Osterbräuche - Pesachbräuche?

hallo,

ich suche experten, die mir die frage beantworten können, ob es einen zusammenhang zwischen folgenden bräuchen gibt:

  • das grillen von lämmern (bei griechen zu ostern): erinnert an das pesachopfer. ist der zusammenhang bewußt gewählt oder nur „zufall“?

  • kinder suchen versteckte eier und kriegen ein geschenk. das erinnert an das afikomen. gibt es einen zusammenhang?

  • das „osterfeuer“ vs. das verbrennen des chametz.

  • die typische „ostermahlzeit“ enthält dinge, die man auf dem sederteller findet: harte eier, radieschen und kren (meerrettich?) alles zufall?

  • spezielles „osterbrot“, das anders ist als normales brot (nämlich süß) vs. matzot. osterbrot sieht außerdem aus wie challah und schmeckt aus so. zufall? außerdem ist interessant, daß ausgerechnet brot zu ostern gegessen wird, während dieses an pesach tabu ist. invertierte bräuche?

irgendwas mit fleisch gibt es auch noch, das gesegnet wird. da dürfte wieder das opfer im hintergrund stehen. stimmt das?

ich weiß, daß das trinken von wein und das essen der runden ungesäuerten „tortenböden“ (wie heißt das nochmal) in der kirche, und das „brechen des brotes“, eindeutig von einem sedermahl stammt. der zusammenhang ist mir bekannt („letzes abendmahl“ usw). wie sieht es aber mit den obengenannten spezifischen osterbräuchen aus? kennt sich dort jemand aus? sind die ähnlichkeiten zufall?

werweisswas?

chag sameach und frohe pstern, je nachdem :smile:

gruß datafox

hallo, datafoxie,

natürlich gibt es eine Übernahme von Pesach-Bräuchen zu Osterbräuchen. Du hast ja offensichtliche „Parallelen“ genug genannt.

Aber frag doch mal in die andere Richtung!
Was haben die Juden von den Ägyptern, den Kannanitern, den Babyloniern etc. übernommen?

Pesach ist ein auf jüdisch getrimmtes Frühjahrsfest, dem eine der Geschichte des Volkes Israel entsprechende Deutung untergeschoben wurde. Dies legen sowohl der Termin als auch die von dir genannten Bräuche nahe.

Gruß Fritz

hallo,

Was haben die Juden von den Ägyptern, den Kannanitern, den
Babyloniern etc. übernommen?

auch eine interessante frage. leider kenne ich die bräuche der kanaaniter und babylonier nicht, um das beantworten zu können. der einfluß ist sicher mannigfaltig, wie man schon am jüdischen kalender deutlich sieht.

Pesach ist ein auf jüdisch getrimmtes Frühjahrsfest, dem eine
der Geschichte des Volkes Israel entsprechende Deutung
untergeschoben wurde. Dies legen sowohl der Termin als auch
die von dir genannten Bräuche nahe.

diese historisch-kritische interpretation trifft auf alle feste aller kulturen zu. es war nicht das thema meiner frage…

interessanter wäre es jetzt doch heruaszufinden, ob meine konkreten beobachtungen jetzt nun wirklich stimmen oder ob es zufälle sind, oder vielleicht sogar einflüsse in die gegenrichtung. das judentum wurde ja auch beeinflußt. wer hat zb. wen beeinflußt beim verstecken, suchen und geschenkemachen? und wie kam es dazu? das sind ja ganz spezifische elemente, die sich erstaunlich gleichen.

das würde mich sehr interessieren.

gruß datafox

Hallo, Lehi!

interessanter wäre es jetzt doch heruaszufinden, ob meine
konkreten beobachtungen jetzt nun wirklich stimmen

Ich habe keine Belege dafür, aber das gemeinsame Essen eines Tieres, sei es nun Hase oder Lamm oder Zicklein, ist - meiner Ansicht nach - sicher ein Element, das von älteren Kulturen an die Israeliten und von den Juden an die Christen weitergegeben wurde. Die Kommunion / Eucharistie ist ja die Erinnerung an das Pesachmahl, das Jesus als guter Jude mit seinen Jüngern feierte.
Wobei sicher auch die Griechen und Römer und Germanen solche gemeischaftsstiftenden Gelage kannten.

Auch Eier gab es schon bei Ägyptern und im Zweistromland als „rituelle“ Speisen und Geschenke.

Also wohl keine

zufälle!

oder vielleicht sogar einflüsse in die gegenrichtung. das judentum wurde ja auch beeinflußt. wer hat zb. wen beeinflußt beim verstecken, suchen und geschenkemachen?

In dem Buch von Gabriele Tergit, das ich dir schon genannt habe, fand ich Hinweise, dass z. B. das Purimfest, zunächst ein Fest der Dankbarkeit für Errettung aus großer Not, wohl durch den Einfluss der Fasnacht bzw. des Karnevals zu einem Fest ausgelassener Fröhlichkeit wurde, mit Tanz und Maskerade und vielleicht ist die Wahl der „Königin Esther“, von der Tergit aus dem Tel-Aviv der 30er Jahre berichtet, von der Wahl des Prinzen Karneval inspiriert.

Ebenso war das Sukkotfest zuerst wohl ein Obst- und Weinlesefest - wohl auch mit kanaanäischen Hintergrund - und ist im Verlauf der Zeit und fern von Erez Israel in der Galuth - zu einem allgemeinen Erntedankfest geworden.

Und wird nicht auch Chanukka - vor allem in den USA - immer mehr von dem christlichen Weihnachten überformt?

Um aber da über die Richtung der Beeinflussung zu entscheiden, weiß ich zu wenig über die jüdischen Jahresfeste.

Man müsste da genauer nachsehen, wie sich die jüdischen Feste entwickelt haben. Und da bin ich nicht kompetent.
Wenn du aber das zusammen suchst, werde ich gern die christlichen Parallelen dazu stellen.

Gruß Fritz

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Rituale und Mythen
Hi datafox

deine speziellen Fragen kann ich dir ad hoc auch nicht beantworten - wäre viel Wühlerei in Bibliotheken nötig.

Aber etwas Allgemeines zur Grundstruktur und -bedeutung von Ritualen (kulturkreisübergreifend sozusagen) könnte vielleicht dienlich sein, um zu sehen, in welcher Richtung die Antworten zu suchen wären - insbesondere zur Frage der Ähnlichkeit zwischen rituellen Details.

Es gibt grundsätzlich drei verschiedene Prototypentypen von Ritualen (ich nehme diesen allgemeineren Ausdruck statt „Feste“. Lat. feria leitet sich von fari = „sakrales Sprechen“ ab):

  • jahreszyklische Rituale (I), die an besondere astronomische Erscheinungen gekoppelt sind
  • singuläre Rituale (II), die jahreszyklisch wiederholt werden (Gründungen, Einweihungen, Initiationen, Hochzeiten, Geburten usw.).
  • singuläre Rituale (III), die an bestimmte wiederholte Handlungen gebunden sind (Vertragsschlüsse, Umgang mit Jagdbeuten usw.)

