Schaller, Motte und Aufenthaltsberechtigung

Hallo =^…^=,

Tatsächlich hielten die damals real existierenden politisch
aktiven Jugendlichen die Raver für verwöhnte Bürgerssöhne und
-töchter bzw. materialistische Dumpfbacken.

da gabs doch dann noch die selbsternannte „Spaßpartei“, die da vielleicht ein Wählerpotential erkannt zu haben meinte. Also irgendwie doch politisch.

Grüße
T.

Was war wie?

Es war tatsächlich so, dass real existierende politisch Aktive das über die ‚Friede, Freude, Eierkuchen‘-Fraktion gedacht hat, was ich oben geschrieben habe.

Und wenn ich mir anschaue, was aus diesen Leuten dann im Erwachsenenalter teilweise geworden ist - nämlich materialistische Egomanen, denen nur das eigene Wohlergehen am Herzen liegt -, war diese Einschätzung so ganz falsch nicht.

=^…^=
*inihrerjugendpolitischaktiv*

Das ist aber ganz normal für Leute, die auf einen Trend erst dann aufspringen, wenn er „Mainstream“ geworden ist.

Übrigens ist die überwiegende Mehrzahl der Menschen zu jeder Zeit ein Haufen Egomanen :smile:

Hallo Christian,

Die Love Parade war bis Mitte/Ende der 90er Auswuchs
einer Gruppe junger Menschen, für die Musik und Party Ausdruck
einer gewissen Lebenseinstellung war.

eine Lebenseinstellung ist nicht zwingend etwas wahnsinnig
Politisches.

Naja, ein grundsätzlicher Wunsch nach Frieden und Spass ist für mich sehr politisch, nur halt nicht mit der verbissenen Sicht der Dinge der von Dir als „richtig“ politisch Aktiven vergleichen. Ich würd es elementarer sehen.

Aufgewachsen im Schatten
des kalten Krieges mit der greifbaren Gefahr eines alles
vernichtenden Krieges war das sozusagen die zweite Generation
der Friedensbewegung - nur ohne Pali-tuch, Gesundheitsschuhe
und Jutetasche, dafür aber mit lauter schneller Musik und
grellen Klamotten.

*autsch*

Du weißt aber schon, dass es auch in dieser Generation
Jugendliche und junge Erwachsene gab, die richtig politisch
aktiv waren?

Und es ist die Arroganz dieser „richtig“ politsch aktiven jungen Erwachsenen, die quasi durch die Anfänge der Loveparade der Lächerlichkeit preis gegeben wurden, sie haben es nur vor lauter Verbissenheit nicht gemerkt.

Die politische Botschaft der ersten Love Parades aber auch
anderer Veranstaltungen, die nicht so bekannt und langlebig
wurde, war letztlich „bringt den Laden in Ordnung, sorgt für
Frieden und laßt uns unser Ding machen“.

Politisch ist nach meinem Verständnis etwas ganz anderes.

Echt? Ich finde die Aussage so politisch, dass sie heute Bestandteil jeder Forderung an die Regierungskoaltition sind.
Politik regelt das Zusammenleben und ist kein Selbstzweck. Und ein funktionierender Staat, eine friedliche Welt und eine gewünschte Individualität ist sehr politsch.

Tatsächlich hielten die damals real existierenden politisch
aktiven Jugendlichen die Raver für verwöhnte Bürgerssöhne und
-töchter bzw. materialistische Dumpfbacken.

Die natürlich kein Recht auf politische Meinung haben durften. Wo meinst Du, kamen die 68er her?
Politik darf keinen Spass machen?
Spass war eine der politischen Aussagen. Insofern war die Loveparade der ersten Jahre das, was Ende der 70er der Punk war. Aber das war in Deinen Augen sicher auch nur Musik.

Gruß

ALex

Hallo,

natürlich darf Politik Spaß machen, aber:

„bringt den Laden in Ordnung, sorgt für
Frieden und laßt uns unser Ding machen

ist dann doch etwas anderes, nämlich Handeln in die Hände der anderen abgeben.

Gruß
Elke

Hallo Alex,

wenn die ‚Frieden, Freude, Eierkuchen‘-Fraktion Menschen für verbissen und arrogant hält, die selbst aktiv an gesellschaftlichen Veränderungen mitgewirkt haben statt andere machen zu lassen, die in parteipolitischen, universitären wie unabhängigen Organisationen gänzlich unentgeltlich mitgearbeitet haben, die Demonstrationen organisiert und mehrtägige Kongresse veranstaltet haben, dann will ich mich gerne auf der Seite der Verbissenen und Arroganten wissen.

