Das wäre sicher sinnvoll, aber ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Rezo-Abonnenten darauf was gegeben hätte.
Aber vielleicht spricht da ja wirklich „einer von uns“, der einfach ein bisschen Zeit in seine Recherche investiert hat und das Ergebnis für Wahrheit hält?
Dagegen würden Transparenz-Regeln auch nicht helfen.
Mag sein. Aber nachdem dieses Medium jedem offen steht: Muss ich mir dann nicht eher die Frage stellen, wie ich selbst dahin komme, dass ein relevanter Anteil auch meine Videos anschaut, anstatt nach Einschränkungen zu schreien, weil ich’s nicht hinkrieg? Bzw. weil ich Angst habe, dass das überhand nimmt und mir langfristig meine mühsam aufgebaute Gesellschaft kaputtmacht?
Ok, in USA hat man gesehen, dass man mit internetgestützter „Meinungsmache“ einen Idioten Populisten zum Präsidenten machen kann. In Großbritannien wurde mit ähnlichen Mitteln der Brexit herbeigeführt… vielleicht helfen Einschränkungen hier wirklich.
Andererseits ist beiden Ereignissen eine große Ernüchterung der Bevölkerung vorausgegangen. Der Effekt der Online-Kampagnen kann dann doch nur das Zünglein an der Waage gewesen sein.
Die etablierte, erfahrene, umfassend informierte Politik hat es nicht geschafft, dem Wahlvolk ihr Handeln plausibel zu machen. Hätte sie es, würde man einen Rezo möglicherweise einfach labern lassen und nicht viel drauf geben.
Richtig. Aber wir reden jetzt nicht mehr von einer der größten deutschen Parteien, die aktuell die Spitze der Regierung stellt, oder? Dahinter steht vielleicht nicht direkt ein Medienkonzern (lassen wir die (Ex-)Politiker in den Räten der Fernsehsender mal außen vor), aber jede Menge Wirtschaftsunternehmen, ein ganzer Sack voll Parteispenden, mindestens 12 Millionen Sympathisanten unter den Wählern… wenn DAS keine gleichwertige Machtposition ist, weiß ich auch nicht.
Ist sicher ein edles Ziel. Aber hier eine Definition zu finden halte ich für sehr schwierig. Alle Parteien argumentieren sich gegenseitig in Grund und Boden, reißen Fakten aus dem Zusammenhang, etc. pp.- im Grunde nix anderes als das, was Rezo gemacht hat, nur eben „offline“ anstatt auf Youtube.
Wieviel „Wahrheit“ jeweils dahintersteckt ist auch oft genug Glaubenssache.
Würden wir die Diskussion eigentlich auch führen, wenn die CDU 12 Millionen Youtube-Abonnenten und zur Nicht-Wahl der SPD aufgerufen hätte?
Gruß,
Kannitverstan