Seelenrecycling?

Als mechanistisch denkender Mensch folgende Frage: Wo kommt die Seele her? Im christl. Glauben existiert m. W. die Vorstellung, dass die Seele mit dem Tod den Körper verläßt und im Himmel oder wo auch immer in Ewigkeit weiter, sagen wir: existiert. Woher aber kommt die Seele des Neugeborenen? Ist Seele als Einwegartikel zu verstehen, immer neu entstanden und dann unvergänglich? Und im „Himmel“ kommen täglich x Seelen hinzu? Bei den Reinkarnationsglauben ist das ja „clever gelöst“.

pp

Seelenbegriffe
Hi,

herzlich willkommen im Brett.

Im christl. Glauben existiert m. W. die
Vorstellung, dass die Seele mit dem Tod den Körper verläßt und
im Himmel oder wo auch immer in Ewigkeit weiter, sagen wir: existiert.

Für zumindest die Hauptströmungen christl. Glaubenskonzeptionen kann man das so nicht sagen. Dort ist „Seele“ nicht eine lokale Entität, die sich hierhin oder dorthin bewegt, so daß somit auch nicht von „verlassen“ gesprochen werden kann. „Unabhängigkeit von körperlicher Bindung“ könnte man sagen, aber die ist auch vor dem körperlichen Tod vorhanden.

Also anders als in antiken ägyptischen und germanischen Konzeptionen und auch anders als in z.B. vielen in nord- und ostasiatischen Ethnien und Kulten. Siehe dazu meinen Artikel
[Seele - religionsgeschichtlich]
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Auch „Himmel“ hat in diesen christl. Richtungen keine räumliche Konnotation. Auch wenn das im sog. „Volksglauben“ oft so verstanden wird. Auch das griech. „elysion“ war ja ein „outopos“, ein ortloser Ort.

Woher aber kommt die Seele des Neugeborenen? Ist
Seele als Einwegartikel zu verstehen, immer neu entstanden und dann unvergänglich?

„Einwegartikel“ trifft die Konzeption christl. Hauptströmungen recht gut. Die Seele wird jeweils aktuell geschaffen. Die Frage des Zeitpunktes hat sich natürlich im Laufe der Begriffsgeschichte und in Resonanz mit der Naturwissenschaftsgeschichte gewandelt.

Und im „Himmel“ kommen täglich x Seelen hinzu?

*lächel* klar, da steht die Folgefrage und die Vorstellung eines ziemlichen Gedränges schon gleich vor der Tür. Aber da ein nicht-materielles, nicht-räumliches und nicht-lokales Objekt auch nicht geometrisch-voluminös akkumulativ ist, gibt es da sicher kein Parkplatzproblem :wink:

Ebenso wie die scholastische Frage „Wieviele Engel gehen auf eine Nadelspitze“ eine humorvolle Herausforderung zum Zweck der Begriffsklärung war, gilt das für diese Platzfrage ebenfalls.

Die Mannigfalt der „Begriffe“ akkumuliert sich ja auch nicht materiell und räumlich im Gehirn und bringt den Kopf zu Platzen …

Bei den Reinkarnationsglauben ist das ja „clever gelöst“.

In religiösen Konzeptionen, die eine Reinkarnation beinhalten (z.B. einige hinduistische Strömungen oder die antike Schule des Pythagoras), gibt es keinen „Himmel“.

Gruß
Metapher

respektlos
Deine Frage ist zu respektlos formuliert, als das ich darauf antworten möchte.

überflüssig

Deine Frage ist zu respektlos formuliert, als das ich darauf antworten möchte.

Warum tust du es denn dann?

Auch in saloppen Formulierungen kann man eine ernstgemeinte Wissensfrage erkennen.

Und außerdem siehst du doch, daß die Frage beantwortbar ist.

Hallo pp

Bei den Reinkarnationsglauben ist das ja „clever
gelöst“.

Nicht wirklich. Wenn du das -als mechanisch-mathematisch denkender Mensch- durchrechnest, merkst du bald, dass die Reinkarnationsgläubigen dabei genauso auf der Strecke bleiben, nicht zuletzt in Anbetracht der exponentiell steigenden Geburtenrate.
Gruß,
Branden

Hallo Petra,

Deine Frage ist zu respektlos formuliert, als das ich darauf
antworten möchte.

ich erkenne in der Ursprungsfrage keine Respektlosigkeit, nur bei Dir eine furchtbare und völlig unnötige Eingeschnapptheit.