Zu den Ritualen I gehören insbesondere die Feste, die an die vier Jahresfixpunkte gebunden sind: die Tag-Nacht-Gleichen am Frühlings- und Herbstanfang und der längste Tag im Sommer und die längste Nacht im Winter. Alle Ritualformen, die dazugehören, haben den (mythologischen) Zweck, das Jahresende über diesen Fixpunkt hinaus mit einem neuen Jahresanfang zu verknüpfen - also sozusagen den Fortlauf der Geschichte zu garantieren.

Diese Verknüpfung „gelingt“ nach der mythisch-magischen Logik dadurch, daß dieses Ritual als im Hier&Jetzt reaktualisierte Kosmogonie verstanden wird. Die mythische Weltenstehung, die „während“ des Rituals also „jetzt“ geschieht (deshalb wird genau bei dieser Gelegenheit der Mythos auch rezitiert) garantiert, daß das Ende eines Zyklus (Tod, Weltuntergang) in einen Anfang (Auferstehung, Weltenstehung) umgewandelt wird.

Diese Formen und deren Verständnis sind sehr alt - älter als die davon abgeleiteten Formen heute aktueller Religionen und ihrer Gebräuche - und die Grundstrukturen der elementaren mythischen Kosmogonien sind die Prototypen der im Ritual vorhandenen Objekte und
Handlungen:

  • Das Ur-Ei, aus dem, wenn es zerbricht, der Kosmos entsteht, findet sich bereits in Ägypten im Alten Reich und in Indien wird es in den älteren Teilen der Rgveda erwähnt

  • der primordiale Weltberg (sumeru usw.), der aus dem Urwasser auftaucht, wird im Prototyp des Altars reaktualisiert (im altindischen Agni-Kult wird er aus 365 ungebrannten Ziegeln nachgebildet)

  • die Zerstückelung eines primordialen Wesens (purusha, ymir, ouroboros, tiamat/tamtu usw.), aus dessen Körperteilen die Welt gebildet wird, geht über in die Opferung eines (Totem-)Tieres, das in der Regel das mit dem Schöpfergott (oder Stammesgründer oder Kultgründer) magisch identisch ist

  • das primordiale Feuer, aus dessen Asche die Welt gebildet wird.

Die anderen zwei Ritualtypen sind für den Hintergrund deiner Fragen jetzt nicht so relevant. Aber immerhin geht es um die Frühlingsfeste (zu denen ja auch pesach gehört), die übrigens terminlich verschieden identifiziert bzw. werden, je nachdem, ob sie sich allein am Sonnenstand oder an einer Kombination aus Sonnen- und Mondzyklus orientieren.

Viele Formen bilden sich im Laufe der Geschichte dann durch Synkretismen: Die Vernetzung verschiedener Kulturen führen zu Superpositionen auch der Kulte. Und so haben wir im christlichen Osterfest z.B. eine Überlagerung des pesach, an das es ja ursprünglich assoziiert war, mit orientalischen Frühlings-Tieropfern (z.B. die frisch geworfenen Lämmer) und mit einem germanischen Frühlingsfest der Morgen(stern)göttin Ostara, deren Totemtier der Hase ist. Die Eier-Geschichte kommt über viele spätere Legendenbildungen und halbverstandene Mythologien letztlich aus dem primordialen kosmogonischen Ei … man erkennt das noch an vielen Zeremonien, bei denen die Eier zerstört werden.

Das Verstecken und Suchen von Geschenken ist übrigens sicherlich ein Rest einer Eigenart von Ritualen des Typs II: Zu Initiationsritualen gehört der (reale oder symbolische) zeitweilige Ausschluß des Probanden aus der sozialen Gruppe - der symbolische Tod, aus dem der Initiand dann (oft am dritten Tag des Rituals) mit Hilfe des Initiators wieder „auferweckt“ wird (nämlich zur neudefinierten Lebensrolle in der Stammesgruppe.

Der Ähnlichkeit zwischen Ritualformen liegt also generell einerseits eine Überlagerung verschiedener Kulte zu Grunde und andererseits eine weltweit verbreitete sehr alte Mythologie, die sich primär an Kosmogonien orientiert, dann - daraus abgeleitet - an bedeutsamen Handlungen (in der Terminologie: „archetypische Präzenzfälle“) von Stammesgründern und Kultgründern.

Grüße

Metapher

hallo datatfox,

ich suche experten […]

bin ich bei solchen vergleichen nicht! in kuerze meine kurzen gedanken und wissen und fragen zu einzelnen punkten:

  • das grillen von lämmern (bei griechen zu ostern): erinnert
    an das pesachopfer. ist der zusammenhang bewußt gewählt oder
    nur „zufall“?

bewusst. aus tradition und ursprung des christentums aus dem judentum. frueher siehe auch die naehe vieler christen zum judentum bis zum kaiserlichen verbot, dass christen nicht „judaisieren“ sollen.

  • kinder suchen versteckte eier und kriegen ein geschenk. das
    erinnert an das afikomen. gibt es einen zusammenhang?

halte ich fuer puren zufall. das eiersuchen ist weiter imho recht neu, viel juenger denn das suchen eines afikoman. die verbindungen zwischen judentum und christentum waren da aber schon lange so ziemlich gekappt, der brauch findeet nur in westlich-christlichen kulturkreisen statt. purer zufall. „ostereier“ haben weiter einen heidnischen ursprung in europa.

  • das „osterfeuer“ vs. das verbrennen des chametz.

halte ich ebenso fuer puren zufall. chametz verbrennen ist nur eine symbolische handlung wirklich das letzte chametz zu beseitigen. es zu verbrennen kommt wohl eher vom kaschern. das osterfeuer hat hingegen ganz andere urspruenge seinerseits.

  • die typische „ostermahlzeit“ enthält dinge, die man auf dem
    sederteller findet: harte eier, radieschen und kren
    (meerrettich?) alles zufall?

typische ostermahlzeit kenne ich gar nicht. „ostereier“ haben hierzulande in europa und von dort in andere westl. kulturkreise exportiert einen heidnischen ursprung, hatte gar nichts mit dem christentum zu tun und schon gar nicht mit dem judentum. radieschen werden gerade reif (die ersten, wenn ueberhaupt).
halte ich eher fuer zufall. so nicht, so wuerde ich es eher betrachten aus dem aspekt eines festes im fruehjahr mit parallel entwickelten traditionen.

