Toilettenfrau/-mann Geld geben?

Hallo,

nachdem wir die Frage heftig im Freundeskreis diskutiert haben, wollte ich in einem Forum mal nach weiteren Meinungen fragen.

Wenn ich doch schon Eintritt in einen Club bezahlt habe, gehe ich davon aus, dass ich dort umsonst aufs Klo gehen darf. Häufig sitzt dort trotzdem die Reinigungskraft mit einem Teller u erwartet ein Trinkgeld.

Wie seht ihr das? Fühlt ihr euch auch verpflichtet etwas zu geben, vorausgesetzt die Klos sind sauber? Ich fühle mich unwohl wenn ich nichts gebe, aber eigentlich sehe ich das nicht ein. Macht mich das zu einem Geizhals?

Was meint ihr? Etwas anders ist es vielleicht in Restaurants wo man keinen Eintritt zahlt…?

Ich freue mich auf eure Antworten!

Wenn man sich Gedanken drüber macht wie hoch üblicherweise die Bezahlung einer Reinigungskraft ist und wie „angenehm“ oft die Arbeit in der Toilette eines Clubs, wo doch mit einiger Regelmäßigkeit alkoholisierte oder unter sonstigem Drogeneinfluß stehende Personen für Sauerei sorgen sollte sich das als Streitfrage eigentlich erübrigen.

Verpflichtet sicher nicht, aber für den Job kann man ruhig etwas geben !!!

Ich finde auch, dass man ruhig etwas Trinkgeld geben kann. Man verdient sicherlich nicht viel bei dem Job.

Ja, tut es.

Tun dir die 50 Cents denn weh, nachdem du auch dein 5-Euro-Bier dort gelassen hast?

Gruß,
Steve

Wenn man bedenkt, was in solchen Clubs alles neben der Schüssel landet, sicherlich nicht unverdient.

Meine Antwort: nein.

  1. Sollte die Bezahlung so sein, dass niemand um Trinkgeld betteln muss.
  2. Finde ich es völlig unmöglich für Toiletten Geld zu verlangen
  3. Dürfen die das Geld oft nicht behalten
  4. Verstehe ich das nicht: Gartenschau 1: ein oder zwei Reinigungskräfte fahren mit Rad die Toiletten reihum ab. Kein Bettelschild. Gartenschau2: an jedem toilettenstandort steht jemand, begrüßt und verabschiedet jeden pinkler persönlich. Bettelschild. Zustand der Toilette auf Gartenschau 1 und 2 gleich.

Wenn man Eintritt in einen Club zahlt, erwartet auch der Kellner oder die Kellnerin trotzdem ein Trinkgeld. Meistens bekommt sie das auch. Zumindest wenn die Leistung stimmt. Gleiches gilt für die Putzfrau: Wenn es schön sauber ist und die Dame freundlich gibt es mal Trinkgeld. Aber nicht bei jedem Klobesuch.

Hallo.

Wenn die Reinigungskraft sowieso vor Ort ist, würde ich das am Zustand der Toilette festmachen. Also kein „Almosen“, sondern „leistungsgerechte Bezahlung“.

Gruß

Kannitverstan

Das ist sie aber oft nicht. Es kommt nicht selten vor, dass es sich offiziell um einen Minijob handelt, inoffiziell aber sehr viel länger gearbeitet wird - heruntergebrochen auf die Stunden ergibt das manchmal noch nicht einmal den halben Mindestlohn. Sprich: Die Leute sind auf das Trinkgeld angewiesen.

Ich glaube nicht, dass man eine Gartenschau mit einer nächtlichen Druckbetankungsstelle vergleichen kann.

