Technische Frage

Hallo,
dieses Zitat habe ich eben im Witzbrett gefunden. Mir ist es schon seit laengerem bekannt, ich habe mich aber immer gefragt ob das so stimmt. Also, Frage an euch:
Stimmt das?

Nach den anerkannten flugmechanischen Gesetzen
kann die Hummel aufgrund ihrer Gestalt und ihres Gewichtes
im Vergleich zur Flügelfläche nicht fliegen.
Aber die Hummel weiß es nicht und fliegt trotzdem.
(Rolf Schneider)

Vielen Dank im Vorraus

Fonz

Hi, Fonz,
es stimmt nicht.
http://www.bombus.de/cgi-bin/bombus.exe/showpage?fra…
Gruß
Eckard

Nach den anerkannten flugmechanischen Gesetzen

„Anerkannte Gesetze“ heißt doch nicht zwangsläufig „richtige Gesetze“.

mfgConrad

Hallo Fonz.
Wenn Du sagst: „Nach den Gesetzen wie ein gängiges Flugzeug fliegt“ , dann stimmt das. Aber Viecher, besonders Insekten und auch Vögel, wenn sie nicht gerade gleiten, haben eine andere Flugdynamik. Hier sind hochturbulente Strömungen und Luftwirbel im Spiel.
Ich versuche seit mindestens 30 Jahren vielen Leuten klar zu machen, dass das, was man so salopp in Technik und Naturwissenschaft ‚Gesetze‘ nennt, nichts anderes sind als mathematische Beschreibungen von Vorgängen, die in gewissen Gültigkeitsbereichen das erklären was draußen so vor sich geht!
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

eher philosopische Frage
Hallo,

dieses Zitat habe ich eben im Witzbrett gefunden. Mir ist es
schon seit laengerem bekannt, ich habe mich aber immer gefragt
ob das so stimmt. Also, Frage an euch:
Stimmt das?

Nach den anerkannten flugmechanischen Gesetzen
kann die Hummel aufgrund ihrer Gestalt und ihres Gewichtes
im Vergleich zur Flügelfläche nicht fliegen.
Aber die Hummel weiß es nicht und fliegt trotzdem.
(Rolf Schneider)

Natürlich stimmt das nicht, denn Naturwissenschfatler sind keine
Idioten und blind sind sie auch nicht. Jeder kann schließlich
sehen und höen, wie Hummeln fliegen.

Da es im Witzebrett stand, sollte klar sein, daß mit dem Inhalt
der Aussage etwas nicht stimmt.
Es wird aber eine gewisse Problematik in den Wissenschaften
angesprochen, die von Laien oft nicht verstanden wird und auch
Gegner von Naturwissenschaften oft in dümmlicher Manier gegen
die Naturwissenschaften wettern läßt.

Das Problem ist, daß man von Vorgängen in der Natur Modelle
erschafft. Dieses Modelle spiegeln die wesentlichen Eigenschaften
eines Effektes/Vorganges wider, sind aber mit gewissen
Unzulänglichkeiten und Fehlern behaftet. In Konsequenz gelten
sollche Modelle nur bei Beachtung bestimmter Randbedngungen
(sind also nur vernüftig anendbar innerhalb gewisser Grenzen).

Wird aber versucht, ein solches Modell für Vorgänge zu benutzen,
welche weit außerhalb der festgelegten Randbedingungen liegen,
dann versagt das Modell und es kommen stark fehlerhafte Ergebnisse
zustande. Dies wird dann eben oft als totales Versagen der
Wissenschaften interprtiert.
Das ist natürlich Blödsinn ist, denn Wissenschaftler kennen meist
die Grenzen und Randbedingungen in denen ihre Modelle gültig
sind und sagen ja auch meist vorraus, daß es außerhalb dieser
Bedingungen nicht klappen wird.
Wer dann also ein untaugliches Modell benutzt, muß sich nicht
darüber aufregen, daß das Modell mies ist, sondern daß er selbst
keine Ahnung hat.

Im vorliegenden Fall kann man eben Strömungsmodelle
(bestimmte Gesetze für Strömungen von Gasen)die für sehr große
und starre Flugzeugflügel geeignet sind nicht auf die winzigen
beweglichen Flügel der Insekten anwenden.

Genauso kann man die klassischen Gesetze der Mechanik zwar
gut auf einen geworfenen Stein anwenden, aber für ein
Elektron oder ein Photon sind diese Gesetze nicht vernüftig
anwendbar. Da käme nur großer Unsinn raus.
Gruß Uwi

Hi Fonz,

das stammt noch aus der Zeit, als die Mechanik des Insektenflügelschlags noch völlig unverstanden war. Damals gingen die Aerodynamiker von Flächen aus, die bei Anströmung Auftrieb erzeugen sollen, dafür stand aber viel zu wenig Fläche bereit, die das Gewicht hätte tragen können. Erst Hochgeschwindigkeitskameras brachten Aufschluss: Der Insektenflügel verdreht sich auf schier unglaubliche Weise und erzeugt dabei Wirbel. Man könnte vereinfacht sagen, die Hummel fächert sich die nötige Luft selbst unter den Flügel.

Gruß Ralf

PS: Die Fans dieses Mechanismus erklären mit den Wirbeln inzwischen sogar die Auftriebserzeugung am starren Flügel - Bernoulli ade.

Ich will mich dem Herrn Rosenberg hierbei gerne anschliessen.

Du hast dehr gut deutlich gemacht wie, woher und warum dieses Zitat entsantd.
Danke dafuer

Fonz

Hallo Ralf,

ich wollte mich nur eben fuer deine Erklaerung bedanken.
Danke

Fonz

Hallo Fonz,

hier naochmal etwas vom guten Christoph Drösser

http://www.zeit.de/stimmts/1998/1998_19_stimmts

Gandalf

Hallo Uwi,

damit Dein schöner Artikel nicht verloren geht, habe ich ein FAQ daraus geschnitzt (FAQ:2026).
Wenn Du sie nicht, oder nicht so haben möchtest, wird sie selbstredend gelöscht oder bearbeitet.

Gandalf

Hallo,

damit Dein schöner Artikel nicht verloren geht, habe ich ein
FAQ daraus geschnitzt (FAQ:2026).

na prima :smile:
Aber sowas besonderes war’s doch gar nicht.

Wenn Du sie nicht, oder nicht so haben möchtest, wird sie
selbstredend gelöscht oder bearbeitet.

Evtl. die Schusselfehler rausmachen .

Gruß Uwi

Hallo an dieser Stelle.

FAQ daraus geschnitzt (FAQ:2026).
Wenn Du sie nicht, oder nicht so haben möchtest, wird sie
selbstredend gelöscht oder bearbeitet.

Also die Schreibfehler könnte man schon mal beseitigen :wink:
Aber was speziell den Hummelflug angeht: http://www.zeit.de/stimmts/1998/1998_19_stimmts

mfg M.L.