Wir haben in der Übergangszeit (Monate 09-11 und 03-05) immer mal an zwei Stellen in der Wohnung Schimmelbildung. Das Haus ist von 1890, wurde 2003 bis auf das Holz-Ständerwerk und die massiven Außenmauern entkernt entkernt und dann mit Gipskartonplatten neu zugeschnitten. Wir wohnen in einer Dachgeschosswohnung, über uns ist ein nicht ausgebauter Dachboden.
Alle Gipskartonwände sind trocken, Probleme machen nur die alten Betonwände. Hinter der Nordwand sind jeweils zu gleichen Breiten Wohnzimmer und Schlafzimmer. Das Wohnzimmer hat kein Feuchtigkeitsproblem. Im Schlafzimmer ist bei 3 Personen die Luftfeuchtigkeit natürlich erst einmal höher. Alle Zimmer werden mit automatischen Thermostaten erwärmt: Die Spartemperatur beträgt 16 °C und die Komforttemperatur im Schlafzimmer 19°C und im Wohnzimmer 21 °C. Der Flur, der ausnahmslos alle Zimmer miteinander verbindet, hat 21 °C. Das zur Ausgangslage.
Die Fenster im Schlafzimmer (ein großes und ein kleines, wo man gerade den Kopf raus stecken kann) sind morgens oft nass. Wir wischen das dann immer weg. Die Luftfeuchtigkeit beträgt auf dem Hygrometer an der Wand über dem kleinen Fenster morgens zwischen 89 und 99%, Raumtemperatur 19°C. Die Tür zum Flur ist nachts offen, aber wenn man sie schließt, macht das auch keinen Unterschied - trockener wird es nur ohne uns drei. Es bildet sich Schimmel in den Laibungen, dort hauptsächlich oben und auf der Anschlagseite, nie jedoch auf der Scharnier-Seite und nie im Sommer. Wir lüften mehrmals am Tag je im Moment 5 Minuten, die Luftfeuchtigkeit sinkt dann auch, aber geht nicht unter 80% (in allen anderen Zimmern haben wir immer zwischen 50 und 70, meistens 60, also gut).
Nun ist mein Gedanke, dass die Fenster vielleicht zu undicht sind oder die nicht gedämmte Laibung (nur ziemlich poriger Putz und fett Farbe drauf) ursächlich sein können - dort mag es zu kalt sein und sich die Feuchtigkeit absetzen. Ich frage mich, ob ich die Fenster mit Gummis abdichten sollte, denn es ist durchaus Zugluft wahrnehmbar. Andererseits sind ja gerade dichte Fenster eher noch eine Ursache für Schimmelbildung. Man könnte auch die Laibung mit speziellen Platten bekleben, aber ohne zu wissen, ob das Sinn oder eine versteckte Schimmelzucht macht, würde ich das nicht einfach machen. Optimal wäre natürlich ein zweiter Heizkörper auch unter diesem Fenster, aber da es eine Mietwohnung ist, brauche ich darauf nicht hoffen und die elektrische Variante würde ich wegen der Kosten eher als letzte Möglichkeit sehen. Was denkt ihr: Fenster eher abdichten oder eher den Andruck etwas lockern / Laibungen dämmen oder eher nicht? Die Fassaden wurden übrigens letztes Jahr neu gestrichen und nach meinen Beobachtungen kam da auch Wachs zur Anwendung.
Es gibt dann noch eine Stelle links über dem kleinen Fenster in der Ecke, wo die Dachschräge auf die Wand stößt. Da treffen ja verschiedene Materialien aufeinander, das werden wir beim Renovieren einfach mal mit Silikon nacharbeiten, vielleicht ist da nur ein kleiner Riss. Es sind Vliestapeten, die man wenigstens sauber als ganze Bahn austauschen kann. Wir hatten vorher auch in einem Altbau gewohnt und dort - allerdings baulich bedingt - schon Bekanntschaft mit Schimmel gemacht und daraus beim Einzug Schlüsse gezogen.
In der Küche ist das Problem ähnlich: Mittelrisalit, alles originale alte Wände, hinter der Küchenzeile (war schon drin) ist alles schwarz, aber trocken (evtl. hatte die Vormieterin ein anderes Heizverhalten - wir sind wegen Heimarbeit und Kind öfters zu Hause - sie hatte Schimmelprobleme auch in den anderen Zimmern, wo wir sie zum Glück seit einiger Änderungen in Möbilierung und Beheizung nicht mehr haben). In der Küche ist auch die Laibung betroffen und wenn man da eine Kerze ins Fenster stellt, hält die Flamme nicht still. Das wäre vielleicht gar nicht so schlecht, aber die Küche hat keine Tür und es ist auch nicht möglich, da etwas anderes, als eine Falttür einzubauen. Wir lüften dort natürlich auch regelmäßig. So kommt aber zur Küchennutzungsfeuchtigkeit immer auch die Wohnungsfeuchtigkeit hinzu.
Meine Vorstellung hier wäre, den vorhandenen Fliesenspiegel einfach in der Laibung fortzuführen. N.m.V. kann die Laibung dann die Feuchtigkeit nicht aufnehmen, sondern die Fliesen werden feucht und die wischt man dann ab (Bad ist voll gefliest, trotz Kondenstrockner absolut schimmelfrei / nach dessen Nutzung wischen wir sowieso immer evtl. Kondeswasser weg)
Tja, alles nicht einfach zu erklären. Vielleicht kann sich jemand darunter was vorstellen und etwas dazu sagen, ob es Sinn macht, die Fenster dichter oder undichter zu machen und mit den Laibungen was zu machen.