Theoretisches Modell zur Beschreibung/Erklärung der Eurokrise

Hallo!

Hat jemand Vorschläge durch welche/-s Modell/-e in der Wirtschaftspolitik die Eurokrise zu erklären ist? Es geht speziell um die Länder in der Eurozone, die jetzt arge Probleme haben wie z. B. Griechenland etc.

Gruß Opec

Hallo,

Hat jemand Vorschläge durch welche/-s Modell/-e in der
Wirtschaftspolitik die Eurokrise zu erklären ist? Es geht
speziell um die Länder in der Eurozone, die jetzt arge
Probleme haben wie z. B. Griechenland etc.

welche Wirtschaftspolitik meinst Du denn? Daß Prinzip, daß man nicht mehr Geld ausgeben kann als man hat, ist eigentlich kein eigenes Modell wert.

Ansonsten betreibt die EZB eine expansive Geldpolitik und die griechische Regierung (unfreiwillig) eine restriktive Fiskalpolitik. Aber auch hier: kein Modell in Sicht.

Gruß
C.

Hallo

Hat jemand Vorschläge durch welche/-s Modell/-e in der
Wirtschaftspolitik die Eurokrise zu erklären ist?

Ja.
https://www.youtube.com/watch?v=qh1aXtCm7UM

SCNR
MfG Frank

Es ist ja immer schön, wenn man die Sache auch mal Lustig sieht. Aber auf den Punkt gebracht muss man einfach sagen:

Man hat Leuten Geld geliehen, die es nie zurück zahlen können.

Wie kam das?

Die Zentralbanken betrieben eine expansive Geldpolitik, was vorallem LINKE Politiker und Wirtschaftsjournalisten immer gefordert haben, mit Blick auf die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik. Expansive Geldpolitik sollte nämlich die Nachfrage anregen. Zusätzlich wurde der Wechselnkurs von der Chinesichen Regierung manipuliert, und die Zinsen dadurch niedrig gehalten.

Auf Grund der niedrigen Zinsen, stieg die Verschuldung, und auf Grund der rechtlichen Stellung der Hypothekenkredite in Amerika, lag das Risiko zu 100% bei den Banken.
Warum haben die Banken dann Kredite gegeben?

Grund: Man hatte auf Grund der niedrigen Zinsen kaum Kosten. (staatlich gewollt)
Außerdem war es ja auch von der Regierung gewollt, dass die Bevölkerung mehr Wohneigentum hat.

Insgesamt war die ganze Folge danach nur Forderungsverkauf. Das ist nichts außergewöhnliches. Man hat lediglich das Risiko falsch eingeschätzt! Das war aber vorherzusehen, denn Warnungen gab es schon 1998/99…

In Wahrheit haben die Banken nur mit den Rahmenbedingungen gearbeitet, die Ihnen der Staat vorgab. schließlich war es dochj auch die SPD und die Grünen, welche die Gesetze erst so gemacht haben, dass solche Verbriefungsgeschäft in der Form rechtlich möglich waren.

DAS PROBLEM WAR:

Zu wenig Markt, zuviel Staat! Markt heißt: Einheit von Risiko und Kapital! Und das wurde ja abgeschafft…

ZU deiner Frage: Es gibt viele einzelne Aspekte die man mit interessanten Modellen erklären kann. Aber ein Modell für ALLES gibt es da nicht. Nach der THEORY OF EVERYTHING suchen die Physiker ja auch schon seit 100 Jahren! :smile:

Hat jemand Vorschläge durch welche/-s Modell/-e in der
Wirtschaftspolitik die Eurokrise zu erklären ist?

Ja.
https://www.youtube.com/watch?v=qh1aXtCm7UM

Und das hat mit der Wirtschaftspolitik von Griechenland genau was zu tun? Ich würde mal sagen: nix. Das hat auch nichts mit der Eurokrise zu tun. Die Staaten sind ja nicht erst seit 2008 über beide Ohren verschuldet, sondern seit Jahrzehnten. Das einzige, was die Immobilienblase in den USA damit zu tun hat, ist, daß die Gläubiger angefangen haben, darüber nachzudenken, wem sie Geld leihen und nicht automatisch davon ausgehen, daß sie es insbesondere von Kreditinstituten und westlichen Industriestaaten mit absoluter Sicherheit zurückbekommen.

Gruß
C.

2 Like

Hallo Opec,

ich weiß nicht, ob das zur (er-) Klärung beitragen kann, aber versuche doch einmal folgendes:

Mache ein Balkendiagramm mit allen ( oder den relevanten) Währungen Europas vor (!) der Euro-Einführung (Paritäten der einzelnen Währungen gegen den Dollar).
Die Balken werden unterschiedlich hoch sein; vermutlich Deutschland am höchsten, Griechenland u.a. viel niedriger. Die unterschiedlichen Volkswirtschaften konnten im Welthandel entsprechend bestehen.
Nach Euro-Einführung kannst du nun eine gerade Linie durch die Balken ziehen; es entstand ein Mittelwert. Die Folge: Der deutsche Balken ging nach unten hin zu der Mittellinie (de facto Abwertung) der griechische nach oben (de facto Aufwertung).
So ist das bis heute. Deutschland ( Exportanteil z.B der DAX-Unternehmen bei ca. 60%) profitierte gewaltig; Griechenland und andere z.B. bekamen Probleme.
Und so wird es bleiben, solange wir den Euro haben…

Heinz

Hi Opec,

hier mein(e) Versuch(e):

  • es ist schwer, dafür eine Theorie anzugeben. Aber halbwegs vernüftig sind die
    Thesen von Joseph Stiglitz und Steve Keen hierzu (Geldtheorie/Verschuldungstheorie). Einfach auf youtube eingeben.
    Die neoklassische Theorie kann da nicht weiterhelfen.

Im wesentlichen muss man verstehen:

  • wie sich Staaten finanzieren (USA vs. EU),
  • was die Absicht hinter dem EURO war,
  • warum Griechenland ein Sonderfall ist

also:

  • vor dem Euro konnte die Griechen ihre Währung abwerten, und dadurch
    ihre Exporte ankurbeln. das funktioniert nun nicht mehr. das ist ganz normale vwl/außenhandelstheorie.