  • spezielles „osterbrot“, das anders ist als normales brot
    (nämlich süß) vs. matzot. osterbrot sieht außerdem aus wie
    challah und schmeckt aus so. zufall? außerdem ist interessant,
    daß ausgerechnet brot zu ostern gegessen wird, während dieses
    an pesach tabu ist. invertierte bräuche?

zufaellig invertiert auch noch? hmmm, nein, vielleicht ist es wirklich eine naehe herstellbar zu matzot. im sinne von: „iss besonderes brot“. vielleicht aber auch aus dem ende der fastenzeit entstanden? ich habe keine rechte ahnung. aber wenn man sagen wollte, es waere bewusst invertiert, geht mir das zu weit. denn waere das brot aehnlich, vermuten wir einen zusammenhang, ist es unaehnlich, vermuten wir bewusste invertierung? nein, mit solch einer argumentation koennte man immer einen bezug zueinander herstellen, mal bewusst angelehnt, wenn man aehnlichkeiten sucht und meint zu finden, mal einen bezug kontraer zueinander, wenn man unaehnlichkeiten meint auszumachen.

irgendwas mit fleisch gibt es auch noch, das gesegnet wird. da
dürfte wieder das opfer im hintergrund stehen. stimmt das?

das vermute ich auch. wobei, ein gegenargument waere, dass wir hier feste haben, zum fest isst man endlich mal wieder fleisch, weil fleisch eine seltene und begehrenswerte speise war. zumal dazu noch junges, zartes fleisch zur verfuegung steht in form von laemmchen, zuviele laemmchen sind oekononisch auch nicht sinnvoll. also zartes fleisch zum fest essen fuer die oekonomie waere ein schlaghaftes gegenargument, sollte ich eines finden moechten. dann waere es purer zufall aufgrund von aehnlichkeiten der jahreszeit und des festlichen charakters, aber keine vermischung von judentum und christenum aufgrund gemeinsamer urspruenge. aber ja, hier sehe ich einen religioesen zusammenhang.

ich weiß, daß das trinken von wein und das essen der runden
ungesäuerten „tortenböden“ (wie heißt das nochmal) in der

hihi, ich ueberlege auch gerade, wie die oblaten in der kirche heissen. die meinst du doch. irgendwie „der leib christi“. aber die dinger werden doch das ganze jahr gefuttert nach dem gottesdienst in kirchen.

kirche, und das „brechen des brotes“, eindeutig von einem
sedermahl stammt. der zusammenhang ist mir bekannt („letzes
abendmahl“ usw). wie sieht es aber mit den obengenannten
spezifischen osterbräuchen aus? kennt sich dort jemand aus?
sind die ähnlichkeiten zufall?

hmm, fest = wein trinken. genauso wie oben zu fleisch. wuerde ich den ursprung eher aus dem festlichen charakter sehen, denn aus gemeinsamen religioesen urspruengen, zum geburtstag, zur grillparty oder zum „„beschneidungsfest“ jesus am achten tage nach der geburt am 31.12/01.01.xxxx“ wird auch gerne das zellgift ethylalkohol genossen. das brot essen, diese oblaten, hat doch einen rein christlichen ursprung aus dem NT: „mein leib fuer euch gebrochen und mein blut fuer euch vergossen“, das abendmahl vor ostern, also trinke wein und esse brot als abendmahl aus dem NT. jaja, damals feierte auch jesus pessach just zu der zeit, ich weiss, aber der konkrete hintergrund ist nicht das pessach-fest, sondern das abendmahl aus dem NT mit der symbolik, das jesus im christentum allen vergeben kann mit seinem blut und leib.

hope that helps zur anregung, meine albernen gedanken dazu.

chag sameach und frohe pstern, je nachdem :smile:

yep! je nach fasson! was tun eigentlich halbwegs observante moslems, hindus, buddhisten tun zur zeit? tun die auch etwas tun tun? *g*

viele gruesse, peter

Hallo,

bin zwar auch kein Experte :smile:, aber ich vermute, dass hier - wie auch z.B. bei Altar, Priester, Priestergewand etc. - Ausdrucksformen jüdischen religiösen Lebens teilweise von den ersten Christen übernommen und im Zuge der Christianisierung mit heidnischen Bräuchen vermischt, „angepasst“ wurden. Von daher ist es sicher schwierig, Ursprünge und Zusammenhänge immer eindeutig zu definieren.
Zudem gibt es regionale Unterschiede. Zu Ostern Radieschen und Meerrettich zu essen, ist mir zum Beispiel überhaupt nicht bekannt.

  • das grillen von lämmern (bei griechen zu ostern): erinnert
    an das pesachopfer. ist der zusammenhang bewußt gewählt oder
    nur „zufall“?

Hier sehe ich am ehesten einen Zusammenhang (der allerdings oft zur inhaltsleeren Tradition wurde. Lammbraten als Ostermahlzeit ist heute in Dt. durchaus nichts Ungewöhnliches, auch bei Atheisten.)

Christen stellen eher den Bezug zum „Opferlamm“ her. Wobei ich sehr wohl einen roten Faden sehe vom Auszug aus Ägypten / Lamm als Opfer / Türpfosten mit Blut bestreichen / Einsetzung des Pessachfestes bis zur Kreuzigung auf Golgatha, die ja ebenfalls nachweislich während des Pessachfestes stattfand.
Die Meinung von Fritz, „ein auf jüdisch getrimmtes Frühjahrsfest, dem eine der Geschichte des Volkes Israel entsprechende Deutung untergeschoben wurde“, teile ich nicht.

  • das „osterfeuer“ vs. das verbrennen des chametz.

… ist m.E. ein typisches Beispiel für die Einbindung heidnischer Bräuche. (Feuer = Symbol für Sonne, Sieg des Frühlings nach der kalten und dunklen Jahreszeit, Vertreiben der „Wintergeister“ etc.)

  • die typische „ostermahlzeit“ enthält dinge, die man auf dem
    sederteller findet: harte eier, radieschen und kren
    (meerrettich?) alles zufall?

„Ostereier“ haben anderen Ursprung.
Zum einen gibt es die Verbindung zur germanischen Liebes-/Fruchtbarkeitsgöttin Ostera. Aber auch in der Urchristenzeit galt das Ei als Sinnbild des Lebens und der Auferstehung und es wurde ein Ei mit in das Grab des Toten gegeben.
Das heutige Brauchtum der Ostereier geht auch auf die im Mittelalter übliche Bezahlung der Zinsen und Abgaben mit Eiern an Gründonnerstag zurück.

Was symbolisieren eigentlich die hartgekochten Eier bei der Sedermahlzeit ??

  • spezielles „osterbrot“, das anders ist als normales brot
    (nämlich süß) vs. matzot. osterbrot sieht außerdem aus wie
    challah und schmeckt aus so. zufall? außerdem ist interessant,
    daß ausgerechnet brot zu ostern gegessen wird, während dieses
    an pesach tabu ist. invertierte bräuche?

Ich vermute eher, dass man zum Ende der kargen 40-tägigen Fastenzeit ein süßes, nahrhaftes Brot buk.
Die Ähnlichkeit zu challah - nun ja… Wohl eher Zufall, denn challot werden doch das ganze Jahr über gegessen.

