Hi,
„Normal“ wäre dagegen der „adäquate Ausgleich“,
Blut gegen Blut oder Blut gegen Blutgeld. Alles
Andere halte ich für einen dünnen (gelegentlichen)
„Zivilisationslayer“, der schon spezifisch „geformte“
Menschen (welche das akzeptieren) voraussetzt.
was heißt denn „normal“ - wir haben uns vom Steinzeitmenschen weiterentwickelt und sind in weiten Teilen „zivilisiert“. Blutgeld kann ich noch nachvollziehen - sowas wie Schadensersatz, auch wenn sich das makaber anhört wenn man bedenkt, was einem im Zweifelsfall genommen wurde.
Aber was bringt es denn, wenn ich dem Täter das Gleiche antue, außer, dass ich mich aufs gleiche Niveau begebe und mich selbst schuldig mache? Ich sehe das so: Er hat mir was angetan, was wirklich schrecklich war. Dazu in der Lage zu sein, macht für mich „böse“ Menschehn, Verbrecher, … aus, deren Gedankengänge ich absolut nicht nachvollziehen kann. Wenn ich ihm jetzt das Gleiche antue, dann scheine ich ja auch in der Lage dazu zu sein, was mich auch zu einem Verbrecher macht. Es würde mir tatsächlich Angst machen, wenn ich in der Lage wäre, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Dieses negative Potenzial möchte ich nicht in mir wissen.
Ja, mit Fernsehen, Internet, Handy, Sportraum und Anwalt.
Selbst wenn es so wäre - und ich bin sicher, das ist es nicht - immerhin ist er sein Leben lang oder sehr lange weggesperrt, kann niemandem mehr etwas antun, kann nicht auf die Straße, ins Kino, zu Freunden, … gehen, wann es ihm gefällt. Sein Leben wird fremdbestimmt und hat klare und enge Grenzen. Meinst du, das wiegt Fernsehen auf? Zumindest rechtfertigt es in meinen Augen keine Rache, nur weil der Täter nicht so schlimm wegkommt wie ich. Wird die Tat denn ungeschehen, wenn ichs ihm heimzahle? Nein. Kann ich, wenn ich ihn verstümmle oder Ähnliches verhindern, dass er es wieder tut? Nein. Kann ich, wenn ich ihn hinter Gitter bringe, verhindern, dass er es wieder tut. Ja! Und alleine das zählt.
Gruß
Cess