Ich erinnere mich, dass die vor vielen Jahren intensiv deutsche und französische Geschichtsbücher auf anti-deutsche/französische Klischees untersucht haben. Die haben mehrere Dutzend Mitarbeiter und arbeiten bis heute jeden Tag an ihrem Thema. Ob es weitere Institute der Art in D gibt, weiß ich nicht. Alle Bücher können die aber gar nicht prüfen, weil jedes Bundesland eigene herausgibt.
Allerdings muss jedes einzelne Buch vom jeweiligen Landes-Kultusministerium zugelassen werden. Das steht in jedem Buch vorne auf einer der ersten Seiten „Zugelassen von … am …“. Aber die Arbeit wird von Verwaltungsbeamten gemacht, für die das eine Arbeit unter vielen ist. Nicht von Pädagogen, die für die Aufgabe geschult sind und verbindliche Richtinien haben. Wenn der Sachbearbeiter, wie viele Menschen, immer noch der Meinung ist, dass es Menschenrassen gibt, lässt er den Text durchgehen, falls er ihn überhaupt bemerkt.
*) Zusatz: Beim Menschen. Und das setzt voraus, dass ein Mensch diese Wertung vornimmt.
Niemand mokiert sich über den Begriff „Rasse“, wenn es um Hunde geht. Dabei haben wir hier doch genau dasselbe: verschiedene phänotypische Ausprägungen - aber es sind alles Hunde.
Der Mensch hat sich nun mal aufgrund natürlicher Gegebenheiten in verschiedenen Teilen der Welt unterschiedlich entwickelt.
Auch wenn das nicht wirklich eine Bedeutung hat bzw. diese aufgrund der zunehmenden Vermischung immer weiter abnimmt: Die Lehre, aus welchem Teil der Welt jemand bzw. jemandes Vorfahren wahrscheinlich stammen, wenn jemand bestimmte Merkmale aufweist, ist nach meinem Dafürhalten kein Rassismus. Und so steht es ja auch im verlinkten Wikipedia-Artikel:
…aufgrund weniger äußerlicher Merkmale – die eine gemeinsame Abstammung vermuten lassen – als sogenannte „Rasse“ kategorisiert und beurteilt werden
fette Hervorhebung von mir.
Und dann die laut Wikipedia aktuelle Definition von „Rasse“:
„Eine phänotypische und/oder geographische abgegrenzte subspezifische Gruppe, zusammengesetzt aus Individuen, die eine geographisch oder ökologisch definierte Region bewohnen, und die charakteristische Phänotyp- oder Gen-Sequenzen besitzen, die sie von ähnlichen Gruppen unterscheiden. Die Anzahl der Rassengruppen, die man innerhalb einer Art unterscheiden möchte, ist gewöhnlich willkürlich gewählt, sollte aber dem Untersuchungszweck angemessen sein.“
Selbstverständlich könnte man nach der Definition Menschen in Rassen einteilen. Dass das „obsolet“ und verpönt ist, ist aus historischen Gründen nachvollziehbar, aber wertfrei betrachtet kein Problem. Also Ball flach halten.
Gruß,
Kannitverstan
PS: Ätsch, Minusherzchen gibt’s nicht! Aber ihr dürft mich gern virtuell teeren und federn…
… könnte der modern gebildete Pädagoge das ja als Aufhänger nehmen, um über das Thema zu disktuieren.
Aber diese Möglichkeit ist natürlich nicht so aufregend wie „Rassismus!“ zu schreien
Die ganze Geschichte zeigt einem Schüler nur sehr deutlich, wie einfach man eine bestimmte Art von Lehrern mit nur ein oder zwei hingeworfenen Brocken wunderschön die ganze Stunde beschäftigen kann, sich zurücklehnen kann und sich auf den Schulschluss freuen kann.
Mancher Lehrer steigerte sich da so rein, dass man ganz ungeniert in der letzten Reihe Schach spielen konnte, während ein paar andere das Spiel spielten, wer den Lehrerkopf noch eine Schattierung röter bekommt
Auch wenns immer lustig war… im nachhinein betrachtet war das sehr kostbare Zeit, die sinnlos kaputt gemacht wurde.
Die Wertung ist bei der Einteilung in Menschenrassen inhärent, da diese Wertung wesentlicher Bestandteil des historischen Rassebegriffs ist - es wurden während der Entstehungszeit des Rassismus keineswegs nur äußere phänotypische Merkmale beschrieben, sondern von diesen auch auf persönliche Eigenschaften und intellektuelle Fähigkeiten geschlossen.