Liebe Grüße,
Anita

Moin lego

yep! je nach fasson! was tun eigentlich halbwegs observante
moslems, hindus, buddhisten tun zur zeit? tun die auch etwas
tun tun? *g*

Nun ja, eigentlich gibt es keinen einzigen buddhistischen Feiertag in dem Sinne, dass alle Buddhisten diesen Tag mit irgendwelchen Bräuchen, Zeremonien etc. begehen würden.
Es gibt eine Reihe von lokalen buddhistischen Feiertagen und derjenige, welcher am weitesten verbreitet ist, ist wohl Vesak. An dem Tag (dem ersten Vollmond im Mai) wird z.B. die Geburt Buddhas gefeiert, aber selbst darüber ist man sich nicht unbedingt einig :smile:

Im Buddhismus ist es eben einzig und allein die Lehre, welche die Menschen zusammenhält. Feste hingegen kann man feiern wie sie fallen, da sie kein Bestandteil der Lehre sind.

Ansonsten kann man als Buddhist um diese Zeit durchaus auch Ostereier färben etc. und sich einfach freunen, dass der Frühling kommt, bzw. um die Weihnachtszeit herum einen Lichterbaum aufstellen und Geschenke verteilen, weil man sich freut, dass die Tage wieder länger werden. Warum auch nicht ? :smile:

Gruss
Marion

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hallo lego,

halte ich fuer puren zufall. das eiersuchen ist weiter imho
recht neu, viel juenger denn das suchen eines afikoman. die
verbindungen zwischen judentum und christentum waren da aber
schon lange so ziemlich gekappt, der brauch findeet nur in
westlich-christlichen kulturkreisen statt. purer zufall.

na ich weiß nicht, ob erstens die verbindungen so gekappt waren (denk mal an die jiddischen slangwörter) und ob DAS zufall sein kann. es sind die beiden einzigen feste, bei denen kinder nach irgendetwas suchen und dafür geschenke kriege. die chametzsuche gehört auch in diese kategorie. ohwohl da nicht das kind sucht sondern versteckt… naja.

„ostereier“ haben weiter einen heidnischen ursprung in europa.

fruchtbarkeit, erneuerung usw. soll es darstellen. und prompt findet sich ein ei am sederteller. das ist kein zufall. da gebe da metapher recht.

  • das „osterfeuer“ vs. das verbrennen des chametz.

halte ich ebenso fuer puren zufall. chametz verbrennen ist nur
eine symbolische handlung wirklich das letzte chametz zu
beseitigen. es zu verbrennen kommt wohl eher vom kaschern.

ehm… nicht wirklich. biur chametz ist tatsächliches verbrennen. beim kaschern wird die oberfläche der küche mit alkohol abgefackelt. meinst du das?

ein weiterer feuerbrauch um diese zeit ist lag baomer. und das sieht dann WIRKLICH aus wie osterfeuer!

osterfeuer hat hingegen ganz andere urspruenge seinerseits.

natürlich. diese kenne ich aber nicht :wink: wäre halt interessant…

typische ostermahlzeit kenne ich gar nicht.

ich bin in ö aufgewachsen. da kennt man das :wink:. kren und harte eier sind typische bestandteile. interessant hier, daß grade europäische juden kren auf dem sederteller benutzen. in israel gibts das eher nicht.

zufaellig invertiert auch noch?

es gibt mehrere solcher inversionen, die nicht zufall sein müssen. freitags essen die einen die üppigste mahlzeit die es gibt, bei der fleisch fast pflicht ist, die anderen dürfen gar kein fleisch essen und fasten. zum beispiel. ist sehr auffällig.

hmm, fest = wein trinken. genauso wie oben zu fleisch. wuerde
ich den ursprung eher aus dem festlichen charakter sehen, denn
aus gemeinsamen religioesen urspruengen,

einspruch! wein hat religiöse bedeutung. immer schon gehabt. von libationswein angefangen. die jüdischen verbote von fremdem wein. kiddusch. oder in der kirche dasselbe.

es ist doch für jeden offensichtlich, daß die zeremonie in der kirche (ungesäuertes brot, das brot in der mitte brechen, wein trinken) EINDEUTIG ein sedermahl sein soll. die bedeutung, die dem dann übergestülpt wird, hat damit nichts zu tun. der ursprung ist mehr als eindeutig. auch die bilder vom „letzten abendmahl“ zeigen doch ein sedermahl, oder etwa nicht? was soll es denn sonst sein? die abgebildeten herren sind juden, keine christen :smile:

sondern das abendmahl aus dem NT mit
der symbolik, das jesus im christentum allen vergeben kann mit
seinem blut und leib.

ja, das ist die christliche interpretation.

das war sehr interessant, mehr später,
datafox

Hallo,

„ostereier“ haben weiter einen heidnischen ursprung in europa.

fruchtbarkeit, erneuerung usw. soll es darstellen. und prompt
findet sich ein ei am sederteller. das ist kein zufall. da
gebe da metapher recht.

soviel ich weiss, gibt es für das Ei am Sederteller zwei Bedeutungen.

  1. ist es ein Symbol der Trauer (Trauer wegen der Zerstörung des Tempels)
  2. ist es ein Symbol für das Volk Israel (je länger man es kocht /unterdrückt, desto härter wird es.)

ein weiterer feuerbrauch um diese zeit ist lag baomer. und das
sieht dann WIRKLICH aus wie osterfeuer!

bitte was ist lag baomer?

osterfeuer hat hingegen ganz andere urspruenge seinerseits.

natürlich. diese kenne ich aber nicht :wink: wäre halt
interessant…

das muss ein Opferfeuer für den Sonnengott gewesen sein. (Tag- und Nachtgleiche)

ich bin in ö aufgewachsen. da kennt man das :wink:. kren und harte
eier sind typische bestandteile. interessant hier, daß grade
europäische juden kren auf dem sederteller benutzen. in israel
gibts das eher nicht.

der Kren kommt von den osteuropäischen Juden.
Er wird als Bitterkraut verwendet.

Chag Sameach!
Harald

Hallo Datafox,

:wink:

Du verstehst meine Argumentationsrichtung noch nicht, vermute ich.

Ich gehe auch hier als Naturwissenschaftler ran. Bloss weil es Aehnlichkeiten in Aeusserlichkeiten, dann wieder zueinander kontraere Aeusserlichkeiten zueinander gibt, muss es keine kausalen Zusammenhaenge geben, weil das Christentum sich auf das Judentum beruft.

Ich sage:
ad 1 Eier gelten immer als fruchtbar.
ad 2 Beides sind Religionen.
ad 3 Beide Religionsangehoerigen leben auf einer Erde mit gleichen Jahreszeiten, siehe Landwirtschaft
ad 4 Alkohol wird mehr oder weniger immer zu Festlichkeiten genossen.
ad 5 Brot gilt/galt ueberall in allen Kulturen Ohne Eskimos bitte :smile: als bedeutend, war es ja auch.

weswegen ich andere zusammenhaenge konstruieren kann, die zu aeusserlichen aehnlichkeiten fuehren koennen, ohne synkretismus zu betreiben oder besser zu suchen. du verstehst? ich sage, du suchst dir deine argumente zurecht ohne nach anderen gruenden zu schauen fuer aeusserlicher aehnlichkeiten. da sind dir auch mal aehnlichkeiten recht, mal inversionen.

halte ich fuer puren zufall. das eiersuchen ist weiter imho
recht neu, viel juenger denn das suchen eines afikoman. die
verbindungen zwischen judentum und christentum waren da aber
schon lange so ziemlich gekappt, der brauch findeet nur in
westlich-christlichen kulturkreisen statt. purer zufall.

na ich weiß nicht, ob erstens die verbindungen so gekappt
waren (denk mal an die jiddischen slangwörter) und ob DAS
zufall sein kann. es sind die beiden einzigen feste, bei denen
kinder nach irgendetwas suchen und dafür geschenke kriege. die
chametzsuche gehört auch in diese kategorie. ohwohl da nicht
das kind sucht sondern versteckt… naja.

