Sarazin muss gehen

Hallo Michael,

richtig. Habe ich aber auch nicht geschrieben.

Es ist ja auch nicht so, daß sich die „komplette Medienlandschaft“ und „fast alle Politiker gegen ihn auflehnt“. Sprachtest? Einbürgerungstest?

„Die Meinung des Volks ist lt. Umfragen ganz anders und diese sollte man sagen dürfen!“.

Darfst Du doch (im übrigen: „des Volkes“!; Genitiv: http://de.wikipedia.org/wiki/Genitiv)

Sarazzin und seine Gesinnungsgenossen haben doch alle, wirklich alle -wie während der letzten Tage bewiesen - Möglichkeiten, ihre Ergüsse der Öffentlichheit mitzuteilen. So weit, so gut o.ä.

Natürlich schadet ein Vorstandsmitglied einer international tätigen Institution dieser, wenn er rassistische Aussagen nicht nur hat, sondern diese auch noch - wenn auch unbeholfen - verbreitet.

Es geht im Fall Sarazzin ja nicht um die Diskussion einer fehlerhaften oder zu diskutierenden „Integrationspolitik“. Es handelt sich sich um einen rassistischen und unwissentschaftlichen Erguß eines Besserverdieners, dessen Abgang jetzt auch noch - letztendlich - aus Steuergeldern, sprich meinem und Deinem Geld - finanziert wird.

Ich lebe zeitweise in Mecklenburg-Vorpommern.

"In Mecklenburg-Vorpommern gab es zum Ende des Jahres 2003 32.000 ausländische Mitbürger. Dies entspricht einem Anteil von 1,8 Prozent und liegt somit weit unter dem Bundesdurchschnitt (8,9 Prozent).

Die meisten der Ausländer kommen aus Russland (9,7 %), Vietnam (8,8 %) und der Ukraine (8,5 %).
Am Mittwoch hatte das Statistische Landesamt in Schwerin diese Zahlen veröffentlicht."

Quelle: http://www.shortnews.de/id/520088/Mecklenburg-Vorpom…

Im Jahr 2007:

"Eine Auswertung des Ausländerzentralregisters ergab, dass zum 31.12.2006 insgesamt 30 914 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Mecklenburg-Vorpommern registriert waren, 1,4 Prozent bzw. 413 Personen mehr als im Vorjahr. Nach Mitteilung des Statistischen Amtes ist das die geringste Anzahl ausländischer Mitbürger in einem Bundesland. Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung beträgt 1,8 Prozent und entspricht damit dem Durchschnitt der neuen Bundesländer (ohne Berlin). In Deutschland insgesamt liegt der Anteil bei 8,2 Prozent, in den alten Bundesländern einschließlich Berlin bei 9,4 Prozent.

Nach Kontinenten gegliedert liegen Europäer (18 924 Personen) mit einem Anteil von 61,2 Prozent an der Gesamtausländerzahl deutlich an der Spitze, 7 469 Personen kommen aus den anderen 24 Ländern der Europäischen Union (darunter aus Polen: 3 006 Personen; Niederlande: 576; Griechenland: 484; Ungarn: 477; Italien: 471) und 11 455 Personen aus den übrigen europäischen Staaten."

Quelle: http://www.statistik-mv.de/cms2/STAM_prod/STAM/de/bh…

Ich habe über 25 Jahre in Hamburg-Eimsbüttel (Schanzenviertel) gelebt und gearbeitet. Einem Bezirk mit einem sehr hohen Ausländeranteil, überwiegend türkisch. Ich habe (Gastronomie) Ärger oder eben keinen Ärger mit diesem und jenen gehabt. Liegt in der Natur der Sache (Alkohol und Zahlungsmoral).

Ich weiß nicht, welche Gene, welche Intelligenz die Leute hatten, die ichrausschmeißen mußte. Es war mir aber auch egal.

Ist es nicht erstaunlich, daß es in MVP - ob und gerade des geringen Ausländeranteils eine relativ starke Ausländerfeindlichkeit gibt?

Ich will nicht über meine persönlichen Erfahrungen mit den Glatzen mit den weißen Schnürrbändern in Plau am See, in Waren an der Müritz reden.

Die haben in ihrem ganzen Leben - aller Wahrscheinlichkeit nach - noch keinen Moslem gesehen.