Anders als Hunde werden Menschen nicht seit Jahrtausenden gezielt auf bestimmte Eigenschaften hin gezüchtet.
Nicht wirklich. Die Unterschiede gehen von einigen wenigen Fällen abgesehen nicht über die Farbe der Haut und die Struktur der Haare hinaus.
Da hast du aber ein bisschen was überlesen - ich ergänze das einmal:
Die sichtbaren Unterschiede von Menschen aus verschiedenen Kontinenten führen nicht zu objektiv abgrenzbaren Gruppen, da die Übergänge fließend sind.
In verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Milieus und zu verschiedenen Zeiten erfuhr die Bezeichnung „Rasse“ jeweils unterschiedliche Verwendungen. Derartige Untergliederungen der Menschheit waren manchmal neutral gemeinte Versuche einer Klassifizierung, in der Regel aber, bewusst oder unbewusst, mit Wertungen verbunden, sie wurden als scheinbare wissenschaftliche Grundlagen für den Rassismus, oder zumindest Ethnozentrismus, und zur Rechtfertigung der Sklaverei missbraucht. Für die meisten Biologen des Zeitalters des Kolonialismus stand die Überlegenheit der „weißen“ oder „kaukasischen“ Rasse außer Frage, wobei meist die Angehörigen der eigenen Nation die Spitzenstellung einnahmen. Viele Wissenschaftler, wie der Biologe Ernst Haeckel, hielten den Unterschied zwischen den Rassen für so bedeutend, dass er, auf eine andere Art als den Menschen angewendet, zur Unterscheidung mehrerer Arten hinreichen würde. In Deutschland führten diese Kategorisierungen letztlich zur „arischen Herrenrasse“ der Nationalsozialisten, deren Vorstellungen von den führenden deutschen Anthropologen und Humangenetikern, vor allem in Zusammenhang mit eugenischen Bestrebungen, vorbereitet und geteilt wurden.
Laut dem amerikanischen Biochemiker und Unternehmer Craig Venter z. B., dessen Fa. Celera Corporation erstmals ein gesamtes menschliches Genom (DNA) sequenzierte und das Ergebnis im September 2007 veröffentlichte,
„… bestimmt der [menschliche] genetische Code keine Rasse, die ist ein rein gesellschaftliches Konstrukt … Es gibt mehr Unterschiede zwischen Menschen schwarzer Hautfarbe [selbst] als zwischen Menschen schwarzer und heller Hautfarbe und es gibt mehr Unterschiede zwischen den sogenannten Kaukasiern als zwischen Kaukasiern und Nicht-Kaukasiern.“
Stellt man Menschen sehr weit voneinander entfernter Populationen nebeneinander, entsteht durch die große phänotypische Variation der falsche Eindruck abgrenzbarer Menschenrassen. Tatsächlich sind die Übergänge fließend und die genetische Durchmischung so weitgehend, dass das Rassenkonzept beim Menschen in den Wissenschaften heute keine Anwendung mehr findet.
Sprich: Im Zweifelsfall bist du genetisch einem Bauern in Äthiopien ähnlicher als deinem Nachbarn von schräg gegenüber.
Das solltest du selbst beherzigen und dich noch ein wenig in die wissenschaftlichen Hintergründe einlesen.
Aber wenn es keine Rassen gibt, gibt es auch keinen Rassismus, oder ? (Ja, die Frage ist blöd - ich weiß.)
Anhand von Forschungsergebnissen weiß man, dass die heute lebenden außerafrikanischen Menschen alle von Leuten aus Afrika abstammen. In mehreren Wellen und über 10.000e von Jahren haben sie sich über Vorderasien nach Europa, Mittel- und Ostasien, Ozeanien und das heutige Amerika verbreitet. Dabei änderte sich ihr Aussehen durch Anpassung an die klimatischen Bedingungen sowie durch die Beschaffenheit der vorgefundenen Nahrungsquellen, um es ganz grob anzureißen.
Darf man da wenigstens von der z.B. „Gruppe der Ostasiaten“ sprechen, wenn z.B. aus der Belegschaft einer Schule sich ein Vietnamese, ein Koreaner, zwei Thais und ein Japanese zusammenfinden, um eine Kampfsport-AG zu gründen oder ist das auch nicht richtig?
Ist eine ehrliche Frage ohne jedwede Hintergedanken und Provokation im Ärmel.