  • vor dem Euro konnte die Griechen zu ihrer eigenen Zentralbank gehen, und diese
    hat die griechischen Anleihen angekauft. Das geht nun nicht mehr, weil die EZB in ihrer
    unfassbaren Weisheit mit dem Grundsatz gegründet wurde, keine Anleihen der Eurozone anzukaufen. Dazu muss man wissen, dass Zentralbanken vor über 350 Jahren gegründet wurden, um Anleihen des jeweiligen Staates anzukaufen. Die EZB sagt, die Staaten der EU-Zone sollen ihre Anleihen auf dem privaten Markt verkaufen und weigert sich (noch) die anleihen der staaten anzukaufen. Wozu führt das? Ganz einfach: die privaten Käufer wissen, dass die Staaten der EU nicht zu ihrer Zentralbank rennen können, wenn sie ihre Anleihen los werden wollen. Also setzten die Käufer den Preis, den Zins, den die Staaten für die Anleihen zahlen müssen, so hoch wie möglich. deshalb kann sich griechenland kein geld mehr leihen. die können einfach die hohen zinsen, die die privaten verlangen, nicht bezahlen. also bekommen sie jetzt „notkredite“ von der EU.
    Das hat erstmal nix mit der „Bonität“ der Staaten, z. b. Griechenland zu tun. Die Verschuldung der USA oder Uk sind auch hoch, aber diese Staaten bekommen zu einem sehr günstigen Zinssatz Geld. Warum? Weil deren Zentralbanken, die FED und die Bank of England, die Anleihen der Staaten aufkauft. D.h. die privaten können gar nicht den zins hochtreiben, weil diese Staaten, wenn ihnen der zins zu hoch wird, einfach zu ihrer eigenen zentralbank rennen. das ist der wesentliche konstruktionsfehler der ezb.

  1. die griechen leiden jetzt doppelt und dreifach: die geldmenge sinkt, damit sinkt das wachstum, wächst die Arbeitslosenzahl und, paradox ,aber wahr, die verschuldung steigt, obwohl „austerität“ angesagt ist. dass ist der zweite große fehler: wenn eine wirtschaft schrumpft, kann man ihr kein sparprogramm aufzwingen. dass verschlimmert alles nur. dahinter steckt die wahnvorstellung, dass wenn der staat seine ausgaben zusammenstreicht, die investoren wieder vertrauen in die wirtschaft bekommen und wieder anleihen kaufen. die sehen dass die wirtschaft vor die hunde geht und hüten sich natürlich davor, griechische anleihen zu kaufen. mit den folgen, dass die wirtschaft weiter den bach runter geht. in der jetzigen phase leiden die griechen darunter, dass der private sektor nicht investiert. deshalb müsste eigentlich der staat eingreifen, und die Wirtschaft mit Geld fluten. Genau das passiert in den USA!!! Da kauft die FED jeden Monat 80 Milliarden an Anleihen auf und gut ist. Auf jeden Fall besser als die Situation jetzt in Griechenland.
    Zum EURO allgemein: der EURO wurde gegründet um die Vereinigten Staaten von Europa zu ermöglichen. Koste es was es wolle und gegen den Willen der Bevölkerung. Man will jetzt, dass Griechenland seine Souveränitat aufgibt , und genau das macht, was die Troika will. Ansonsten gibts kein Geld. Griechenland wird als Exempel missbraucht. Man benutzt die Krise um die Integration durchzupeitschen. Die EU hätte längst die Krise in Griechenland stoppen/mildern können, dass wird man aber erst machen, wenn die Griechen in die Knie gehen.

welche Wirtschaftspolitik meinst Du denn? Daß Prinzip, daß man
nicht mehr Geld ausgeben kann als man hat, ist eigentlich kein
eigenes Modell wert.

Doch. Das nennt man endogene Geldtheorie.

kleine Einführung:

http://blog.fuw.ch/nevermindthemarkets/index.php/tag…

"Genauer: Wie entsteht Geld eigentlich?

Vor zwei Wochen haben wir in diesem Blogbeitrag zu China den Ökonomen Hyman Minsky vorgestellt. Ein Kernelement von Minskys Lehre war die Notwendigkeit, den Finanzsektor in die Analyse der Funktionsweise einer Volkswirtschaft einzubeziehen. Denn dieser, so argumentierte der Amerikaner, beeinflusse über den Kreditschöpfungszyklus massgeblich den Gang der Konjunktur.

Minskys Lehre und die daraus abgeleitete Schule des Post-Keynesianismus steht in komplettem Gegensatz zur neoklassischen Ökonomie, in der der Finanzsektor weitgehend ignoriert wird.

Wie ist das möglich? Wie kann die Mainstream-Ökonomie nach fünf Jahren fast ununterbrochener Finanzkrise immer noch annehmen, die Banken, der Finanzsektor respektive der Kreditzyklus seien irrelevant?

Die Antwort liegt in der unterschiedlichen Auffassung zur Frage, wie Geld in einer Wirtschaft eigentlich entsteht. Stark vereinfacht gesagt geht die neoklassische Lehre davon aus, dass Geld exogen, also ausserhalb des Finanzsystems entsteht, durch Handlungen der Zentralbank. Die Post-Keynesianer vertreten dagegen die These, Geld werde endogen, also innerhalb des Finanzsystems geschaffen.

Gehen wir etwas genauer auf diesen Glaubenskrieg ein. Im neoklassischen Modell – also das, was wir hier Mainstream-Ökonomie nennen – kann eine Bank nur Kredite vergeben, wenn sie die dafür nötigen Mittel in ihrer Bilanz bereits hat. Im Englischen wird dabei vom «Loanable Funds»-Modell gesprochen. Sparer deponieren ihr Geld bei der Bank, und diese wiederum kann das Geld in Form von Krediten an Haushalte oder Unternehmen weiterreichen. «Geduldige» (die Sparer) finanzieren also die «Ungeduldigen» (die Kreditnehmer), während die Banken nur als Vermittler zwischen den zwei Gruppen fungieren. Erhöht werden kann die Geldmenge im System nur durch die Zentralbank – also exogen: Sie kauft am Markt Wertschriften und stellt den Geschäftsbanken so Geld zur Verfügung, das diese wiederum als Kredite und unter Einhaltung der Mindestreserveanforderungen an die Realwirtschaft ausleihen können.

