Solarkollektoren

Hi!

Ein Freund von mir hat auf seinem Haus Solarkollektoren angebracht, die z. T. in den Stromkreis des Hauses fließen, z. T. aber auch in das örtliche Stromnetz einfließen (er verkauft den Strom quasi).

Und Jetzt zu meiner Frage: Ein anderer Freund von mir hat behauptet dass das nix bringen würde sondern im Geg. eher schaden, weil er nachts und im Winter ja trotzdem Strom aus dem normalen Netz zieht. Stimmt das? Bringt solarenergie unter dem Strich nix? (Ich glaube sogar seine Anlage ist Photovoltaik)

Danke schon im Voraus!

mfg Mark

Hallo!
Es wurde schon mal versucht, mir solch eine Anlage aufzuschwatzen.
Ich habe dann mal etwas gerechnet,
und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es tatsächlich keinen finanziellen Vorteil bringt.
Wenn man die Anlage finanziert, mit Fördermitteln usw. kommt man nach ca. 10 Jahren bei + - 0 an, aber nur wenn immer gutes Wetter ist, und nichts Unvorhergesehenes passiert.
Andere Leute bei uns im Ort haben solche Anlagen gebaut, aber es wird ehr darüber geschwiegen, als geprahlt, wie das bei uns so üblich ist.

Nach meiner Meinung ist so eine Anlage nur sinnvoll bei riesigen Anlagen in Afrika, oder um ein Gartenhäuschen mit Strom zu versorgen, wenn keine Stromleitung in der Nähe ist. Da braucht man aber auch noch Batterien, und allerlei Zubehör.
Ich denke, es bringt es finanziell nichts, für die Umwelt auch nicht. Man kann da höchstens sein schlechtes Gewissen beruhigen und Arbeitsplätze in Freiberg schaffen, da werden die Silizium-Platten wohl hergestellt.

Grüße, Steffen!

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Solarzellen
Hallo,

Und Jetzt zu meiner Frage: Ein anderer Freund von mir hat
behauptet dass das nix bringen würde sondern im Geg. eher
schaden, weil er nachts und im Winter ja trotzdem Strom aus
dem normalen Netz zieht. Stimmt das? Bringt solarenergie unter
dem Strich nix? (Ich glaube sogar seine Anlage ist
Photovoltaik)

Also wenn er damit Strom erzeugt, dann ist es eine Photovoltaikanlage. Sonnenkollektoren dienen i.d.R. nur der Warmwasser-Erzeugung.
Womit dein Freund natürlich Recht hat, ist, dass er nachts den Strom aus dem normalen Netz beziehen muss, da ohne Sonne nunmal kein Strom zu erzeugen ist. In der Tat ist es sogar so, dass er vermutlich den Strom den er verbraucht ausschließlich aus dem normalen Netz bezieht. Denn Solarstrom wird höher vergütet, als normaler Strom kostet. Er würde als Geld verschenken, wenn er seinen eigenen Strom verbraucht. Deswegen wird der komplette erzeugte Strom ins Netz eingespeist, um ein Maximum an Erlös zu erreichen.

Aber er hat Unrecht, wenn er sagt, dass sich dies nicht lohnen würde. Solarstrom wird derzeit mit 57,4 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen auf Hausdächern vergütet. Wenn er z.B. 20qm Solarzellen auf dem Dach hat, dann erzeugt er etwa durchschnittlich eine Leistung von vielleicht 1 KW. Wenn du von 8 Stunden pro Tag ausgehst, wo diese Leistung erbracht wird, dann macht das etwa 3000 EUR pro Jahr aus.
Die Kosten für so eine Anlage (ca. 15000 EUR) sind also in 5 Jahren abbezahlt. Die 57,4 Cent werden dir aber auf 20 Jahre garantiert. In den restlichen 15 Jahren macht er also mit der Anlage nur Gewinn. Wenn wir vorsichtshalber nur mit 2000 EUR pro Jahr rechnen, dann macht dies einen Reingewinn von etwa 30.000 EUR! Es ist also sogar sehr lohnend.

mfg
deconstruct

Hallo,

Ich habe dann mal etwas gerechnet,
und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es tatsächlich keinen
finanziellen Vorteil bringt.
Wenn man die Anlage finanziert, mit Fördermitteln usw. kommt
man nach ca. 10 Jahren bei + - 0 an, aber nur wenn immer gutes
Wetter ist, und nichts Unvorhergesehenes passiert.

