Selbstmord

Hallo zusammen,
ich arbeite in einer Werbeagentur und soll eventuell eine Kampgane zum Thema
Selbstmord machen. Ziel ist natürlich nicht, daß sich jetzt alle Leute umbringen. Nein,
es ist eine sog. Socialkampagne deren Aufgabe es ist, das Tabuthema Suizied
„gesellschaftsfähig“ zu machen und Spenden für eine Organisation zu generieren.
Könnt ihr mir Eure Meinungen, Ansichten und Erfahrungen zum Thema Selbstmord
mitteilen?! Wie gehen wir damit in unserer Gesellschaft um? Ist es wirklich ein
Tabuthema über das man nicht gerne spricht??? Schreibt einfach drauf los. Wie
sollte Eurer Meinung nach eine Kampagne mit diesem Thema umgehen?
Vielen Dank für Eure Hilfe.
Gruß Oli

Hallo zusammen,
ich arbeite in einer Werbeagentur und
soll eventuell eine Kampgane zum Thema
Selbstmord machen. Ziel ist natürlich
nicht, daß sich jetzt alle Leute
umbringen. Nein,
es ist eine sog. Socialkampagne deren
Aufgabe es ist, das Tabuthema Suizied
„gesellschaftsfähig“ zu machen und
Spenden für eine Organisation zu
generieren.

Was ist das für eine Organisation?
Was hat Selbstmord mit einer Werbeargentur zu tun???

Zum Thema: In meinem Familien/Bekanntenkreis ist Selbstmord genau wie das Thema Tod im Allgemeinen ein Tabu-Thema.
Selbstmord in der Familie erlebe ich wie ein Makel. Nach dem Motto: Da muß in der ganzen Familie was nicht stimmen, wenn jemand sowas macht. Also erzählt man da lieber nichts.
Nachdem sich der alkoholkranke Lebenspartner von meiner Tante sich im Bad aufgehängt hatte, weil er jede menge Schulden gemacht hatte, wurde nur noch schlecht über ihn gesprochen. Er ist sozusagen das ewig gestrige Schwarze Schaf über das seitdem nicht mehr gesprochen wird, weil der Fall einfach zu peinlich ist: Da hat sich jemand aus dem Leben gestohlen, statt ehrlich seine Schulden zu bezahlen!
Daß derjenige verzweifelt war, spielt da nur eine ganz geringe Rolle.
Ilona

Hallo,
nachdem ich einmal gesehen habe, wie ein Mensch von der RuhrtalBrücke (A52 Düsseldorf > Essen) ca. 100m in die Tiefe gesprungen ist, ist diese Thema für mich überhaupt kein Tabu mehr! Ich versuche, so oft wie möglich auf diesen Selbstmord aufmerksam zu machen, um in der Gesellschaft einfach ein Bewußtsein für diese armen Menschen zu schaffen. Wie verzweifelt muß ein Mensch sein, wenn er es schafft den Urtrieb nach Leben zu überwinden, und sich selbst tötet. Ich persömlich gehe davon aus, daß min. 70% der Selbstmorde irgendetwas mit Geld zu tun haben. Dh., daß am Ende der Mensch zum potentiellen Selbstmörder wird, der beginnt sich selbst nur noch über äußerlichkeit zu definieren. Sicher, ein Handy ist praktisch, die Levis Hose ist schön und der 318i ist mit Sicherhait auch ein tolles Auto - aber braucht man das? Ich denke, daß der Mensch (bzw. eigentlich die Gesellschaft) wieder lernen muß für sich selbst zu leben, dann wird sich auch das Problem mit den Selbstmorden auf ein minimum senken.

Ich weiß jetzt nicht, ob dir das geholfen hat, aber ich dachte mir, daß du vielleicht den einen oder anderen Gedanken mit in dein Projekt aufnehmen könntest.