Wer an dieses Modell glaubt, kann tatsächlich zum Schluss kommen, das Finanzsystem sei unwichtig. Jedem Schuldner steht ein Gläubiger gegenüber, jedem Investor ein Sparer, und in der Summe gleichen sie sich aus.

Schön wär’s.

Was aber, wenn das Finanzsystem ein dunkles Eigenleben führt? Was, wenn dieses Eigenleben inhärent instabil ist und es, wenn es ausser Kontrolle gerät, die gesamte Wirtschaft in den Abgrund reissen kann?

Hier kommt die endogene Geldtheorie ins Spiel.

Für die Post-Keynesianer wird Geld im Finanzsystem selbst – endogen – geschaffen, auf wundersame Weise aus dem Nichts geschöpft. Der Begriff «Geld aus dem Nichts» schaffen geht übrigens auf Joseph Schumpeter zurück, der den Begriff 1934 in seiner «The theory of economic development: an inquiry into profits, capital, credit, interest and the business cycle» (Seite 106) verwendete (nebenbei bemerkt: Hyman Minsky war Schüler von Schumpeter).

Wie soll das gehen, Geld aus dem Nichts erschaffen? Ganz einfach, die Bank kann das durch eine simple Buchung: Sie verleiht dem Kunden einen Kredit über, sagen wir, eine Million Franken und schreibt diese Million sogleich dem Konto dieses Kunden gut. Sie hat per Knopfdruck ein Aktivum (ihr Kreditguthaben) sowie ein Passivum (die Forderung des Kunden) in ihrer Bilanz geschaffen.

Der gegenwärtig wohl einflussreichste Verfechter der endogenen Geldtheorie ist Steve Keen von der University of Western Sydney in Australien. Er hat in den vergangenen Jahren ein Softwaresystem mit dem treffenden Namen «Minsky» entwickelt, mit dem er die endogene Geldtheorie beweisen will. Wer sich dafür interessiert: Mehr dazu im Blog von Keen.

Doch kommen wir zurück zum Finanzsystem: Sind alle Banken gleichzeitig sehr ausgabefreudig in ihrer Kreditvergabe, erhalten die Unternehmen und privaten Haushalte enorm viel Geld zur Verfügung, mit dem sie allerlei Investitionsprojekte – Häuser, Fabriken, Firmenübernahmen, etc. – finanzieren können. Diese Bau- und Investitionstätigkeit heizt den Wirtschaftsboom weiter an, was die Preise für Vermögenswerte wie Immobilien oder Aktien weiter steigen und die Banken in der Kreditsprechung noch freigiebiger werden lässt: ein wunderschöner, in sich geschlossener positiver Feedback-Kreis.

Und weil dieses Spiel nicht ewig weitergehen kann, schlägt irgendwann der Minsky-Moment zu, und das Rad beginnt, sich in die andere Richtung zu drehen.

Nachfolgend zwei Grafiken, sozusagen als Beweisstück A und B für die These der endogenen Geldschöpfung:

Die erste Grafik zeigt die Entwicklung des kumulierten ausstehenden Schuldenvolumens aller Wirtschaftssubjekte in den USA in Relation zum Bruttoinlandprodukt über die letzten hundert Jahre (das Schuldenvolumen der privaten Haushalte ist hellblau eingefärbt, die Unternehmen blau, der Finanzsektor gelb, parastaatliche Hypothekarinstitute wie Fannie Mae rosa und der Staat schliesslich grün):

In den rund 35 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bewegte es sich einigermassen stabil um 150 Prozent des Bruttoinlandproduktes. Ab den frühen Achtzigerjahren, zeitgleich mit der von Ronald Reagan eingeläuteten Deregulierungswelle im Finanzsektor, stieg das Schuldenvolumen massiv an und erreichte 2007 einen Wert von über 350 Prozent des BIP. Diese Zeit war von ausserordentlich robusten Wirtschaftswachstumsraten und zwei sehr kurzen Rezessionen (1991 und 2001) geprägt.

Ab 2008 fiel die US-Wirtschaft in den Schuldenabbau-Modus – auch Deleveraging genannt –, und seither kommt das Wirtschaftswachstum kaum mehr vom Fleck. Kann es sein, dass der massive Kredit-Aufbau zwischen 1982 und 2007 das Wirtschaftswachstum angeheizt hat und der Kreditabbau seither als Bremse wirkt?

Hier Beweisstück B, es stammt von Professor Keen selbst:

Die Grafik zeigt die Arbeitslosenrate in den USA (blaue Kurve, rechte Skala) seit 1990. Die rote Kurve zeigt die jährliche Veränderungsrate des ausstehenden Kreditvolumens (in Prozent des BIP, linke Skala). Der Korrelationskoeffizient der beiden Kurven beträgt gemäss Keen -0,92, das heisst, sie sind fast perfekt gegenläufig. Will heissen: Steigt das Kreditvolumen, sinkt die Arbeitslosenrate (was ein Indiz für kräftiges Wirtschaftswachstum ist). Sinkt das Kreditvolumen oder sackt es gar wie Ende 2008 zusammen, steigt die Arbeitslosenrate kräftig in die Höhe.

Wir wissen: Korrelation bedeutet nicht Kausalität. Aber eindrücklich ist das Bild allemal.

Ich überlasse es gerne Keen, den Beweis für die These der endogenen Geldschöpfung zu erbringen. Meiner Meinung nach hat er die Argumente aber klar auf seiner Seite.

Ein weiterer überzeugter Minskyaner ist übrigens Dirk Bezemer von der Universität Groningen in den Niederlanden. Er hat eine amüsante und lehrreiche Kurzfilmserie produziert, in der er die Entstehung von Geld, das Wesen des Kreditsystems, die Bildung von Spekulationsblasen und die Nachwehen des Finanzcrashs erklärt. Wenn Sie Zeit haben: Es lohnt sich. Sie finden die Filme hier.

