Sozialberufe

Hallöchen,

Sozialarbeiter, Sozialpädagoge, Diplom-Sozialpädagoge.

Kann mir jemand erklären, was der Unterschied ist?

a) in der Ausbildung
b) im Einsatzbereich
c) in der Bezahlung

Neugierige Grüße
Peggy

Teilantwort
Hallo Peggy,

hier eine Teilantwort:

Ein Sozialpädagoge hat an der FH studiert, während ein Diplom-Pädagoge (Diplom-Sozialpädagoge gibt es, so weit ich weiß, nicht)ein Uni-Studium absolviert hat.

Ciao
Camilla

Hallöchen,

Hi Peggy,

Sozialarbeiter,
Sozialpädagoge,

beides Diplom-Studiengänge (FH)

Diplom-Sozialpädagoge.

meinst du Dipl. Pädagoge?

Kann mir jemand erklären, was der Unterschied ist?

schwierig, aber versuch´s mal

a) in der Ausbildung

Die Schwerpunkte sind verschieden. Bei Sozialarbeit liegt ein grösserer Schwerpunkt auf Recht, Verwaltung … betont also eher die praktische Handhabung von sozialen Anliegen. Sozialpädagogik dagegen betont den erzieherischen, „therapeutischen“ Schwerpunkt.

b) im Einsatzbereich

Hm, im Prinzip sind die Sozi´s alle multifunktional einsetzbar. Soweit ich weiss gilt die Unterscheidung der beiden Berufe auch nicht bundesweit. In Bayern mein ich zum Beispiel nicht - dort ist die Ausbildung auch anders geregelt. Die Absolventen müssen dort kein sog. Anerkennungsjahr machen, wie in NRW, um die staatliche Anerkennung zu bekommen. Die ist zwar formal nicht unbedingt Voraussetzung, um den Beruf auszuüben. Aber ohne sind die Chancen gen Null, jemals einen Job in der Branche zu bekommen.

c) in der Bezahlung

keine (obwohl sich die Sozpäds immer gerne als was besseres verkaufen …*duck*)

Neugierige Grüße

zum schnüffeln :wink: http://www.dbsh.de

Peggy

Voy

Antwort (lang)
Hallo,

Ein Sozialpädagoge hat an der FH studiert, während ein
Diplom-Pädagoge (Diplom-Sozialpädagoge gibt es, so weit ich
weiß, nicht)ein Uni-Studium absolviert hat.

Natürlich gibt es Diplom-Sozialpädagogen, das sind die, die an der FH am Fachbereich Sozialwesen den Studiengang Sozialpädagogik absolviert haben. Der andere Studiengang an der FH in diesem Fachbereich heisst Sozialarbeit, der Titel ist Diplom-Sozialarbeiter.

Wer an der Uni Pädagogik/Erziehungswissenschaften als Diplom-Studiengang studiert heisst nachher Diplom-Pädagoge (hier ist es möglich den Studienschwerpunkt auf Sozialpädagogik zu legen).

Sozialarbeit/-pädagogik befasst sich eher mit den sozialen Bereichen der Erziehungswissenschaft, daher sind Dipl.Soz.arbs/Dipl.-Sozpäds oft in den klassischen Bereichen der sozialen Arbeit anzutreffen (Bewährungshilfe, Erziehungsberatung, Jugendarbeit etc.), Dipl.-Päds (Uni) eher im Bereich der Erwachsenenbildung (VHS zB) und für Leitungspositionen in Beratungsstellen etc. So war das EIGENTLICH gedacht :smile:

De facto ist es so, dass es eh schwierig ist in dem Bereich einen Job zu finden und daher die Trennung zwischen diesen Berufsbildern nicht mehr wirklich ernst genommen wird. Die Bezahlung reichtet sich selten nach der Ausbildung, sondern eher nach der Tätigkeit. In Verwaltungen ist es jedoch noch immer sehr oft so, dass die FH-Absolventen (warum auch immer) in eine niedrigere Lohngruppe eingestuft werden als die Diplom-Pädagogen.