Politik regelt das Zusammenleben und ist kein Selbstzweck. Und ein funktionierender Staat, eine friedliche Welt und eine gewünschte Individualität ist sehr politsch.

Und was haben die ‚Friede, Freude, Eierkuchen‘-Leute aktiv dafür getan? Ich meine, außer Party zu machen.

Die natürlich kein Recht auf politische Meinung haben durften.

Doch, natürlich. Aber ‚Macht ihr mal nur und lasst mich meinen Spaß haben‘ ist meiner Ansicht nach eben keine politische Meinung, sondern gelebter Hedonismus.

Wo meinst Du, kamen die 68er her?

Aus den Protesten gegen den Vietnam-Krieg.

Wo waren die ‚Frieden, Freude, Eierkuchen‘-Leute während der Proteste gegen den ersten Golfkrieg?

Spass war eine der politischen Aussagen. Insofern war die Loveparade der ersten Jahre das, was Ende der 70er der Punk war.

Wenn Du denkst, dass es bei Punk-Musik um Spaß geht, hast Du noch nie wirklich auf den Text eines Punk-Stückes geachtet.

Gruß

=^…^=

PS: Meinst Du, die Mauer wäre mit ‚Bringt den Laden in Ordnung und lasst uns unser Ding machen‘ zu Fall gebracht worden?

Sternchen, wo seid ihr, wenn man euch mal braucht?

Gruß
Elke

*lach*
Ich fürchte, ich gehe nicht mehr so ganz als Jugendliche durch - und irgendwie ist Familienleben mit langen Tagen mit schwarzem Kaffee und Nikotin als Grundernährung auch nicht so ganz kompatibel.

Aber wenn man genau hinschaut, gibt es solche Jugendlichen/junge Erwachsenen auch heute noch - Spaßgeneration hin oder her. Angefangen bei Schülern, die sich für soziale Projekte engagieren (an der Schule meiner Tochter gibt es z.B. eines, das eine Schule für kastenlose Mädchen in Indien unterstützt), über Studenten, die im jeweiligen (u-)AStA mitarbeiten (auch wenn andere, die deren Dienste gerne nutzen - zu meinen Zeiten wurden z.B von uns internationale Studentenausweise ausgestellt, Zimmer vermittelt und Konzerte organisiert - sie für lächerlich und verbissen halten) und bei Gelegenheit schon auch mal einen Bildungsstreik ins Leben rufen, bis hin zu Autonomen, die durchaus auch anderes machen als Steine zu werfen (z.B. http://www.badische-zeitung.de/freiburg/antifa-spaet…).

Grüße

=^…^=

Hallo,

PS: Meinst Du, die Mauer wäre mit ‚Bringt den Laden in Ordnung
und lasst uns unser Ding machen‘ zu Fall gebracht worden?

aha, an der Formulierung reibt man sich. Ich dachte, die Ernsthaftigkeit des Anliegens wäre durch die umschließenden Worte klargewesen.

Wohlan: etwas ausführlicher. Wie ich schrieb, war die Dekade von 1985-1995 von erheblichen Veränderungen geprägt. Kalter Krieg, Mauerfall, Wiedervereinigung, zusammenrückendes Europa. Umweltschutz wurde erstmals ernsthaft praktiziert, die Computertechnik kamen in großen Schritten voran und fand Eingang in die Privathaushalte: Das Privatfernsehen wurde eingeführt und etablierte sich und Fliegen wurde durch Konkurrenz erschwinglich.

Ohne für jeden einzelnen sprechen zu können, haben diese Entwicklungen die Generation geprägt. Der Übergang vom Kalten Krieg und zwei deutschen Staaten zu einem souveränen und erstarkten Deutschland, die technischen Möglichkeiten, die Arbeit, Studium und Freizeit revolutionierten, das Bewußtsein, daß der Raubbau an der Natur zumindest verlangsamt wurde usw.

Die Aufforderung, den Weg zu Frieden und Umweltschutz fortzusetzen, meinte ich mit „bringt den Laden in Ordnung“. „Laßt uns unser Ding machen“ soll nichts andere heißen, als daß die Generation die neuen Möglichkeiten intensiv nutzte, um sich persönlich und beruflich/ausbildungstechnisch voranzubringen.