Zum Schluss, wie immer, noch zwei, drei Links zum Wochenende:

Hier ein äusserst lesenswerter Leitartikel des Zuger Hedge-Fund-Mangers Felix Zulauf - von dem ich sehr viel halte – zu den Aussichten an den Weltfinanzmärkten.
Die Finanzmärkte hängen an den Lippen von Ben Bernanke. Wird der Fed-Chef die Leitzinsen erhöhen, sobald die US-Arbeitslosenrate unter 6,5% sinkt? Gemach; so einfach ist es nicht, wie mein Kollege Alexander Trentin im Momentum-Blog schreibt.
Hier ein Kommentar von Charles Wyplosz, in dem der Genfer Professor die Verfassungskonformität des OMT-Staatsanleihenkaufprogramms (Outright Monetary Transactions) der EZB unterstreicht.
Hier ein sehr anregender Vorschlag des deutschen Ökonomen Michael Burda, die EZB nach dem Vorbild der US-Notenbank neu zu organisieren.
Wer ihn noch nicht gelesen hat: ich kann den jüngsten Beitrag meines Kollegen Tobias Straumann zur Geschichte der Hyperinflationen wärmstens zur Lektüre empfehlen."

welche Wirtschaftspolitik meinst Du denn? Daß Prinzip, daß man
nicht mehr Geld ausgeben kann als man hat, ist eigentlich kein
eigenes Modell wert.

Doch. Das nennt man endogene Geldtheorie.

Es hilft oft, einen Blick in die Autorenprofile zu werfen.

Davon abgesehen, habe ich keine Lust, den Artikel bzw. Deinen eklatanten Verstoß gegen das Urheberrecht zu kommentieren. Einen Hinweis habe ich aber dennoch: es ist essentiell, zwischen Primärgeld und Geldmenge zu unterscheiden. Dann versteht man auch meinen obenstehenden Satz.

dann erklär mal bitte,wo steve keen falsch liegt.

und btw.

„Seit 1999 im Risikomanagement verschiedener Kreditinstitute tätig. …“

klingt nicht wirklich vertrauenserweckend…

1 Like

„Seit 1999 im Risikomanagement verschiedener Kreditinstitute
tätig. …“
klingt nicht wirklich vertrauenserweckend…

Ich meinte zwar einen anderen Abschnitt, aber Du hast es ja offensichtlich vorgezogen, Deine schlechte Kinderstube unter Beweis zu stellen.

  • vor dem Euro konnte die Griechen zu ihrer eigenen
    Zentralbank gehen, und diese
    hat die griechischen Anleihen angekauft. Das geht nun nicht
    mehr,

Und wieso kauft die griechische Zentralbank dann trotzdem griechische Anleihen?

weil die EZB in ihrer
unfassbaren Weisheit mit dem Grundsatz gegründet wurde, keine
Anleihen der Eurozone anzukaufen.

Das ist tatsächlich eine weise Idee, denn in der Vergangenheit ist Inflation häufig auf den Umstand zurückzuführen gewesen, daß der Staat sich hintenrum über seine Notenbank selbst Geld geliehen und damit die Geldmenge ohne Ende aufgeblasen hat.

Dazu muss man wissen, dass
Zentralbanken vor über 350 Jahren gegründet wurden, um
Anleihen des jeweiligen Staates anzukaufen.

Vor allem muß man dazu wissen, daß es sich dabei nicht nur um reine Zentralbanken handelt, sondern diese auch normale Bankgeschäfte durchführten. Außerdem sollte man nicht aus den Augen verlieren, daß man das Unheil, das sich aus der unbegrenzten Kreditvergabe ergab, recht schnell erkannte, und den Zentralbanken das Ziel der Geldwertstabilität vorgab - ergänzt um die Golddeckung und/oder das Verbot der Staatsfinanzierung.

Es ist also nur wenig sinnvoll, in der historischen Klamottenkiste zu kramen, um für die heutige Zeit Handlungsanweisungen zu produzieren.

Zentralbank rennen können, wenn sie ihre Anleihen los werden
wollen. Also setzten die Käufer den Preis, den Zins, den die
Staaten für die Anleihen zahlen müssen, so hoch wie möglich.

Das ist eine völlige Verdrehung der Tatsachen. Die Anleger haben griechische Anleihen aus Sorge vor einer Staatspleite verkauft. Dadurch stiegen die Renditen an, was wiederum dazu führte, daß Griechenland neue Anleihen mit höheren Renditen verkaufen mußte.

deshalb kann sich griechenland kein geld mehr leihen. die
können einfach die hohen zinsen, die die privaten verlangen,
nicht bezahlen.

Auch wenn das wie ein Mantra von Politik und Medien wiederholt wurde, ist das so nicht richtig. Hätte Griechenland für seine ganzen Schulden auf einen Schlag die höheren Zinssätze zahlen müssen, wäre das ein Problem gewesen. Die höheren Zinssätze waren aber zunächst nur für neue Anleihen zu zahlen, während es bei den bestehenden Schulden bei den alten Zinssätzen blieb (logischerweise).

Flugs nachgerechnet: Griechenland hatte in der Spitze 350 Mrd. Euro Schulden. Die Auszahlungen aus den Hilfspaketen belaufen sich Stand heute auf rd. 75 Mrd. Euro. Hätte Griechenland einen ausgeglichenen Haushalt, wären sogar nur die auslaufenden Anleihen ersetzt worden, was den Betrag in etwa halbiert hätte. Alles in allem hätten sich also die Mehrausgaben in Grenzen gehalten, zumal die Aufschläge in der Anfangsphase der Krise moderat waren. Durch die Decke schossen die Zinssätze erst als die Politik anfing, sich in aller Öffentlichkeit die Köpfe über Hilfspakete, das Ende des Euro und einen Schuldenschnitt zu zerbrechen.

Das hat erstmal nix mit der „Bonität“ der Staaten, z. b.
Griechenland zu tun. Die Verschuldung der USA oder Uk sind
auch hoch, aber diese Staaten bekommen zu einem sehr günstigen
Zinssatz Geld. Warum?

Vor allem, weil die Länder immer noch um Längen besser dastehen als Griechenland. Da die Zentralbanken seit mittlerweile fünf Jahren Geld ohne Ende ins System pumpen, gibt es einen erheblichen Anlagedruck, was die Kaufneigung hoch und die Zinsen niedrig hält. Daß die FED und die BoE auch Anleihen von Großbritannien und den USA kaufen, hat nur einen geringen Effekt von vielleicht einem Prozentpunkt.