Das stimmt so nicht. So eine Anlage ist i.d.R. nach 5 Jahren abbezahlt. Kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Danach erhält man weitere 15 Jahre lang eine extrem hohe Vergütung, derzeit fast 60ct/kWh. Und es ist auch total egal, wie das Wetter ist, da es im Durchschnitt im Jahr immer gleich viele Sonnenstunden gibt. Das einzige was natürlich stimmen muss, ist die Exposition. Nordseitig ausgerichtete Solarzellen dürften sich also kaum lohnen.

mfg
deconstruct

Hallo!
Ich kann Deinen Zahlen nicht ganz folgen.
Hier mal die erste, beste Website, welche ich dazu gefunden habe:
http://www.solarfoerderung.de/technik_css/fakten.cfm…

Demnach erzeugt eine 20m² Anlage ca. 1500 kWh pro Jahr.
Bei der Einspeisevergütung ergibt das ca. 861€ pro Jahr.
Der Anlagenpreis von ca. 15000 € passt etwa.
Nach A. Ries hat man die Anlage nach ca. 17 Jahren über den Strompreis abbezahlt.

Ich habe damals für mich sehr umfangreiche Berechnungen angestellt, sogar mit regionaler Sonnenstundenstatistik usw. und bin bei der mir angebotenen Anlage bei ca. 12 Jahren angekommen.
Da gibt es wahrlich bessere Geldanlagen…
Hauptsächlich hat mich aber der Umstand abgehalten, dass in den letzten Sommern sehr häufig ab Mittag ein eigenartiges, bewölktes Wetter war, so fast wie Gewitter. Manchmal wochenlang. Ich weiss nicht, ob ich mir das nur einbilde, oder ob das schon erste Anzeichen eines Klimawandels sind.
Wenn dem tatsächlich so ist, hätte das meine Finanzplanung noch ungünstiger gestalten.

Grüße, Steffen!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Sorry, mein Fehler
Hallo,

Ich kann Deinen Zahlen nicht ganz folgen.

Da hast du Recht, weil sich im Eifer des Gefechts ein Rechenfehler eingeschlichen hat:

von 8 Stunden pro Tag ausgehst, wo diese Leistung erbracht
wird, dann macht das etwa 3000 EUR pro Jahr aus.

Sollte heissen: 3000 kWh pro Jahr, als macht es folglich ca. 1700 EUR pro Jahr. Damit verschieben sich natürlich auch die anderen Werte, so dass die Anlage erst nach 8-9 Jahren abgezahlt ist. Bleiben also noch etwas 11 Jahre, was dann nur noch etwa 20000 EUR Gewinn macht, nich 30.000 EUR.
Man verzeihe mir diesen Lapsus, lag nicht in meiner Absicht.

Hauptsächlich hat mich aber der Umstand abgehalten, dass in
den letzten Sommern sehr häufig ab Mittag ein eigenartiges,
bewölktes Wetter war, so fast wie Gewitter. Manchmal
wochenlang.
Ich weiss nicht, ob ich mir das nur einbilde, oder
ob das schon erste Anzeichen eines Klimawandels sind.

Die durchschnittliche Sonnenscheindauer hat sich aber praktisch nicht verändert die letzten Jahre. Also denke ich mal, dass das eher eine subjektive Fehleinschätzung ist.

mfg
deconstruct

Hallo!
Nun, wenn Du die Leistung gemessen hast, und auch bezahlt bekommen hast, kann ich das natürlich kaum anzweifeln.
Offenbar gibt es da regional gewaltige Unterschiede in der Lichteinstrahlung und auch Stromerzeugung.
Aus Passau bist Du, kann ich nichts dazu sagen…

Ich bin hier in Sachsen, am Rande des Gebirges, wo sich immer die Wolken anstauen, warscheinlich ist das der Grund für die allgemein negativen Erfahrungen mit solchen Anlagen.

Grüße, Steffen!

Hallo !

Ein Neffe von mir hat eine sehr große Fotovoltaikanlage auf dem Dach.
Jetzt hat er vom Energieerzeuger eine jahresabrechnung bekommen. Er bekam 1400,-Euro für den, von ihm gelieferten Strom.
Die Anlage kostete aber ungefähr 19 000,-Euro.
Jetzt kann sich jeder ausrechnen, was diese Anlage bringt! Nichts!!!