„Schönes“ aktuelles Beispiel:

http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com…

Warum solche Angst vor „Fremden“? Ich habe einige Jahre in anderen Ländern gelebt und gearbeit. Hatte niemals Probleme. Nicht einmal in Swansea (deutsche Bombenangriffe), in London usw., nicht im Baskenland (Guernica usw.).

Das „Volk“: Ist so eine Sache: Die traditionelle Bedeutung von Volk ist Menschenmenge. Ist ein wenig wie die Fliegen. Die Masse macht es nicht aus.

Aber immerhin will die NPD Sarazzin zum Ausländerbeauftragten machen.

Eva Herrmann zur Frauenbeauftragten? Eibl-Eibesfeldt zum Wissenschaftsminister? Bolz für Forschung & Technik?

Wir leben in Europa. Und werden hoffenlich niemals wieder einen Krieg erleben. der auf Grund von Fremdenfeinlichkeit Millionen von Menschen töten wird.

Afrika (viele Christen, viele Moslems, viele andere Religionen) ist z.B. unsere Küste. einen Zusammenarbeit - nicht die Abschottung - könnte sowhl den Europäern als auch den Afrikanern eine bessere Zukunft bringen.

Rassismus und Gewalt ist immer die Kommunikationsform - ggf. mit Baseballschlägern - ausgetragene Nichtkommunikation der Sprachlosen mit den Sprachlosen.

Nachdenklich!

tf

Guten Tag,
reden wir hier nicht über Sarrazins Thesen: Die sind teils treffend (verkürzt: Schland hat ein rießen Problem mit unintegrierter Imigration und Parallelgesellschaften! DAvor dürfen wir nicht länger die Augen verschließen!) teils sind sie unfug (Juden und BAsken haben ein bestimmtes Gen) Aber ein Vorstandsmitglied der Bundesbank darf, wenn er sich so einem komplexes Thema behandelt nicht so unkomplex (oft schwachsinnig vereinfachend, oft schlicht unrichtig) daherschreiben. Das darf keine Bundeskanzlerin, kein Bundespräsident, auch kein Lehrer… Ein freier Autor, Intellektueller oder Uni-Professor darf das z.B. hingegen! Wer den Unterschied nicht versteht - tut mir leid! Deswegen wird er zurecht gehen müssen. Wohlgemerkt: seine Thesen sind befruchtend! Aber die soll er aus dem Ruhestand verbreiten!

Hallo,

Der Schnauzbartträger und seine Meinungen werden überall
diskutiert. Kein Tag, keine Stunde ohne Sarazzin.

Dabei hat er vorgestern Abend bei „hart aber fair“ eine Zustimmung von 85% der Zuschauer gehabt. Seitens sämtlicher Parteien wird Sarazzin aber extrem kritisiert, oft medial zerrissen, d. h. die öffentliche Meinungsführerschaft richtet sich auf breiter Basis gegen ihn während die Bevölkerung ihm in breiter Basis zustimmt - wenn wir den Quatsch mit den Genen der Juden mal ausklammern.

Insofern ist es doch, anders als von dir hier dargestellt, keine „neutrale Diskussion“, sondern ein öffentliches Tribunal und Ausgrenzung gegen einen Einzelnen.

Ich finde es atemberaubend, wie hier öffentlich ausgegrenzt und verurteilt wird.

Es passt aber ins allgemeine Bild dieser Republik. Egal ob bei den FDP-Steuersenkungen, beim Mindestlohn, beim Rauchverbot in Bayern, der Schulreform in Hamburg, der Wahl des Bundespräsidenten, Stuttgart 21, jetzt in der Sarazzin-Debatte - irgendwann kann man das nicht mehr als zufällige Ungeschicklichkeiten sehen, sondern die Politik hat in weiten Teilen den Bezug zum Volk verloren.

Der Mann hat seiner Firma geschadet. Selbst die Bundesbank hat
einen Ruf zu verlieren.

Ich mag Sarazzin als Person nicht. Bei mir hat er es sich durch seine Äußerungen zu Hartz IV, seinen Speisevorschlägen oder der Ansicht, man könne die Heizung runterdrehen und stattdessen Pullover anziehen, verscherzt. Ich werde da nicht der Einzige sein, der ihm diese Aussagen übel genommen hat und sich fragt, wieso er immer wieder auf die Schwachen der Gesellschaft einschlägt und auch jetzt wieder eine entsprechende Sau durchs Dorf treibt.

