Nein, der Fragesteller lobte einen „Übersetzungsautomaten“ als „allererste Sahne“, ohne das irgendwie beurteilen zu können.
Es geht keineswegs um irgendwas Gerichtsfestes. Es geht, wie der Fragesteller sagt, um solche Dinge wie die Frage nach dem Weg zu einem Restaurant.
Das soi disant „Übersetzungs“-Spielzeug weiß aber nicht, dass es in Deutschland üblich ist, den Namen des Restaurants ohne irgendeinen Zusatz zu nennen, und dass das bereits in anderen europäischen Ländern, deren Sprachen und Konventionen fast identisch mit den deutschen sind, zu sehr unangenehmen Missverständnissen führen kann:
- Der Tourist auf einer Wanderung: „Können Sie mir sagen, ob ich hier zu den Drei Tannen komme?“ „Ja, immer geradeaus auf diesem Pfad weiter!“ - dabei liegt das Restaurant „Zu den drei Tannen“ schon lange im Rücken des Wanderers.
Das Spielzeug weiß auch nicht, dass man in Indien als Fremder nie eine Frage stellen sollte, die sich mit Ja oder Nein beantworten lässt, weil es grob unhöflich ist, zu einem Gast „Nein“ zu sagen. D.h. die Antwort wird in ungefähr dreißig Prozent der Fälle falsch sein. Ein Dolmetscher weiß das und stellt die Frage so, dass die Antwort richtig ist.
Das Spielzeug hat keine Ahnung von Dolmetschen und wenig Ahnung von Übersetzen.
Deswegen ist es vollkommener Blödsinn, wenn man das Spielzeug als „allererste Sahne“ bezeichnet.
Erst heute hat mich eine Fremde auf dem Bahnhofsvorplatz gefragt, ob ich ihr sagen könnte, wo hier der „Flexible Bus“ abfährt. Ich weiß nicht, wie viele weniger öffi-gewohnte Leute darauf kommen, dass damit Flixbus gemeint war. Ihr Spielzeug wusste eben nicht, dass es sowas wie Eigennamen gibt.
Besonders unglücklich dabei, dass die Verkehrsbetriebe hier mit „fips“ tatsächlich einen flexiblen Busverkehr anbieten - aber dessen Haltestelle ist auf der anderen Seite der Bahnhofsunterführung, ganz wo anders.
Glück auf!
MM