hello - die diskussion geht weiter, klasse… also, ich kann nur soviel dazu sagen: wenn meine deutschen freunde zu mir zu besuch kommen, dann merke ich den unterschied , so ab jetzt mach ich mich unbeliebt, denn :
die wollen am liebsten ein brot mit wurst oder käse (aber bitte nix exotisches, zb. spanischen manchego-käse oder schweizer wurstspezialitäten)
wenn ich mit gefüllten wachteln, lachseiern und anderen köstlichkeiten auffahren will, dann kommen so sachen wie : ist das bio ? wie kannst du so kleine tiere braten ? nö, mag ich nicht, etc.
und du kannst dir die gesichter vorstellen wenn du ein fleischfondue mit pferdefleisch vorschlage (mach ich, obwohl ich selbst mal ein pferd hatte)
ich habe den eindruck, dass es noch eine ganze zeit braucht, bis sich eine andere einstellung zum essen einstellt, mehr genuss, weniger „man muss halt was essen“. und - es ist sicher auch eine erziehungssache, ich war als kind in D, meine eltern waren nie mit uns fast nie im restaurant, das machte denen einfach keinen spass und vielleicht spielt auch mit, dass es die nachkriegsgeneration ist (da gab’s wichtigere sachen als kulinarische höhenflüge bei sterneköchen)
noch ein beispeil: ich war bei einer ganz tollen familie letztes jahr als zahlender gast in potsdam, die hatten mich zur grillparty eingeladen, ich schlug einen „tabboulé“ vor (kouskous oder boulgour mit tomaten, petersilie, paprika, etc, wird kalt gegessen). zunächst waren sie skeptisch, zum schluss wollte jeder das rezept und kein krümel blieb übrig --> es fehlt eben auch an kuriosität und wenn du in deutschen supermärkten durch die reihen stöberst, ist selten was dabei, was zu entdecken einlädt.
so, ich hoffe nicht von einer flut von empörten deutschen zugeschüttet zu werden, ist nur meine ganz eigene, persönliche erfahrung. fred