Schwäbisch -> Österreichisch

Schönen guten Tag allesamt,

ist jemand von den werten Lesern in der Lage, unten stehenden Text ins Österreichische zu übersetzen? Oder vielleicht weiss ja auch jemand andere österreichische Sprüche.

Vielen Dank

(1) soen Scheißdregg
(2) soen Allmachtsglômb
(3) soa Granadasauerei
(4) mai liabr Scholli
(5) Hailandzagg
(6) Zôm Donnderweddr abber au
(7) Heidabimbam

Drohung für den Konfliktfall

(11) I schlaag de ôgschbiddzd en Boda nei
(12) Dua bisch doch dr ledschde Seggl
(13) Dir due glei da Roschd raa
(14) Dir dabb e en?s Greiz!

Komplizierte Flüche

(8) Huraglômbbvarreggds
(9) Soagrââsauereisoavrkommene
(10) Jajedzleggmedochgleiamarsch

Grüß Dich,

Du hast es so wollen. Weils so schön ist, „G’söchta“ von unforgotten Wolfgang Ambros im Volltext, die in Reichsdeutschland veröffentlichte Version:

Oder vielleicht weiss
ja auch jemand andere österreichische Sprüche.

(Falls Kakanisch zum Österreichischen gerechnet werden darf)

Gsöchta, mit deim Heislschmäh
Bist bei mir im Oasch daham!
Glaubst weust an Mercedes hast kannst da deppert einedrahn?
Nur weust a Krawattn umhost bist ka feiner Herr!
Glaubst weust da an Whisky tschecherst bist auf amoi wer?

Gsöchta hearst Du bist so schiach heast des is a Wahn!
Mit deim Idiotengsicht ghörst ausgstellt auf da Geisterbahn!
Glaubst weust da mitn Göld um Di haust bis a klaner Sir?
Wann i di amoi orndlich beutl brauchst es nümmamehr!

Wos? Goschert wirst? Spü Di net bled!
Weu i rauch da ane au, verstehst,
I pick da ane dass Di überschlagst!
I hau da ane in die Papn daßt di a halbs Joah mitn Beißn plagst!

Gsöchta hearst mit deina Wampn schaust aus wia a Sau
Und dei Schaln vom Kleidabaua ändert überhaupt nix drau
Deppert redn kannst daham bei uns da ned, verstehst!
Weu sonst hast von mia a Brade daß’t neben die Milano stehst!

Wos? Andrahn willst? Büst wahnsinnig?
G’füllta, heast i klopf da ane, i daschlog Di mitn nassn Fetzn
daßt da für morn nix mehr vornemman brauchst,
Du Weh, Du Wimmerl, Du Kretzn!

Schöne Grüße

MM

Gu’n Obnd!

ist jemand von den werten Lesern in der Lage, unten stehenden
Text ins Österreichische zu übersetzen?

Zumindest einige ins Wienerische. Bei den Ausgelassenen versteh’ ich entweder die Vorgabe nicht, oder weiß nichts Passendes

Oder vielleicht weiss
ja auch jemand andere österreichische Sprüche.

Eh kloar:
Hau di iba d’ Heisa
Spüü Zwirn und reiß oo
Dazöh ma des untan Wossa
Du gehst ma auf de Nervn

Vielen Dank

Biddesehr
Barney

(1) soen Scheißdregg

So a Scheißdreck

(2) soen Allmachtsglômb

a totales Glumpat

(3) soa Granadasauerei

so a riesen Sauarei

(4) mai liabr Scholli

Mei lieba Schwaan

(6) Zôm Donnderweddr abber au

Zum Dunnawetta no amoi

Drohung für den Konfliktfall

(11) I schlaag de ôgschbiddzd en Boda nei

I hau di ungschbitzt in d’ Erd

Komplizierte Flüche

(8) Huraglômbbvarreggds

Hurnglumpat, gschissanes

(10) Jajedzleggmedochgleiamarsch

Du kaunnst mi amoi in Oasch lecken

Servus:smile:

Oder vielleicht weiss
ja auch jemand andere österreichische Sprüche.