Die, die noch 1985 für eine atomwaffenfreie Schule demonstrierten, schrieben sich in den frühen 90er Jahren für Betriebswirtschaft, Jura, Chemie usw. ein. Viele aus meiner Stufe sind selbständig oder in Führungspositionen tätig. Die Zahl derjenigen, die in meiner Oberstufenzeit für linke, sozialistische Positionen schwärmten, war überaus überschaubar, während noch vier, fünf Jahre von den Oberstufenschülern in der Pause violette Pullis gestrickt und für die Einrichtung einer Teestube argumentiert wurde. Der Generationenwechsel war um 1986/1987 jedenfalls mehr als deutlich zu erkennen.

Wenn man so will, hat sich seinerzeit der Fokus weg von gesamtgesellschaftlichen Positionen hin zur eigenen, persönlichen Weiterentwicklung gewandelt. Dies nicht zuletzt, weil die dringendsten Probleme (Umwelt, Frieden) nun endlich von der Politik aufgegriffen worden waren, man sie also getrost den Politikern überlassen konnte.

Vielleicht ist etwas klarer geworden, was ich meinte.

Gruß
C.

Hallo,

aha, an der Formulierung reibt man sich.

Nicht so richtig, mehr daran, als dass du das ich-zentrierte „sich persönlich und beruflich/ausbildungstechnisch voranbringen“ als politische Aktivität verkaufen willst. Dieses: ich konzentrier mich jetzt mal auf mich selbst, ihr anderen dürft weiterhin daran arbeiten, dass mir der Freiraum für diese Selbstverwirklichung erhalten bleibt (oder geschaffen wird):

Die Aufforderung, den Weg zu Frieden und Umweltschutz
fortzusetzen, meinte ich mit „bringt den Laden in Ordnung“.
„Laßt uns unser Ding machen“ soll nichts andere heißen, als
daß die Generation die neuen Möglichkeiten intensiv nutzte, um
sich persönlich und beruflich/ausbildungstechnisch
voranzubringen.

Analog dazu sieht man das Unverständnis der heutigen Frauen, die abschätzig von den „Emanzen“ der 60er und 70er Jahre reden, ohne Verständnis dafür, dass das, was da aus heutiger Sicht als verbissen rüberkommt, erst die Freiheiten der heutigen Generation von Frauen geschafft hat.

Wenn man so will, hat sich seinerzeit der Fokus weg von
gesamtgesellschaftlichen Positionen hin zur eigenen,
persönlichen Weiterentwicklung gewandelt.

Das dies eine gesellschaftliche Entwicklung ist, ist nicht zu bestreiten.
Aber dieses neuen Fokus als politischen Einsatz zu bezeichnen, geht mir zu weit.

Dies nicht zuletzt,
weil die dringendsten Probleme (Umwelt, Frieden) nun endlich
von der Politik aufgegriffen worden waren, man sie also
getrost den Politikern überlassen konnte.

?? Sind das dann die, die heute Politikmüdigkeit bei den noch jüngeren bemängeln.
Was für eine Politik bekommt man denn, wenn man diese Fragen „den Politikern überlässt“?

Vielleicht ist etwas klarer geworden, was ich meinte.

Was du meinst, ja. Aber wie gesagt, mir dann den Eierkuchen als Politikmachen verkaufen zu wollen, dass zieht nicht.

Gruß
Elke

Hallo,

Spass war eine der politischen Aussagen. Insofern war die Loveparade der ersten Jahre das, was Ende der 70er der Punk war.

… die auch schon ihre Vorläufer hatte, was den Anspruch angeht. Politisch, womöglich gar emanzipatorisch, ist dieser ganze Schmarren nie gewesen. Der hier http://www.youtube.com/watch?v=Xd7Fhaji8ow hat’s schon damals gesagt.

Nur: ‚Spass haben wollen‘ als politische Agenda, so naiv und erb-ärmlich angesichts realer Probleme war vor den als Demos umdeklarierten Raves noch niemand.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,

aha, an der Formulierung reibt man sich.

Nicht so richtig, mehr daran, als dass du das ich-zentrierte
„sich persönlich und beruflich/ausbildungstechnisch
voranbringen“ als politische Aktivität verkaufen willst.

will ich gar nicht.

