Hallo zusammen,
ich hatte vor einigen Jahren mal eine Psychotherapie begonnen aufgrund von Depressionen. Der Therapeut hat mich am Anfang jeder Stunde immer gefragt „Was bewegt Sie?“. Vielleicht ist das für den einen oder anderen nicht so nachvollziehbar, aber ich habe mich bei dieser Frage total unter Druck gesetzt immer ein Thema zu liefern. Ich bin da immer rein mit den Gefühlen wie vor einer Prüfung (also aufgeregt) und mit den Gedanken „Was passiert heute? Was wird er fragen? Wird das heute heftig und ich muss weinen?“. Mir wurde öfter gesagt, dass ich ein zu kontrollierter Mensch bin. Und das kann gut sein. Ereignisse, die ich nicht vorhersehen kann (wie bei einer Therapiesitzung) machen mich nervös und total kirre im Kopf. Tausende Gedanken und Fragen rattern im Sekundentakt durch meinen Kopf. Was anderes „bewegt“ mich nicht. Ich habe also, nach dem die Stunde vorbei war, sofort krampfhaft nach einem Thema gesucht, was meiner Meinung nach, der Frage würdig war. Teilweise konnte ich 1-2 Tage vor dem nächsten Termin nicht schlafen, aus „Angst“ kein Thema zu finden. Vielleicht auch nicht richtig von mir, aber aus dieser Spirale kam ich irgendwie nicht raus. Nach paar Wochen sprach ich genau das Thema an und habe ihm das erklärt wie ich mich dabei fühle, dass ich nicht schlafen kann und dass ich mich bei der Frage unter Druck setze. Er sagte dann, dass er dann offenbar nicht der richtige Therapeut für mich sei und es evtl. besser wäre, wenn wir das beenden und ich evtl zu jemand anderen gehe.
Als das ausgesprochen war ist sämtlicher Druck schlagartig von mir abgefallen.
Nun zur Frage: Ist diese Frage „normal“? Also wird die bei allen Therapieformen so angewandt oder gibt es evtl auch andere Therapiemöglichkeiten? Bin am überlegen nochmal den Schritt zu einem Therpeuten zu wagen, nur das letzte Mal hatte mich etwas abgeschreckt. Abgesehen von den paar Wochen habe ich keine Therapieerfahrungen. Deshalb hoffe ich, dass ihr mir helfen könntet.
Danke und schönes Wochenende
Vanessa