Außerdem ist diese Summe von 1400,- vom Staat subventioniert.

mfgConrad

Hallo Conrad

Ein Neffe von mir hat eine sehr große Fotovoltaikanlage auf
dem Dach.
Jetzt hat er vom Energieerzeuger eine jahresabrechnung
bekommen. Er bekam 1400,-Euro für den, von ihm gelieferten
Strom.
Die Anlage kostete aber ungefähr 19 000,-Euro.
Jetzt kann sich jeder ausrechnen, was diese Anlage bringt!
Nichts!!!

entweder habe ich einen anderen Taschenrechner als Du, oderirgendwer von uns rechnet falsch.Nach 15 Jahren ist die Amortisation bezahlt und 15 Jahre sind die minimale Lebensdauer der Anlage.
Nebenbei der Mehrwert für die Umwelt und das Gewerbe ist hier noch nicht eingerechnet

Außerdem ist diese Summe von 1400,- vom Staat subventioniert.

Stimmt, aber die Umwelt- und Gesundheitsschäden die konventionelle Energieerzeuger verursachen werden auch vom Staat und Bürger bezahlt und nicht vom Verursacher

Gruss
Beat

Photovoltaik
Hi Mark,

erstmal: Dein Freund verkauft Strom, also har er keine Solarkollektoren, sondern ein Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.

Bei den Garantiepreisen für Solarstrom rechnet sich die Anlage für den Betreiber auf jeden Fall, immer vorausgesetzt, dass sie den Förderungszeitraum von 20 Jahren ohne größere Reparaturen übersteht. Volkswirtschaftlich ist das allerdings schwachsinnig: Die Stromkunden - und nur die, nicht etwa der Steuerzahler - bezahlen diese Subvention. Kraftwerke werden genauso viele benötigt wie zuvor, weil der Solaranlagenbetreiber gerade dann Strom braucht, wenn seine Anlage nichts liefert, nämlich nachts und im Winter. Dafür werden die Kraftwerke, die den billigen Grundlaststrom liefern, am Tage heruntergefahren, weil sich Strom nämlich immer noch nicht speichern lässt.

Gruß Ralf

entweder habe ich einen anderen Taschenrechner als Du,
oderirgendwer von uns rechnet falsch.Nach 15 Jahren ist die
Amortisation bezahlt und 15 Jahre sind die minimale
Lebensdauer der Anlage.

Die Wechselrichter gehen sehr oft oft kaputt. Kosten sehr viel Geld.

Nebenbei der Mehrwert für die Umwelt und das Gewerbe ist hier
noch nicht eingerechnet

Klar! Und was wird bei der Herstellung der Zellen für die Umwelt getan? Wieviel Umweltverschmutzung?

Außerdem ist diese Summe von 1400,- vom Staat subventioniert.

Stimmt, aber die Umwelt- und Gesundheitsschäden die
konventionelle Energieerzeuger verursachen werden auch vom
Staat und Bürger bezahlt und nicht vom Verursacher

Fotovoltaik ist im Moment großer Unfug!! Das sagt Dir jeder Betreiber!

mfg Conrad

Hallo,

In Passau ist z.B. eine Solaranlage an einer Schule eingerichtet worden, deren Daten im Internet veröffentlich sind (http://asg-passau.de/sonne/).
Die Anlage ist zwar schon 10 Jahre alt (neuere haben natürlich auch einen besseren Wirkungsgrad), aber grob passts ja. Die Anlage hat eine Fläche von 6,18 m² und erzeugt durchschnittlich eine jährliche Leistung von 877 kWh. Dies macht dann etwa 150 kWh pro Quadratmeter. Somit kommt eine Anlage von 20m² auf die von mir genannten 3000 kWh.

Ich bin hier in Sachsen, am Rande des Gebirges, wo sich immer
die Wolken anstauen, warscheinlich ist das der Grund für die
allgemein negativen Erfahrungen mit solchen Anlagen.

Passau liegt da zwar in der Tat relativ günstig, jedoch sind die regionalen Unterschiede nicht so hoch. Wie hoch die Energie ist, die in deinem Gebiet von der Sonne im Jahr auf einen Quadratmeter trifft, wird als Globalstrahlung bezeichnet. Dazu gibts z.B. Karten vom DWD (http://www.dwd.de/de/wir/Geschaeftsfelder/KlimaUmwel…), wo man da nachschauen kann.
Aber die Unterschiede sind vielleicht maximal 20%. Also im schlimmsten Fall erzeugt deine Anlage dann auch 20% weniger Strom, und ist demnach erst nach etwa 11 Jahren abgezahlt. Bleiben aber immer noch 9 Jahre übrig, in denen man Gewinn erwirtschaftet, was aber dann immer noch rund 12000 EUR ausmacht. Also lohnen tut sich das in jeder Gegend, wobei man natürlich sagen muss, dass dies eben nur deswegen so ist, weil staatlich ein hoher Preis für die kWh garantiert wird.
Ohne diese staatliche Förderung, wäre eine Solaranlage derzeit erst nach 30 Jahren rentabel.