  1. die griechen leiden jetzt doppelt und dreifach: die
    geldmenge sinkt,

Falls die Geldmenge tatsächlich sinken sollte, dann liegt das aber weder an der EZB noch an den unterlassenen Anleihekäufen noch an den bösen Anlegern, sondern lediglich daran, daß die Griechen verstärkt von ihren Guthaben leben bzw. diese ins Ausland schaffen.

kein sparprogramm aufzwingen. dass verschlimmert alles nur.
dahinter steckt die wahnvorstellung, dass wenn der staat seine
ausgaben zusammenstreicht, die investoren wieder vertrauen in
die wirtschaft bekommen und wieder anleihen kaufen.

Es geht nicht in das Vertrauen in die Wirtschaft, sondern um das Vertrauen in die Fähigkeit Griechenlands, seine Schulden irgendwann wieder zuverlässig und dauerhaft bedienen zu können. Dies wird erst wieder der Fall sein, wenn Haushaltsdefizit und Verschuldung auf ein vertretbares Maß zusammengeschnurrt sind.

private sektor nicht investiert. deshalb müsste eigentlich der
staat eingreifen, und die Wirtschaft mit Geld fluten. Genau
das passiert in den USA!!! Da kauft die FED jeden Monat 80
Milliarden an Anleihen auf und gut ist.

Gar nichts ist gut. Die Verschuldung der USA steigt, während die Wirtschaft weiterhin kaum wächst. Damit wächst die Gefahr, daß die Anleger irgendwann auch ernsthaft daran zweifeln, daß die USA ihre Schuldenlast bewältigen können und US-Anleihen abstoßen. Nicht umsonst warnen Fachleute schon seit Jahren vor einem Platzen einer Blase bei den Staatsanleihen u.a. der USA.

wolle und gegen den Willen der Bevölkerung. Man will jetzt,
dass Griechenland seine Souveränitat aufgibt , und genau das
macht, was die Troika will. Ansonsten gibts kein Geld.
Griechenland wird als Exempel missbraucht.

Du weißt schon, daß neben Griechenland auch andere Länder Geld von der EU erhalten haben, oder? Und nach allem, was man so hört, machen Portugal und Irland Fortschritte, ohne daß diese Länder unterworfen worden wären.

Guten Tag,

  • vor dem Euro konnte die Griechen zu ihrer eigenen
    Zentralbank gehen, und diese
    hat die griechischen Anleihen angekauft. Das geht nun nicht
    mehr,

Und wieso kauft die griechische Zentralbank dann trotzdem
griechische Anleihen?

weil die keine wahl hatten. aber es war ein verstoß gegen ihre eigene regel und sie musste viel kritik einstecken. und regelmäßig, so wie es eigentlich sein sollte, macht sie es nicht. nur verschämt und hinten rum…

weil die EZB in ihrer
unfassbaren Weisheit mit dem Grundsatz gegründet wurde, keine
Anleihen der Eurozone anzukaufen.

Das ist tatsächlich eine weise Idee, denn in der Vergangenheit
ist Inflation häufig auf den Umstand zurückzuführen gewesen,
daß der Staat sich hintenrum über seine Notenbank selbst Geld
geliehen und damit die Geldmenge ohne Ende aufgeblasen hat.

nein. es gab fälle in denen das vorkam. Z.b. die USA mit ihrem (vor dem bürgerkrieg) continental. aber die haben dann schnell daraus gelernt und eine vernünftige währung eingeführt (während, nach dem bürgerkrieg), den sog. greenback. aber selbst wenn, in dieser zeit konnten die leute immer auf andere „geldsorten“ ausweichen. gold, silber, papiernoten von privatbanken, die nicht der inflation unterworfen waren. dass war ja das gute an der zeit, man hatte die wahl, was man als geld verwendet. dass war das erste, was die zentralbanken gekillt haben, die freie wahl des geldes.

Dazu muss man wissen, dass
Zentralbanken vor über 350 Jahren gegründet wurden, um
Anleihen des jeweiligen Staates anzukaufen.

Vor allem muß man dazu wissen, daß es sich dabei nicht nur um
reine Zentralbanken handelt, sondern diese auch normale
Bankgeschäfte durchführten.

eben. das ist ja der skandal. die bank of england war bis 1946 eine privatbank. die fed ist, ja was eigentlich??, weder privat, noch staatlich. wer steckte sich bis 1946 die ganzen gewinne ein??? die gründer der boe sind bis heute geheim. die geldschöpfung gehört in die hände des staates. youtube-> stichwort monetative…

Außerdem sollte man nicht aus den

Augen verlieren, daß man das Unheil, das sich aus der
unbegrenzten Kreditvergabe ergab, recht schnell erkannte, und
den Zentralbanken das Ziel der Geldwertstabilität vorgab -
ergänzt um die Golddeckung und/oder das Verbot der
Staatsfinanzierung.

die kreditvergabe war nie unbegrenzt. ja, es gab staaten, die das versucht haben, s.o.,
aber die haben schnell dazugelernt.

Es ist also nur wenig sinnvoll, in der historischen
Klamottenkiste zu kramen, um für die heutige Zeit
Handlungsanweisungen zu produzieren.

um mal eine weitere erhebliche urheberrechtsverletzung zu begehen:
„Die Vergangenheit ist niemals tot.
Sie ist nicht mal vergangen.“

wiliam faulkner. wer die geschichte des geldwesens nicht versteht und die geschichte der zentralbanken, versteht die gesamte VWL nicht. s. ua. steve keen.

Zentralbank rennen können, wenn sie ihre Anleihen los werden
wollen. Also setzten die Käufer den Preis, den Zins, den die
Staaten für die Anleihen zahlen müssen, so hoch wie möglich.

Das ist eine völlige Verdrehung der Tatsachen. Die Anleger
haben griechische Anleihen aus Sorge vor einer Staatspleite
verkauft. Dadurch stiegen die Renditen an, was wiederum dazu
führte, daß Griechenland neue Anleihen mit höheren Renditen
verkaufen mußte.

sie hätten auch selbst geld drucken können. um mal mark twain zu zitieren:

ein staat der anleihen drucken kann, der kann auch geld drucken.

dann müsste er keine schwachsinnigen zinsen zahlen und würde die geldmenge nicht reduzieren, wenn er seine „schulden“ zurückzahlt.

ezra pound hatte auch eine ziemlich deziedierte Meinung zur fed. ist auch lange her. aber immer noch nicht vergangen…

deshalb kann sich griechenland kein geld mehr leihen. die
können einfach die hohen zinsen, die die privaten verlangen,
nicht bezahlen.