hier mal ad hoc eine sammlung von ersten einfällen wiener
sprüch’:

angsoffen, wia a häuseltschick
hau di iaba d’häusa
hupf in gatsch und schlag wöölln
i hau da eine in de goschn, dass’d kan pappnspengla mehr brauchst
sei liab und lass mi in kraut
i bin ned dei novak
nodichkeit!
was heastn auf den nudldrucker…der reibt da jo neadamal an tschick ume…
verkaafts mei gwand, i foa in himmel
bei uns sans alle im oa…daham
giab eam a urdentliche fettn
schleich di , du fetznbankert
i hab vurn so federn, dass i’s hint nimmer zammzwicken kann
heast, du hast ja an huscher
pupperl, wia wars mit uns zwaa?
schuastern
schnackseln

und ad infinitum…*lach*

übersetzungen werden erst nach erster *eigeninterpretation* geliefert.
und…btw…ich kann auch *schöne* wiener sprüche:smile:
liebe grüsse aus wien
jenny

jetzt kommen ein paar *schöne*
du hast an siassen lavendel
und sowas von an liaben goscherl
amal der gigl, amal der gogl
a stimm, wia a glöckerl…(zum unterschied von: a viertal mit an glöckerl…*g*)
fratschl mi ned aus, i sag da eh alles
was g’frett i mi a mid dia ab?
wannst ma a busserl gibst, krieagst a buschketterl von mia, aber i wü di ned buserieren
der bamperletsch is aber echt bagschierlich
mach ned a so a gschraa, i wüü ja nua auf’m g’schnas a wengerl a hetz mit dia ham
geh tua ned aso…i hab di eh scho übernasert
wannst jetzt(an) a so daherkummst, nimmst ma den letzten nipf
hauma uns zamm auf a packl und stöö ma urdentlich was auf…

und wieder ad infinitum:smile:
jenny

neulich gehört …
… meine Lieben,

als in einem Lokal jemand versehentlich an einen Wiener stieß: „Wannsd des no
aamol machst, dann dusch i dia aane, dass dei Zåmbiaschdl muang ins Leere
schtesst …“
Gruß
Bolo2L

Hallo,

hier noch ein paar Erweiterungen, die mir spontan einfielen:

(4) mai liabr Scholli

mei liabr Schiabr, mei liabr Freind ond Kupferstecher

(5) Hailandzagg

Herrgatsjeeesaszacklzement

(7) Heidabimbam

Herkulesse

(11) I schlaag de ôgschbiddzd en Boda nei

… dass de mit meim Grondwasser rasierea kaa’sch!

(14) Dir dabb e en?s Greiz!

Di schdelle en da Senkl

(10) Jajedzleggmedochgleiamarsch

… dies aber auch als überraschte freundliche Begrüßung eines lange nicht
Gesehenen! (mit dem Zusatz … wo kommsch au du her?)
Und, nicht zu vergessen, all die Kombinationen mit dem sehr beliebten „Daggl“,
die eigentlich noch viel schlimmer sind als dieser, vor allem als da sind der
Grasdaggl und der Halbdaggl (auch mit der Erweiterung: „Kerle, du Halbdaggl,
zomma ganza bisch z’ domm!“)
Gruß
Bolo2L

ihr Lieben,

hab mich bislang köstlich amüsiert. Musste als „Ausländer“ einiges ein paar mal lesen, bevor ich es kapiert habe. Köstlich! Würde mich über weitere „Drohungen“ freuen und sicherlich amüsieren. Vielen Dank für die Antworten.

Helmut


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit - Auf Wiedersehen

Ich habe selten so gelacht!
Ich bin übrigens auch Österreicher und konnte mich trotzdem (oder gerade deswegen) besonders an Jennys und Barneys Ausführungen begeistern. Ist doch immer wieder schön, Bekanntes wieder zu lesen.

i steh auf eich

Grüße
Staudigl, der beste P…

Und wenn scho da Martin mit an Ambros Text daherkummt,
dann kumm i mit an Danzer Text, der a leiwaund (klasse) ist:

Schau, Schatzi, i waaß do eh,
daß i bei dia auf da Saaf steh (dass ich bei dir auf der Seife stehe, d.h. ausrutsche, d.h. kein Leiberl reiße, d.h. keinen Auftrag habe, d.h. keine Chance habe)
oba Schatzi, jetzt bist baff (jetzt bist du geplättet)
bei mia stehst aa auf da Saaf!