mfg
deconstruct

Lieber Conrad,

erstens hängt es schon mal von der Gegend ab, wie stark sich das lohnt, wie ich gerade in meiner letzten Antwort an Steffen geschildert habe. Zweitens hängt es stark von der Exposition ab, wieviel Strom erzeugt wird. Da wir beides von deinem Neffen nicht kennen, sind deine Zahlen auch überhaupt nicht aussagekräftig.
Von den von dir genannten Zahlen, bringt die Anlage aber eine sehr unterdurchschnittliche Leistung, weshalb dies in keinem Fall ein allgemeingültiges Beispiel ist.

bekommen. Er bekam 1400,-Euro für den, von ihm gelieferten
Strom.
Die Anlage kostete aber ungefähr 19 000,-Euro.

Dann hat sich die Anlage nach meinem Taschenrechner nach 13,6 Jahren abgezahlt und du erwirtschaftest noch 6,4 Jahre lang 1400 EUR gewinn.

Jetzt kann sich jeder ausrechnen, was diese Anlage bringt!
Nichts!!!

Ja, das kann jeder. Du aber offenbar nicht:
6,4 Jahre * 1400 EUR = 9000 EUR Gewinn. Von „Nichts“ kann also keine Rede sein. Und ab und zu anfällige Reparaturen kosten bei weitem keine 9000 EUR.

Außerdem ist diese Summe von 1400,- vom Staat subventioniert.

Ja und? Deswegen hat er trotzdem Gewinn gemacht.

mfg
deconstruct

Einfach falsch…
Hallo,

Die Wechselrichter gehen sehr oft oft kaputt. Kosten sehr viel
Geld.

Och, und die kosten dann 9000 EUR? Lächerlich.

Jetzt erzähl ich dir mal was:
Heute kriegst du für 15000 EUR locker eine 25m² Anlage1. Abziehen müsste man davon eigentlich noch den staatlichen Zuschuss von 3000 EUR2, den wir aber für Reparaturen einplanen. Pro Quadratmeter erzeugt so eine Anlage bei vernünftiger Exposition etwa 150 kWh pro Jahr3. Dies macht dann insgesamt 25*150kWh = 3750kWh im Jahr. Pro kWh bekommst du, wenn du die Anlage auf dein Dach baust, 57.4 Cent auf 20 Jahre garantiert. Im Jahr macht dies also 3750*57.4ct = 2153 EUR. Die 15000 EUR haben sich also nach 15000/2153 = 6,96 =~ 7 Jahren abgezahlt. Damit verbleiben noch 13 Jahre, bis die Förderung ausläuft. In 13 Jahren machst du einen Gewinn von 13 * 2153 EUR =~ 28000 EUR. Wenn sich das für den Betreiber nicht rentiert, dann weiß ich nicht…

Quellenangaben:
[1] http://www.fotovoltaikshop.de/offers/photovoltaik/An…
[2] http://www.bmu.de/files/geld_energiesparen.pdf (Seite 54)
[3] http://asg-passau.de/sonne/daten/statistik.htm
[4] http://www.bmu.de/files/ueberblick_regelungen_eeg.pdf (Seite 3)

Klar! Und was wird bei der Herstellung der Zellen für die
Umwelt getan? Wieviel Umweltverschmutzung?

Weniger, als bei Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen.

Fotovoltaik ist im Moment großer Unfug!! Das sagt Dir jeder
Betreiber!

Ich bin selbst Betreiber. Und ich kann dir das Gegenteil sagen, wie ich dir oben auch gerade mit Angabe sämtlicher Quellen vorgerechnet habe.

mfg
deconstruct

2 Like

Hallo,

Volkswirtschaftlich ist das allerdings
schwachsinnig

Da hast du natürlich recht, aber das bestreitet ja auch keiner. Es geht ja um Förderung von Techniken, die sich erst noch am Anfang befinden. Mit geeigneter Speichertechnik und besseren Modulen kann dies in absehbarer Zukunft also durchaus eine konkurrenzfähige und rentable Technik werden. Mit geeigneten Speichertechniken könnte sich dann ein Haushalt vollkommen autark versorgen. Man darf ja auch nicht vergessen, dass die Baukosten für so eine Anlage auch noch stark sinken, wenn diese in größeren Stückzahlen fabriziert werden können. Somit mag dies eventuell jetzt unrentabel sein, aber deswegen ist das ganze Programm ja nicht unsinnig.

mfg
deconstruct

Hi deconstruct,

Es geht ja um Förderung von Techniken, die sich erst noch am Anfang befinden.