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Ich habe da Mal einen interessanten Artikel gelesen zum Thema Trinkgeld…
Ersatzweise das hier: http://www.deutschlandradiokultur.de/stimmt-so-warum-geben-wir-trinkgeld-und-was-sagt-das-ueber.976.de.html?dram:article_id=312389

Und bleibt die Tatsache, dass die Leute das oft nicht behalten dürfen…

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Also Die Linke wählen.
Keinesfalls sowas wie SPD, die gerne als „links“ verortet wird oder werden mochte, tatsächlich das neoliberale Glanzstück seit Agenda 2010 ist. Diese SPD, die für den Niedriglohnsektor direkt verantwortlich ist und jetzt mit Schulz versucht, ein paar lächerliche Korrekturen vorzunehmen.
Das Problem des Unterschreiten des Mindestlohns ist übrigens in nahezu allen Branchen wie Dienstleistung oder Bau „üblich“. Bislang ist nichts vorgesehen, daran etwas zu ändern.

Franz

Ich gebe aus Prinzip in solchen Fällen auch kein Trinkgeld. Dieser Vorgang ist die Erniedrigung an sich… für die Betroffenen.

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Du meinst also echt, dass dein Almosen i.H. von 50 ct. für deine Kacke eine leistungsgerechte Bezahlung ist? Wenn der Sklave dir ordentlich vorgerichtet hat?

Kopfschüttel…

Franz

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Nu mach ma halblang!
Ich meine, daß es durchaus Reinigungspersonal gibt, das auf dem Stuhl neben dem Teller sitzt. Und sitzt. Und sitzt.
Während drinnen der Papierkorb überquillt, die Kloschüsseln versch… sind und der Seifenspender leer ist!
Natürlich kann man nicht verlangen, dass der/die Gute jedem A… hinterherputzt, aber manchmal fragt man sich halt, ob der/die nur da ist, um auf den Teller mitm Geld aufzupassen. Und dafür sind mir 50 ct wirklich zu schade!

Gruß,

Kannitverstan

PS: Wie geht dein Kommentar eigentlich mit dem hier zusammen:

??

Unabhängig davon ob man Eintritt für den Club bezahlt hat, wenn es sauber ist, dann gebe ich auch etwas Geld. Ist es das nicht, geht die gute Reinigungskraft leer aus.

Gibst Du dem Thekenpersonal Trinkgeld? Warum nicht auch die Arbeit der Toilettenfrau mit 50 Ct. wertschätzen?

Ja, denen gibt man Geld!

Gruß Oberberger

…und wenn die an einem Abend 2.000 Euros gemacht haben … weil 5.000 bis 6.000 Gäste anwesend waren … So What? - Hauptsache die Party war gut; oder?

Du hast es leider nicht verstanden.
Trinkgeld geben ist eine Geste der Macht. Das schlecht bezahlte niedere Personal muss es dir Recht machen, um es sich zu verdienen, es ist ja darauf angewiesen. Und ob es Recht ist oder nicht, entscheidet der Geber, nach Gutsherrenart oder Laune oder nach Unterwürfigkeit des Dienstleisters. Dann fühlt man sich aber auch toll, wenn man Mal benutzt Euro mehr springen lässt… Das klingt hier auch in vielen Antworten an. " Wenn sie freundlich ist", „wenn es sauber ist“ wer bekommt denn sonst sein Gehalt nach solchen Bedingungen?

Das passt einfach nicht in unsere Zeit.
Mir stellt klar, dass das problematisch ist da eine Ânderung herbeizuführen. Aber einfach weitermachen ist eben auch keine Lösung.

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Derlei Gedanken sind mir äußerst fremd, und ich empfinde das noch nicht einmal andeutungsweise so. Für mich bedeutet es lediglich, dass ich eine Service-Leistung - nämlich die Benutzung der Toilette - bezahle. Tatsächlich sind mir Toiletten, bei denen ein echter Mensch anwesend ist, deutlich lieber als die vielerorts zu findenden Toiletten mit Münzautomaik, denn Erstere sind meiner Erfahrung nach nicht nur deutlich sauberer, sondern auch dann problemlos benutzbar, wenn man gerade keine passende Münze zur Hand hat.

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Wenn Reinigungskräfte, die in irgendeinem anderen Bereich tätig sind, nicht für Sauberkeit sorgen, werden sie abgemahnt bzw. entlassen.

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