ReligionsWissenschaft, was ist das?

Hi,

unter Religion verstehe ich den Glauben an eine sinnvolle,
gewollte, Ziel orientierte GottesSchöpfung vom All

Was du beschreibst, ist ein Glaubensinhalt, aber ein
spezieller Glaubensinhalt allein macht noch lange keine
„Religion“ aus. Jedenfalls würdest du dich mit dem von dir
Angedeuteten keiner einzigen von den über 200 bekannten
Religionen aus Vergangenheit und Gegenwart einsortieren
können.
Klar, Religion ohne GlaubensInhalt ist für mich eine leere Hülse und bedeutete eine Übernahme des ChaosMythos auf diese Ebene, also Nebel, wo „WissenschaftsAnspruch“ formuliert ist.
Außerdem finden sich massenweise Religionen, in denen von
einer Schöpfung nicht die Rede ist, auch von einer göttlichen
nicht, und dann finden sich zahlreiche Religionen, in denen
Götter keinen Kult haben (d.h. es gibt keine besonderen
Verehrungsrituale) oder in denen es sogar Götter gar nicht
gibt.
S.o., natürlich muß Spreu vom Weizen getrennt sein, im Sinne jeder ein oder sein kleiner König oder jeder seine eigene Religion verhält sich wie Freizügigkeit zur Freiheit, wobei Erstere das Ende der Zweiten ist.
Und auch dies:

„… als Krone dieser Schöpfung…“ ausgerüstet mit Geist und
Verstand zurück und nach vorne zu schauen, Verantwortung zu
tragen unter selbstverständlichem Einbezug der Wissenschaften
und deren nutzbaren Erkenntnissen

hat mit Religion gar nichts zu tun, sondern ist ein
weitverbreitetes menschliches Selbstverständnis.
Leider MißVerständnis, denn die Ideologien als Freizügigkeit menschlicher Herrschaft, suchen sich Wissenschaft einzuverleiben (Mitschurin) stellen sich letztlich gegen Religion und ihrer Freiheit humanen Lebens in Anerkenntnis Höherer (Schöpfungs)Gewalt u.z.B. in lediglich 10 Geboten, deren 1. eben ist, Höhere Gewalt zu akzeptieren u.w.B. die Eltern zu lieben, wie nicht zu töten, Eigentum zu achten usw.

so daß nach meiner Auffassung
„ReligionsWissenschaft“ irgendwie überflüssig erscheint, oder
ein Terminus einer separaten WissensSchiene ist,

Ich weiß zwar nicht, was eine „Wissensschiene“ ist, aber
genauso wie Religion das ist, was du beschriebst, hat
Religionswissenschaft etwas zu tun mit dem, was du vermutlich
vermutest. Was im Grundzug ihr Inhalt bzw. Gegenstand ist,
sieht du schon in der Brettbeschreibung hier. RW studiert die
Eigentümlichkeiten religiöser Phänomene, Verhaltensweisen,
Rituale, Mythen, auch und gerade deren Glaubensinhalte sowie
den Umgang der Religionsanhänger mit ihren Glaubensinhalten.
Ebenso die sozialen Strukturen in ethnischen Gruppen und die
Rolle der jeweiligen Religion in ihnen.
Der UrknallMythos hat sich inzwischen selber überholt und ist Teil einer solchen Schiene vielgleisiger Wissenschaft(en), während der SchöpfungsGlaube, weil eben „wissenschaftlich“ nicht akzeptiert, worin bereits Anmaßung liegt, denn Glaube ist älter als Wissenschaft und daher immer ein Plus zum Wissen, Glaube beinhaltet Wissen, während Wissen, zumindest von Atheisten, vom Glauben abgekoppelt werden soll, was leider und sehr zum Bedauern, immer wieder gelingt.
Da solche Eigentümlichkeiten gerade im Vergleich, in ihrer
Ähnlichkeit und in ihrer Unterschiedlichkeit interessant sind
(und im Vergleich oft erst erkannt werden), hat man diese
Wissenschaft (die seit etwas mehr als 100 Jahren als solche
existiert) zuerst „Vergleichende RW“ genannt.
Viele Irrtümer sind älter, aber Religion ist paralleler Teil der MenschWerdung, d.h. Schöpfung, wie wir in der Lage sind, selber schöpferisch tätig zu sein, was das „EbenBild“ zum Schöpfer erklärt.
Gerade durch die Vergleichbarkeit religiöser Phänomene (durch
die dieseWissenschaft überhaupt entstend) kamen dann sehr
schnell Grundstrukturen ins Blickfeld, Grundzüge, die bei
allen beobachteten Religionen auftraten. Dadurch hatte man
dann umgekehrt wieder Argumente, zu bestimmen, was man unter
einer „Religion“ überhaupt verstehen soll, wann etwas
eine R ist und wann nicht usw. usw.
Wer ist „man“? Wenn es der Atheist ist, der über diese Schiene seine Bestätigung sucht, ist es doch keine Wissenschaft, sondern Ideologie,

d.h. Absicherung des Mythos, daß der Mensch A u. O. dieser Welt ist und nicht ein Schöpfer, über dessen Vorgaben wir natürlich wissenschaftlich diskutieren können. Aber ein Gesetz zu fassen, daß dem jungen Menschen gebietet, seine Eltern zu lieben, ist natürlich,
wichtig, Frieden stiftend, Wert schöpfend, Gesundheit fördernd, Alten pflegend, Kosten sparend etc., also positiv in jeder Weise und wird inzwischen auch (endlich)wissenschaftlich wie gesellschaftlich bestätigt.
Extrapolieren wir auf das Gesetz, den Schöpfer mitsamt der Schöpfung zu lieben, darüber bitte ich nachzudenken, gerne wissenschaftlich.

Wenn dich das näher interessiert, womit sich RW befaßt, schau
mal ins FAQ:1604 wo einige einführende Literatur benannt ist.
Gut, das sind „Schulen kluger Leute“, deren Hintergrund ich nicht so schnell ausmachen kann.

die mit Glauben an sich nichts am Hute hat, also atheistischer
Herkunft ist, oder irre ich mich da?

Ja, da irrst du - gewaltig sogar, schon deshalb, weil es ja
auch atheistische Religionen gibt. Aber die RW selbst hat
insofern nichts mit Glauben am Hut, als der
Religionswissenschaftler keineswegs einer Religion angehören
muß, ebensowenig wie der Phyiker oder Psychologe. Aber die
Glaubensinhalte der verschiedenen Religionen sind der
Objektbereich seiner Beobachtung. Es geht gerade um diese
Dinge, die Glaubensinhalte, aber ebenso um deren Geschichte,
um die Fragen der historischen Verwandtschaft und Verbreitung
usw. Insofern gehört großenteils auch die Archäologie und die
Ethnologie in dieses Gebiet mit hinein.
Also doch!? Dann bitte GlaubenBeobachter, damit ist klar, worum es geht. Daß Atheisten ihren religiösen Hintergrund verleugnen, oder sich in Ersatz flüchten, geschenkt, wichtig ist, das sagte mir eine KrankenSchwester aus einem FunktionärsKrankenHaus, „… du glubst nicht, welche hoch dekorierten Leute in ihren letzen stunden anfingen, ihre Hände zum Gebet zu falten…“ ?
Gruß

Metapher

liebe Grüße
Chris