Simbabwe

Hallo,

ich frage mich schon einiger Zeit - und jetzt eben auch euch - wieso sich die Einwohner in Simbabwe die Zustände so lange ganz einfach gefallen lassen.

Ich bin absichtlich nicht im Auslandspolitikbrett. Über die Politik des Herrn Mugabe braucht man nicht mehr diskutieren.

Aber was für eine fatalistische Einstellung muss die Bevölkerung eigentlich haben, dass sie sich noch immer unterdrücken läßt?
Mittlerweile kann Mugabe ja schon lang nicht mehr behaupten, dass die Weißen an den Zuständen schuld seien.

Was wisst ihr dazu?

Gruß
Barney

Hallo,

Aber was für eine fatalistische Einstellung muss die
Bevölkerung eigentlich haben, dass sie sich noch immer
unterdrücken läßt?

Ist dir klar, dass die normale Bevoelkerung zu einem nicht geringen Teil immer noch an Mugabe und seine Partei glaubt.

Mittlerweile kann Mugabe ja schon lang nicht mehr behaupten,
dass die Weißen an den Zuständen schuld seien.

Sim hat, wie andere afrikanische Staaten, einen enorm hohen Jugendanteil. Die kennen nur, was sie erzählt bekommen haben. Und rennen jedem hinterher, der ihnen das Heil verspricht.
Es hat auch nicht geholfen, dass in den ersten 17 Jahren der Unabhaengigkeit (ist eine willkuerliche Zahl, lediglich deshalb, weil ich dann hingezogen bin) in den groesseren Staedten es immer noch fast rein weisse Viertel mit schoenen Villen und rein schwarze Vorstadtviertel mit zum Teil Slumbedingungen gab. Das beeinflusst die Wahrnehmung.

Gruss
Elke

PS: Als neuer Mod freue ich mich im Moment noch riesig ueber JEDEN Beitrag in diesem Brett, aber ich moechte darauf hinweisen, dass wir wirklich sehr nah am Thema „Auslandspolitik“ vorbeischrappen.

Hallo Elke,

Ist dir klar, dass die normale Bevoelkerung zu einem nicht
geringen Teil immer noch an Mugabe und seine Partei glaubt.

Als ich vor 4 Jahren dort war, hatte ich diesen Eindruck eigentlich nicht (Ich bin von Mozambique über Great Zimbabwe und Bulawajo nach Botswana gefahren, war vielleicht nicht so der repräsentative Einblick ohne Hauptstadt?).
Da wurde schon auch drüber geredet, dass die weissen Farmen nicht an Leute gingen die Ahnung davon haben, sondern an Angehörige des Klans.
Und die Frauen auf den Dörfern haben zwar nicht über Politik mit uns geredet, sich aber auf immer schlechtere Zeiten eingestellt.

Ich war mir da auch sicher: Das geht nicht mehr lange!

Für mich auch unfassbar.

Grüße
M.

Hallo,

bei den Wahlen in 2005 hat die Zanu-PF über 60% der Stimmen bekommen.
Selbst unter der Annahme, dass diese Wahlen nicht wirklich frei waren, zeigt es dennoch das Bild, dass von der Bevölkerung keine wirkliche Alternative gesehen wird.
Ich bleibe dabei, dass die Jugend nachwievor an Mugabe bzw. Zanu-PF glaubt. Hinzukommen diktatorische Machenschaften von Zanu-PF und Mugabe, die beim Großteil des Volkes durchaus wirksam sind: man grummelt zwar und sieht keine positive Zukunft, aber man hat auch Angst.

Gruß
Elke

Ich empfehle dir, wenn du es noch nicht kennst, das Dossier der aktuellen Zeit über Simbabwe.

mfg,
hannes