Hallo Gandalf,
Eigentlich wollte ich deine Beiträge ja überlesen, aber den Stuss den du hier verbreitest bedarf doch einiger Klarstellungen.
Du wirst dich noch wundern: Kernenergie wird die wesentliche
Energieerzeugung der folgenden Jahre sein. Diese Anlagen sind
extrem betriebssicher und erzeugen vernachlässigbar wenig Müll
(nur etwa 50 Tonnen pro Jahr).
ich frag mich, wie Du zu diesen Zahlen kommst, aber egal.
Auch wenn die Menge an Müll vergleichweise gering ist, das
Gefährdungspotential, das davon ausgeht ist enorm.
Die Menge ist sogar noch geringer.
Sämtliche 5 Schweizer AKW’s produzieren in 40Jahren Betriebslaufzeit
3000Tonnen Schwehrmetall aus Brennelementen
dazu kommen noch ca 6000m3 schwach und mittelaktive Abfälle.
Das sind die Fakten und in Deutschland ist das auch nicht anders.
Das Gefährdungspotential ist dabei aber geringer als beispielsweise bei hochgiftigen Abfällen aus der Chemieindustrie weil sich die Strahlung über die Zeit abbaut. Lagert man in geeignetem Wirtsgestein (Opalinuston) so ist nach ca 150-200Jahren die Dosisleistung gleich gross wie die des Wirtsgesteins. Giftige Abfälle bleiben dagegen ewig giftig.
Im Unterschied zu sämtlichen Industrieen ist die Kernindustrie übrigens die einzige die sämtliche Kosten berücksichtigt also vom Bau eines Kraftwerks über Rücklagen für die Abfallentsorgung bis zum Rückbau der Anlage nach Ende der Betriebszeit.
Trotzdem sind die gestehungskosten für die Kilowattstunde die geringsten.
Bei
allen regenerativen Anlagen sind Energiedichte und
Zuverlässigkeit der Energieproduktion derart gering, dass sie
niemals nenneswerte Beiträge liefern können.
Als Phsiker solltest Du mit dem Wort ‚niemals‘ vorsichtig
umgehen
Was es in den letzten Jahren an Fortschritt gegeben hat ist
enorm und noch lange nicht ausgereizt.
Man muß auch vom herkömmlihcen Denken einer zentralen
Versorgung weg hin zu redundant gehaltenen dezentralen
Anlagen.
Noch ist so etwas unwirtschaftlich, aber die zur Verfügung
stehenden Energiemengen werden immer geringer und irgendwann
wird es auch subventionslos laufen. Irgendwann ist m.E. auch
gar nicht so lange hin.
Kernenergie? Genau das Gegenteil trifft zu: Das sind die
wahren Goldgruben, damit erzeugt man Strom für 0,013
€/kWh. Kohle-KWs produzieren um den Faktor 2 bis 3
teurer.
Hier rechnest Du stillschweigend massive staatliche
Subventionierungen in den Preis.
Was denn für Subventionen?
Seit mehreren Jahrzehnten ist kein Pfennig mehr an Subventionen in die Kernenergie geflossen. Ganz anders übrigens bei Kohle oder seit einiger Zeit die regenerativen Energieen.
Anschubkredite die zugegebenerweise sehr grosszügig für den Bau von Atomkraftwerken genehmigt und bezahlt wurden sind längst gut verzinst zurückbezahlt.
Für die Erforschung der Nuklearenergie hat es allein in D zwei
Forschungszentren gegeben, in denen zu Spitzenzeiten rund
10.000 Menschen gearbeitet haben, gut ein Drittel davon direkt
zur Erforschung der Kernenergie, ein weiteres Drittel
teilzeitig.
Würdest Du nur diese Kosten in den Preis einrechnen, kämen
ganz andere Zahlen dabei heraus.
Schwachsinn im Quadrat. Forschungsgelder sind geflossen, richtig, aber nenn mir mal die Industrie die sowas mit in ihre Anlagen einrechnet. Was glaubst du denn würde ein Solarpaneel kosten wenn die Forschungsgelder alle mit eingerechnet werden müssten.
Dass Forschungsreaktoren wie sie in Jülich und Hamm gelaufen sind wieder abgeschaltet wurden hatte rein politische Gründe. Technisch währen sie der Fortschritt gewesen aber D hat da ja seine Karten hingeschmissen.