„ostereier“ haben weiter einen heidnischen ursprung in europa.

fruchtbarkeit, erneuerung usw. soll es darstellen. und prompt
findet sich ein ei am sederteller. das ist kein zufall. da
gebe da metapher recht.

Ja, aber nicht zwingend, weil C. und J. einander evtl nahe sind, sondern vielleicht, weil schlicht Eier ueberall als fruchtbar gelten.

  • das „osterfeuer“ vs. das verbrennen des chametz.

halte ich ebenso fuer puren zufall. chametz verbrennen ist nur
eine symbolische handlung wirklich das letzte chametz zu
beseitigen. es zu verbrennen kommt wohl eher vom kaschern.

ehm… nicht wirklich. biur chametz ist tatsächliches
verbrennen. beim kaschern wird die oberfläche der küche mit
alkohol abgefackelt. meinst du das?

Na gut. Dann nicht vom Kaschern. Nur, im Fruehjahr wird im Garten und auf dem Land immer noch einmal aufgeraeumt. Und wenn ich nur altes Gewaechs vom letzten Jahr verbrenne, zwecks Fauelnissbakterienbekaempfung zum Beispiel (jaja, die Tierchen waren damals nicht bekannt, aber die Erfahrung schon :smile:. Feuer taugt immer, um etwas zu entfernen. Ich sehe es als Zufall. Oder weil „Feuer“ als Sache an sich taugt, um etwas zu symbolisieren. Ich koennte also behaupten: Der Zusammenhang kommt von der Sache „Feuer“ und nicht von der Geschichte der beiden Religionen miteinander.

ein weiterer feuerbrauch um diese zeit ist lag baomer. und das
sieht dann WIRKLICH aus wie osterfeuer!

osterfeuer hat hingegen ganz andere urspruenge seinerseits.

natürlich. diese kenne ich aber nicht :wink: wäre halt
interessant…

typische ostermahlzeit kenne ich gar nicht.

ich bin in ö aufgewachsen. da kennt man das :wink:. kren und harte
eier sind typische bestandteile. interessant hier, daß grade
europäische juden kren auf dem sederteller benutzen. in israel
gibts das eher nicht.

Ja, ist halt aus dem Osten. Kenne ich auch vielmehr unter dem Jahr von osteuropaeischen Juden, Varianten von Kren an jedem Shabbestisch. Aber „Kren“ kennen hier in „Preussen“ und bei den „Hannoveranern“ in Deutschland niemand in christlich sozialisierten Kreisen. Da waren die „Oesterlicher“ einfach naeher dran an ostjuedischer Kultur. Wie ich sage und wie Du sagst, nicht bei den Sephardim und auch nicht bekannnt in Norddeutschland bei Christen wie Papierchristen.

zufaellig invertiert auch noch?

es gibt mehrere solcher inversionen, die nicht zufall sein
müssen. freitags essen die einen die üppigste mahlzeit die es
gibt, bei der fleisch fast pflicht ist, die anderen dürfen gar
kein fleisch essen und fasten. zum beispiel. ist sehr
auffällig.

jaja :smile:, waere es aber aehnlich, statt invertiert, wuerdest du prompt auch wieder einen zusammenhang ueber die religion herstellen.

hmm, fest = wein trinken. genauso wie oben zu fleisch. wuerde
ich den ursprung eher aus dem festlichen charakter sehen, denn
aus gemeinsamen religioesen urspruengen,

einspruch! wein hat religiöse bedeutung. immer schon gehabt.
von libationswein angefangen. die jüdischen verbote von
fremdem wein. kiddusch. oder in der kirche dasselbe.

klar hat wein bei religionen immer auch religioese bedeutung. deinen einspruch lehne ich ab. ich sage, ethylalkohol aus vergorenem traubensaft hat bei religionen immer religioesen charakter und auch bei nichtreligioesten festen sind zellgifte in mode. deswegen kann es also auch andere gruende geben, warum christen wie juden zu ihren religioesen festen wein trinken denn nur ueber eine moegliche naehe oder verwandtschaft ihrer religionen zueinander.

es ist doch für jeden offensichtlich, daß die zeremonie in der
kirche (ungesäuertes brot, das brot in der mitte brechen, wein
trinken) EINDEUTIG ein sedermahl sein soll. die bedeutung, die

NEIN! lol!

Wein und Brot haben nun mal auch religioese Bedeutung. Deswegen ist „Sedermahl“ nicht die einzige moegliche Verbindung! Alle essen Brot, alle trinken Wein. Ohne Brot kein Leben (mehr oder weniger)! Also hat Brot religioese Bedeutung. Ohne Wein keine „Spiritualitaet“, also auch Wein = religioese Bedeutung. Beides, J. und C., sind Religionen, da muss kein Zusammenhang ueber das Sedermahl bestehen also. Ich konstruiere Dir andere moegliche Zusammenhaenge, die nicht weniger oder gar mehr legitim sind als die Deinigen.

dem dann übergestülpt wird, hat damit nichts zu tun. der
ursprung ist mehr als eindeutig. auch die bilder vom „letzten
abendmahl“ zeigen doch ein sedermahl, oder etwa nicht? was
soll es denn sonst sein? die abgebildeten herren sind juden,
keine christen :smile:

Naja, es fand ja auch ungefaehr zur Pessachzeit statt. Seitdem gingen aber 2000 Jahre ins Land und wir haben zwei verschiedene Religionen. Der Hintergrund des Festes Ostern und des Festes Pessach sind seit mindestens 1800 Jahren voellig voneinander getrennt. jaja ich weiss, gtt fuehrt israel aus aegypten und jesus befreit den rest der welt :wink:, mehr aber auch nicht an aehnlichkeit.

christen waren zur pestzeit staerker betroffen, denn juden. wie kann das sein? ach ja, klar, juden wussten, welche brunnen sie vergiftet hatten! (eine moegliche erklaerung).