Seine Aussagen zu Hartz IV waren aber offenbar kein Problem für das Ansehen der Bundesbank. Warum nicht? Wie kann es sein, dass Sarazzins Hetze gegen Schwache der Gesellschaft früher kein Thema war und offenbar nicht schädlich für das Image seines Arbeitgebers, während man jetzt behauptet, dass er das Image der Bundesbank beschädigt - und das, obwohl er in der Bevölkerung dieses Mal 85% Zustimmung hat…

Insofern scheint mir dein Einwurf nicht sonderlich richtig.

Von Zensur kann hier also keine Rede sein. Noch - möge es so
bleiben! - ist Deutschland eines der demokratischsten Länder
Welt.

Keineswegs! Man wandert hier zwar nicht in den Knast, aber wer unerwünschte Meinungen vertritt wird gesellschaftlich geächtet.

Sarazzins Aussage zu Juden und ihren Genen war sachlich falsch, unnötig und. Sie war aber eines nicht: rassistisch. Tatsächlich ist es nämlich so, dass geografisch zusammenlebende Populationen auch Gene teilen: deswegen haben Chinesen Schlitzaugen und Afrikaner oft eine dunkle Hautfarbe.
Insofern ist das, was Sarazzin sagte, sehr oberflächlich, aber nicht menschenverachtend. Im Gegenteil, er attestiert den Juden sogar eine um 15% höhere Intelligenz. Da frage ich dich: warum wird eine einfach nur dumme, nicht aber schlimme Aussage so dermaßen hochgespielt, dramatisiert und als Argument gegen Sarazzin benutzt?

Das, was hier geschieht, ist zwar keine Zensur - wohl aber Ausgrenzung schlimmster Sorte. Wenn wegen einer dummen, aber nicht menschenverachtenden Aussage so gegen Sarazzin vorgegangen wird wie es seitens seines Arbeitgebers und der Politik der Fall ist, steht das in der Tat auf einer Ebene mit den Verhältnissen im Iran und in China!

Vielleicht treffen sich die Herren ja mal in Südamerkia, hat
ja Tradition.

Ich hätte nicht übel Lust diese Bemerkung beim Team zu melden, verbunden mit der Frage, ob du hier als Moderator noch tragbar bist.

Verschiedene Meinungen zu haben ist in Ordnung, aber du stellst hier einen Zusammenhang zu Naziverbrechern her. Das empfinde ich nicht nur generell als Unverschämtheit, sondern auch als Unmöglichkeit für einen Moderator!

MecFleih

Hi

Seine Aussagen zu Hartz IV waren aber offenbar kein Problem
für das Ansehen der Bundesbank. Warum nicht?

Wahrscheinlich war das Faß da einfach noch nicht voll genug und erst die neuen Aussagen brachten es zum Überlaufen.

Gruß
Edith

Hallo,

wer hat denn hier gebrüllt? Und wer mobbt?

MFG Cleaner

Hallo,

die Besprechung dessen, wie mit Meinungsäußerung umgegangen wird, die Frage nach Tabus usw. ist bedeutsam und wird in dieser Besprechung m.E. gut aufgearbeitet. Ich selbst unterscheide da nach qualität und Stichhaltigkeit des jeweiligen Arguments.

MFG Cleaner

Hallo,

Der Schnauzbartträger und seine Meinungen werden überall
diskutiert. Kein Tag, keine Stunde ohne Sarazzin.

Seine Meinungen werden aber stets unter der Vorgabe dessen besprochen,
dass sie unter dem Tabuvorbehalt stehen. Wie sonst erklärt sich, dass selbst hohe Stellen eine „Literaturempfehlung“ abgeben.
In einer inhaltlichen Debatte, die den Namen verdient, würde er beispielswiese auch beim Namen genannt und nicht als „Schnauzbartträger“ bezeichnet.

Der Mann hat seiner Firma geschadet. Selbst die Bundesbank hat
einen Ruf zu verlieren. Wenn ich als Leiter eines technischen
Callcenters erwischt werden würde, wenn ich mit geöffnetem
Trenchcoat kleine Mädchen erschrecken würde, hätte auch ich
Probleme am Arbeitsplatz.

Dieser Vergleich hinkt. Sarrazin hat zu keinem Zeitpunkt einen strafrechtlich relevanten Tatbestand erfüllt. Man kann lediglich diskutieren, ob er gegen das vertragliche Zurückhaltungsgebot verstoßen hat.

Von Zensur kann hier also keine Rede sein. Noch - möge es so
bleiben! - ist Deutschland eines der demokratischsten Länder
Welt.