Gruß Joshua

Hallo Oli,
ich finde es gut, das sich die Medien immer mehr mit diesem heiklen Thema befasse, es scheint nötig zu sein!! Was mich so persönlich besionders erschreckt, ist, daß die Suizidopfer anscheinend immer jünger werden. Zu Glück bin ich mit solch’ schrecklichen Fällen selbst noch nicht in Kontakt gekommen, wünsche es auch keinem. Ich kann mir allerdings vorstellen, das diese Leute sich mehr und mehr alleingelassen fühlen, was in unser Überfluß- und Leistungsorientierten Gesellschaft leider immer häufiger vorkommen kann. Wahre Freunde werden immer rarer: siehe nur Japan. Dort besteht die höchste weltweite Schülerselbstmordrate, da die Kleinen mit dem Leistungsdruck, der auf ihnen lastet, einfach nicht mehr zurecht kommen können.
Ich finde das Thema, soweit es auch traurig und erschrekend ist, höchst interessant, würde gerne wissen, inwieweit DU Reaktionen auf Deinen Aufruf bekamst.
Gruß chimaira

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Hallo Oli,
ich wuerde in dieser Kampagne das Schwergewicht darauf legen, dass angeblich jeder kuenftige Selbstmoerder „Warnsignale“ gaebe, vielleicht ist es Dir moeglich, dies mit einer aktuellen Statistik zu belegen, wie hoch der Prozentsatz ist. Ich finde es tragisch, dass die meisten von uns diese Signale nicht erkennen. Wenn man jedoch die haeufigsten dieser Signale oeffentlich aufzeigt, dann muesste es damit der Gesellschaft allgemein und dem Individuum im speziellen Fall gelingen, doch jemanden zu helfen, indem man ihm ernst nimmt, Moeglichkeiten fuer professionelle Hilfe kennt oder einfach den kritischen Moment ueberwinden hilft.
Ich glaube das ist noch sinnvoller und kann auf breite Massen einwirken, selbst wenn sie nicht darueber sprechen, bleibt so etwas oft haengen und man kann es dann herausholen, der Mitmensch hat irgendeine Art von Instrument um etwas zu verhindern und nicht bloss nachher darueber zu urteilen, was wiederum nur diejenigen verstehen, die sich sowieso selbst damit beschaeftigen und beschaeftigt hatten. Alle mit persoenlicher Erfahrung in ihrer Naehe bleibt dann bloss entweder die Verurteilung oder ein Schuldgefuehl und ueber letzteres wird erst recht nicht gesprochen.
Vielleicht hilft Dir diese Idee, liebe Gruesse von Angelika aus Colima, Mexico

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Wie wäre es, mal darauf hinzuweisen, dass jährlich mehr Menschen durch eine Selbsttötung sterben als bei Verkehrsunfällen?
Täglich liest man in der Lokalpresse von tödlichen Unfällen, dabei sind Selbsttötungen um einiges häufiger!
Von der dagegen nahezu „lächerlichen“ Anzahl von Drogentoten ganz zu schweigen (wobei jeder einer zu viel ist).
Es ist schon interessant, wie diese Sache ausgeblndet wird…
1998: 11.648 Selbsttötungen, dagegen weniger als 10.000 Verkehrstote… (nachzulesen: http://www.statistik-bund.de/basis/d/gesu/gesutab3.htm)
Mach was daraus…
Grüsse, Claus

Verkehrstote 1998: 7.792 laut Bundesanstalt für Strassenwesen (BAST)
zu finden unter: http://www.bast.de/aktuell/unfallda/getoetet.htm

hallo,
ich denke mir, dass eine kampagne mit den verschiedenen ursachen für selbstmord nicht schlecht wäre:
geld, depressionen, krankheit, vereinsamung, trauer, drogenabhängigkeit, leistungsdruck…
ich hab mal gelesen, dass bei uns vor allem alte menschen selbstmord begehen - und deren warnsignale sieht niemand, weil sie oft sehrb einsam sind. „medienwirksamer“ sind selbstmorde von schülern, aber die sind gottseidank sehr selten.

was mich bei deiner abfrage etwas stört, sind die seltsamen ausdrücke. ich finde den ausdruck „generieren“ recht ungewöhnlich für eine „Socialkampagne“ (kampagne ist heißt übersetzt feldzug oder ernte einfahren). ist das denn wirklich seriös, oder wollen da nur wieder ein paar leute einen stand in der fußgängerzone aufmachen und abkassieren?

trotzdem find ich es gut, dass das thema hier zur sprache kommt.

grüße, wolfgang

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HEISST DIE ORGANISATION ZUFÄLLIG „ARBEITSKREIS LEBEN“ (AKL) ??

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