(eine andere moegliche erklaerung) wie koennte es noch sein: juden wuschen sich aus religioesen vorschriften einer religion des tuns (statt des glaubens) staendig die haende, gingen alle baden, orthodox beruehrten sich nur die 7 naechsten verwandte einander zwischengeschlechtlich. also steckten sie sich einfach weniger an.

das sonneninnere ist genauso ein plasma wie das metall deines loeffels. holz und plastik sind nicht als plasma beschreibbar. also haben holz und plastik gemeinsame urspruenge. oder?

viele gruesse, peter-das-kruemel-broesel-monster :smile:

moin marion,

sollte ein spass sein:

yep! je nach fasson! was tun eigentlich halbwegs observante
moslems, hindus, buddhisten tun zur zeit? tun die auch etwas
tun tun? *g*

aber was soll :wink:

Nun ja, eigentlich gibt es keinen einzigen buddhistischen
Feiertag in dem Sinne, dass alle Buddhisten diesen Tag
mit irgendwelchen Bräuchen, Zeremonien etc. begehen würden.
Es gibt eine Reihe von lokalen buddhistischen Feiertagen und
derjenige, welcher am weitesten verbreitet ist, ist wohl
Vesak. An dem Tag (dem ersten Vollmond im Mai) wird z.B. die
Geburt Buddhas gefeiert, aber selbst darüber ist man sich
nicht unbedingt einig :smile:

aha, haben buddhisten etwa einen mondkalender, bzw, wie sieht der kalender des buddismus genau aus? wie ist denn das belegt, dass buddah am 1. vollmond im mai geboren wurde (bzw. in welchem monat auch immer?). weiter, die buddisten, zumindest die Ersten, kannten keinen „Mai“. Woher soll man dann sagen koennen, der erste Vollmond im Mai? Wie ist es exakt?

Im Buddhismus ist es eben einzig und allein die Lehre, welche
die Menschen zusammenhält. Feste hingegen kann man feiern wie
sie fallen, da sie kein Bestandteil der Lehre sind.

Genial. Gefaellt mir.

Ansonsten kann man als Buddhist um diese Zeit durchaus auch
Ostereier färben etc. und sich einfach freunen, dass der
Frühling kommt, bzw. um die Weihnachtszeit herum einen
Lichterbaum aufstellen und Geschenke verteilen, weil man sich
freut, dass die Tage wieder länger werden. Warum auch nicht ?

-)

Das ist natuerlich ein Vorteil. Anders als bei den drei „Abrahamiten“ hat man hier nicht oder weniger die Gefahr des Synkretismus und des Konkurrenzkampfes, wer denn nun Inhaber des „wahren“ Testamentes ist

war interessant und im voraus auf meine fragen sternchen, marion,

viele Gruesse, peter

moin lego,

Es gibt eine Reihe von lokalen buddhistischen Feiertagen und
derjenige, welcher am weitesten verbreitet ist, ist wohl
Vesak. An dem Tag (dem ersten Vollmond im Mai) wird z.B. die
Geburt Buddhas gefeiert, aber selbst darüber ist man sich
nicht unbedingt einig :smile:

aha, haben buddhisten etwa einen mondkalender, bzw, wie sieht
der kalender des buddismus genau aus?

Nun, normalerweise hat ein Buddhist den Kalender, der in der Gegend wo er lebt üblich ist. Ein deutscher Buddhist hat somit praktischerweise einen in Deutschland gebräuchlichen Kalender :smile:

Historisch gesehen geht der Mondkalender auf den in den Anfängen des Buddhismus üblichen Kalender in Indien zurück, der allerdings im Wesentlichen ein Mondkalender war. Dort waren alle Vollmondtage „besondere“ Tage.

wie ist denn das belegt,

dass buddah am 1. vollmond im mai geboren wurde (bzw. in
welchem monat auch immer?).

Soweit ich weiss ist das gar nicht belegt. Viele Traditionen gehen auch davon aus, dass der Buddha am Vollmond im Monat Vaishakh (so nennt sich dieser indische Monat und daher leitet sich wohl auch das Wort Vesak ab) Erleuchtung erlangte und/oder verschied. Für einen Buddhisten macht es Sinn, dieser drei Ereignisse (Geburt/Erleuchtung/Verscheiden) an einem Tag zu gedenken. Andere Traditionen nehmen dafür andere Vollmondtage. So what :smile:

Warum jetzt grade der Vollmond im Monat Vaishakh ist mir nicht bekannt. Besonders stark ist diese Tradition z.B. in Thailand und es könnte sein, dass dieser Monat mit dem Beginn der Regenzeit zusammenfällt, zu der traditionell viele Buddhisten eine längere Zeit der Besinnung in einem Kloster beginnen, somit wäre Vesak dann quasi der „Einstieg“ in diese durch jahreszeitliche/klimatische Veränderungen bestimmte Zeit der Besinnung.

weiter, die buddisten, zumindest

die Ersten, kannten keinen „Mai“. Woher soll man dann sagen
koennen, der erste Vollmond im Mai? Wie ist es exakt?

„Mai“ ist nur eine Übertragung auf den hier gebräuchlichen Kalender. Hätte ich „im Monat Vaishakh“ geschrieben, hätte damit wohl kaum einer hier was anfangen können :smile:

Im Buddhismus ist es eben einzig und allein die Lehre, welche
die Menschen zusammenhält. Feste hingegen kann man feiern wie
sie fallen, da sie kein Bestandteil der Lehre sind.

Genial. Gefaellt mir.

Mir auch :smile:

Das ist natuerlich ein Vorteil. Anders als bei den drei
„Abrahamiten“ hat man hier nicht oder weniger die Gefahr des
Synkretismus und des Konkurrenzkampfes, wer denn nun Inhaber
des „wahren“ Testamentes ist

hm…nein. Wie gesagt, was Buddhisten eint ist die Lehre, hier ergeben sich auch unter Buddhisten unterschiedlicher Traditionen jedoch sehr fruchtbare Diskussionen, da hier z.B. unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Ich hab aber noch keinen Buddhisten getroffen, dem es irgendwie wichtig war, an welchem Tag oder in welchem Jahr Buddha denn nun geboren wurde und ob man das irgendwie feiern sollte etc.

Gruss
Marion

Zusatz

Warum jetzt grade der Vollmond im Monat Vaishakh ist mir nicht
bekannt. Besonders stark ist diese Tradition z.B. in Thailand
und es könnte sein, dass dieser Monat mit dem Beginn der
Regenzeit zusammenfällt, zu der traditionell viele Buddhisten
eine längere Zeit der Besinnung in einem Kloster beginnen,
somit wäre Vesak dann quasi der „Einstieg“ in diese durch
jahreszeitliche/klimatische Veränderungen bestimmte Zeit der
Besinnung.

Eine anderer Ansatz wäre vielleicht die Ursprünge dieses Tages in der indischen Astrologie zu suchen, die ja auch zu Zeiten des historischen Buddha schon ziemlich ausgefeilt war und nach deren Berechnungen bestimmte Daten u.A. mit bestimmten Bedeutungen versehen wurden.