Seit 20 Jahren? Wo sind denn die Fortschritte! Die Wirkungsgrade haben mal mit 2 % angefangen, liegen inzwischen bei 15 % und haben ihre theoretische Grenze bei 28 %, das alles für monakristallines Silizium. Amorphes Silizium wäre leichter herzustellen, kommt aber nur auf bestenfalls 7 %.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass die Baukosten für so eine Anlage auch
noch stark sinken, wenn diese in größeren Stückzahlen fabriziert werden können.

Man darf vor allem nicht vergessen, dass es inzwichen keinerlei Anreize mehr gibt, kostengünstig zu produzieren. Hier regiert die Subventionitis, weil es wieder mal gelungen ist, den Markt auszuhebeln.

Photovoltaik ist da sinnvoll, wo kein Strom hinkommt, also von mir aus auf Leuchttürmen und Satelliten. Alles andere ist und bleibt rausgeschmissenes Geld.

Gruß Ralf

Hallo Conrad!

Fotovoltaik ist im Moment :großer Unfug!! Das sagt Dir :jeder Betreiber!

Mit solchen Bausch- und Bogen-Aussagen wäre ich etwas vorsichtiger. Ich setzte Solarzellen schon vor 30 Jahren bei der AEG in Wedel (bei Hamburg) ein, als sie noch ausschließlich für die Satellitenversorgung produziert wurden. Damals kostete eine einzige Zelle von 20 x 20 mm² >100 DM, ein Quadratmeter also 250.000 DM. Heute gibts einen ganzen Quadratmeter fix und fertig verschaltet für unter 1.000 €.
Der bereits stattgefundene Preisverfall in Richtung Wirtschaftlichkeit ist also beträchtlich. Im übrigen säßen wir heute noch bei Kerzenlicht, würde man jede Technik verdammen, nur weil sie im Moment zu teuer ist.

Nach meinem Geschmack dauert es auch heute noch viel zu lange, bis sich eine kleine Anlage rechnet. Rechnungen mit einem Jahrzehnt oder länger sind aufgrund des Instandhaltungsaufwands und Verzinsung des eingesetzten Kapitals mit beträchtlichen Risiken behaftet. Dennoch ist es nur eine Frage weniger Jahre, bis die Anlagenkosten so weit gesunken sind, daß der wirtschaftliche Betrieb nach kurzer Zeit oder mit geringeren Subventionen erreichbar wird.

Für große Anlagen ist der Zeitpunkt schon zum Greifen nahe und für einige Beteiligte bereits erreicht. So gibt es eine Betreibergesellschaft, die große Hallendächer sucht und für langfristige Nutzungsrechte richtiges Geld bezahlt. Die Flächen müssen unbeschattet und unverbaubar liegen, mehrere 1000 qm groß und vor Vandalismus sicher sein. Dort werden dann Anlagen mit jeweils >100 kW Nennleistung errichtet. Die Umrichter- und Einspeisetechnik rechnet sich mit steigender Anlagengröße immer leichter. Weil die Sache im familiären Umfeld gerade spruchreif wird, habe ich nachgerechnet. Ergebnis: Für den Eigentümer der Halle gibts abgesehen von der Dachfläche und den Stellplatz eines Schaltschranks keinerlei Nutzungseinschränkungen. Dafür wird das Hallendach für viele Jahre zum Goldesel, der vertraglich festgelegte Beträge ausspukt, ohne daß dafür ein Finger krumm gemacht werden muß. Für die Betreibergesellschaft rechnen sich so große Anlagen innerhalb überschaubarer Zeit sogar dann, wenn Einspeisevergütungen sinken sollten.

Will sagen: Wer sich heute auf dem Standpunkt versteift, Photovoltaik sei wirtschaftlich unsinnig, bemerkt den an ihm vorbei rasenden Zug der Entwicklung nicht. Und der Zug beschleunigt immer weiter.