Doch, denn für rassistische Vorstellungen braucht es keine Rassen - genauso wenig, wie die Erde tatsächlich Scheibengestalt haben muss, um ernsthaft daran zu glauben.
Außerdem vermischten sie sich dabei mit Neanderthalern, Denisova-Menschen und einer weiteren Art, die meines Wissens noch keinen Namen hat.
Nein, eher durch zufällige genetische Mutationen in den damals noch recht kleinen regionalen Bevölkerungen. Die ersten Europäer waren beispielsweise dunkelhäutig; die weiße Hautfarbe ist erst durch Einwanderer aus dem heutigen Nahen Osten nach Europa gekommen (ja, wir modernen Europäer sind alle Nachfahren von Menschen aus Syrien ).
Das stimmt so nicht ganz. Die einzige Anpassung an Nahrungsquellen war die Entwicklung der Fähigkeit, auch im Erwachsenenalter beschwerdefrei Milch zu verdauen - was noch heute global gesehen die Ausnahme ist und praktisch nur bei (Nord)Europäern und Ostafrikanern zu finden ist.
Die tatsächlichen genetischen Unterschiede zwischen den Menschen auf den verschiedenen Kontinenten sind um Welten kleiner als die unterschiedlichen Haut- und Haarfarben vermuten lassen.
Naja, Vietnam und Thailand liegen eher in Südostasien. Und dann kommt es auch noch darauf an, ob es sich wirklich um Vietnamesen etc. oder um Deutsche mit entsprechendem ethnischen Hintergrund handelt.
Grundsätzlich ist es unproblematisch, von Asiaten/Afrikanern/Europäern/was auch immer zu sprechen, wenn dabei nicht impliziert, dass es sich dabei um Rassen handle.
Klar, es gibt z.B. auch weiße [Weltklasseläufer][1] (<- „Öl ins Feuer gieß“)
Ja gut, aber deshalb muss man doch kein „Rassismus“-Fass aufmachen, weil ein altes (!) Schulbuch noch nicht durch eines mit aktuellen wissenschaftlichen Standpunkten ersetzt wurde.
Mach ich doch
Ich hätte - rein unwissenschaftlich - nach wie vor kein Problem damit, wenn wertfrei von „Rassen“ die Rede wäre.
Niemand leugnet einzelne physiologische Unterschiede zwischen verschiedenen Populationen - Niederländer sind im Durchschnitt beispielsweise deutlich größer und schlacksiger gebaut als Italiener. Problematisch (und rassistisch) wird es, wenn aufgrund dieser physiologischen Unterschiede eine Wertung vorgenommen bzw. auf die Intelligenz geschlossen wird. Auch Rückschlüsse aus der Angabe der ethnischen Herkunft auf ein einzelnes Individuum sind unzulässig - ein zufällig herausgegriffener Niederländer kann auch nur 1,70 m groß und rundlich sein.
Was den Sport angeht: Die überwältigende Mehrheit der Menschen in Schwarzafrika bzw. schwarzafrikanischer Abstammung sieht nicht so aus wie Usain Bolt und hat nicht das Zeug zum Weltklasseläufer. Das in manchen Sportarten Afrikaner bzw. schwarze Amerikaner dominieren, hat denselben Grund, warum es im europäischen Fußball inzwischen so viele Spieler mit Migrationsvorder- oder -hintergrund gibt. Bei diesen sind dafür auch nicht die „migrantischen“ Gene verantwortlich, sondern die schlichte Tatsache, dass für sportlich talentierte Angehörige unterer sozialer Schichten Sport eine echte Karriereoption darstellt, während das sportlich talentierte Kind eines Arzts oder Architekten eher studieren und den Sport nur als Hobby ausüben wird.
Das lässt sich auch in anderen Bereichen beobachten. Sinti und Roma sind beispielsweise auch nicht „von Natur aus“ musikalischer als Angehörige anderer Ethnien, Musik stellt(e) aber für entsprechende Talente ein Ausweg aus der Armut dar. In den USA, wo Roma nicht von der in Europa üblichen Diskriminierung betroffen sind, ergreifen sie ganz „normale“ Berufe.
Nun ja, ich finde es schon problematisch, wenn ein derartiges Buch nicht nur im Schulunterricht verwendet wird, sondern offenbar auch bewusst von der betreffenden Schule ausgewählt wurde.
Du bist ja auch ein Angehöriger der Rasse, die gemäß Rassenlehre die Krone der Schöpfung darstellt.