Auch wenn das wie ein Mantra von Politik und Medien wiederholt
wurde, ist das so nicht richtig. Hätte Griechenland für seine
ganzen Schulden auf einen Schlag die höheren Zinssätze zahlen
müssen, wäre das ein Problem gewesen. Die höheren Zinssätze
waren aber zunächst nur für neue Anleihen zu zahlen, während
es bei den bestehenden Schulden bei den alten Zinssätzen blieb
(logischerweise).

ja und??? was heißt hier alt?? die refinanzieren sich doch täglich.
wenn heute eine 10jahres anleihe ausläuft, dann müssen die sich heute um diesen betrag neu verschulden (rollover).

Flugs nachgerechnet: Griechenland hatte in der Spitze 350 Mrd.
Euro Schulden. Die Auszahlungen aus den Hilfspaketen belaufen
sich Stand heute auf rd. 75 Mrd. Euro. Hätte Griechenland
einen ausgeglichenen Haushalt, wären sogar nur die
auslaufenden Anleihen ersetzt worden, was den Betrag in etwa
halbiert hätte. Alles in allem hätten sich also die
Mehrausgaben in Grenzen gehalten, zumal die Aufschläge in der
Anfangsphase der Krise moderat waren. Durch die Decke schossen
die Zinssätze erst als die Politik anfing, sich in aller
Öffentlichkeit die Köpfe über Hilfspakete, das Ende des Euro
und einen Schuldenschnitt zu zerbrechen.

Das hat erstmal nix mit der „Bonität“ der Staaten, z. b.
Griechenland zu tun. Die Verschuldung der USA oder Uk sind
auch hoch, aber diese Staaten bekommen zu einem sehr günstigen
Zinssatz Geld. Warum?

Vor allem, weil die Länder immer noch um Längen besser
dastehen als Griechenland. Da die Zentralbanken seit
mittlerweile fünf Jahren Geld ohne Ende ins System pumpen,
gibt es einen erheblichen Anlagedruck, was die Kaufneigung
hoch und die Zinsen niedrig hält. Daß die FED und die BoE auch
Anleihen von Großbritannien und den USA kaufen, hat nur einen
geringen Effekt von vielleicht einem Prozentpunkt.

das dürfte ein paar milliarden ausmachen, der prozentpunkt…

  1. die griechen leiden jetzt doppelt und dreifach: die
    geldmenge sinkt,

Falls die Geldmenge tatsächlich sinken sollte, dann liegt das
aber weder an der EZB noch an den unterlassenen Anleihekäufen
noch an den bösen Anlegern, sondern lediglich daran, daß die
Griechen verstärkt von ihren Guthaben leben bzw. diese ins
Ausland schaffen.

ja und? dann soll das die EU eben ausgleichen und kapitalkontrollen einführen.
hat früher auch geklappt und kommt sowieso wieder wenn das so weiter geht. siehe zypern.

kein sparprogramm aufzwingen. dass verschlimmert alles nur.
dahinter steckt die wahnvorstellung, dass wenn der staat seine
ausgaben zusammenstreicht, die investoren wieder vertrauen in
die wirtschaft bekommen und wieder anleihen kaufen.

Es geht nicht in das Vertrauen in die Wirtschaft, sondern um
das Vertrauen in die Fähigkeit Griechenlands, seine Schulden
irgendwann wieder zuverlässig und dauerhaft bedienen zu
können. Dies wird erst wieder der Fall sein, wenn
Haushaltsdefizit und Verschuldung auf ein vertretbares Maß
zusammengeschnurrt sind.

und wie soll das gehen??? in dem man die wirtschaft weiter schrumpft???
die arbeitslosigkeit in GR ist größer als in den usa zur wwirtschaftskrise.
jeden tag bringen sich leute wegen dem scheiß um und eine ganze generation
jugendlicher findet keinen job. was soll da noch zusammenschnurren???

private sektor nicht investiert. deshalb müsste eigentlich der
staat eingreifen, und die Wirtschaft mit Geld fluten. Genau
das passiert in den USA!!! Da kauft die FED jeden Monat 80
Milliarden an Anleihen auf und gut ist.

Gar nichts ist gut. Die Verschuldung der USA steigt, während
die Wirtschaft weiterhin kaum wächst. Damit wächst die Gefahr,
daß die Anleger irgendwann auch ernsthaft daran zweifeln, daß
die USA ihre Schuldenlast bewältigen können und US-Anleihen
abstoßen. Nicht umsonst warnen Fachleute schon seit Jahren
vor einem Platzen einer Blase bei den Staatsanleihen u.a. der
USA.

nochmal: wenn die ZB Anleihen des eigenen Staates aufkauft, sind das keine schulden.
wenn ich mir bei meinem nachbarn geld leihe, dann hat der das von seinem vermögen genommen, um es mir zu geben. wenn ich dann zurückzahle, freuen wir uns beide. das nennt man schulden.
wenn die usa von der fed geld „leihen“, dann hat die fed das geld selbst gedruckt.die ist nicht in ihren keller gegangen, und hat was aus dem safe (spareinlagen) genommen. und wenn der staat wirklich zurückzahlt (also keinen rollover betreibt) dann freut sich die fed nicht, weil dann nämlich die geldmenge sinkt (geld wird aus dem kreislauf genommen). deshalb kann man den quatsch nicht schulden nennen. zur endogenen geldtheorie: youtube monetative und steve keen. bitte nicht die neoklassiker.

wolle und gegen den Willen der Bevölkerung. Man will jetzt,
dass Griechenland seine Souveränitat aufgibt , und genau das
macht, was die Troika will. Ansonsten gibts kein Geld.
Griechenland wird als Exempel missbraucht.

