Hallo,
Dabei wurde beschrieben, wie sich die Schwerkraft zwischen
Erde und Mond verhält. Mit eigenen Worten: Auf der direkten
Verbindung zwischen Erde und Mond gibt es nur einen einzigen
Punkt, wo sich die Anziehungskräfte der beiden Planeten
aufhebt. Das ist wohl auch so ok. Nur wurde in dem Buch
beschrieben, dass nur dort Schwerelosigkeit herscht (mir
vollkommen schlüssig) und die Raumfahrer und alles andere
schwebt.
Klitzekleines Problem:
Dieser Punkt ist der gemeinsame Schwerpunkt des Erde-Mond-Systems und der liegt 1700km unter der Erdoberfläche. Für einen Raumfahrer ist dieser Punkt nicht wirklich erreichbar
Jules Verne mag zwar ein guter Autor und Geschichtenerzähler sein, aber seine Bücher sind nicht unbedingt physikalisch realistisch.
In der Realität ist es aber bekanntlich so, dass die
Schwerelosigkeit nicht nur an diesem einen Punkt eintritt.
Wie ist das zu erklären?
Unter Schwerelosigkeit versteht man, dass es entweder (so gut wie) keine Schwerkraft gibt oder dass die Schwerkraft nicht spürbar ist, weil sie von anderen Kräften kompensiert wird.
Der erste Fall bedeutet, dass du weit weg von größeren Massen sein müsstest. Das wäre somit überall im All gegeben, wo man entsprechenden Abstand zu Planeten, Sonnen etc hat.
Im zweiten Fall gäbe es zwar eine Schwerkraftwirkung, aber diese wird aufgehoben durch eine genau gleich große entgegen gerichtete Kraft.
Beispielsweise ist das bei erdnahen Raumstationen wie der ISS der Fall. Aufgrund der schnellen Umkreisung der Erde wirkt hier eine Fliehkraft von der Erde weg, die genau gleich groß ist wie die dortige Schwerkraft. Beide Kräfte heben sich daher auf und du spürst somit keine Kräfte.
Genau genommen ist die Umkreisung der Raumstation sogar nur eine spezielle Variante des Freien Falls. Denn im Freien Fall ist man ebenfalls schwerelos. Das nützt man z.B. bei Parabelflügen aus, aber auch jeder Bungeejumper erlebt - bis ihn das Seil bremst - kurz das Gefühl der Schwerelosigkeit. Oder wenn du mit dem Auto schnell über eine scharfe Kuppe fährst, dann kann man das auch für einem Moment fühlen.
vg,
d.