Soweit ich meinen ehemaligen Schulkameraden morgen treffe, werde ich ihn (der hat Lehrplan und alle Begebnisse noch minüziös im Kopf - absolut erstaunlich) befragen, ob uns in den Anfang-1980ern tatsächlich noch die Unterscheidung der Menschen in wörtlich Rassen gelehrt wurde. Mir ist das tatsächlich nicht mehr erinnerlich. Uns wurde gelehrt, dass das N-Wort für Afrika-stämmige in jedweder Hinsicht eine Beleidigung und Herabsetzung bedeutet.
Dies schloss die Wissenschaft noch bis vor einigen Jahren kategorisch aus. Der moderne Jetztmensch und der Neandertaler seien einander nicht paarungsfähig gewesen, hieß es lange Zeit.
Ich habe das neulich mal so gelesen. Oder gehört. Ich kann dir jetzt keinen Beleg herbringen.
Es ist doch so: Wir müssen uns hergereichten Forschungsergebnissen glauben; wir haben nicht die Mittel, diese zu verifizieren. (Was aber nicht heißen soll, dass ich konkret diese anzweifle!)
Ein Labor einzurichten und die entsprechenden Fachkräfte zu verdingen, ist mir dann doch ein bisschen kostspielig, zumal sich viele potenziellen Probanden sicher abgestoßen fühlen, wenn sie mit den Worten "Für rassegenetische Forschungen benötigen wir eine DNA-Probe. Bitte reichen Sie uns ein Haarbüschel, einen Findernagel oder ein ähnlich geeignetes Material ein.
Ich denke, du weißt genau, worauf ich damit hinaus wollte; davon mal abgesehen dürfte sich ein Viet mit deutscher STAng, Mitte 20 noch eher als Vietnamese als als Deutscher fühlen. Gelegentlich frage ich mal einen und gebe dir die Antwort zu Kunde und zu Wissen.
Dass im Laufe der Forschung immer wieder neue Erkenntnisse gewonnen und dadurch frühere Annahmen revidiert werden, ist quasi der Kern von dem, was Wissenschaft ausmacht. Nichtfachleute in dem jeweiligen Bereich benötigen lediglich die Fähigkeit, die Seriosität der Forscher bzw. der Quellen einschätzen zu können.
Das dürfte individuell ganz unterschiedlich sein. Der beste Freund (15) meines Sohnes ist zufällig vietnamesischer Abstammung, und dieser fühlt sich ganz eindeutig als Deutscher (und spricht auch mit deutlichem badischen Einschlag).
Weil mit der Zuordnung zu Rassen immer auch eine Notwendigkeit der Unterscheidung impliziert wird.
A) lassen Menschen sich nicht in „Rassen“ unterteilen und
B) gäbe eine solche Unterteilung wenig Sinn,
es sei denn, man verfolge mit einer solchen Untertelung
C) die Absicht, irgendwas bislang pi mal Daumen gut Klappendes zu zerstören.
LG Amokoma1
Hurra, hurra, das neue Sachsenbashing ist jetzt da!
Und schon hast Du Fake News verbreitet. Es handelt sich eben nicht um ein Schulbuch und damit war es auch nicht Teil des Stundenplans. Es kann aber (bei einigen Lehrern noch) die alte und mittlerweile schon lange überarbeitete Version eines Themenhefts zum Einsatz gekommen sein.
All das wird Dir egal sein, da für Dich allein die Möglichkeit zur moralischen Überreaktion zählt.
dieser Einwand vom Kultusministerium macht alles noch schlimmer! Zeigt er doch, dass es offenbar Lehrkräfte gibt, die nicht in der Lage sind, manifesten Rassismus zu erkennen.
Oder sollten sie selbst ein rassistisches Weltbild pflegen, das sie an die Schüler weitergeben wollen? Bei Höcke kann ich mir das gut vorstellen.
Das Ganze hat mit Sachsen nichts zu tun; sowas gibt es sicher auch noch im Westen.
Haben die Eltern, die sich über rassistische Lerninhalte beschwerten, auch moralisch überreagiert?
Es handelt sich um ein („ur“)alte Version eines längst überarbeiteten Themenhefts von vor xy Jahren.
Bei Zigtausend Lehrkräften wird es immer einige geben, die „ihren Scheiß“ nicht up to date halten.
Und jetzt erzähl mal, in wie vielen Stunden dieses Heft und insbesondere diese Seite Thema war. Eben, da hast Du keine Zahlen. Aber dem Sturm im Wasserglas der künstlichen Aufregungsmedien folgen.