Momentan wird übrigens genau der von Deutschland teuer erforschte Reaktortyp (THTR-Kugelreaktor) in Südafrika gebaut. Leider profittiert hier keiner mehr davon - diese Forschungsgelder sind für D also tatsächlich verloren. Da kann aber die Kernindustrie sicher am wenigsten dafür…
Und dass durchaus sinnvolle Forschungsprojekte (stichwort ADAM und EVA) wieder auf Eis gelegt wurden nachdem ne Menge Geld dorthinein geflossen sind kann auch nicht der Kernindustrie angekreidet werden. Hier machen jetzt eben andere den Profit indem sie die Ergebnisse z.B. in China anwenden.
Das Problem der Entsorgung ist weiterhin nicht befriedigend
gelöst. Befriedigende Lösungen sind wiederum finanziell nicht
akzeptabel.
Auch falsch. Das liegt NUR am politischen Willen.
Du denkst im Wolkenkuckucksheim.
Selbst vehemente Beführworter der Kernenergie sehen das
anders.
Setz mal die Greanpeacebrille ab und du wirst sehen…
Nicht nur die Beführworter sondern selbst Umweltaktivisten wie Patrick Moore sehen in der Kernenergie eine sinnvolle Umweltfreundliche Option ohne die es nicht gehen wird (Zitat Moore vom 28.April 2005 „Heute gibt es eine grosse Zahl wissenschaftlicher Belege, dass die Kernenergie umweltfreundlich und sicher ist…“)
Die einzigen die das anders sehen sind verblendete Pseudoumweltschützer die nicht in der Lage sind einmal gefasste Meinungen zu überdenken und die breite Masse der Mitläufer die sich gar nicht erst informieren bzw denen es schlicht egal ist. Ich weiss nicht zu welcher Gruppe du gehörst aber wenn deine Angaben unten stimmen willst du schlicht die Realitäten nicht sehen.
Auch die Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen ist technisch längst gelöst und scheitert nur am politischen Willen. Die angeblich nicht gelöste Abfallfrage, und das Gebetsmühlenartige Verweisen auf Tschernobyl, sind übrigens heute noch die einzig verbliebenen Argumente der Gegnerschaft.
Tschernobyl ist zu 100% nachvollzogen und kann sich nicht wiederholen, und die Abfallfrage liegt technisch gelöst auf den Tischen der Politiker und scheitert nur am Durchsetzungswillen.
Was bei freier ‚entsorgung‘ herauskommt, sieht man in den USA,
Frankreich und GB.
Stichwort Colubiariver, Sellafield (ehemals Windscale).
Die Streitkräfte der USA haben jahrelang Kernabfälle
verantwortungslos gelagert und haben nun trotz sehr laxer
Vorschriften massive Probleme damit.
Das Problem ist überhaupt nicht gelöst, noch nicht mal im
Ansatz.
Aber sicher sind da seriöse Lösungen auf dem Tisch (Opalinusstollen in der Schweiz, Salzstöcke in D und und und…) Man muss sie nur sehen wollen, aber was bleibt der Gegnerschaft wenn plötzlich ihre schönen Gegenargumente ausfallen…
Salzstöcke, die geologisch als absolut sicher angesehen
wurden, sind es ärgerlicherweise nicht und ein schlüssiges
Konzept liegt immer noch nicht vor.
Wo hast du denn den Unsinn her. Richtig, es gibt Salzstöcke die sind nicht geeignet aber mehr als genug sind hervorragend geeignet. Im übrigen sind noch ne Menge anderer geeigneter Wirtsgesteine vorhanden. Der Platzbedarf ist ja auch wegen des geringen Abfallaufkommens nicht sehr gross.
(Der gesamte hochradioaktive Abfall aus sämtlichen schweizer Kraftwerken hätte locker im Züricher Hauptbahnhof Platz ca 6000m3)
Wenn ich als Chemiker eine Anlage bauen möchte und auch nur
näherungweise so lax herangehen würde kriegte ich nichts
genehmigt.
Nirgendwo sind die Vorschriften strenger und die Überwachung lückenloser als in der Kernenergie.
Schon mal was von KTA, HSK, WANO, IAEO gehört?
Und nicht vergessen die Kernkraftgegner die nur drauf warten dass irgendwo was passiert…
Der Betrieb eines Spaltreaktors ist ein zu großes Risiko.
Die etwa 430 Reaktoren weltweit arbeiten ausserordentlich
betriebssicher. Hervorragend gut!
Tschenobyl, Three Miles Island, Forschungsreaktor in Japan
(Name momentan vergessen) Windscale
Von den hier aufgezählten ist einzig in Tschernobyl Radioaktivität in nennenswertem Mass an die Umwelt abgegeben worden. Und das nur weil die fast sämtliche Notsysteme abgeschaltet hatten.