Du weißt schon, daß neben Griechenland auch andere Länder Geld
von der EU erhalten haben, oder? Und nach allem, was man so
hört, machen Portugal und Irland Fortschritte, ohne daß diese
Länder unterworfen worden wären.

richtig. irland hat sich komplett unterworfen. die waren brav. portugal blutet weiter.
von wegen fortschritt. die werden die nächsten 2 jahre noch weiter in der scheiße stecken nur hier interessiert das keinen, wenn die an der rändern europas verrecken.
hauptsache hier flupt alles.
lies, hör stiglitz, keen, minsky

hat die griechischen Anleihen angekauft. Das geht nun nicht
mehr,

Und wieso kauft die griechische Zentralbank dann trotzdem
griechische Anleihen?

weil die keine wahl hatten.

Du schriebst, „es geht nicht“ und nicht „sie darf nicht, macht es aber trotzdem“.

daß der Staat sich hintenrum über seine Notenbank selbst Geld
geliehen und damit die Geldmenge ohne Ende aufgeblasen hat.

nein. es gab fälle in denen das vorkam.

Hyperinflation entsteht, wenn signifikant mehr Geld ins System kommt als es dem Zuwachs an Waren und Dienstleistungen entspricht (vereinfacht gesagt). Das passiert in aller Regel dadurch, daß der Staat ungehemmt mehr Geld ausgibt. Als Quelle kommt praktisch nur die Zentralbank in Frage; ob sie dem Staat nun Geld leiht, dessen Anleihen kauft oder massenweise Geld erzeugt, was durch den Staat unter s Volk gebracht wird, ist im Ergebnis das gleiche: Schuldenfinanzierung durch die Zentralbank.

Vor allem muß man dazu wissen, daß es sich dabei nicht nur um
reine Zentralbanken handelt, sondern diese auch normale
Bankgeschäfte durchführten.

eben. das ist ja der skandal. die bank of england war bis 1946
eine privatbank.

Auch in Deutschland gab es über Jahrzehnte privaten Notenbanken. Eine davon ist in einer schicken Privatbank aufgegangen, die heute zur Deutschen Bank gehört. Die Frage ist nur, wo darin die Dramatik stecken soll. Geldmengensteuerung und Wertpapierpensionsgeschäfte gab es früher genauso wenig wie Bankenaufsicht oder amtliche Wechselkurse. Es ging um die Ausgabe von Banknoten und die konnte auch „in Lizenz“ von privaten Kreditinstituten erfolgen. Den Zusammenhang zwischen exzessiver Geldpolitik und Inflation erkannte man ja erst viel später. Insofern gab es früher gar keine Notwendigkeit für eine staatliche Zentralbank.

die fed ist, ja was eigentlich??, weder
privat, noch staatlich.

Die Frage stellen eigentlich nur Wirtschaftsesoteriker. Die Antwort ist ganz einfach und weit weniger geheimnisvoll als mancher gerne hätte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System#…

wer steckte sich bis 1946 die ganzen
gewinne ein??? die gründer der boe sind bis heute geheim. die
geldschöpfung gehört in die hände des staates.

Dort befindet sie sich ja auch im Falle der BoE und der FED.

youtube->
stichwort monetative…

Youtube ist keine Quelle für Tatsachen, schon gar nicht im Bereich der Wirtschaft und Finanzpolitik.

um mal eine weitere erhebliche urheberrechtsverletzung zu
begehen:
„Die Vergangenheit ist niemals tot.
Sie ist nicht mal vergangen.“

wiliam faulkner. wer die geschichte des geldwesens nicht
versteht und die geschichte der zentralbanken, versteht die
gesamte VWL nicht.

Zitate sind keine Tatsachen. Davon abgesehen ist der Umkehrschluß auch nicht zulässig. Will sagen: wer sich mit der Geschichte des Geldwesens auskennt, ist noch lange kein Experte für Volkswirtschaftslehre.

Das ist eine völlige Verdrehung der Tatsachen. Die Anleger
haben griechische Anleihen aus Sorge vor einer Staatspleite
verkauft. Dadurch stiegen die Renditen an, was wiederum dazu
führte, daß Griechenland neue Anleihen mit höheren Renditen
verkaufen mußte.

sie hätten auch selbst geld drucken können. um mal mark twain
zu zitieren:

ein staat der anleihen drucken kann, der kann auch geld
drucken.

Mark Twain, der berühmte Volkswirtschaftler?

dann müsste er keine schwachsinnigen zinsen zahlen und würde
die geldmenge nicht reduzieren, wenn er seine „schulden“
zurückzahlt.

Die Rückzahlung von Schulden führt nicht zu einer schrumpfenden Geldmenge, sondern zu einer steigenden, da Anleihen in der Geldmenge nicht enthalten sind, Guthaben hingegen schon.

Auch wenn das wie ein Mantra von Politik und Medien wiederholt
wurde, ist das so nicht richtig. Hätte Griechenland für seine
ganzen Schulden auf einen Schlag die höheren Zinssätze zahlen
müssen, wäre das ein Problem gewesen. Die höheren Zinssätze
waren aber zunächst nur für neue Anleihen zu zahlen, während
es bei den bestehenden Schulden bei den alten Zinssätzen blieb
(logischerweise).

ja und??? was heißt hier alt?? die refinanzieren sich doch
täglich.
wenn heute eine 10jahres anleihe ausläuft, dann müssen die
sich heute um diesen betrag neu verschulden (rollover).

Und 10 jährige Anleihen laufen wie oft aus?

gibt es einen erheblichen Anlagedruck, was die Kaufneigung
hoch und die Zinsen niedrig hält. Daß die FED und die BoE auch
Anleihen von Großbritannien und den USA kaufen, hat nur einen
geringen Effekt von vielleicht einem Prozentpunkt.

das dürfte ein paar milliarden ausmachen, der prozentpunkt…

Ja und? Angesichts der Ausgaben spielt das eine Rolle, aber keine überragende. Die ganze Operation war im wesentlichen von Hysterie getrieben, nicht von volkswirtschaftlichen oder finanzpolitischen Notwendigkeiten.

  1. die griechen leiden jetzt doppelt und dreifach: die
    geldmenge sinkt,

Falls die Geldmenge tatsächlich sinken sollte, dann liegt das
aber weder an der EZB noch an den unterlassenen Anleihekäufen
noch an den bösen Anlegern, sondern lediglich daran, daß die
Griechen verstärkt von ihren Guthaben leben bzw. diese ins
Ausland schaffen.

ja und? dann soll das die EU eben ausgleichen und
kapitalkontrollen einführen.