Gruss
M.

hallo lego,

aeusserlichen aehnlichkeiten fuehren koennen, ohne
synkretismus zu betreiben oder besser zu suchen.

oh weh… synkretismus betreiben will ich sicher nicht. die frage nach diesen zusammenhängen kam übrigens von jüdischer seite aufs tapet. irgendso ein film, in dem man eine kirche sah mit dementsprechenden ritualen… und da einige glauben, ich wäre automatisch expertin für sowas *g*, haben sie mich eben gefragt. „ist das nicht so ähnlich wie dies und das? wie sieht es bei ostern eigentlich aus?“ naja so denkt man eben nach und entdeckt so einiges an gemeinsamkeiten.

Ja, aber nicht zwingend, weil C. und J. einander evtl nahe sind

was heißt hier eventuell?! das christentum stammt nunmal vom judentum ab. außerdem ist es durch abgrenzung von selbigem enstanden. wen wundert es da, daß es soviele kopierte rituale gibt und gleichzeitig vieles, das invertiert erscheint - eben als abgrenzung. wie hieß es nochmal wegen der betimmung des osterdatums: egal ob gregeorianisch oder julianisch, hauptsache nicht mit den juden! (ich weiß nicht in welchem zusammenhang und von wem dieser satz stammt.)

Nur, im Fruehjahr wird im
Garten und auf dem Land immer noch einmal aufgeraeumt.

ich behaupte, daß der „frühjahrsputz“ ein weiterer jüdischer export ist.

Wein und Brot haben nun mal auch religioese Bedeutung.

aber der gesamte kirchliche ritus (brechen des brotes in der mitte, trinken aus dem becher wein), das ist, bzw. soll gewesen sein, ein sedermahl. verstümmelt aber doch eindeutig. es soll ja sogar in den christlichen quellen selbst so drin stehen. na bitte, wenn sie es selber zugeben, dann mußt *du* es doch nicht abstreiten :wink:

Naja, es fand ja auch ungefaehr zur Pessachzeit statt.

na eben. nach chrisltichen angaben sogar exakt zur pesachzeit.

Der Hintergrund des Festes Ostern und
des Festes Pessach sind seit mindestens 1800 Jahren voellig
voneinander getrennt.

ist mir völlig klar. der theologische hintergrund (der christliche zumindest) interessiert mich auch nicht im geringsten. es ging NUR um die rituale und symbole.

christen waren zur pestzeit staerker betroffen, denn juden.
wie kann das sein? ach ja, klar, juden wussten, welche brunnen
sie vergiftet hatten!

der zusammenhang ist mir nicht klar. was hat das denn damit zu tun? bin jetzt verwirrt!

grüße auch von mir
datafox :wink:

Rehi Marion,

Eine anderer Ansatz wäre vielleicht die Ursprünge dieses Tages
in der indischen Astrologie zu suchen, die ja auch zu Zeiten
des historischen Buddha schon ziemlich ausgefeilt war und nach
deren Berechnungen bestimmte Daten u.A. mit bestimmten
Bedeutungen versehen wurden.

Wie sieht denn der oder ein buddisthischer/indischer Kalender genau aus? Wann von wem und wo und wie begruendet? Bis wann und wo noch im allgemeinen Gebrauch gewesen?

Bitte, nicht ausfuehrlichst beantworten, kein Grund Dir Arbeit zu machen :smile:

Hmmm, irgendwo habe ich noch meiner Linkdatenbank einen zur Umrechnung von Kalender x nach Kalender y.

viele Gruesse, Peter

zu guter letzt:

Peter wrote: „Woher soll man dann sagen koennen, der erste Vollmond im Mai? Wie ist es exakt?“

Marion wrote: „„Mai“ ist nur eine Übertragung auf den hier gebräuchlichen
Kalender. Hätte ich „im Monat Vaishakh“ geschrieben, hätte damit
wohl kaum einer hier was anfangen können [:smile:]“

Kommentar: Typisch Physiker, diese Frage von mir musste kommen, eine Zwangshandlung sozusagen :wink:

hallo datafox,

aeusserlichen aehnlichkeiten fuehren koennen, ohne
synkretismus zu betreiben oder besser zu suchen.

oh weh… synkretismus betreiben will ich sicher nicht. die

nein, lag mir fern dir dieses vorzuhalten oder zu entdecken. mir liegt halt nur nicht die idee, synkretische aehnlichkeiten zu suchen und bei erstem fund diese auch festzustellen und nicht andere gruende fuer die aehnlichkeiten zu hinterfragen. halt etwas penibel, alles andere halte ich eben fuer unwissenschaftlich. ich bin der ansicht, dass man dazu viel tiefer in die religionen zum ersten allgemein, zum zweiten speziell C. und J. zueinander, menschliche kulturen, landwirtschaft, jahreszeiten, beliebte zellgifte wie ethylalkohol, die bedeutung von brot, historische dokumente etc schauen muss und nicht die erste aehnlichkeit als beweis fuer gemeinsame urspruenge gelten darf.

that’s my point of view, worum es mir geht in meiner kleinlichen gegenargumentation hihi :wink:

frage nach diesen zusammenhängen kam übrigens von jüdischer
seite aufs tapet. irgendso ein film, in dem man eine kirche
sah mit dementsprechenden ritualen… und da einige glauben,
ich wäre automatisch expertin für sowas *g*, haben sie mich
eben gefragt. „ist das nicht so ähnlich wie dies und das? wie
sieht es bei ostern eigentlich aus?“ naja so denkt man eben
nach und entdeckt so einiges an gemeinsamkeiten.

yep, kann ich nachvollziehen. genauso argumentieren christlich sozialisierte menschen: „was, ihr feiert kein weihnachten? achso, klar, wegen der messiasgeschichte, aber (ganz grosses ABER) juden haben doch etwas aehnliches zur selben zeit, nicht wahr?“ etc hihi smilie :smile:

Ja, aber nicht zwingend, weil C. und J. einander evtl nahe sind

was heißt hier eventuell?!

gut, da beliebte ich zu scherzen, das „nicht zwingend“ ist jedoch bluternst gemeint von mir.

wie hieß es nochmal wegen der betimmung des
osterdatums: egal ob gregeorianisch oder julianisch,
hauptsache nicht mit den juden! (ich weiß nicht in welchem
zusammenhang und von wem dieser satz stammt.)

siehe auch die sonntags-ist-shabbat-geschichte, um sich abzugrenzen, gut manche sagen fuehren fuer den sonntag auch andere historische argumente an, aber dann hiess es auf jeden fall sonntag, statt samstag, um sich abzugrenzen, *g*

Nur, im Fruehjahr wird im
Garten und auf dem Land immer noch einmal aufgeraeumt.

ich behaupte, daß der „frühjahrsputz“ ein weiterer jüdischer
export ist.

ich behaupte, das koennte genauso ein kalendarischer fruehjahrsputz sein aufgrund der jahreszeiten und der landwirtschaft. so, :stuck_out_tongue:

Wein und Brot haben nun mal auch religioese Bedeutung.

aber der gesamte kirchliche ritus (brechen des brotes in der
mitte, trinken aus dem becher wein), das ist, bzw. soll
gewesen sein, ein sedermahl. verstümmelt aber doch eindeutig.
es soll ja sogar in den christlichen quellen selbst so drin
stehen. na bitte, wenn sie es selber zugeben, dann mußt *du*
es doch nicht abstreiten :wink:

ich streite nicht ab, ich will knallharte historische dokumente, sonst komme ich mit einer gegenthese wieder fuer die aehnlichkeiten. pessach zum beispiel zur jesuszeit sah sicherlich nicht aehnlich aus wie die heutige sederordnung oder auch nur die zu zeiten des 1. jahrtausend d.Z… Das kirchliche Brot/Obladenbrechen und Weinbechertrinken ueber das ganze Jahr sah sicherlich nicht immer so aus. Also scheidet als historisches Argument, dass Jesus zu Zeiten des Pessachfestes starb, aus.