Tree Miles Island war der Beweis dass Notsysteme funktionieren und die gerne beschworene These eine Kernschmelze würde sich durch die Erdkruste unkontrolliert immer weiter durchfressen wurde hier ebenfals wiederlegt - der Kern liegt heute noch im Reaktordruckbehälter und kann demnächst herausgeholt werden (Ja auch die Ewigkeiten die angeblich wegen der Strahlenbelastung vergehen müssen bis das möglich ist waren doch ersaunlich schnell vorbei).
Und das sind nur die bekannt gewordenen massiven Störfälle.
Glaub mir, die Dunkelziffer sie seeehr hoch.
Eine Dunkelziffer gibt es nicht. Um einen Störfall zu vertuschen braucht es zwei Dinge: nur Wenige die davon wissen dürfen und Zeit. In einem Kraftwerk arbeiten zu viele als dass alle zum stillschweigen verdonnert werden könnten (die haben nämlich auch Familie und Freunde um die sie sich evtl Sorgen machen) und zweitens finden immer wieder in kurzen Abständen Untersuchungen durch unabhängige Institutionen statt.
Die Betreiber wollen Geld sehen und so werden bewust Risiken
in Kauf genommen, die m.E. nicht tragbar sind.
Im Gegenteil - die wollen möglichst lange damit Geld scheffeln
und schalten deshalb jedes Risiko aus.
Ich kenne Sudienkollegen, die Maschinenbau mit Schwerpunkt
Kerntechnik studiert haben und in Kraftwerken arbeiten, wenn
die aus dem Nähkästchen plaudern, würde selbst Dir anders.
Na da wär ich aber schon mal interessiert…
Ich kenn jemand der jemand kennt dessen Bruder mit jemand zusammen ist dessen Schwester ihren Schwager weiss genau Bescheid.
Tut mir leid deine Kollegen existieren entweder nicht oder sie haben dir Mist erzählt.
Es wird vertuscht was geht und was nicht vertuscht werden kann
wird heruntergespielt.
Die Anlagen müssen sich rechnen und da werden bewust Risiken
in Kauf genommen.
Dazu kommt noch, daß das größte Risiko nicht die Anlage an
sich ist, sondern der Mensch, der sie bedient.
Desshalb wird so ne Anlage auch nicht von einem einzelnen „Homer Simpson“ sondern von nem ganzen Team bedient, und desshalb arbeiten die Notsysteme unabhängig davon ob sie jemand einschaltet oder nicht.
Und desshalb sind sämtliche relevanten Systeme redundant.
Du hast aber offenbar nicht den Schimmer einer Ahnung wie ein Kernkraftwerk tatsächlich funktioniert.
Dekrete sind in der Technik *immer* der falsche Weg! Das gilt
speziell für die grüne Politik.
Hm, da scheidest Du Dir aber ins eigene Fleisch.
Die Kernenergie ist per Dekret und gegen den massiven
Widerstand breiter Bevölkerungsschichten eingeführt worden -
noch Fragen?
Bei deren Einführung war die Breite Mehrheit noch sehr für die Kernkraft. Das hat sich erst in jüngster Zeit geändert und liegt unter anderem an Illusionisten wie dir die den Leuten erzählen man müsste nur paar Windrädchen aufstellen und schon kann man die bösen Geräte abschaffen.
Im übrigen sind die Kraftwerke damals nicht per Dekret aufgestellt worden sondern weil sie den grössten Profit für ihre Betreiber versprechen. Das ist übrigens auch heute noch so - mit keiner anderen Energieform lässt sich wirtschaftlicher Strom produzieren.
Noch was zu meinem Hintergrund.
Ich habe Vorlesungen und Praktika in Nuklearchemie und
Nuklearchemischer Verfahrenstechnik gehört und absolviert,
Ui, dann solltest du aber wissen was Halbwertszeiten sind, solltest die Nuklearen Verfallstabellen kennen und müsstest wissen wie das Verhältnis aus gewonnener Energie und eingesetztem Brennstoff bei der Kernspaltung ist.
Entweder du lügst was dein Hintergrundwissen angeht oder du hast in den Vorlesungen gerade Kreide geholt oder du bist Ideologisch so verblendet dass du die Realitäten und das damals gelernte gar nicht warhaben willst.
kenne einige Menschen, die vom Fach sind und habe mich seit
rund 25 Jahren mit der Materie beschäftigt.
Übrigens wurde ich im Laufe der Beschäftigung vom Saulus
(Befürworter) zum Paulus (Gegner).
Ich würd vorschlagen du beschäftigst dich mal genauer mit Energiearten wie Wind, Solar, Geothermie…
Und hier vor allem mit der möglichen Ausbeute, hier in D oder gerne auch global.
Das ganze setzt du dann in Relation zum derzeitigen Energiebedarf.
Bin gespannt was dann in 25 Jaher dabei herauskommt.
Gruss René