Sind die Deutschen 1945 "zu gut weggekommen"?

Der Punkt, um den es mir ging, ist die damals, in den 1920/1930 Jahren, gefühlte Bedrohung durch den Bolschewismus, die, neben anderen Faktoren, auch dem Nationalsozialismus Auftrieb gegeben hatte. Schließlich kämpften am Ende des zweiten Weltkrieges auch viele Nicht-Deutsche vollkommen freiwillig auf der Seite Deutschlands, einfach aus einer Angst vor dem Kommunismus/Bolschewismus heraus.

Tja, solche Dinge passieren halt, wenn man ganz Europa angreift, Millionen von Menschen ermordet, einen Völkermord industriell durchführt, fremde Städte einäschert, seine Nachbarn für wertlose Untermenschen hält und, nachdem die Niederlage feststeht, noch jahrelang weiterkämpft, bis im eigenen Land kein Stein mehr auf dem anderen steht…

Gebrandmarkt ist Deutschland allerdings keinesfalls, sondern wird von vielen Nachbarn bewundert und geschätzt. Bitte setze nicht solche Mythen in die Welt!

…ist aber nun was ganz anderes als

Wie viele waren das doch gleich?

…oder auch aus Sympathie für die Nazis. Oder eben doch nicht ganz freiwillig. Oder weil sie eine Familie ernähren mussten. Oder weil ganz andere, persönliche Gründe vorlagen.

Welche Umfrageergebnisse liegen dir dazu vor?

Zitat:

"Hitlers Streitkräfte waren eine ganz schön bunte Truppe - an der Ostfront war jeder dritte Uniformträger auf deutscher Seite Ausländer. Allein Finnen und Ungarn hielten 1941/42 mehr als die Hälfte der Front, auch Italiener, Balten, Russen, Spanier kämpften dort für Hitlers Ziele.

„Bereits im März 1941 begann die SS, in Finnland Männer für ihre militärische Truppe zu werben. Inwieweit dieses Bataillon an Kriegsverbrechen an der Ostfront beteiligt war, soll jetzt geklärt werden.“

„Rund 2000 Schweizer kämpften freiwillig in der Waffen-SS. Was bewog die jungen Männer dazu, sich auf die Seite von Hitler zu schlagen?“

„Hunderttausende Freiwillige aus anderen Staaten zogen mit den Deutschen in den Krieg. Hoffnung auf Beute, Antikommunismus und Antisemitismus vereinten die Truppen.“

https://www.spiegel.de/spiegel/spiegelgeschichte/d-151330246.html

Ach Karl, kannst du nicht einmal etwas Geschriebens akzeptieren, und dass ihm keine Wertung innewohnt?

Wenn wir bei allen Ursachen anfangen würden, müssten wir vielleicht bei Karl dem Großen beginnen!

Tokei, du möchtest gerne, dass ich deinen einseitigen Text unkommentiert lasse und akzeptiere, dass du nichts über die Verbrechen der NS-Zeit hören magst?

Karl

Das ich das nicht „hören“ möchte, sagt genau wer? Leg mir hier bitte nicht Dinge in den Mund, die ich nie gesagt habe.

Und das sagt dir nicht, dass dann ganz offensichtlich völlig unterschiedliche Gründe für die Teilnahme vorliegen könnten?

Na klar. Du hast recht. Beweis ist ja, wie sich Polen, Tschechen, Bulgaren, Rumänen undundund „gefreut“ haben, als sie vom Kommunismus angeschlossen wurden.

Und Finnen. Und Kosaken. Und Schweizer. Und Italiener. Und Schweden. Und Belgier. Und …

Der Begriff „bunt“ ist jemand natürlich unbekannt, der nur in schwarz-weiß-rot denkt. Der Begriff „monokausal“ ist einem dafür in Leib und Blut übergegangen. Die Vorgänge in der Welt sind dann sehr viel einfacher zu deuten. Und man kann überall mitbrüllen, auch wenn man eigentlich gar nichts verstanden hat.

Korrekt, „Man“ kann damit sogar POTUS werden und den Finger auf dem roten Knopf haben.

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Die Frage ist halt, wieso diese Nationalitäten dort kämpften:
Finnen: Finnland hat im Winterkrieg (1939/40) Gebiete an die SU verloren. Und waren jetzt darauf aus, diese wieder gutzumachen. Folgerichtig nennen sie den Krieg von 1941 bis 44 ‚Fortsetzungskrieg‘. Dass die SU kommunistisch war, spielte hier keine direkte Rolle.

Ungarn: Ungarn war wie das Deutsche Reich ein großer Verlierer des 1. WK und versprach sich durch ein Bündnis mit Hitler, die verlorenen Gebiete wieder zurückzugewinnen. Das klappte anfangs gut, aber den Krieg gegen die SU wollte dort niemand und man versuchte auch einen Separatfrieden zu bekommen. Dass die SU kommunistisch war, spielte keine direkte Rolle.

