Suche nach Betreuer*innen für Masterarbeit: Was würdet ihr tun?

[sunnygirl1996]

Liebe alle,

ich würde gerne Betreuer A als Betreuer meiner Masterarbeit haben. Diese schreibe ich extern. Betreuer A hat vor einigen Monaten gesagt, dass ich erstmal nach anderen Betreuern suchen und ihn nochmal im Oktober 2023 kontaktieren soll, wenn ich bis dahin noch keinen anderen Betreuer gefunden habe, weil er dann besser abschätzen kann, wie seine Kapazitäten sind.

Eine andere Option wäre Betreuer B. Bei ihm habe ich meine Bachelorarbeit geschrieben, die er auch sehr gut bewertet hat.

Ich bin mir unsicher, ob ich zuerst Betreuer A kontaktieren soll (d. h. noch einige Wochen warten soll bis Oktober) oder zuerst Betreuer B. Hintergrund meines Zweifels ist, dass es an meiner Universität nicht so leicht ist, Betreuer zu finden und es daher tendenziell besser ist, früher als später Personen anzuschreiben.

Allerdings bin ich ab dem 16. September bis zum 23. September sowieso nicht verfügbar und kann mich in diesem Zeitraum daher nicht um die Suche kümmern… Ich könnte also nur Ende dieser und in der kommenden Woche mit Betreuer B Kontakt aufnehmen.

Danke!

[Cook1]

Was spricht dagegen jetzt mit dem Betreuer B zu sprechen?
Wenn er zur Verfügung steht, nimmst Du ihn und informierst Betreuer A, dass sich die Sache erledigt hat.
Wenn er nicht zur Verfügung steht, weißt Du Bescheid und kannst Dich voll auf A konzentrieren.
Außer natürlich, wenn Du persönliche oder fachliche Präferenzen hast. Aber das hättest Du ja dann sicher auch schon in der Frage thematisiert.

[sunnygirl1996]

Vielen Dank für Deine Antwort, Du hast vollkommen recht! Absolut, an sich gibt es persönlich oder fachlich nichts an Betreuer B auszusetzen, ich hab nur so ein Gefühl im Magen, dass ich gerne bei Betreuer A wäre… Aber da dieser ja nicht mal sicher weiß, ob/wann er Kapazitäten hat, wäre es fast dumm, Betreuer B jetzt nicht zu kontaktieren oder was meinst Du?

[Frau_Jana_Boemer]

@sunnygirl1996

ihn nochmal im Oktober 2023 kontaktieren soll, wenn ich bis dahin noch keinen anderen Betreuer gefunden habe, weil er dann besser abschätzen kann, wie seine Kapazitäten sind.

Das ist die klassische Ausrede, wenn man eine Masterarbeit nicht betreuen will Denn so wichtig es für Dich ist, erstens überhaupt einen Betreuer zu kriegen und zweitens dass das auch noch „der richtige“ ist so „lästig“ bist Du für den Betreuer. [Oh, ich höre schon die Aufschreie, aber glaub mir, ich weiß wovon ich rede ]. Denn der/die/das hat mit Deiner Arbeit nur Aufwand. Du brauchst ein sinnvolles Thema, am Ende muss man das Werk bewerten, womöglich noch in irgendeinem Kolloquium rumsitzen und schlimmstenfalls „belästigst“ Du ihn auch zwischendurch immer wieder mit irgendwelchen Fragen oder Zwischenergebnissen oder so. Das heißt, solche Arbeiten betreut man als Betreuer weil man

• Langeweile hat (hat man aber meistens nicht)
• einsieht, dass das irgendwer halt tun muss (dann soll doch Kollegy xy, das ist eh fauler als ich)
• der Fachbereich vorschreibt, dass man ne gewisse Anzahl von Arbeiten betreut (okay, das wäre eine Chance für Dich)
• vor allem aber, weil man sich davon mit möglichst wenig Aufwand möglichst gute Erkenntnisse erhofft, die für die eigene Arbeit hilfreich sein könnten

Und dieser letzte Punkt ist Deine Chance: tritt mit einem sinnvollen Konzept an A ran (damit signalisierst Du, dass Du ihm nicht zusätzliche Arbeit bescherst), mach Dich vorher im Umfeld von A schlau, was für Themen der gerne hätte (A wird im Kreis seiner Mitarbeitys mal fallen gelassen haben wie „Man müsste dies oder das mal in ner Masterarbeit untersuchen“) und dann stellst Du ihm „zufällig“ genau das Thema vor.

