellung vorgesehen ist. Für ein Land, das auf das Verständnis fremder Kulturen angewiesen ist, ist die bisherige Verfahrensweise ein dummer Anachronismus. Wir haben mehrere Millionen Menschen aus anderen Kulturkreisen im Land. Mit der geeigneten Saat an den Schulen lässt sich diesbezüglich deutlich mehr Verstand und Verständnis in die Köpfe bringen - auch über Deutschland hinaus. Wenn wir nur wollten.

Gruß
Wolfgang