Ich zitiere:
„ich denke, das kommt darauf an, was man unter „politisch“ versteht. Die Love Parade war bis Mitte/Ende der 90er Auswuchs einer Gruppe junger Menschen, für die Musik und Party Ausdruck einer gewissen Lebenseinstellung war.“

Die Lebenseinstellung bzw. die Entwicklung dorthin wollte ich skizzieren.

Dies nicht zuletzt,
weil die dringendsten Probleme (Umwelt, Frieden) nun endlich
von der Politik aufgegriffen worden waren, man sie also
getrost den Politikern überlassen konnte.

?? Sind das dann die, die heute Politikmüdigkeit bei den noch
jüngeren bemängeln.
Was für eine Politik bekommt man denn, wenn man diese Fragen
„den Politikern überlässt“?

Ich weiß nicht genau, was Du meinst. Gerade 1985-1995 ist in der Hinsicht doch viel passiert, eben weil Teile der Bevölkerung dafür einsetzten. Die globalen Probleme wird man mit Jute-Taschen und Happenings zwischen toten Tannen nicht lösen können.

Vielleicht ist etwas klarer geworden, was ich meinte.

Was du meinst, ja. Aber wie gesagt, mir dann den Eierkuchen
als Politikmachen verkaufen zu wollen, dass zieht nicht.

Ich rede nicht von der ersten Loveparade, sondern zweiten, dritten und vierten. Natürlich kann man die Mottos als Werbegags bzw. Argumentationshilfen für den Demo-Status abtun, aber dann hätte man auch etwas anderes nehmen können als The Future Is Ours,
My House Is Your House And Your House Is Mine oder The Worldwide Party People Weekend.

Und ich rede auch nicht davon, daß die Einstellung der Generation uneingeschränkt großartig war oder die Gesellschaft vorangebracht hätte. Aber es war nun einmal die Zeit, in der man zum Feiern nach Berlin oder London reisen konnte (erstes eigenes Geld, billige Flüge, gefallene Mauer), wo man DJs erlebte, Lightshows, die mit Computern gesteuert wurden usw.

Wie ich bereits mehrfach schrieb, ist die Frage, ob eine LP jemals eine politische Veranstaltung war, abhängig davon, wie man den Begriff „politisch“ auslegt. So wirr sie teilweise auch waren, so waren die Reden von Dr. Motte z.B. immer auch politische Statements und ich bin mir ziemlich sicher, daß nicht wenige der Anwesenden im Kern mit dem, was er da sagte, einverstanden war.

Ansonsten bin ich mir auch ziemlich sicher, daß Woodstock von vielen auch als politische Veranstaltung verstanden wird. Zugegebenermaßen waren die Texte der vorgetragenen Stücke inhaltlich gehaltvoller, aber die meisten dürften damals auch eher wegen der Party dagewesen sein als wegen der politischen Aussage der Veranstaltung.

Gruß
Christian

Hallo,

Ich zitiere:
„ich denke, das kommt darauf an, was man unter „politisch“
versteht. Die Love Parade war bis Mitte/Ende der 90er Auswuchs
einer Gruppe junger Menschen, für die Musik und Party Ausdruck
einer gewissen Lebenseinstellung war.“

Es ist ein Unterschied, ob etwas „politisch ist“ (auch apathisches Nichtstun einer ganzen Gruppe von Menschen ist politisch) oder ob jemand „vorgibt, ein Verhalten sei politisch“.
Ein unpolitisches Verhalten kann politische Auswirkungen haben.
Aber diejenigen, die sich unpolitisch Verhalten sollen dann bitte nicht kommen und behaupten, sie täten nichts, als Ausdruck und Aktion ihrer Politik.

Ich weiß nicht genau, was Du meinst. Gerade 1985-1995 ist in
der Hinsicht doch viel passiert, eben weil Teile der
Bevölkerung dafür einsetzten. Die globalen Probleme wird man
mit Jute-Taschen und Happenings zwischen toten Tannen nicht
lösen können.

Dein letzter Satz hier ist die Stammtischversion „Abqualifizierung“ mit pseudo-intellektuellem Anstrich.
Nur weil in dem Zeitraum viel passiert ist, kann man doch nicht sagen, dass die, die sich dann auf Musik&Feiern bzw. auf individuelle Fortbildung zurückziehen, damit diese Entwicklungen unterstützen.