Von Zensur kann man im Wortsinne sichelrich nicht sprechen. Bedenklich scheint mir dennoch, dass sehr deutlich ist, welche Schwierigkeiten entstehen, wenn man inopportune Menungen tangiert.

MFG Cleaner

Auch Hallo,

Seine Aussagen zu Hartz IV waren aber offenbar kein Problem
für das Ansehen der Bundesbank.

Das sehe ich nicht so.
Letztendlich hat man Ihn für seine ersten Äusserungen gerügt, für die nächsten vom wichtigen Bereich „Bargeld“ entfernt und jetzt wo er sich weiter als unbelehrbar gilt sich für eine Ende mit schrecken als für Schrecken ohne Ende entschieden.

Dass dies nicht ganz so einfach ist, weil er ja auf 5 Jahre berufen ist und nun alle juristischen Dinge - da es sich um den ersten Fall dieser Art in der Bundesbank handelt - prüfen muss, finde ich verständlich.

Wahrscheinlich wird er sein restliches Gehalt das Ihm für die letzten 4 Jahre die er nun nicht mehr antreten darf als Entschädigung bekommen.
Ein ganz und gar üblicher Vorgang in der Wirtschaft… wieso also nicht auch bei der Bundesbank.

Moin Michael

freie Meinungsäußerung kann doch nicht heißen, dass man den
Job verliert, dass sich die komplette Medienlandschaft und
fast alle Politiker gegen ihn auflehnt!

Sehe ich genauso. Ich bin übrigens jetzt mal gespannt, ob die SPD die große, alte Mutter bleibt, in der sich die unterschiedlichsten Köpfe mit unterschiedlichsten Meinungen begegnen dürfen (wie damals Wehner, Brandt und Schmidt)oder ob sie zur mickrigen Provinzpartei mutiert, in der nur noch die eine Meinung durch das eine Horn geblasen wird.
Das wird nicht nur mich interessieren, vermute ich mal, sondern insbesondere die traditionellen SPD-Wähler.
Gruß,
Branden

Sarrazin benennt bestehende Probleme richtig, das bezweifelt ja auch keiner. Nur seine Schlussfolgerungen und sein etwas eigentümliches „Genetik“-Gebrabbel wird zu recht als unsäglich tituliert.

Gegen diesen Teil lehnt sich die Medienlandschaft… im übrigen nicht wie du schreibst komplett… auf. Die Politik auch… und gerade er als ex Politiker hat wohl auch damit gerechnet, sonst hätte er das ganze nicht am ende seiner Karriere veranstaltet.

Zum Thema Jobverlust.

Die Bundesbank hat ein ansehen in der Welt, dass sie sich ebenfalls zurecht nicht durch einen Brandstifter, der zwar die Probleme erkennt, aber ansonsten unsägliches von sich gibt - schädigen lassen muss.

Sarrazin ist kein kleiner Angestellter, er sitzt im Vorstand.
In der freien Wirtschaft ist es kein ungewöhnlicher Vorgang, dass Vorstände vorzeitig entlassen werden wenn eine Zusammenarbeit als wenig erfolgversprechend Zusammenarbeit als nicht mehr zumutbar angesehen wird.
Da reicht oft schon viel weniger wie in diesem Fall… er ist nur etwas besonderes aufgrund des medialen Echos. Sonst würde kein Hahn danach krähen.

Gruss highQ

Hi,

mal ganz unmoralisch:

Aus arbeitsrechtlicher Sicht ist es völliger Usus, dass man Leute in Führungspositionen feuert, wenn sie dem Ansehen des Unternehmens in nicht unerheblicher Weise Schaden zufügen (könnten).

Da ich ehrlich gesagt nicht über die genaue Struktur der Bundesbank und den Stati der Führungsebene informiert bin, kann ich nicht genau sagen, inwieweit das normale Arbeitsrecht überhaupt Anwendung findet.

Würde es sich die Deutsche Bank (ohne Bundes) handeln, bekäme sie mit hoher Wahrscheinlichkeit im Streitfall Recht.

Mehr mag ich dazu nicht sagen, da sich das wohl auf die Frage bezieht.

Gruß
Guido

Hallo,

Das sehe ich nicht so.
Letztendlich hat man Ihn für seine ersten Äusserungen gerügt,
für die nächsten vom wichtigen Bereich „Bargeld“ entfernt und
jetzt wo er sich weiter als unbelehrbar gilt sich für eine
Ende mit schrecken als für Schrecken ohne Ende entschieden.