Ungeachtet dessen würde ich mir heute keine kleine Photovoltaik-Anlage von wenigen Quadratmetern aufs Dach bauen. 15% Wirkungsgrad sind nicht berauschend. Mir sind >80% von Sonnenkollektoren lieber. Zusätzlich braucht man einen Saisonspeicher sowie eine geeignete Niedertemperaturheizung. Die benötigte Hilfsenergie für Pumpen und Regelungstechnik ist vergleichsweise verschwindend niedrig. Mit solcher Anlage können Öl- und Gaspreise gerne explodieren, man sitzt im Warmen beinahe Fielmann-mäßig, nämlich (fast) zum Nulltarif.

Gruß
Wolfgang

1 Like

entweder habe ich einen anderen Taschenrechner als Du,
oderirgendwer von uns rechnet falsch.Nach 15 Jahren ist die
Amortisation bezahlt und 15 Jahre sind die minimale
Lebensdauer der Anlage.

Die Wechselrichter gehen sehr oft oft kaputt. Kosten sehr viel
Geld.

Stimmt. Mit neuen wird die durchschnittliche Lebensdauer auch wieder erhöht

Nebenbei der Mehrwert für die Umwelt und das Gewerbe ist hier
noch nicht eingerechnet

Klar! Und was wird bei der Herstellung der Zellen für die
Umwelt getan? Wieviel Umweltverschmutzung?

Ist klar nachgewiesen, dass Der Energiegewinn die herstellung mehr als kompensiert. Hingegen bringt die Herstellung von konv. Stromerzeugung null Energierückgewinn, dh kommt zur negativen energibilanz voll dazu.

Außerdem ist diese Summe von 1400,- vom Staat subventioniert.

Stimmt, aber die Umwelt- und Gesundheitsschäden die
konventionelle Energieerzeuger verursachen werden auch vom
Staat und Bürger bezahlt und nicht vom Verursacher

Fotovoltaik ist im Moment großer Unfug!! Das sagt Dir jeder
Betreiber!

Das ist eine unbegründete Aussage und keine Antwort auf mein obige Aussage. Das eine Kolektoranlage sinnvoller wäre, gebe ich dir hingegen 100%ig recht

mfg Beat

Hallo,

Es geht ja um Förderung von Techniken, die sich erst noch am Anfang befinden.

Seit 20 Jahren? Wo sind denn die Fortschritte!

Nunja, die Wirkungsgrade sind gestiegen. Das ist doch schon mal ein Fortschritt. Aber der wichtigste Fortschritt liegt in der Senkung von Produktionskosten. Dann ist nämlich der Wirkungsgrad auch weniger wichtig, da ich ja auch weniger zahlen muss.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass die Baukosten für so eine
Anlage auch noch stark sinken, wenn diese in größeren Stückzahlen
fabriziert werden können.

Man darf vor allem nicht vergessen, dass es inzwichen
keinerlei Anreize mehr gibt, kostengünstig zu produzieren.

Wieso? Wenn mir eine Firma Solarzellen für 5000 EUR anbietet, wofür eine andere Firma 15000 EUR verlangt, dann kauf ich doch die für 5000 EUR. Also da kann ich deiner Argumentation nicht wirklich folgen…

Photovoltaik ist da sinnvoll, wo kein Strom hinkommt, also von
mir aus auf Leuchttürmen und Satelliten. Alles andere ist und
bleibt rausgeschmissenes Geld.

Angenommen eine Technik zur effektiven Speicherung von Strom steht zur Verfügung, und eine Anlage, die ein Einfamilienhaus komplett autark versorgen kann kostet 10.000 EUR. Würdest du dir dann Solarzellen auf dein Dach tun oder nicht?

mfg
deconstruct

Hi,

Wenn mir eine Firma Solarzellen für 5000 EUR anbietet,
wofür eine andere Firma 15000 EUR verlangt,

dann würde ich den Marktingleiter der 1. Firma fragen, ob er noch ganz dicht ist. Grundsätzlich werden die Preise genommen, die der Markt hergibt. Je mehr subventioniert wird, desto mehr kann bei den Anlagen hingelangt werden.

Angenommen eine Technik zur effektiven Speicherung von Strom steht zur Verfügung

Wenn Pferde Katzen wären, könnten sie die Bäume hochlaufen. Vielleicht ist Dir schon mal aufgefallen, dass gerade die Speicherung das ungelöste Problem der Energiewirtschaft ist - und wohl auch bleiben wird.

Gruß Ralf