Strom aus Pflanzen, wieso über Biogas?

Moin,

Gülle und
landwirtschaftliche Abfälle und Reste der
Verschwendergesellschaft könnten ebenfalls in den
Verbrennungskraftwerken thermisch verwertet werden.

meine Erinnerung ist mittlerweile schon älter (> 20 Jahre) und einen schriftlichen Beleg hab ich leider auch nicht mehr, aber die Information wollte ich doch los werden.
Der Grund für die Biogasherstellung ist u.A. daß sehr feuchte/nasse Abfälle (sprich ein großer Teil der Biomasse aus Pflanzen) bedingt durch die Verdampfungsenthalpie einen jämmelichen Ertrag brachten und die Biogasgewinnung sozusagen ein recht effektives Extraktionsverfahren darstellt.
Hausmüllverbrennung stellt auch einen Kompromiss dar, weil der Brennwert desselben auch grottig ist.

Gandalf

Hallo,

meine Erinnerung ist mittlerweile schon älter (> 20 Jahre) und
einen schriftlichen Beleg hab ich leider auch nicht mehr, aber
die Information wollte ich doch los werden.
Der Grund für die Biogasherstellung ist u.A. daß sehr
feuchte/nasse Abfälle (sprich ein großer Teil der Biomasse aus
Pflanzen) bedingt durch die Verdampfungsenthalpie einen
jämmelichen Ertrag brachten und die Biogasgewinnung sozusagen
ein recht effektives Extraktionsverfahren darstellt.
Hausmüllverbrennung stellt auch einen Kompromiss dar, weil der
Brennwert desselben auch grottig ist.

Ich kann nachvollziehen und mich daran erinnern, dass nasse Abfälle vor >20 Jahren ein Problem darstellten. Seit man ihnen mit der Biogasherstellung Herr geworden ist (man hätte sie ja ebenso gut kompostieren können oder mit der Gülle Kraftwerksabgase entsticken oder sie mit der Abwärme vortrocknen und dann verfeuern können, sie verbuddeln können, unterpflügen etc. was sicher auch alles gemacht wurde) sind ehemals nasse Abfälle ein Wirtschaftsgut geworden das großagrartechnisch produziert wird. Und spätestens ab da stellt sich die Frage ob der richtige Weg beschritten wurde.
Ein wenig übertrieben gesagt, stellt Bayern das HGÜ- Konzept in Frage und „macht auf Biogas“.
Peter

Hi,

Hausmüllverbrennung stellt auch einen Kompromiss dar, weil der
Brennwert desselben auch grottig ist.

Mittlerweile ja.

Früher war Hausmüll ein begehrter Brennstoff. Ein Gemenge aus Papier, Kunststoffen und dem anderen Üblichen mit einem sehr guten Brennwert.

Dann kam die Papiertrennung, aus der sauren Regen Hysterie, der Glas- und der Kunststofftrennung. Daher blieb nur noch ein Bodensatz aus feuchten Müll übrig, der nur noch durch Zufeuerung mit fossilen Brennstoffen handzuhaben ist.

Mal abgesehen davon, daß ein gutes Stück an Papier- und Glasabfällen dennoch in der Müllverbrennung landet, ist die Biogaserzeugung nur die zwingende Konsequenz.

Auch spielen für die vermehrte Biogaserzeugung diese Massentierhaltungen eine essentielle Rolle. Anders würde man dieser intensiven Gülleproduktion nicht Herr werden. Vor allem wenn es sich um Schweinegülle handelt.

Was aber ein Hauptkritikpunkt an diesem Biogasgezappel ist, ist die Tatsache, daß der Hauptgrund nur die Verstromung ist. Das ist der falschen Förderpolitik geschuldet. Diese Anlagen sind zu klein, bis auf wenige Ausnahmen wie z.B. in Hünxe, und zu weit weg von den potentiellen Verbrauchern um das ganze Potential dieser Anlagen auszuschöpfen. Wenn diese Anlagen wirklich gut geplant würden, Strom-, Wärmenutzung im dezentralen Ansatz, wären ähnliche Wirkungsgrade wie im GuD-Prozess möglich.

Gruß vom Raben

Moin,

Dann kam die Papiertrennung, aus der sauren Regen Hysterie,
der Glas- und der Kunststofftrennung.

wie habe ich den Satz zu verstehen?
Papiertrennung aus sure Regen Hysterie, oder Glas- und Kunststofftrennung aus diesem Grund?

Wenn Papiertrennung, dann liegst Du falsch. Die wird sehr gerne von den Papierproduzenten durchgeführt, weil Altpapier ein sehr begehrter Rohstoff für sie ist, immer schon war.