Das stimmt rein sachlich nicht. Er ist seit langem immer wieder mit markigen Sprüchen aufgefallen und hat sich dabei nicht gescheut Verbalattacken gegen alle möglichen Leute zu fahren.
Über die Qualität Berliner Schulabgänger sagte er seinerzeit: „Die [bayerische Schulabgänger] können mehr ohne Abschluss als unsere in Berlin mit Abschluss.“ Einen nicht gut vorbereiteten Mitarbeiter soll er mit „Hier riecht’s nach Beamten.“ angeherrscht haben. Sein Kommentar zu streikenden Busfahrern war, dass er mit jedem Streiktag Geld spare, denn den Preis zahlten die Passagiere, die Lohnerhöhungen würden nicht auf den Ticketpreis umgelegt.

Dann kamen die recht bekannten Äußerungen zu Arbeitslosen und Transferleistungsempfängern: bei Geldknappheit sollen sie warme Pullover anziehen statt zu heizen. Weiter ging’s mit seinem Speiseplan, wie man sich min minimalem Geld dennoch mit dem Lebensnotwendigen versorgen könne - blanke Theorie ohne Realitätsbezug. In dem Zusammenhang fiel der Seitenhieb auf Dicke: „Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht.“

Im vergangenen Jahr hieß es: „Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate. Das würde mir gefallen, wenn es osteuropäische Juden wären, mit einem 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung“, sagte er dort und legte nach: „Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert. Das gilt für 70 Prozent der türkischen und für 90 Prozent der arabischen Bevölkerung in Berlin.“
Warum waren das Bemerkungen, die dem Ansehen der Bundesbank nicht schaden?

All diese Ausfälle ziehen sich über Jahre, nebenbei hat Sarazzin es in vielen Ämtern nicht länger als 1, 2 Jahre ausgehalten. Schnell war das Verhältnis zerrüttet und der Mann anschließend auf einem neuen Posten.

Nein, mein Lieber, bei dieser Biografie kann niemand behaupten, dass der Mann erst jetzt untragbar wurde. Entweder war er es schon immer, man hätte den Provokateur erst gar nicht in den Bundesbank-Vorstand berufen dürfen weil er mangels Zurückhaltung charakterlich nie geeignet war - oder man muss auch jetzt weiter dulden, dass er seine freie, mitunter provokante Meinung äußert.

Dass dies nicht ganz so einfach ist, weil er ja auf 5 Jahre
berufen ist und nun alle juristischen Dinge - da es sich um
den ersten Fall dieser Art in der Bundesbank handelt - prüfen
muss, finde ich verständlich.

Ich finde bemerkenswert, dass man Sarazzin parteiübergreifend so massiv angeht und eine gleichgeschaltete Presse das genauso wenig empört wie das Verhalten des Bundespräsidenten, der sich schon zaunpfahlwinkend sinngemäß geäußert hat „die Bundesbank werde das Problem hoffentlich zeitnah lösen.“

Das ist schon grotesk wenn ein Bundespräsident, den das Volk mehrheitlich nicht wollte, nun jemanden, der 85% Zustimmung in der Bevölkerung hat, abberuft.

Inzwischen sehen Viele es deswegen nicht mehr als ein Buch und ein paar Zitate mit zweifelhaften oder schlicht sachlich falschen Passagen. Eher schon ist es ein ungeheuerlicher Vorgang wenn ein Kritiker von der politischen Klasse flächendeckend an den Pranger gestellt wird.

Gruß,

MecFleih

Mittlerweise wird darüber auch in der australischen Presse geschrieben. Dort ist es nicht anders und so wird alles aus dem Zusammenhang gezogen ohne genaues zu kennen.

http://www.theage.com.au/business/german-bank-votes-…

Wir leben in Europa. Und werden hoffenlich niemals wieder
einen Krieg erleben. der auf Grund von Fremdenfeinlichkeit
Millionen von Menschen töten wird.

Der Weg einer Demokratie in die Diktatur beginnt mit der Beschränkung der Meinungsfreiheit.
Das ist übrigens auch eine wesentliche Voraussetzung für Fremdenverfolgung.

Da haben wir’s schon weit gebracht.

Gruß, Nemo.

Hallo Scotty,

Die erste Regel für einen Werber heisst : " Mache Deinen Kunden REICH ! " Sarrazin ist Werber und Kunde gleichzeitig. Seine Werbestrategie ist die Provokation.
Provokation erweitert den Geist, ist gut fürs Denken und Verstehen. Gute Werbung ist ohne Provokation nicht denkbar.