du glaubst vielleicht du kaunst mi roin (rollen) (d.h. an der Nase herumführen)
des hobn scho aundre vor dia woin (das haben schon andere versucht)
und so weiter und so fort…
Ich glaube, das genügt als Kostprobe.
Zum Schwelgen - für Martin.
Grüße
Staud…

Sorry Barney,

aber

(10) Jajedzleggmedochgleiamarsch

ist ein Überraschungsausruf des Schwaben, und ist nicht an eine andere Person gerichtet. Dieser Kommentar kann Ärger über eine Sache ausdrücken (dann kommen noch entsprechende Kommentare hinterher), aber auch - und so ist es meistens - eine positive Überraschung bzw. große Freude (z.B. über ein unerwartetes Treffen).

Die Übersetzung

Du kaunnst mi amoi in Oasch lecken

stimmt daher nicht. :wink:

Liebe Grüße,
kiz (Schwäbin)

Göl, Staudigl:smile:
das durchaus nicht immer positive mia san mia
hat doch manchmal auch was schönes!
Und weil der gute, alte Peter Wehle so schlüssig erklärt hat, dass wir, wenn schon nicht das *deutschere*, so doch oft das ältere deutsch sprechen (was übrigens für die meisten mundarten und dialekte gilt), plädiere ich dafür, das brett *deutsche sprache* endgültig in *österreichische sprache* umzubennen…*g*
mit lächelnden, sprachlich selbstbewussten grüssen aus wien:smile:
jenny

Österreichisch mit Wehle

Und weil der gute, alte Peter Wehle so schlüssig erklärt hat,

Oh, jenny,

wo erklärt der - meinetwegen alte, aber gute (?) - Wehle irgend etwas schlüssig?
Ich kenne ihn als gerade an der von dir genannten Stelle heillosen Schwätzer, der aus lauter Austrotümelei sogar sich widersprechende Argumente heranzieht, um die selbe Sache zu belegen.

Einmal ist des „Österreichische“ das „bessere“ Deutsch, weil es „ältere Formen bewahrt“; aber dann ist das Schweizerdeutsche „noch besseres Deutsch“, vom Niederdeutschen nicht zu reden.

Dann ist das „Österreichische“ wieder besser, weil es offener ist für „Wörter“ der umgebenden Nationen (Vielvölkerstaat); und auch dann ist das Schweizerdeutsche dem Österreichischen überlegen.

Du magst deine Vorlieben pflegen, aber mit Wehle begründen, das geht nicht; glaub mir. :wink:

Beste Grüße Fritz

2 Like

Schwelg - in memoriam Elfie… owT
MM

Servus kiz,

mir scheint das „Jetztlegg…“ etc. insofern unübersetzbar zu sein, als derartige Ausbrüche von Emotionalität insbesondere dem Ost-Kakanier wohl eher wesensfremd sind. Körperlich ausartende Missverständnisse können bisweilen daher rühren, dass der trotz aller Schwerblütigkeit in dieser Hinsicht eher mediterran veranlagte Schwabe die von der Intonierung her keinerlei Bewegung verratende allerletzte Warnung „Hearst wannst jetz ned glaa da Papn holtst,…“ gefolgt von einer mehr oder weniger bizarren mörderischen Metapher, schlicht nicht als solche wahrnimmt.

Vorschlag zur näherungsweisen Übersetzung also: Ein mit warmer, kaum merklich angehobener Stimme und je nach Anlass einer etwas angehobenen Augenbraue (= Ärger kurz vor Weißglut) oder einem leicht angehobenen Mundwinkel (= sehr breites Lächeln!) geäußertes: „Do schau …“

Schöne Grüße

MM

Oh, Fritz,
so samma halt, mia österreicha:smile:
ich glaub’, ich werd’ in zukunft auch noch VOR ein posting dieser art ein grosses *G* schreiben - oder *achtung: schmäh* -

Wenn man die sache aber von der ganz ernsten seite siehst, hast du vermutlich nicht unrecht.