Gandalf

bei der direkten Erzeugung von Strom fehlt das Wichtigste: Die
Möglichkeit, Energie zu speichern und sie bei Bedarf
abzurufen. Das ist ja gerade der Vorteil beim Biogas
(Nachteile bleiben erstmal außen vor), dass nicht so genau
geplant werden muss: Das Rohmaterial kommt auf Halde, das Gas
lagert in den Ballons.

Bei der direkten Verbrennung liefe das doch ähnlich. Das zB Heu lager ich ein und wenn Strom benötigt wird, zünd ich es an. In Bezug auf die Stromverfügbarkeit sehe ich keinen Unterschied zwischen Biogas und direkter Verbrennung.

Gruß
Paul

und schließlich: in eine biogasanlage kommen nicht nur
pflanzen rein, sondern auch gülle, schlachtabfälle,
frittenfett, unverkäufliche lebensmittel (haltbarkeit
überschritten oder überproduktion), …

Nehmen wir an, dass nur Heu verwertet werden soll. Wäre dann eine Biogasanlage oder die direkte Verbrennung unter Stirlingmotor/Wasserdampfturbine geeigneter? Ich habe inzwischen herausgefunden, dass es sogenannte Biomassekraftwerke mit direkter Verbrennung gibt, zB das Biomassekraftwerk Lünen. Da wird Altholz verbrannt.

Gruß
Paul

und schließlich: in eine biogasanlage kommen nicht nur
pflanzen rein, sondern auch gülle, schlachtabfälle,
frittenfett, unverkäufliche lebensmittel (haltbarkeit
überschritten oder überproduktion), …

Nehmen wir an, dass nur Heu verwertet werden soll.

ok. dann nehmen wir doch noch einfacher an, dass benzin verwendet werden soll. und für die verbrennung in einem alten atomreaktor geschieht.

merke: wenn man eine frage nur sinnlos genug stellt, kann man für jeden quatsch argumente finden.

1 Like

Heu und Stroh
Hallo Paul,

der Übergang von direkter Verbrennung (Holz) zur Biomasse (z.B. Mais) ist ein fließender und irgendwo dazwischen liegt der Break Even für die direkte Verbrennung.

Näher an Holz ist z.B. Stroh, wo sich die Direkte Verbrennung lohnt, wenn genug Stroh im Einzugbereich verfügbar ist

  • höherer Energieinhalt pro kg
  • leichter zu trocknen (d.h. schneller und mit weniger Arbeit)
  • deutlich billiger
  • weniger Asche bzw fremde Abgase

Der Vorteil bei Bioanlagen ist die Möglichkeit, nahezu alles in jedem Zustand zu verwerten UND eine kontrollierte Verbrennung (weil Methan = weniger Schadstoffe = Weniger Filtertechnik).

Die Frage, die ich habe, ist: Worauf willst Du eigentlich hinaus?

Gruß
achim

Hi,

natürlich ist Altpapier auch ein Rohstoff. Nur ist in dem Recyclingprozess ein gut Maß an Bleiche notwendig um daraus auch ein weißes Papier zu produzieren. Diese Bleichen, obwohl sich da schon einiges getan hat, sind aber auch nicht gerade ohne.

Papier für Printmedien haben keinen Anteil von Altpapier.

Gruß vom Raben

Moin,

Nur ist in dem
Recyclingprozess ein gut Maß an Bleiche notwendig um daraus
auch ein weißes Papier zu produzieren.

kann es sein, daß Du Bleichen mit Deinken verwechselst?!
Und daß frischer Zellstoff gebleicht werden muss ist Dir auch bekannt?!

Diese Bleichen, obwohl
sich da schon einiges getan hat, sind aber auch nicht gerade
ohne.

Welche Form des Bleichen meinst du?
Es gibt von reiner Chlorbleiche (pfuipfui) bis zur Ozon/Peroxid/Sauerstoffbleiche einige Abstufungen. Die allerdings wie schon geschrieben eher für Frischzellstoff und nicht für Altpapier.

Papier für Printmedien haben keinen Anteil von Altpapier.

Von welchem Druckverfahren sprichst Du jetzt?
Es gibt nicht das Papier für alle Druckverfahren.
Im Papier für Zeitungsdruck z.B. kommt seit vielen Jahren ein großer Anteil von Altpapier zum Einsatz.

Gandalf

Die Frage, die ich habe, ist: Worauf willst Du eigentlich
hinaus?

Ich will auf garnichts hinaus. Mir hat sich einfach die Frage gestellt, wieso die Biogasanlagen zur Verwertung von Biomasse eine solche Verbreitung gefunden haben. Die Diskussion war sehr interessant und hat mir einige noch nicht bekannte Aspekte gezeigt.

Gruß
Paul

merke: wenn man eine frage nur sinnlos genug stellt, kann man
für jeden quatsch argumente finden.