Der Unterschied zwischen Sozialarbeitern und -pädagogen liegt in ihrer Ausbildung begründet. Die Sozialarbeiter legen ihren Schwerpunkt auf Administration und Recht, die Hälfte ihres Anerkennungsjahres müssen sie in einer Verwaltung absolvieren, während Soz.päds das ganze Jahr in der beratenden oder pädagogischen Arbeit (aber auch in der Verwaltung) absolvieren können. Das sog. Anerkannungsjahr dauert 12 Monate und wird noch schlechter (manchmal auch gar nicht) bezahlt als der Job nachher.

Nach Abschluss des Studiums mit dem Diplom ist es vorgeschrieben ein Praktikum, dass auch begleitet und in Gruppen reflektiert wird, zu absolvieren, um die staatliche Anerkennung als Diplom-Sozialpädagoge (analog Sozialarbeiter) zu bekommen. Wird dies innerhalb von drei Jahren NICHT getan, verfällt das Diplom und der Absolvent ist graduierter Sozialarbeiter/-pädagoge.

In einigen Bundesländern ist die Trennung Soz.arb/Soz.päd aufgehoben (Niedersachsen, NRW und noch einige andere), der Trend geht bundesweit dahin. In anderen Bundesländern (die südlichen) fällt das Anerkennungsjahr weg, dafür werden Praxissemester innerhalb des Studiums absolviert.

Mittlerweile gehen Pädagogen (aller Arten) mehr und mehr in die Personalabteilungen von Unternehmen oder in den unternehmensberaterischen Bereich in Training, Weiterbildung und Beratung.

Noch Fragen?
Dann fragt :smile:

Gruß
Xelya

2 Like

Danke!
Hallo Xelja,

mit deiner Antwort hast du meine Frage hilfreich und offensichtlich kompetent beantwortet.

Gut, dass ich heute nochmal hier reingeschaut habe, denn da du nicht an mich geantwortet hast, habe ich keine Benachrichtigung erhalten.

Liebe Grüße
Peggy

Hallo Camilla,

hier eine Teilantwort:

Ein Sozialpädagoge hat an der FH studiert, während ein
Diplom-Pädagoge (Diplom-Sozialpädagoge gibt es, so weit ich
weiß, nicht)ein Uni-Studium absolviert hat.

Oh doch! Ich kann bestätigen, dass es mich gibt! Ich bin Diplom-Sozialpädagogin und Diplom-Sozialarbeiterin. Habe Sozialwesen an einer FH studiert (4 Jahre):smile: Alles klar?:wink:))

Gruß
Renate

Sozialwesen
Hallo Camilla,

hier irrst Du Dich.
In Bayern gibt es den Fachhochschulstudiengang „Sozialwesen“ - der damit verbundene Abschluß ist dann Dipl. Sozialpädagoge (FH)
egal, ob jemand dann mehr in sozialarbeiterischen oder mehr sozialpädagogischen Arbeitsfeldern arbeitet.

Das hängt mit der jeweiligen Spezialisierung während des Studiums zusammen.

„Sozialpädagogin“ ohne Dipl. davor und FH danach ist synonym verwendbar für „Erzieherin“.

Viele Grüße

Iris

Hallo Iris,

hier irrst Du Dich.
In Bayern gibt es den Fachhochschulstudiengang „Sozialwesen“ -
der damit verbundene Abschluß ist dann Dipl. Sozialpädagoge
(FH)
egal, ob jemand dann mehr in sozialarbeiterischen oder mehr
sozialpädagogischen Arbeitsfeldern arbeitet.

In Hessen auch! Hier habe ich das nämlich studiert:smile:

Das hängt mit der jeweiligen Spezialisierung während des
Studiums zusammen.

Genau!

„Sozialpädagogin“ ohne Dipl. davor und FH danach ist synonym
verwendbar für „Erzieherin“.

Viele Grüße

Renate