Die erste Regel für einen Politiker sollte heissen . " Du hast nicht das Recht, Überzeugungen zu haben ! "

Jeder sollte zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik unterscheiden . . .

Ob Sarrazin gehen muss, oder freiwillig geht ist mir egal. Ein Politiker und Banker weniger, ist schon mal ein guter Anfang.

Beste Grüsse,

Claude

Hallo!

[…]sehr deutlich ist, welche
Schwierigkeiten entstehen, wenn man inopportune Menungen
tangiert.

Wann geht es schon um das, worum es zu gehen scheint.
Könnte es nicht auch so sein:
Auffallend hartnäckig hat die Kanzlerin betont, dass es sich um eine selbstständige Entscheidung der Bundesbanker handelt, nachdem sie zuvor deutlich gemacht hatte, dass sie den S. weghaben will.
Der oberste Bundesbanker will Chef der EZB werden.
Dazu vorgeschlagen werden muss er von der Kanzlerin …
Schöne Grüße!
H.

Hi!

„Die Meinung des Volks ist lt. Umfragen ganz anders und diese
sollte man sagen dürfen!“.

Darfst Du doch (im übrigen: „des Volkes“!; Genitiv:
http://de.wikipedia.org/wiki/Genitiv)

Wenn man hier schon unter die Oberlehrer fällt, dann wüsste ich doch ganz gern: Heißt jetzt der Genitiv von Volk anders als „Volk[e]s“?
Gruß!
H.

Guten Tag,

… nur einen juristischen Grund suchen wir noch…

warum das so schwierig sein soll, einen zu finden, ist mir unverständlich.

Gem. §60 Abs.2 Bundesbeamtengesetz gilt:

„Beamtinnen und Beamte haben bei politischer Betätigung diejenige Mäßigung und Zurückhaltung zu wahren, die sich aus ihrer Stellung gegenüber der Allgemeinheit und aus der Rücksicht auf die Pflichten ihres Amtes ergeben.“
Und das was für alle Beamten gilt, auch dem „kleinsten“ bei der Bundesbank sollte erst recht für die Mitglieder des Vorstandes gelten, denn sie stehen ebenfalls in einem öffentlich-rechtlichen Amtsverhältnis.
Und das sich TS wiederholt nicht daran gehalten hat, obwohl er bereits „abgemahnt“ wurde, indem ihm ein Teil seiner Kompetenzen weggenommen wurden, dürfte wohl unstrittig sein.
Grundsätzlich finde ich es aber positiv, dass es noch Menschen gibt, die ungeachtet absehbarer Nachteile ihre Meinung sagen und zu ihrer Überzeugung stehen.
Was soll man aber von denjenigen Politikern halten, die jetzt empört sind und seine Ablösung fordern, ihm aber das Amt des Bundesbankvorstandes ermöglicht haben, obwohl sie wussten, dass er ein Provokateur ist und obwohl ihnen seine Meinung zu den in seinem Buch angesprochenen Themen schon vorher bekannt war?

Gruß
Pontius

Hi,

Aus arbeitsrechtlicher Sicht ist es völliger Usus, dass man
Leute in Führungspositionen feuert, wenn sie dem Ansehen des
Unternehmens in nicht unerheblicher Weise Schaden zufügen
(könnten).

Dabei kann man aber meistens davon ausgehen, dass der Imageschaden tatsächlich vorhanden ist.

In diesem Fall hier steht eine sehr große Anzahl an Bürgern hinter Sarrazin und im Ausland wird das Thema bei Weitem nicht so dramatisch gesehen wie hier. Im Gegenteil, es interessiert kaum einen.

Insofern müsste man den Imageschaden erstmal nachweisen und das ist hier sicher nicht so eindeutig wie in anderen Fällen.

Gruß,

MecFleih

Hi,

Insofern müsste man den Imageschaden erstmal nachweisen und
das ist hier sicher nicht so eindeutig wie in anderen Fällen.

Lies einfach hier im Forum…

Gruß
Guido

P.S. Abgesehen davon habe ich noch keine representative Umfrage zu diesem Thema gesehen, die Deine These bestätigt, dass er große Teile der Bevölkerung hinter sich hat.
Zum Thema Fernsehvotig: Schau Dir mal im Videotext auf Sat1 die Sonntagsfrage an