Das ändert nichts daran, daß Deine Behauptung, die Geldmenge sinke aufgrund der Sparmaßnahmen, falsch ist.

Es geht nicht in das Vertrauen in die Wirtschaft, sondern um
das Vertrauen in die Fähigkeit Griechenlands, seine Schulden
irgendwann wieder zuverlässig und dauerhaft bedienen zu
können. Dies wird erst wieder der Fall sein, wenn
Haushaltsdefizit und Verschuldung auf ein vertretbares Maß
zusammengeschnurrt sind.

und wie soll das gehen??? in dem man die wirtschaft weiter
schrumpft???

Daß die Wirtschaft schrumpft, wenn der Staat spart, offenbart, daß das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre und Jahrzehnte auf Pump stattfand und zwar zu Lasten der Staatsverschuldung. Eine Nettoneuverschuldung von 3% bezogen auf das BIP (wie ja nach Maastricht erlaubt), heißt nichts anderes, als daß 3% des BIP durch neue Staatsschulden finanziert wurden. Das wäre ja kein Problem, wenn gleichzeitig Wirtschaft und Steueraufkommen auch um drei Prozent stiegen, aber das ist ja in den seltensten Fällen der Fall.

Jeder Staat, bei dem die Nettoneuverschuldung bezogen auf das BIP über dem Wirtschaftswachstum bzw. dem Wachstum der Steuereinnahmen liegt, häuft einen immer höheren Schuldenberg an und zwar exponentiell. Dieses Schneeballsystem muß irgendwann zusammenbrechen und man kann sich nur überlegen, wie bald der Knall kommen soll bzw. wie groß er wird. Bei den Griechen knallt es jetzt, bei uns vielleicht erst in ein paar Jahren oder gar Jahrzehnten. Aber der Knall kommt und wenn es in Deutschland knallt, dann geht die gesamte Weltwirtschaft hoch. Was bei den Griechen los ist, interessiert hingegen „nur“ die Griechen.

Und noch eins zum Thema Neuverschuldung bzw. Eliminierung des Haushaltsdefizites: wenn der Staat in nennenswertem Umfang für Wirtschaftswachstum durch eigene Ausgaben beiträgt, macht er die Wirtschaft abhängig von sich selbst bzw. von seinem Geld. Das ist ja auch der Grund dafür, warum die Nettoneuverschuldung nahezu konstant ist: die Wirtschaft ist abhängig vom Staatsgeld und jede Reduzierung der Dosis führt zu Entzug (=rückläufigem BIP). Nach allem, was man hört, soll ein kalter Entzug wirksamer und von dauerhafterem Erfolg gekrönt sein als eine schrittweise Entwöhnung. Das Problem ist, so oder so krepiert man irgendwie am Drogenkonsum, wenn man nicht davon runterkommt.

die arbeitslosigkeit in GR ist größer als in den usa zur
wwirtschaftskrise.
jeden tag bringen sich leute wegen dem scheiß um und eine
ganze generation
jugendlicher findet keinen job. was soll da noch
zusammenschnurren???

Die Luft muß aus dem System und mit Luft meine ich den schuldenfinanzierten Konsum und nicht produktive Investitionen. Wie jeder Kaufmann auch, darf der Staat nur Investitionen durch Schulden finanzieren und auch nur dann, wenn die zukünftige Erträge die Ausgaben für Zins und Tilgung überschreiten. Der Weg dahin ist für die Griechen schmerzhaft und wird für uns noch viel schmerzhafter sein, weil die Zeiten, in denen es hier etwas rauher zuging, noch viel länger hersind als in Griechenland und weil wir von einem viel höheren Niveau kommen.

Gar nichts ist gut. Die Verschuldung der USA steigt, während
die Wirtschaft weiterhin kaum wächst. Damit wächst die Gefahr,
daß die Anleger irgendwann auch ernsthaft daran zweifeln, daß
die USA ihre Schuldenlast bewältigen können und US-Anleihen
abstoßen. Nicht umsonst warnen Fachleute schon seit Jahren
vor einem Platzen einer Blase bei den Staatsanleihen u.a. der
USA.

nochmal: wenn die ZB Anleihen des eigenen Staates aufkauft,
sind das keine schulden.

Na, aber sicher doch.

wenn ich mir bei meinem nachbarn geld leihe, dann hat der das
von seinem vermögen genommen, um es mir zu geben. wenn ich
dann zurückzahle, freuen wir uns beide. das nennt man
schulden.

Das klingt arg nach Wirtschaftsesoterik. Eine Verbindlichkeit ist eine Verpflichtung des Schuldners gegenüber dem Gläubiger, einen erhaltenen Betrag zurückzuzahlen und das in der Regel zzgl. Zinsen. Nichts anderes sind Anleihen, egal in wessen Händen sie sich befinden. Wenn Dir Dein Nachbar Geld leiht, das Du zurückzahlen mußt, dann sind das auch Schulden, ganz egal, woher er das Geld hatte, das er Dir gab.

wenn die usa von der fed geld „leihen“, dann hat die fed das
geld selbst gedruckt.die ist nicht in ihren keller gegangen,
und hat was aus dem safe (spareinlagen) genommen.

Was nichts an der Zahlungsverpflichtung des Staates ändert.

und wenn der
staat wirklich zurückzahlt (also keinen rollover betreibt)
dann freut sich die fed nicht, weil dann nämlich die geldmenge
sinkt (geld wird aus dem kreislauf genommen).

Siehe oben: das ist schlicht falsch.

Du weißt schon, daß neben Griechenland auch andere Länder Geld
von der EU erhalten haben, oder? Und nach allem, was man so
hört, machen Portugal und Irland Fortschritte, ohne daß diese
Länder unterworfen worden wären.

richtig. irland hat sich komplett unterworfen.

Inwiefern? Hat die EU dort einen Rreichsverweser eingesetzt?

portugal blutet weiter.

Immerhin sind beide Länder wieder kapitalmarktfähig.

von wegen fortschritt. die werden die nächsten 2 jahre noch
weiter in der scheiße stecken nur hier interessiert das
keinen, wenn die an der rändern europas verrecken.

Ich meine, in dem Absatz einige Übertreibungen zu entdecken.

Mein Tip: weniger Zitate, weniger youtube, mehr Lehrbücher, mehr eigenes Denken (in der Reihenfolge).