Italiener: Natürlich war auch im italienischen Faschismus der Kommunismus ein Feindbild. Trotzdem gab es vor dem deutschen Angriff auf die SU diplomatische Annäherungsversuche zwischen Italien und der SU. Der deutsche Angriff stellte aber Italien vor vollendete Tatsachen und Mussolini musste nun auch Truppen entsenden. Dass die SU kommunistisch war, spielte keine direkte Rolle.

Balten: Die Baltischen Staaten wurden von der SU 1940 besetzt. Es wurde sofort mit einer Russifizierung begonnen und Teile der Bevölkerung deportiert und/oder in Straflager gesteckt. Der Einmarsch der Wehrmacht wurde zunächst als Befreiung gesehen und der Kampf gegen die SU als Revanche gesehen. Dass die SU kommunistisch war, spielte keine direkte Rolle.

Spanier: Im spanischen Bürgerkrieg unterstützte die SU massiv die Republikaner (Panzer, Flugzeuge, Waffen, Munition,…). Die Entsendung der Blauen Divison war also einerseits ein Dankeschön für die deutsche Unterstützung und andererseits spielte wieder der Revanchegedanke eine Rolle. Dass die SU kommunistisch war, spielte keine direkte Rolle.

Rumänen: Rumänien verlor 1940 große Gebiete an die SU. Die Beteiligung am Russlandfeldzug gab Rumänien die Möglichkeit, diese Gebiete zurückzuerobern. Dass die SU kommunistisch war, spielte keine direkte Rolle.

Die Beteiligung dieser Nationen am Krieg gegen die SU war natürlich auch teilweise Ideologisch begründet. Es ist aber sicher nicht so, dass der Kommunismus in der SU der alleinige Grund gewesen wäre und in den meisten Fällen war es nicht mal der Hauptgrund. Unter anderen Umständen hätten diese Länder auch mit der SU gegen das DR gekämpft und in den meisten Fällen ist das dann auch tatsächlich auch so gekommen.

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okay, ich überhöre mal den üblichen Ausdruck deines Schubladendenkens. Du spielst auf die Teilnahme von Europäern in Hitlers Armee an.

Logisch sind die Gründe vielfältig. Zur Fremdenlegion sind auch viele aus Liebeskummer oder Abenteuerlust gegangen.
Viele werden auch Antisemiten gewesen sein. Die gabs aber bei den Sowjiets auch reichlich.
Auch der Großmufti hat nicht umsonst Hitler unterstützt.
Aber glaubst du, dass die Mehrzahl tatsächlich eingetreten ist, um einen Vernichtungsfeldzug und den Völkermord zu unterstützen? Ein großer Teil der Europäer sind doch auch erst nach Stalingrad eingetreten, als D überall bereits auf dem Rückzug war. Viele werden durchaus eingetreten sein, um gegen eine Eroberung Europas durch die Russen zu kämpfen.
„Und Finnen. Und Kosaken. Und Italiener“ haben auch nicht fanatisch bis zum Ende gekämpft, sondern haben sich irgendwann tatsächlich auch wieder gegen Hitler gewandt.
Gruß
rakete

Auf welchen ‚großen Teil der Europäer‘ spielst du da genau an?

Steht im Post:

Da schreibst du was von „Finnen, Kosaken und Italienern“. Du wirst doch deine Behauptung sicher irgendwie belegen können, oder?

Frag @anon43214967:

Warum sollte ich ihn fragen, ob er deine Behauptung belegen könnte? :thinking:

Du stellst hier eine Behauptung auf, die du nicht belegen kannst. Das bedeutet dann wohl, dass wir das einfach ignorieren können :man_shrugging:

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Da du dich nicht klar ausdrückst, worauf du hinaus willst, muss ich spekulieren. Wllist du auf deine o.a. These hinaus, dass die Nationen nicht auszogen, um speziell bzw. überwiegend den Kommunismus zu bekämpfen? Wenn ja, werden wir schnell einig. Vom sowj. Kommunismus wird man in den meisten Nationen eher eine diffuse Vorstellung gehabt haben. Eroberungskriege, Hunger und Schauprozesse wird man durchaus registriert haben. Das jeweilige Eintreten in den Krieg wird sich aber in erster Linie gegen das sowj. Hegemonialstreben gerichtet haben.
Gruß
rakete

Ich wüsste nicht, wie ich mich noch genauer ausdrücken sollte…

Du hast geschrieben:

Ich würde gerne wissen, wer dieser „große Teil der Europäer“ gewesen sein soll und idealerweise auch, wo genau sie nach der Schlacht von Stalingrad eingetreten sind.

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