Wieso reagierst du gleich so aggressiv?
So abwegig ist meine Annahme nicht. In einer Dokumentation über Biogasanlagen, die ich vor einiger Zeit gesehen habe, wurde ein Hof mit einer kleinen Biogasanlage vorgestellt. Die Anlage wurde neben Kuhdung nur mit Gras befüllt.

Gruß
Paul

der Übergang von direkter Verbrennung (Holz) zur Biomasse
(z.B. Mais) ist ein fließender und irgendwo dazwischen liegt
der Break Even für die direkte Verbrennung.

Dieser sog. „Break Even“ von Holz und Heu wird ebenso fließend sein wie der „Return of Invest“ einer Riester-Rente. Kommt immer drauf an, welche Lobbyisten und wissenschaftliche Mietmäuler die Ofenklappe zuhalten. Man könnte immerhin Öko- Diamanten oder Öko- Kerosin für Öko- Bomber daraus herstellen. Jedenfalls solange es noch genug Blödiane gibt, die den so genannten „Veredlungsprozess“ mit Steuergeldern subventionieren. Aber letztere werden in der Regel eh nicht gefragt.

Der Vorteil bei Bioanlagen ist die Möglichkeit, nahezu alles
in jedem Zustand zu verwerten UND eine kontrollierte
Verbrennung (weil Methan = weniger Schadstoffe = Weniger
Filtertechnik).

GENAU

Downcycling ideologisch und technisch
Hallo Rabe,

getrennte Sammlung von Altpapier und Glas ist ein uralter Hut, es gab sie schon Jahrzehnte bevor das Wort „saurer Regen“ erstmals auftauchte.

Der Unterschied, der sich mit dem Übergang der Sammlung durch Junge Pioniere (Ost) und Pfadfinder, Tischtennisvereine, Freiwillige Feuerwehr usw. (West) zur Sammlung per Container einstellte, ist lediglich eine dramatische Verschlechterung des eingesammelten Materials, besonders bei Papier.

Wir haben bei den Pfadis nur gebündeltes Zeitungspapier mitgenommen und den ganzen Illustrierten - und Katalog - Lackpapierkram liegengelassen. Das Ergebnis war ein recht hochwertiges Altpapier. Gleiches bei Glas: Wenn es durch unsre Hände gegangen war, war kein Grünglas im Weißglas, kein Braunglas im Grünglas usw.

Dass das getrennte Einsammeln von PET zumindest dann eher schadet als nützt, wenn das Material nicht thermisch verwertet werden soll oder darf, steht auf einem anderen Blatt: Hier ist es tatsächlich ein ziemlicher Unfug, gleichzeitig in den Müllheizkraftwerken mit Öl zuzuheizen und auf der anderen Seite mit aller Gewalt zu versuchen, was man aus dem inhomogenen PET-Kruscht irgendwie noch machen könnte außer Wärme.

Schöne Grüße

MM

inhomogenen PET-Kruscht irgendwie noch machen könnte außer
Wärme.

Leere PET-Flaschen haben vielerlei Anwendungsmöglichkeiten, eine davon…siehe dieses Video!

**::merke: wenn man eine frage nur sinnlos genug stellt, kann man

für jeden quatsch argumente finden.**

Wieso reagierst du gleich so aggressiv?
du hast mich noch gar nicht aggressiv erlebt.

So abwegig ist meine Annahme nicht.

doch. völlig. und sie geht zudem auch komplett am hier diskutierten thema vorbei. weshalb ich auf diesen unsinn auch nicht weiter eingehen werde. überleg die selber, warum.

In einer Dokumentation
über Biogasanlagen, die ich vor einiger Zeit gesehen habe,
wurde ein Hof mit einer kleinen Biogasanlage vorgestellt. Die
Anlage wurde neben Kuhdung nur mit Gras befüllt.

war wohl eine ‚dokumentation‘ auf pro7?
anyway: auch das ist was völlig anderes als deine Prämisse: „Nehmen wir an, dass nur Heu verwertet werden soll.“ und beides hat mit der ursprungsfrage genau gar nichts zu tun. womit wir dann wieder bei meinem satz ganz oben sind.

Tut mir auch weh
Hallo Peter,

Jedenfalls solange es noch genug Blödiane gibt, die den so
genannten „Veredlungsprozess“ mit Steuergeldern
subventionieren.

Wobei Mais und Graß ja noch irgendwie harmlos scheinen. Wenn ich aber daran denke, dass die Kipper voll Korn, die ich eingefahren habe, auch direkt in den Ofen hätten wandern können (hoch konzentrierte Energie, ausgereifte Fördertechnik), dann möchte ich nicht weiter nachdenken. (OK andererseits wurde das Korn auch nur (wie Perlen) den Sauen vorgeworfen :wink:

Gruß
achim