Schildläuse

Liebe Experten,

wir haben einen Zitronenbaum, der steht momentan auf der Terrasse (im Winter im kalten Schlafzimmer). Nun haben wir vor Wochen Schildläuse entdeckt und beim Kölle ein Spritzmittel gekauft. Scheinbar hat es nichts genützt, denn wegen vieler Ameisen und klebrigen Blättern haben wir Anfang der Woche unsere Zitrone nochmals genau überprüft, Blatt für Blatt, Stengel für Stengel und hunderte Schildläuse gefunden und händisch entfernt.

Jetzt interessiert mich, wie die Schildläuse (es sind ja Läusinnen) überhaupt auf die Pflanzen kommen, sie sitzen ja da unbeweglich. Im Internet habe ich gelesen, daß die Männchen fliegen können, aber wer transportiert die Weibchen auf die Pflanze.

Kann mich bitte jemand erhellen?? Besten Dank im voraus und schönes Wochenende von Irmgard

Hallo,

in der Regel sind die mikroskopisch kleinen Larven der Schildläuse, auch die weiblichen, beweglich. Sie haben zwar keine Flügel, krabbeln aber über die befallene Pflanze und auch auf noch nicht befallene Nachbarpflanzen.

Vielleicht waren bereits Eier oder Junglarven auf dem Bäumchen, als ihr es gekauft habt. Teilweise erfolgt wohl auch eine Verbreitung durch Wind.

Freundliche Grüße

myrtillus

Hallo myrtillus,

vielen Dank für Deine Antwort. Der Artikel ist sehr aufschlußreich. Ich werde mich mal nach den Stäbchen erkundigen und halt weiterhin immer wieder die Pflanze absuchen und die Drecksviecher per Hand entfernen. Es ist zwar bei einer so großen Pflanze mühsam, aber wir lieben unsere Zitrone und möchten nicht, daß sie eingeht. Wir haben sie nicht neu, sondern ca. 8 Jahre. Sie hat zwar immer wieder Schildläuse gehabt, aber niemals in diesen Mengen.

Dir nochmals besten Dank und liebe Grüße
Irmgard

Hallo Irmgard,

anstatt hier wild mit allen möglichen chemischen Kampfstoffen herumzufuhrwerken, wäre es sicherlich angebracht, wenn Du beschriebest, welchen Wirkstoff Du bereits und wie genau ohne Erfolg angewendet hast.

Dann ließe sich viel mehr sagen.

Schöne Grüße

MM

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Hi,

die Stäbchen sind nur für Zierpflanzen zugelassen. D.h. die Zitronen von dem behandelten Bäumchen sind dann nicht mehr für den Verzehr geeignet. Ähnliches dürfte auch für die meisten anderen Pflanzenschutzmittel gelten, die gegen Schildläuse wirken und für Hobby-Anwender zugelassen sind. Mich würde jetzt auch mal interessieren, welchen Wirkstoff du schon gespritzt hast.

FG myrtillus

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Hallo @myrtillus, @Aprilfisch,

sorry, daß ich so spät antworte. Zitrönchen und Spritzutensilien stehen bei meinem Freund, ich wohne nicht dort, bin aber meistens Nachmittags bis nach dem Abendessen dort und habe heute nachgeschaut.

Also das Spritzmittel - mit dem wir vor ein paar Wochen erfolglos gespritzt haben, heißt Spruzit Raupenfrei von Neudorf.

Die Jahre davor, als das Bäumchen noch wesentlich kleiner war, haben wir die Schildläuse mit Schmierseife bekämpft. Dann haben wir Neem gespritzt, aber die Blätter sind in der Sonne verbrannt. Wir vermuten, daß das von dem Ölfilm vom Neem war. Leider haben wir nur diesen einen Platz auf der Terrasse, wo er in der Sonne steht, Schattenplatz haben wir keinen. Neem haben wir dann nicht mehr genommen.

Die Stäbchen können wir dann natürlich auch nicht benutzen, weil wir die Zitronen ja verwerten wollen. Danke myrtillus für den Hinweis.

Dann bleibt also nur noch übrig, die Schildläuse per Hand abzusammeln. Oder gibt es noch eine bessere Idee?

Grüßle von Irmgard

Servus,

auch bei Schildläusen relativ gut wirksam und, da nicht systemisch (= in den Saftstrom der Pflanze übergehend) und eh für Menschen ziemlich harmlos, ohne Einhaltung von Wartezeiten an Fruchtpflanzen und Gemüse anwendbar, ist Schmierseifenbrühe - 250g reine Schmierseife, ohne Parfüm oder sonstwelchen Düdel, auf 10 Liter Wasser (oder 25 g auf einen Liter), dazu 50 ml Spiritus / 10 L (oder 5 ml / L), sollten den Befall auf vernachlässigbaren Umfang reduzieren.

Schöne Grüße

MM

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Hallo Martin,

sowas haben wir früher gespritzt - siehe meine Antwort - weiß aber nicht mehr, ob wir zur Schmierseifenlösung Spiritus dazu gemischt haben. Auf jeden Fall haben wir das ganze einwirken lassen und danach wieder mit Wasser abgewaschen. Kann es ja nochmals probieren!

Vielen Dank und lieben Gruß von Irmgard

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Servus,

das nachträgliche Abwaschen tut nicht not - der Pflanze macht die Brühe nichts aus.

Schöne Grüße

MM

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Danke Martin :smile:

Versuche es mal mit Nützlingen, http://www.nuetzlinge.de/produkte/unter-glas/schaedlinge/schildlaus-deckel/
Ich habe damit die besten Erfahrungen gemacht.
Gruß Ingo

Hallo @Ingo_Hildebrandt,

echt, hast Du die Nützlinge wirklich im Freien eingesetzt und die erwähnten Marienkäfer sind nicht davon geflogen?

Fragende Grüße
Irmgard

Hallo Irmgard,

im Gegenteil - Lausbestände im Freien locken Marienkäfer an, die ihre Eier in der Nähe von guten Nahrungsquellen für ihre Larven ablegen.

Gegen Deckelschildläuse wirkt allerdings nur der auf sie spezialisierte Exochomus nigromaculatus gut.

Schöne Grüße

MM

Hallo Martin,

jetzt mußte ich erst einmal nachschauen, was für tolle Marienkäfer das sind. Noch nie davon gehört, was aber nichts heissen will.
Trotzdem will ich erst einmal bei dem Schmierseifen-Gemisch bleiben. Erscheint mir für Laien - wie ich es bin - akzeptabler.

Danke für Deine Antwort und Grüssle von Irmgard