Allerdings habe ich *den* wehle auch nie als wissenschaftlich-etymologisches fachbuch gesehen, sondern eher als ein augenzwinkerndes geschenk, sozusagen eine übersetzungshilfe an meine vielen deutschen kollegen hier und ich glaube, auch der ddr.peter wehle hat es nicht wirklich als *sachbuch* geschrieben. Jedenfalls erhebt er, soweit ich mich erinnere, nirgends in dem buch den anspruch.
Aber ich werde ihn mir heute am abend nochmal vorknöpfen (ich hab ihn seit jahren nimmer gelesen) und ihn genauso kritisch wie du zerpflücken…und dir dann vermutlich hundertprozentig rechtgeben müssen…wie immer…*lächel*

btw: wieso muss dein *hemdlein* nicht nur weiss und weit, sondern auch noch dehnbar sein ? bist du so sierig (achtung: austriazismus!)
auf die taler, die du ab heute von mir kriegen wirst ?

liebe grüsse aus wien.
jenny

Jaja, Jenny,

so seits eis halt, eis Österreicha!

Glauben die doch glatt, sie hätten den Schmäh für sich allein! :wink:

ich glaub’, ich werd’ in zukunft auch noch VOR ein posting
dieser art ein grosses *G* schreiben - oder *achtung: schmäh*

Dann müsste ich das ja auch tun.

Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich - bei aller Ernsthaftigkeit des Themas -, dennoch ebenso gern „einen Jux mir machen will“ wie du.

Und du unterschätzt mich, wenn du denkst, dass ich dich unterschätze!

Den Wehle sehe ich wie du. Er wollte sicher „prodesse et delectare“, und ich habe mich schon gut amüsiert mit ihm.

Aber grad an der hier thematisierten Stelle geschieht ihm das, was allen, die über ihren Dialekt schreiben, zu geschehen pflegt: der Lokalpatriotismus spielt ihm einen Streich. Ich habe das mit so vielen Dialektbüchern schon erlebt.

btw: wieso muss dein *hemdlein* nicht nur weiss und weit,
sondern auch noch dehnbar sein? bist du so sierig (achtung:
austriazismus!) auf die taler, die du ab heute von mir kriegen wirst?

„sierig“ ist gar kein Ausdruck! Gierig, geil, scharf, süchtig, abhängig, verfallen muss man wohl sagen. Im Moment bin ich total am Boden, weil ich den letzten zehn Tagen nur zwei ** bekam, ich steh richtig auf dem Schlauch, leide an Entzugserscheinungen und befürchte Liebesentzug.

Insofern spielt die Dehnbarkeit vielleicht doch keine so große Rolle mehr. Kannst du diesen ***schwund erklären? Bin ich uninformatisch und schwatzhaft geworden?

Eine Schulter her, an der ich mich ausweinen kann!

Lieb Grüße nach Wien!
Fritz

3 Like

Jaja, Fritz:smile:
da muss ich doch glatt eine probenpause opfern, um dir zu antworten und dein posting a wengerl zu zerpflücken…*g*

so seits eis halt, eis Österreicha!

Eis ist bei uns zum eislaufen da, oder zum schlecken…
Halt! gebieten wir, oder wir fügen uns einem…(ungern)
Und *seit* verwenden wir, wenn wir über etwas reden, das SEIT den zeiten der monarchie schlechter geworden ist…und das ist naturgemäss alles. Also, bitte das nächste mal: so seids es (oder ös) hoid, ös österreicha-)

„einen Jux mir machen will“

du wüüüst da an jux mid mia mochen? i bin dabei…lasset uns juxen und tollen…*lach*

Und du unterschätzt mich, wenn du denkst, dass ich dich
unterschätze!

Streichen wir zunächst mal jeweils das *unter*…und schauma, was passiert *lächel*

der Lokalpatriotismus spielt ihm einen Streich.

Ja, warum denn ausgerechnet ihm nicht…wenn jedem gelernten österreicher schon die tränen in den augen stehen, wenn er die ersten takte der bundeshymne hört, irgendeinen meier am podest stehen sieht (geschweige denn, wenn irgendeinem meier unrecht geschieht…dann kocht das volksseelerl schnell über) oder gar unsere exporte *goohwena* im fernen auslande werden?

gierig,geil, scharf,süchtig

dem manne kann geholfen werden…um nicht zu sagen, es ist mir eine lust, ihn zu befriedigen…hiermit also mein erstes, jungfräuliches talerchen an dich:smile:
und nun ruft die pflicht…oder sowas ähnliches - der ich mich mit preussischem charme und österreichischer disziplin füge*g*
servus, Fritz:smile: