Studium in folgenden Fachrichtungen?! Erfahrungen?

Hi Leute,

ich habe folgendes Problem:

Ich werde in nächster Zeit ein Studium an einer FH beginnen und hab mich schon an einigen Fachhochschulen um Studienplätze beworben.
Jetzt wo ich die Zusagen habe fällt es mir aber sehr schwer mich für ein Thema zu entscheiden.

Da wären zum einen Umwelttechnik oder Erneuerbare Energien.
Ein Bereich der mich schon interessiert, die Frage ist nur ob es nach dem Studium einen Markt für solche Fachkräfte gibt.
Ich hab schon im Internet auf diversen Seiten nachgesehen und es gibt schon Stellen, diese sind aber sehr rar und über ganz Deutschland verteilt.
Ich komme aus Niederbayern an der Grenze zu Österreich und habe bei der Suche in einem Umkreis von 200 km fast keine Jobangebote gefunden.
Ich habe wenig Lust nach meinem Studium hunderte Kilometer wegzuziehen nur um eine Stelle zu bekommen.
Sind diese Studiengänge also voll im Trend aber mit wenigen Jobaussichten behaftet?

Ich hab mich auch noch für Maschinenbau/
Produktionstechnik/physikalische Technik beworben.

Grundsätzlich könnt ich mir schon vorstellen sowas zu studieren auch wenn ich keinen so einen starken Bezug dazu habe wie zu den oben genannten Fächern, aber man hört von diesen Studiengängen immer dass man von früh bis spät in den Vorlesungen ist und danach noch jeden
Tag stundenlang zu Hause was machen muss, für größere Freizeitaktivitäten geschweigenden einen Nebenjob bleibt keine Zeit und auch in den Semesterferien muss man durchpauken?
Stimmt das? Denn wenn das so ist glaube ich nicht dass ich das 3 1/2 Jahre durchhalten kann, zumal ich auch keine Mathe/Physik-Genie bin, meine Noten an der FOS waren durchschnittlich und bewegten sich so zwischen 8 und 9 Punkten.

Sind diese technischen Studiengänge wirklich so schlimm das man fast keine Freizeit mehr hat und ständig nur am Lernen ist um den Faden nicht zu verlieren?

Wäre super wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilen könntet.

Danke

Hey,

am besten du gehst nicht primär nach (aktuellen) Jobaussichten (das kann sich in 3-5 Jahren gewaltig ändern!), sondern danach, was dich interessiert, dir Spaß bereitet, wo du gut drin bist, … Das ist viel sinnvoller. Wichtig ist zunächst erstmal, das Studium überhaupt zu packen, die ganze Jobgeschichte kommt erst weit später. Klar sollte man sich überlegen, obs - nur als Beispiel - ein Germanistikstudium sein muss, aber die aktuellen Prognosen/Jobangebote herzunehmen, halte ich für verkehrt! Zudem solltest du viel flexibler werden und bereit sein, später deutschlandweit zu arbeiten (zumindest einen Wegzug über 200km in Erwägung ziehen) - auch wenn es dir jetzt vllt. nicht so passt. Aber mit der Zeit wird da schon ein Prozess einsetzen :wink:

Viel Erfolg und Grüße,
Christian

Hallo,
grade wo die Bundesregierung den Ausstieg aus der Atomwirtschaft beschlossen hat, kannst Du ganz sicher sein, das generative Energien die Zukunft sind. Wenn das Dein Ding ist, dann mach das. Es kann natürlich sein, das man wegziehen muß. Aber in anderen Staädten ist es auch schön Man lernt neue Leute kennen und man macht Sachen, die findet man um den eigenen Kirchturm nicht, bzw. man würde gar nicht drauf kommen. Ich behaupte ein technisches Studium ist was anderes als Lehramt oder Philosophie. Man muß schon was dafür tun. Aber, wenn man die ersten 3-4 Semester geschafft hat (schon anstrengend)dann macht es sogar richtig Spaß. Du investierst 3-4 Jahre Deines Lebens und erntest 30 Jahre interessante, herausfordende und ich meine gut bezahlte Tätigkeiten.
Mir war es das wert.

Gruß
Klaus

hi ferrys,

ich kann dir leider nur was zum studiengang bauingeneurwesen an einer FH weiterhelfen. Mein freund studiert das und ich bekomme da sehr viel mit.

ich kann jetzt nicht für alle hochschulen sprechen aber BIW an der FH in Darmstadt ist grausam. total überfüllt, die dozenten interessieren sich eher mäßig für die studenten. es sind wirklich wirklich viele klausuren die auch alle in kurzer zeit (1-2 wochen) geschrieben werden. aktuell sind es sieben vor den semesterferien und sieben danach.

mein freund war immer recht gut in mathe und physik, aber jetzt wo er ins 5. semester kommt, stößt er an seien grenzen. vllt. macht er studium nicht zu ende machen. man muss einfach zuviel zeit investieren für schlechte noten. die dozenten machen die klausuren sau schwer, damit viele durchfallen. (weil am anfang kein nc gefordert war)

um etwas positives zu sagen: bauingeneurwesen ist wohl einer der berufe die in den nächsten jahren immer noch sehr sehr starkt gefragt sein werden. sagt jede jobampel. mein freund wurde von seinem letzten praktikumsplatz angerufen udn hat noch einen ferienjob angeboten bekommen, weil die so stark unterbesetzt sind! unglaublich, wo passiert das heute schon, dass man einen job hinterher geschmissen bekommt?

allerdings hat mein freund von kollegen erzählt, die ein sehr sehr kleinen fhs studiert haben und die alle super noten hatten, weil es eben weniger studenten gab.

wie gesagt, dass ist jetzt eine FH und das kann man wohl nicht auf alle übertragen. ich würde mir also eine gute FH aussuchen, wo es sehr kleine studiengänge gibt. ich habe einen studiengang mit 20 leuten und fühle mich sehr gut betreut.

falls du noch fragen dazu hast helfe ich gerne weiter.

lg falaz

Lieber Ferry !
Deine Frage benötigt eigentlich viele Antworten
Also beginnen wir mal :
Etwas was man gerne tut (auch wißbegierig lernt) ist nie eine Strapaz, denn es macht Freude. Wenn man ein Studium beginnt, muß man zuerst überlegen ob es interessiert, wie bei jeder anderen Arbeit, dann beginnen und durchhalten. Mathematik und Physik sind zwei Grundpfeiler auf denen der ganze Maschinenbau ruht. Da muß man doch ein wenig Interesse und möglicherweise auch Begabung dafür haben. Ein „Sprachbegabter“ wird Germanist, Anglizist oder Romanist werden aber selten Maschinenbauer, Physiker oder Chemiker. Also da mußt Du Dir schon im Klaren sein, ob Du Physikalisch-Chemisch- Mathematisch denken willst resp. kannst. Die Grundlage jeder Technik ist jedenfalls das Maschinenbaustudium. Entweder man beherrscht die Materie von Grund auf oder man wird eben nur ein „Fachmann“, aber dazu braucht man auch keine Matura resp. Technische Hochschule. Ein gelehrter Maschinenbauer kann und muß alles, irgendwie Einschlägige, kennen. Ein guter Mechaniker kann jedes Auto reparieren und ein guter Maschinenbauer kann natürlich auch alle „Nebengebiete“, nach kurzem Dazulernen, bestreiten. In Zukunft muß man im Berufsleben anpassungsfähig und beweglich sein, also Universalwissen besitzen. Natürlich ist jetzt die Umwelttechnik, DAS Schlagwort, aber sie ist ja auch nur ein kleines Teilgebiet der gesamten Technik. Zuerst
muß man das Grundwissen erlernen, dann kann man sich immer auf die einzelnen Randgebiete ausweiten und das Grundgebiet ist der Maschinenbauingeneur ! Ein guter Maschinenbauer ist selbstverständlich auch ein bischen Chemiker, Physiker auf jedenfall, Elektrofachman auf jedenfall, und heute auch noch Elektroniker obendrein.
Das gehört zu dem Gebiet einfach dazu. Entweder man erlernt das alles anständig von den Grundlagen her, oder man wird halt nur ein „Fachmann“. Wir haben ja heute schon im Gewerbe, daß die Lehrlinge, im Vergleich zu früher, nicht mehr denken, handwerklich gestalten und bei jeder, etwas ausgefallenen Arbeit, hilflos sind. Gut sie können nichts dafür, denn die alten Meister sind gestorben und die „Neuen“ konnten ja vieles selbst gar nicht mehr lernen und dann weitergeben. Ich könnte unzählige Beispiele anführen.
Ich kenne etliche Firmen, die mir angetragen haben, und ich bin jetzt 84 Jahre alt, diese oder jene Arbeit für sie durchzuführen. Sei es Grauguß kalt schweißen, ausgefallene Gleitlager mit WM80 auszugießen und einzutouchieren oder auch nur mal eine ältere Reiheneinspritzpume am Prüfstand einzustellen. Also bezüglich Arbeitslosigkeit hätte ich keine Angst ! Aber man muß halt auch alles können und das kann man nur durch eifriges Lernen, zuschauen wie es Andere zustandebringen; das ganze Leben ist ein Lernzyklus und wer da nicht mittut, der geht halt unter. L.G.H.

Erstmal danke für euere Antworten. :smile:

Ich würde eig. schon gerne Umwelttechnik oder Erneuerbare Energien studieren, aber die Frage ist doch ob es wirklich Unternehmen gibt, die so spezielle Ingenieure einstellen.

Wenn ein Maschinenbauer eine art Universaltalent ist, und von allem ein wenig Ahnung hat, ist er doch auf dem Arbeitsmark viel stärker gefragt als jemand der nur in einer Fachrichtung Erfahrung hat.

Ich meine warum 3 1/2 Jahre etwas studieren und dannach gibt es fast keine Unternehmen die einen nehmen. Ist es das wert zu riskieren nur weil einem der Studiengang etwas mehr Spaß macht?

Die Entscheidung die ich jetzt treffen muss bestimmt ja in gewisserweise meine Zukunft deshalb fällt es mir nicht so leicht zu sagen ich studiere das und das weil mir das etwas besser liegt.

Naja ob man die ganze Zeit lernen muss hängt stark von den eigenen Fähigkeiten ab. Ich kenne Leute die jeden Tag lernen, ich kenne welche die ein paar Stunden lernen und dann gibt es noch welche, die nur ein paar Tage vor der Klausur lernen und damit sehr gut durchkommen. Es gibt sicher leichtere Fächer, aber auch viele die härter sind.

Jobtechnisch kannst du mit einem Umwelttechnikstudium vieles machen. Kommt halt auch drauf an, welche Ausrichtung deine FH hat. Je nach Studiumsausrichtung, kann du dich dann auch z.B. auf Stellen als Verfahrenstechniker, Anlagenbauer … bewerben. Oder bei Ämtern als Immisionsschutz… Mit der Jobbezeichnung Umwelttechniker findest nicht so viel, da das nur ein Überbegriff ist und du dann spezieller suchen müsstest ob bei dir was ist.

Hallo,
wie kommst Du darauf, daß dieser Arbeitsmarkt so schlecht ist? Informiere Dich mal an einer Fh, die diese Studienrichtungen anbieten. Die haben mit Sicherheit ein schwarzes Brett, der mit Anzeigen zu gepflastert ist.

Gruß
Klaus

Erneuerbare Energien sind doch hoch interessant. Und glaub mir, da bekommst du nen Job.