Stromtarife bei Bereieb von Durchlauferhitzer

Hallo. Ich lebe auf Gran Canaria wo üblicherweise Warmwasserboiler für die Warmwassererzeugung eingesetzt werden. Wir würden gerne auf den Betrieb einer Solarthermie-Anlage + Durchlauferhitzer zur Nacherwärmung umstellen, allerdings habe ich zu wenig Kenntnisse um einen entsprechenden Stromtarif auszuwählen. Hier scheint es Unterschiede zu Deutschland zu geben. Und zwar wird hier die maximale Leistung stark eingeschränkt. Heißt, dass mir maximal 5,75kw im kleinsten Vertrag zur Verfügung stehen. Das Ergebnis ist, das wenn ich 2x 2kw Radiatoren + den Boiler mit seinen 2,4kw am laufen habe, springt hier nach kurzer Zeit eine Sicherung mit der Beschriftung ‚Differenzial‘ heraus. Jetzt beginne ich zu rechnen: ein DH benötigt im geringsten Fall 18kw, wenn es 2 sein sollen, sogar 36. Klimaanlage 1,7kw, Herd, Waschmaschine und Spülmaschine könnten ebenfalls parallel laufen. Ich habe versucht in deutschen Verträgen eine maximale kW Zahl ausfindig zu machen, finde aber keine. Und die Verträge der spanischen Anbieter sind gestaffelt in kleiner 10kw, 10-15kw, und größer 15kw. Meiner Berechnung nach lande ich aber weit über 15kw um diese Zeangsabschaltung zu vermeiden.

Nun die Frage, ob ich das korrekt erfasst habe und wie hoch die maximale kW dann ungefähr zu wählen wäre.

Herzlichen Dank!

Hallo!

Davon, daß es verschiedene Stromtarife für verschiedene max. Leistungen geben soll, davon höre ich jetzt zum ersten Mal. In Deutschland gibt es das in der Art nicht. (natürlich, irgendwo ist auch hier der max. Strom begrenzt, aber wenn Wasser mit Strom geheizt wird, hat man schnell mal ne 63A-Hauptsicherung, die theoretisch 43kW durchlässt)

Der maximale Strom ist natürlich auch von der Infrastruktur abhängig, so manche Häuser auf den Kanaren liegen etwas abgelegen, und die Leitungen dorthin sind lang. Wer weiß, was da überhaupt geht.

Grundsätzlich hast du aber recht, im Prinzip mußt du mal zusammenzählen, was die Verbraucher alle zusammen so maximal brauchen. Und dann wird es mit der Staffelung interessant aus. (und ne andere Frage: Hast du überhaupt Drehstrom? Nicht alle Durchlauferhitzer kommen mit 1-2 Phasen aus.)

Ansonsten, 18kW ist für deutsche Verhältnisse nicht viel, aber dein Wasser ist vorgewärmt, da braucht es nicht so viel Leistung. Ich könnte mir daher vorstellen, daß da auch ein einzelnes Gerät für deine beiden Duschen (?) reicht. Und elektronisch sollte es besser auch sein, um das Wasser auf eine genaue Temperatur zu bringen. Es könnte sonst sein, daß aus deiner leitung abwechselnd kochendes oder lauwarmes Wasser kommt. (Allerdings, ob elektronisch oder nicht, für die Stromberechnung solltest du schon mit den vollen 18kW rechnen.)

Hallo1

Bleibe bei Solarthermie, da hast du einen WW-Speicher mit z.B. 100 oder 200 l Inhalt. hast du einmal zu wenig Solarleistung, dann sorgt ein elektrischer Heizstab für Nachwärme im Speicher.

So ein Stab hätte 1 kW Leistung, grundsätzlich geht auch weniger, es dauert nur länger bis Wasservorrat warm ist.

Durchlauferhitzer würde ich nicht verwenden, eben weil das Stromnetz /Hausnetz schwach ist und man hohe Anschlussgebühren zahlen muss für eine Leistung, die man vielleicht gar nicht braucht.