Gandalf

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Isch ‚abe gar kein‘ Sääle, Signorina
Hallo Preisselpoehl,

Als mechanistisch denkender Mensch folgende Frage: Wo kommt
die Seele her?

Wie kommst du überhaupt darauf, dass es so etwas gibt?

Im christl. Glauben existiert m. W. die
Vorstellung, dass die Seele mit dem Tod den Körper verläßt und
im Himmel oder wo auch immer in Ewigkeit weiter, sagen wir:
existiert. Woher aber kommt die Seele des Neugeborenen? Ist
Seele als Einwegartikel zu verstehen, immer neu entstanden und
dann unvergänglich? Und im „Himmel“ kommen täglich x Seelen
hinzu?

Bei den Reinkarnationsglauben ist das ja „clever
gelöst“.

Nicht wirklich: Angesichts der Tatsache, dass die Weltbevölkerung explodiert, finde ich die Vorstellung, die Reinkarnation eines Fadenwurmes zu sein nicht wirklich prickelnd.

Besser finde ich da schon die Vorstellung, dass sich alles, was mein Wesen ausmacht und was man gemeinhin als „Seele“ bezeichnet, aus chemischen Reaktionen meiner Gene und aus Verschaltungen von Synapsen aufbaut, die erst durch meine Lebenserfahrung entstehen.

Wenn die Festplatte zertrümmert wird, bleibt davon selbstverständlich nichts, aber auch rein gar nichts übrig!

It’s a chemical reaction, that’s all
http://www.hildegardknef.de/Texte/itsachemical.htm

Gruß Gernot

Hallo Branden,

Nicht wirklich. Wenn du das -als mechanisch-mathematisch
denkender Mensch- durchrechnest, merkst du bald, dass die
Reinkarnationsgläubigen dabei genauso auf der Strecke bleiben,
nicht zuletzt in Anbetracht der exponentiell steigenden
Geburtenrate.

Nun ja, nur wenn Du annimmst, dass sich Reinkarnation nur innerhalb der Grenzen einer Spezies bewegt. Rechnest Du die vielen Mrd. Ameisen und sonstiges Gewimmel dazu, dürfte die Anzahl der Menschen weiterhin wenig beeindruckend sein …

Grüße
Jürgen

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Hallo,

„religionstechnisch“ gesehen betrachte ich persönlich die Seele als ein zeitliches Abbild des Geistes eines höheren Wesens. Diesen Geist definiere ich persönlich in mir, als das höhere Selbst, wie Freud es nannte. Man kann es auch Gott nennen, wie Du willst.
Die Seele ist meines Erachtens der Speicher der Erfahrungen während Deines Lebens. Also etwas Vergängliches. Den Geist würde ich als unvergänglich bezeichnen.
Im Christentum ist die Rede von einer Seele erst bei der Erschaffung des Körpers bzw. bei der Bildung des Blutes. JHWH hauchte die Seele dem Menschen nach der Formung des Körpers durch die Nase ein, den Odem. Soweit meine Erklärung, die gewiss lückenhaft ist.

Gruß
Michael

Hallo Gernot,

gut beschrieben, die Festplatte.

Auch aus einer zertrümmerten Festplatte lassen sich Daten auslesen:smile:

Gruß
Michael

Hallo,

ob die Seele vom Tod abhängig ist, sei dahingestellt. Christliche Le(e)hre behauptet eine Seelenexistenz nach dem Tod. Was aber ist der Tod? Wir bezeichnen den Tod als aufhören unser Existenz in dieser Welt, wer aber kann es beweisen? Wer kann eine Seele beweisen? Ich nicht. Diese Frage haben schon einige Philosophen versucht zu beantworten, bis heute gibt es keine Antwort.