Und ich rede auch nicht davon, daß die Einstellung der
Generation uneingeschränkt großartig war oder die Gesellschaft
vorangebracht hätte. Aber es war nun einmal die Zeit, in der
man zum Feiern nach Berlin oder London reisen konnte (erstes
eigenes Geld, billige Flüge, gefallene Mauer), wo man DJs
erlebte, Lightshows, die mit Computern gesteuert wurden usw.

Alles ungefragt ja: aber das ist immer noch nicht politisch aktiv sein.

Wie ich bereits mehrfach schrieb, ist die Frage, ob eine LP
jemals eine politische Veranstaltung war, abhängig davon, wie
man den Begriff „politisch“ auslegt.

Deshalb habe ich versucht den Unterschied zu machen zwischen „politisch aktiv sein“ und „politsch verstanden werden“.

So wirr sie teilweise
auch waren, so waren die Reden von Dr. Motte z.B. immer auch
politische Statements und ich bin mir ziemlich sicher, daß
nicht wenige der Anwesenden im Kern mit dem, was er da sagte,
einverstanden war.

Politische Statements im Sinn von: lasst uns alle in Ruhe, damit wir machen können, was wir wollen?
Aber nicht politisch im Sinn von: wir möchten uns einbringen, in eine Verbesserung der Gesellschaft/Lebensumstände.
Genau hier ist aber meine Kritik.

Ansonsten bin ich mir auch ziemlich sicher, daß Woodstock von
vielen auch als politische Veranstaltung verstanden wird.

Nein. Woodstock war ein Happening, das nur damals so stattfinden konnte. Das wurde später politisch interpretiert und war sicher Ausdruck der Zeitströmung. Aber es war nicht politisch, hatte keine politischen Absichten.

Zugegebenermaßen waren die Texte der vorgetragenen Stücke
inhaltlich gehaltvoller, aber die meisten dürften damals auch
eher wegen der Party dagewesen sein als wegen der politischen
Aussage der Veranstaltung.

Natürlich HAT Woodstock eine politische Aussage. So wie das Münchener Oktoberfest eine politische Aussage hat. Aber es war niemals als politische Veranstaltung gedacht. Genausowenig wie die Loveparade jemals eine politische Veranstaltung war.

Gruß
Elke

So wirr sie teilweise
auch waren, so waren die Reden von Dr. Motte z.B. immer auch
politische Statements und ich bin mir ziemlich sicher, daß
nicht wenige der Anwesenden im Kern mit dem, was er da sagte,
einverstanden war.

Politische Statements im Sinn von: lasst uns alle in Ruhe,
damit wir machen können, was wir wollen?

Offensichtlich habe ich mit meiner ursprünglichen, laxen Wortwahl für einen falschen Eindruck gesorgt, den ich auch mit seitenlangen Erklärungen nicht wieder korrigieren kann. Das ist sehr schade.

Aber nicht politisch im Sinn von: wir möchten uns einbringen,
in eine Verbesserung der Gesellschaft/Lebensumstände.

Ich habe die Rede von 2001 rausgesucht:
http://www.drmotte.de/wordpress/2006/06/12/rede-spea…

Eine ältere habe ich gerade nicht zur Hand.

Gruß
Christian

Hallo Christian,

ich denke, ich habe Dich durchaus verstanden. Du scheinst aber nicht verstanden zu haben, dass Politik nicht irgendetwas ist, das freiflottierend über unseren Köpfen schwebt, sondern etwas, dass man durchaus selbst mitgestalten kann.

Und wenn auch ich in den Augen mancher eine gescheiterte Existenz sein mag, alldieweil ich mich nicht irgendeine Karriereleiter hinaufgehangelt habe, so ist aus manchen meiner Weggefährten aus jener Zeit, aus linksintellektuellen Spinnern mit Jutetaschen, durchaus ‚etwas geworden‘ - nämlich Vertreter in verschiedenen lokalen wie überregionalen politischen Gremien bin hin zu einem Abgeordneten im Bundestag.

Gruß

=^…^=

Die globalen Probleme wird man
mit Jute-Taschen und Happenings zwischen toten Tannen nicht
lösen können.

Aber mit Parties, Alkohol und Drogen?!

=^…^=

PS: Einige der Spinner mit Jutetaschen fanden sich dann bei den Grünen wieder.