MfG
duck313

Danke für die Antwort! Ich hatte die 18kw nur als untere Grenze genommen. Wenn mich der 400V Anschluss nicht zu teuer kommt, würde ich schon einen 24kw Anschluss für das Gerät bevorzugen. Ich hatte mir die Geräte von Clage angesehen, die für verschiedene Bereiche separate Erhitzer anbieten. Daher dachte ich an einen für Dusche und Waschbecken sowie einen zweiten für die Spühle. Vermutlich ließe sich aber auch die Küche noch damit betreiben, allerdings auf Kosten des Komforts. Denn wenn jemand duscht, würde dieser es sofort an der Wassermenge merken wenn jemand in der Küche das Wasser aufdreht. Nicht optimal.

Um das so stehen zu lassen muss man erst einmal wissen, welche Zusatzkosten der Stromanbieter für die Bereitstellung der höheren KW verlangt, und was mich das Verlegen eines 400V Anschluss kostet. Tagsüber wird die Solartehermie sicher über 300 Tage im Jahr mit fast 100% Effektivität arbeiten - also 0 E-Strom Verbrauch. Erst Abends oder Morgens würde ein wenig zugeheizt. Da es sich um einen Urlaubsbungalow handelt kann man davon ausgehen, dass nur sehr wenig zuheizen nötig sein wird. Je später man aufsteht desde wahrscheinlicher, dass das Wasser bereits wieder durch die Sonne erwärmt würde. Bei einem E-Speicher hätte ich folglich den Nachteil, dass dieser das Wasser die ganze Nacht auf Temperatur hält, was nicht nötig ist. Da ist ein DH effektiver. Zudem kann man bei modernen Geräten die Temperatur gradgenau wählen und das Legionellenthema ist gleich mit erschlagen.

Ein weiterer kritischer Punkt sind Abwesenheitszeiträume. Auch da ist ein Speicher von Nachteil.

Sicher, aber das musst Du doch mit der Endesa klären und erfragen.
Dazu kann hier sicher niemand Aussagen treffen.

Du musst aber abklären, welcher DLE sich für eine Nacherhitzung eignet.
Nicht alle dürfen mit bereits vorgewärmten Wasser versorgt werden.

E-Speicher haben eine Programmierung in der man Heizzeiten festlegen kann. Man kann nachts nicht heizen und zu bestimmter Zeit am Morgen heizt es wieder auf Normtemperatur hoch. Klar dauert das etwas, man muss es bei der Zeiteinstelluing berücksichtigen.
Speicher kühlt ja wegen seiner guten Isolierung nicht so viel ab und ein Solarspeicher sollte immer besonders gut isoliert sein.

MfG
duck313

„Differenzial“ ist wohl kaum ein Leitungsschutz / Überlastschutz.
Ich vermute, dass es ein Fehlerstromschutzschalter ist. Der löst nämlich bei einer Differenz zwischen herein- und herausfließendem Strom aus.
Dass das nur bei hoher Leistung passiert, ist ein Hinweis auf einen Isolationsfehler zwischen Schutz- undn Neutralleiter.

An deiner Stelle würde ich Solarthermie und elektrischen Heizstab nehmen.
Der muss aber intelligent gesteuert werden.
Nicht, dass der am Abend nach dem Duschen massiv aufheizt, obwohl am nächsten Morgen die Sonne scheinen würde.

Zum Nacherhitzen bereits angewärmten Wassers sollten 18kW DLE ausreichend sein.
So ein DLE muss „solartauglich“ sein.
Drehstrom ist zwingend nötig, dazu mindestens 25A Absicherung.

In Deutschland sind in vielen Regionen 63A Hausanschlüsse Standard.
(Bei uns in der Gegend bekommst du die immer, niemals weniger.)

Ich muss da noch mal was nachreichen… ich hatte das mit dem Heizstab nicht in die Richtige Ecke gepackt, da ich das schlicht so nicht kannte. Wir sind gerade bei Freunden zu Besuch die so eine Kompakt-Solarthermische Anlage (STA) einsetzen und der Heizstab befindet sich, sinniger Weise, direkt im Warmwasserspeicher der STA. ich ging davon aus, dass dazu ein zusätzlicher Boiler notwendig ist.

Zu meinem Erstaunen stelle ich sogar fest, dass der Heizstab sogar deaktiviert wurde, da die Sonne mehr als genug energie liefert (Fuerteventura Norden). Damit haben sich meine Überlegungen quasi über Nachr in Wohlgefallen aufgelöst. Nur sind die Anlagen so hässlich und sperrig. Da will ich mal schauen ob das nicht besser geht :wink:

Ich Danke allen für die hilfreichen Beiträge!