Gruß
Michael

Hallo Petra,

möchtest Du auch erklären, warum die Frage in Deinen Augen respektlos sein soll?
Ich kann solches nicht erkennen…

Gruß
Michael

2 Like

Die Seele bildet sich meines Erachtens im Laufe eines Lebens, also ein fortwährender Prozess. Natürlich beginnt das ab dem Moment der Zeugung in diesem Sinne, denn ab diesem Zeitpunkt werden im werdenden Organismus Erfahrungen, Emotionen, Eindrücke gesammelt, soweit meine Meinung.

Gruß

Wie meinst Du die „clevere“ Lösung?
Wenn wir sterben, dann zerfallen wir wieder zu Erde, genaugenommen. Du kannst Dich auch verbrennen lassen, dennoch wirst Du wieder zu Erde. Diese Überreste gehen wieder in den Erdboden über und bilden wieder die Grundlage für neues Leben (Rad des Lebens). Wie sich aber unsere Atome erneut zusammensetzen, das bleibt ein Rätsel. Vielleicht werden wir ein Blatt am Baum oder eine Kröte? Wir wissen es nicht. Jedenfalls glaube ich persönlich, daß wir nicht verlorengehen.

Gruß
Michael

Nun ja, nur wenn Du annimmst, dass sich Reinkarnation nur
innerhalb der Grenzen einer Spezies bewegt.

So gesehen, magst Du recht haben.
Ich denke sowieso, dass ich -wenn überhaupt- dann eher als Tier nochmal erscheine, als als Mensch. Als Mensch wiedergeboren zu werden, gestehe ich höchstens dem Dalai Lama und vielleicht noch Roland Koch zu. Ich selber sehe mich da eher als Vögelchen.
Gruß,
Branden

Hallo Michael,

Auch aus einer zertrümmerten Festplatte lassen sich Daten
auslesen:smile:

Ja, du hast insofern Recht, als ich tatsächlich daran glaube, dass z.B. das, was ich in diesem Forum schreibe, Eindruck auf andere macht, möglicherweise in deren „Säle“ übergeht und dort sogar nach Zertrümmerung meiner Festplatte weiterlebt.

Gruß Gernot

Ich bin so glücklich, das mir wenigstens einer ein wenig Recht gibt, auch wenn es abstrakt ist:smile:

Gruß
Michael

Liebe Petra,

Deine Frage ist zu respektlos formuliert, als das ich darauf
antworten möchte.

Nett von Dir, daß Du uns das wissen läßt. Aber jetzt laß uns doch bitte auch noch daran teilhaben, wem oder was gegenüber die Frage Deiner Meinung nach respektlos war? Ohne eine weitergehende Erklärung ruft Dein Statement nämlich nur allseits amüsiertes Kopfschütteln hervor.

Respekt ist, wie so vieles im Leben, stark abhängig von der Sichtweise.

Ich selbst glaube weder in christlicher noch in z.B. buddhistischer oder hinduistischer Sicht an eine Seele. So ein Konstrukt will sich mir einfach nicht erschließen. Eben sowenig wie eine von Menschen personifizierte Gottgestalt. Halt ich schlicht für Quatsch. Und ich erwarte tatsächlich, daß diese meine Meinung respektiert wird. Denn ich respektiere, im Allgemeinen, auch die Meinung anderer, selbst, wenn die mich arg schräg anmutet. Könntest Du auch mal probieren. Dann kämen Dir solche Fragen auch nicht länger respektlos vor, Du müßtest Dich nicht ärgern und das Leben an sich wäre leichter.

Liebe Grüße

Avera, die gerade das schöne Glockengeläut einer ihr nicht nahestehnden Glaubensgemeinschaft genießt. Meint: auch was nicht zu einem gehört, kann man schön finden.
Und so respektiere ich Deine Sichtweise

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Wo kommt die Seele her?

Lieber preisselpohl!

Da ich nicht weiß, ob Deine Frage ein ehrliches Suchen oder eine Provokation darstellt, hier einfach die Antwort:
" … und der Mensch wurde eine lebende Seele."(1.Mo. 2:7 Brockhaus-Übersetzung 1975; Neue-Welt-Übersetzung). Der Mensch bekam nicht eine Seele, er i s t sie, solange er lebt. Die Hamp-Stenzel-Kürzinger-Übersetzung sagt hier „so ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen.“ Das ist nämlich dasselbe, solange die Lebensenergie im Körper ist, stellt dieser einen Menschen dar, danach ist es nur noch ein Leichnam. Ich frage mich allerdings, ob Du diese Antwort mit Gott als Schöpfer überhaupt akzeptieren willst.