Wenn Du dann schonmal in einer Veranstaltung vom A warst und dort halbwegs positiv aufgefallen bist und auch sonst Deine Noten eher „gut“ sind, dann sollte das klappen, denn siehe Punkt 2 und 3, „irgendwelche“ Masterarbeiten muss „man“ ja dann doch betreuen.

Und dann doch am liebsten was, was A wenig Aufwand generiert, was abdeckt, was er eh wissen will und dann noch eine gewisse Aussicht auf ein gutes Ergebnis birgt. Und das ist jetzt Dein Job, das dem A zu vermitteln

Viel Erfolg dabei!

[Cook1]

Nein, es ist nicht fast dumm, es ist definitiv dumm.
Wenn Du anders verfährst, also abwartest, ob VIELLEICHT A zur Verfügung steht, läufst Du Gefahr plötzlich sowohl ohne A und als auch ohne B dazustehen.

[sunnygirl1996]

Danke, diesen Kommentar habe ich gebraucht Mein ursprünglicher Plan war auch, B noch vor meinem Urlaub zu kontaktieren, habe dann mal wieder zu viel über die Sache nachgedacht anstatt einfach zu machen. Mail wird gleich abgeschickt!

[Kudo]

ausserdem bin ich der Meinung, dass man den Abschluss in Astrophysik
„Master of the Universe“ nennen sollte…
Senf off

[Zynotom]

Nur muss der Betreuer aber auch zum Thema der Arbeit passen. Und wenn er oder sie dann eher der Meinung ist, das ist jetzt nicht so ihr Spezialgebiet, dann kann man ja auch mal ruhig sagen, such dir jemanden, der besser zum Thema passt. Gibt es keinen oder haben diese schon genügend Studenten zu betreuen - na dann komm eben wieder zu mir und wir machen das gemeinsam.
Das muss also noch nicht heißen, man will sich die Arbeit einfach nicht antun.
Außerdem würde ich jetzt auch keinen Studenten von Extern nehmen, zumindest nicht wenn er mir nicht genau sagt wieso er zu mir möchte.

Ich hätte mal meinen Studienprogrammleiter gefragt, der hätte einem ja entsprechend zum Thema einige Personen nennen können. Diese Liste wäre ich dann durchgegangen. So war es bei mir auch, bei mir hat halt schon der erste ganz oben auf der Liste zugesagt mich zu betreuen, das war eben ein Glücksfall. Dem musste ich aber auch erklären wieso ich zu ihm möchte und was ich mir davon erwarte.

[asteiner]

Ich möchte bei der Gelegenheit auch darauf aufmerksam machen, dass die Frage einer solchen Betreuung sehr am Thema liegt. Viele Studenten gehen da reichlich lieblos an die Sache ran. Aus der Perspektive ist das dann ein reichlich langweiliges Thema nach tausendmal durchgekautem Schema F.

Vor Annodunnemal hießen die Dinger noch Diplomarbeit. Ich wollte ein Thema machen, was mich ziemlich angefixt hatte und ich brauchte einen bestimmten Prof. An dessen Assistenten bin ich dann ran und der hat angebissen, weil es ungewöhnlich war. Ungewöhnlich auch die Herangehensweise, dass sollte in einem sehr speziellen Themengebiet Interviews mit Praktikern sein. Davon gab es damals wenig mehr als 20 in ganz Deutschland. Ich bekam etwas mehr Vorlauf, weil die 3 Monate dafür nicht gereicht hätten. Es hing ja auch von der Verfügbarkeit der Interviewten ab und ich musste quer durch die Republik. Prof hatte mit einem Auge geschielt auf die Arbeit als Neugier. Der Assistent hatte mit 4 Interview gerechnet. Ich hatte 13. Weil jeder der Interviewten und Angefragten das Thema so spannend fand. Das heißt, ich hatte diverse Interviewpartner dabei, die vorher immer Studenten hatten abblitzen lassen.

Es ging also nicht nur darum, dass ein einzelner Prof anbeißen musste, in meinem Fall waren das 14, eigentlich 15 Menschen.

Ich kenne mehrere Menschen um mich herum, da ging es genau so. Spannendes Thema und der Wunschprof hat übernommen. Auch solche, die eigentlich erst mal mit so Ausreden kommen. Und das Gegenteil haben wir auch parat. Eine Freundin der Familie, der mit der wir Monate vorher darüber gesprochen haben, sie sollte sich was Spannendes, Interessantes aussuchen. Hat sie nicht, in den Tag gelebt bis auf den letzten Drücker. So wurde das nicht nur nix mit dem Wunschprof, sondern sie hat sich durch ihre Bacholorarbeit gewürgt, dass es ein Krampf für das gesamte Umfeld gleich mit war.