Dabei spielt allein das Wort „Rasse“ den Trigger, bei dem der dt. Empörungsleser sofort in Affekte verfällt. Und das hat natürlich mit der dt. Vergangenheit zu tun, als die Nazis versuchten, unterschiedliche (vor allem naturgegebene) Wertigkeiten unter den Rassen herzustellen, um sich bzw. ihre Rasse als Krönung der Schöpfung/Natur/vorsehung/wasauchimmer auszugeben.
Der Rassebegriff war vom 17. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts durchaus gängiger Bestandteil der Wissenschaft. Er wurde sowohl wertneutral als auch (wie im Falle der nationalsozialistischen Ideologie) mit maximaler Wertung verwendet. Im Prinzip war er aber nur der Versuch einer wissenschaftlichen Klassifizierung der Menschen.
Trotzdem findet er nach wie vor z.B. dem amerikanischen Kontinent - auch in der Wissenschaft - Verwendung.
Tempus fugit. Aktuell spricht man lieber von Phänotypen und Ethnien. Und in hundert Jahren hat man u.U. wieder andere, ggf. noch kleinteiligere Begriffe eingeführt. Und möglicherweise hat man dann auch den Pawlowschen Reflex überwunden, dass schon die Erwähnung von Rasse ohne Wertung (hoch-, minder-) zur hektischen Skandalisierung führt.
Übrigens: Die Welt ist keine Kugel und immer noch kann das Universum nur mit Hilfskonstrukten erklärt werden, die - falls sie sich bewahrheiten - der Beweis wäre, dass wir aktuell gerade mal ansatzweise ca. 10% der fundamentalen Kräfte erfassen können. von daher sollte man auch etwas umsichtiger mit der Wissenschaft der Vergangenheit sein.
Ethnische oder phänotypische Unterscheidung werden „wissenschaftlich“ irgendwann, ich vermute in absehbarer Zeit, inhaltlich anders ausgelegt und moralisch anders bewertet werden. Und vermutlich ebenso zu Kampfbegriffen in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mutieren. Der Begriff Rasse wurde und wird über die Zeit betrachtet verändert interpretiert hinsichtlich des Inhalts und parallel moralisch anders bewertet. Und den beiden anderen Begriffen wird es ebenso geschehen. Dafür finden sich immer irgendwelche.
Grenzen setzen ist existenziell. Sonst wäre Rassist kein Kampfbegriff, sondern lediglich eine neutrale „wissenschaftliche“ Feststellung.
Ja, und es ist auch nicht auszuschließen, dass unser heutiges Wissen in Teilen oder in Gänze verworfen wird. Ob dann auch das der Weisheit letzter Schluss ist, wissen wir auch so genau nicht.
Was unsere Vietnamesen betrifft: Ich konnte sie noch nicht befragen.
Von mir ausgehend: Würde ich dereinst z.B. nach Argentinien gehen müssen und die dortige Staatsbürgerschaft inne haben, würde ich mich dennoch zuerst als Deutscher fühlen. Einem mir bekannten Halb&Halb-Türken, hier geboren und mit hiesiger StAng versehen geht es genau so. Er empfindet sich als Türke.
Das kann ja auch jeder so machen, wie er lustig ist und es hat mit meinem Ausgangszenarium auch so gar nichts zu tun.
Du gerierst Dich hier in den Foren immer als der faktenorientierte Schiedsrichter. Von ganz oben herab erklärst Du mir gönnerhaft, wie sich der Begriff der Rasse im Laufe der Jahrhunderte in seiner Bedeutung verändert hat.
Interessiert mich einen Scheiß, ich habe Sozialwissenschaften studiert und kenne mich in der Materie aus.
Dann kommst aber dick:
Als im September 2007 erstmals ein komplettes menschliches Genom veröffentlicht wurde (Craig Venter), war klar: Im genetischen Code des Menschen existieren keine Rassemerkmale. Der Begriff der Rasse ist ein rein gesellschaftliches Konstrukt. Quintessenz dieser neuen Forschungsergebnisse ist der Satz
Es gibt mehr Unterschiede zwischen Menschen schwarzer Hautfarbe [selbst] als zwischen Menschen schwarzer und heller Hautfarbe und es gibt mehr Unterschiede zwischen den sogenannten Kaukasiern als zwischen Kaukasiern und Nicht-Kaukasiern.“
Natürlich darfst Du mich weiter „belehren“. Wenn es Dein Selbstbewußtsein steigert, stehe ich gerne zur Verfügung. Aber beim nächsten Mal bitte nicht gar so plump.