Im christl. Glauben existiert m. W. die Vorstellung, :dass die :Seele mit dem Tod den Körper verläßt und im Himmel oder wo auch immer in Ewigkeit weiter, sagen wir existiert.

Nein, die meisten Menschen glauben nur, daß Christen das glauben, weil sie auf diesem Gebiet extrem uninformiert sind. Sie gehen davon aus, daß es in der Bibel steht, weil viele sagen, daß es in der Bibel steht. In Wirklichkeit ist der Glaube an eine uns innewohnende Seele nur ein Überbleibsel aus dem Heidentum oder anders formuliert die zweitälteste Lüge in der Menschheitsgeschichte.

Woher aber kommt die Seele des Neugeborenen?

In dem Moment, in dem ein Mensch zu leben beginnt, ist er auch eine Seele, sollte das Baby tot auf die Welt kommen, existiert auch seine Seele nicht mehr. Wichtig: Sie existiert nicht mehr, wie seine Gehirnströme oder sein Herzschlag, nicht sie geht woanders hin.

Seele als Einwegartikel zu verstehen, immer neu entstanden und
dann unvergänglich?

Siehe oben. Mechanisch ausgedrückt: Aus und vorbei!

Bei den Reinkarnationsglauben ist das ja „clever gelöst“.

Ansichtssache, ob es clever ist, aber Du erkennst ganz richtig, daß hier nach einer Antwort gesucht wurde, die dem Zuhörer paßt oder ihm gemäß der Sprache der Bibel „die Ohren kitzelt“ (wir suchen doch die Antwort in der Bibel und nicht im privaten Patchworkglauben des jeweiligen Antworters, oder ?)

Hoffentlich habe ich Dir helfen können. Du mußt das jetzt nicht glauben, aber zumindest hast Du eine ehrliche Antwort bekommen. Was Du damit machst, ist allein Deine Sache. Auf Deine Antwort bin ich gespannt.

Mit freundlichen Grüßen (keine Satire, ich bin eben ein alter Knacker und da sagt man noch so), Kai-Reginald

Also, wenn ich Dich recht verstehe, dann willst Du darüber diskutieren, was in der Bibel steht.
Die „Bibel“ (wörtlich: „Bücher“ aus dem griechischen „biblia“) besteht aus dem „Alten“ und dem „Neuen Testament“ (abgekürzt „AT“ und „NT“). Demzufolge sollte ich nicht ganz unlogisch argumentieren, wenn ich zitiere:

„Ihr seid mit Christus auferstanden.“ (Kol 3,1)

Also sollte da irgendwie nicht ganz alles aus und vorbei sein, wenigstens wenn man die Aussagen des Herrn hinzunimmt „wer von diesem Brot isst, wird ewig leben“ (Joh 6,51) oder „jeder, der an Mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben“ (Joh 11,26).

Vgl. aber insbesondere den Disput zwischen Jesus und den Sadduzäern (Mt 22,23-33), wo Jesus explizit von historisch Toten spricht, die gemäss Seinem Glauben an Gott am Leben seien:
"[…]Zu Jesus kamen einige von den Sadduzäern, welche lehren, es gebe keine Auferstehung. Sie fragten Ihn:
>>Meister, Mose hat gesagt: Wenn ein Mann stirbt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder dessen Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. [vgl. Dtn 25,5]
Bei uns lebten einmal sieben Brüder. Der erste heiratete und starb, und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder, ebenso der zweite und der dritte und so weiter bis zum siebten.
Als letzte von allen starb die Frau.
Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt.>Ihr irrt euch; ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes.
Denn nach der Auferstehung werden die Menschen nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel.
Habt ihr aber nicht gelesen, in Bezug auf die Geschichte mit dem Dornbusch, was Gott euch über die Auferstehung der Toten mit den Worten gesagt hat:
‚Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs‘; Er ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern ein Gott der Lebenden. Ihr seid ganz schön im Irrtum.