Rotwein zum Essen - ein Marketinggag?

Ja - diese Mischung aus Dieselqualm und Maschinenöl war allerdings keine West-Ost-Sache, das war auf DB-Nebenstrecken nicht anders, auch der tief sitzende Mief von kaltem Tabakrauch ähnelte sich.

Anders rochen die verbauten Kunststoffe: Reichsbahn-Plaste intensiver, im Westen erkannte man Ware aus volkseigener Produktion (z.B. Schwimmringe und Manschetten für Kinder) sofort am Geruch.

Die übrigen Aromen kriegte man als privilegierter Reisender im Interzonenzug nach Görlitz nicht so mit, der sollte ja vorzeigbar sein, und seine Wagen wurden bevorzugt gereinigt - das mag den ganz markanten Wofasept-Geruch mit ausgemacht haben. Aber auch in den Reko-Wagen und Ferkeltaxen, mit denen wir mal zwischen Eibau und Zittau und so unterwegs waren, fand ich Wofasept besonders typisch: Wahrscheinlich, weil das eben den Unterschied zu DB-Fahrzeugen ausmachte.

Viel später, schon weit in den 1990ern, fuhren wir in Mecklenburg dann mit Zügen, in denen außer uns nur noch Reichsbahnpersonal unterwegs war - die blieben sozusagen automatisch sauber, weil niemand mehr mitfuhr: Waren - Malchin, Malchin - Dargun, Malchin - Gnoien, Güstrow - Karow usw. Da war ich dann aber schon ein bisschen baff, wie diese Geisterzüge immer noch Wofasept-Wolken durch die Mecklenburgischen Steppen transportierten.

Das brachte mich dann zu der Vorstellung, es gäbe irgendwo ein riesiges Wofasept-Depot, das jetzt eben nach und nach aufgebraucht würde - ungefähr wie die riesigen Mengen Einstrich-Keinstrich-Tragetaschen der NVA, die bis heute an den unmöglichsten Orten fabrikneu herumgeistern.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
worauf ich als Ur-Rheingauer natürlich sofort antworten muss - Hochheim gehört nicht zum Rheingau !!!.
Ja, ich weiß, dass nach offizieller Lesart Hochheim zum Rheingau gehört - aber für mich fängt der Rheingau in Lorchhausen an und endet in Walluf - ich habe fertig.
Gruss
Czauderna

Servus,

und damit ganz elegant den Asmannshäuser Höllenberg umschifft :wink: !

Wobei dieser vom Boden her viel weiter von den Rheingauer Rieslinglagen entfernt ist als die Hochheimer Hölle: Solche Lösspakete wie in Hochheim in den tieferen Lagen kommen auch im „richtigen“ Rheingau vor, aber der Schiefer vom Höllenberg dürfte an dieser Stelle einzigartig sein und insofern tatsächlich „ungültig“ für den Rheingau in Bausch und Bogen.

Sehr zum Wohle!

MM

den kenne ich aus West-Jugendzeiten. Lecker - damals. Und im Westen sehr preiswert.
Kopfweh hatten wir damals nicht, das hängt wohl eher von der Menge ab.

Gruß,
Paran

Hallo,

der musste aber auch eine Miete weit über 60 Mark für 4 Zimmer zahlen, höhere Heizkosten und ganz andere Preise für Grundnahrungsmittel.

Gruß,
Paran

Nein, Grundnahrungsmittel waren hochsubventioniert und landesweit preisgleich.

Die Mieten waren auch landesweit festgeschrieben.

oder vom Gewöhnungsgrad.

Hallo,
du bist ja ein richtiger Kenner - ja, in Assmannshausen wuchsen auch schon früher nicht nur die meisten Spätburgunder Reben, sondern auch, aufgrund der Lage und des Bodens auch die besten. Im übrigen Rheingau dagegen fristete der Rotwein ein kümmerliches Dasein. Das hat sich heute allerdings geändert, wir haben nahezu in allen Regionen des Rheingaus mittlerweile diverse Rotweine im Angebot und das sogar mit teilweise sehr guter Qualität. Ich selbst trinke allerdings den badischen Rotwein etwas lieber, aber nur etwas. Wohnen tue ich übrigens direkt am Rhein und direkt am Riesling-Weinberg. Um wieder zum eigentlichen Thema zu kommen, zumindest bei uns war und ist der Wein, egal ob rot oder weiß fast immer Begleiter beim Essen.
Gruss
Czauderna

Nein, Wofasept kam aus dem RGW-Desinfektionsmittelverbundnetz.

Es gab nóch ein so Netz für Gaststättensoßen.

die Leber wächst mit ihren Aufgaben.

Servus,

dann war Wo - Fa wie Wolfen - Farbwerke bloß ein Hinweis auf seinen Geburtsort und gar nicht auf die Produktionsstätte?

Schöne Grüße

MM