Naja, es fand ja auch ungefaehr zur Pessachzeit statt.

na eben. nach chrisltichen angaben sogar exakt zur pesachzeit.

s.o.

Der Hintergrund des Festes Ostern und
des Festes Pessach sind seit mindestens 1800 Jahren voellig
voneinander getrennt.

ist mir völlig klar. der theologische hintergrund (der
christliche zumindest) interessiert mich auch nicht im
geringsten. es ging NUR um die rituale und symbole.

*grummel g*

christen waren zur pestzeit staerker betroffen, denn juden.
wie kann das sein? ach ja, klar, juden wussten, welche brunnen
sie vergiftet hatten!

der zusammenhang ist mir nicht klar. was hat das denn damit zu
tun? bin jetzt verwirrt!

ups, na man sucht etwas und findet eine erklaerung, die einem auf den ersten blick gefaellt, und nimmt das gleich als beweis. gilt in meiner berufsklasse nicht *zwinker*, in der justiz auch nicht bzw. heutzutage zum glueck nicht mehr. sonst koennten leute sagen (ein aehnliches beispiel wie obiges, nur hypothetisch in die zukunft gesponnen statt alter unwahrheiten bis luegen), das SARS von der USA entwickelt worden ist wider den geopolitischen Gegner China, am besten noch mit spezifischen Virusgenen wider asiatische Ethnien (siehe Influenza und Indianer, auch wenn das keine Absicht war von den Spaniern). hat man den USA schon vorgeworfen bzgl. Aids, entwickelt zu haben und an Gefangenen ausprobiert zu haben, aber siehe medizinische moeglichkeiten der erkennung von krankheiten und immer schon hiv-aehnliche viren in affenstaemmen in afrika (natuerlich unsinn hui pures glatteis die hiv-usa-verschwoerung :smile:

viele gruesse dir nach IL, lass dir das brot morgen wieder schmecken :wink:

peter

lassen wir die debatte langsam einschlafen, ich wollte nur meinen point of view verdeutlichen, wie ich argumentiere um etwas zu belegen. du verstehst.

indischer Kalender
Moin Lego,

Wie sieht denn der oder ein buddisthischer/indischer Kalender
genau aus?

Einen buddhistischen Kalender gibt es nicht, einen indischen hingegen schon.

Wann von wem und wo und wie begruendet?

In den 50ger Jahren wurden bis dahin verschiedene in Indien gebräuchiche Kalender zu einem vereinigt.

Bis wann

und wo noch im allgemeinen Gebrauch gewesen?

Seit den 50er Jahren in Indien in Gebrauch.

Bitte, nicht ausfuehrlichst beantworten, kein Grund Dir Arbeit
zu machen :smile:

Keine Sorge, Thomas hält mich weiter oben hinreichend auf Trab *g*.

Hmmm, irgendwo habe ich noch meiner Linkdatenbank einen zur
Umrechnung von Kalender x nach Kalender y.

einen Erklärung gibt es hier:
http://webexhibits.org/calendars/calendar-indian.html
und hier nochmal was schönes Buntes: http://www.swaminarayan.org/calendar/

Gruss
Marion

1 Like

thx & * & mwt
mit wenig text :smile:

hallo marion, thx & *,

sag mal, du hattest irgendwann mal so ein buechlein anjejeben, welches kurz und buendig und doch umfassend ueber den buddhismus ufffklaert.

kannste mich noch mal ditt mit titel und die autor nennen? oder wenn es mehrere sind, die die bedingungen erfuellen, dasse kurz, kompakt und doch umfassend informieren tun? wuerde mir berliner freuen, sach ick mal, da tom dich uff draht haelt jibb mich doch bitte nur autor und die titel an, jejebenenfalls och mehrere mitti obigen ufflagen wiejesacht, also the best off unnichso uffn jeldbeutel schlagen.

denn hoer ick och uff dir zu nerven mitti fragerei :wink:

viele jruesse, petta

Buddhistische Einstiegslektüre
Moin Peddär,

sag mal, du hattest irgendwann mal so ein buechlein anjejeben,
welches kurz und buendig und doch umfassend ueber den
buddhismus ufffklaert.

Ähm… ein Buch ? *g*
jaja, Scherz beiseite

Also ich schreib dir hier mal 4 auf, jedes hat aus meiner Sicht so eine Vor- und Nachteile:

  1. Hans Wolfgang Schumann: Buddhismus - Stifter, Schulen und Systeme; ISBN: 3424011231 Buch anschauen
    Bietet einen recht guten, fundierten Überblick, allerdings ziemlich trocken und stellenweise für jemanden ohne Vorwissen sicherlich unverständlich. Zudem wohl nur noch antiquarisch erhältlich

  2. Alex Kennedy: Was ist Buddhismus; ISBN: 3442123968 Buch anschauen
    Versucht Buddhistische Grundlehre ohne großen Verweis auf bestimmte Schulen allgemein zu erläutern und verzichtet weitgehend auf „Fachbegriffe“. (Das Buch was ich hier auch schon empfohlen hab). Allerdings auch recht anspruchsvoll und obige Vorteile können eben auch zum Nachteil werden.

  3. Peter Gäng: Buddhismus; ISBN: 3593370328 Buch anschauen
    Vielleicht ein guter Kompromiss zwischen den beiden Büchern oben, wär für dich IMHO das Richtige

  4. Steve Hagen: Buddhismus kurz und bündig; ISBN 3442215447 Buch anschauen
    Die IMHO beste kürzeste Zusammenfassung der buddhistischen Lehre, eigentlich hätte Hagen auch mit der Hälfte der Seiten auskommen können, der Rest ist viel Wiederholung. Aber er sieht das Wesentliche und ist darin sehr genau, ein Zen-Buddhist eben :smile: Mehr so ein Buch, das man mal eben an einem Abend durchliest (falls man bis zum Ende durchhält *g*)

Und falls du den Realitätsschock nicht scheust, ich hab dir da mal eine buddhistische Gruppe in Berlin rausgesucht, die einen recht fähigen Eindruck macht. Kannst ja mal vorbeischauen:

http://www.tashi-choeling.de/index.htm

denn hoer ick och uff dir zu nerven mitti fragerei :wink:

Oder dann gehts erst richtig los *fg*
Gruss
Marion

1 Like