Hallo, habe einen sehr großen Tonkübel. Er hat einen Riss und ich möchte ihn so repariere, dass die Reparatur minimal sichtbar ist und dennoch haltbar. Das Problem ist, dass der Riss so schmal ist, dass das Einbringen eines Klebers nicht so leicht ist. Es müsste ein gering viskoser flüssiger Kleber sein. Den Kübel aufzusprengen um dann die Scherben wieder zusammen setzen, möchte ich vermeiden.
Für eure Antworten bedanke ich mich.
Udo Becker
hi,
Harz wäre doch gut möglich.
Schau im Baumarkt mal nach UHU Endfest.
Handschuhe benutzen oder zumindest nicht anfassen.
Würde den Riss von innen her füllen und sehr darauf achten, dass außen nichts austritt. Eventuell vorher Abkleben.
grüße
lipi
Hallo!
Die dauerhafte Instandsetzung/Abdichtung/Stabilisierung eines Steingut/Tongefäßes gelingt am besten mit Wasserglas. Es gibt verschiedene Sorten, wähle Kaliwasserglas. Wasserglas ist eine seit Jahrhunderten bewährte wasserdünne Plörre (via Ebay in 5l- oder 10l-Kanistern), mit der sich Tongefäße instand setzen, Wände abdichten und sandende Putze stabilisieren lassen.
Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserglas
bei etlichen Produkten der Bauchemie durchaus renommierter Hersteller hege ich den Verdacht, dass es sich mit Handelsnamen versehen und mindestens eine Zehnerpotenz überteuert schlicht um Wasserglas handelt.
Gruß
Wolfgang
Soll das innen und außen unsichtbar sein? Sonst würde ich innen ein reißfestes „Pflaster“ über den Riss kleben.
Die Kleberfrage - schwierig. Ein paar ideen. Silikon? Zwei Komponenten Kleber. Montagekleber aus der Kartusche?
Danke für die Antworten. Die Kleber und 2 Komponentenkleber- Lösungen gehen leider nicht, weil der Riss es nicht erlaubt, viskose Flüssigkeiten einzubringen. Ich werde erst mal die Wasserglas- Lösung probieren. Wasserglas sollte durch die Kapillarwirkung von selbst in den Risss eindringen.
Udo Becker
Hallo Udo, erzähl mal, ob und wie es funktioniert hat. Ich habe einen sehr dünnwandigen (nicht stärker als ein feines Knäckebrot), sehr großen und hohen, handgefertigten und künstlerisch gestalteten, gebrannten Tontopf, in den wir schon zweimal rückwärts hineingetreten sind. Ja, solche Trampel gibt es.
Bisher wurde er mit herkömmlichem Kleber repariert, allerdings sind die Bruchstellen nicht belastbar, der Kleber härtet nicht.
Also erzähl bitte von Deinen Erfahrungen mit Wasserglas, ich hänge sehr an dem Stück, zumal er als Galerieobjekt auch nicht ganz billig war.
Danke schon jetzt
Sylvia
Will ich gerne tun. Nachdem ich Chemiker bin, weiß ich auch, dass der Prozess mit Wasserglas lange dauern wird, weil man das Zeug mehrmals auftragen muss. Wasserglas verwandelt sich in Quarz unter dem Einfluss von CO2 aus der Luft. Das dauert und man kann es nicht mit dem Abbinden eines Kunstharzklebers vergleichen.
Ich melde mich gerne wieder.
Udo Becker
Vielen Dank Udo
Wasserglas zum Kleben von Tonscherben: Habe einen Versuch angesetzt mit einem anderen Tongefäß und es hat gut funktioniert. Also Scherben verkleben die man beidseitig mit Wasserglas einnässen und dann längere Zeit fixieren kann (einige Tage) funktioniert.
Übrigens: Im Internet habe ich gelesen, dass die Archäologen „Uhu hart“ nehmen. Die Begründung: Aus wissenschaftlichen Gründen muss die Reparatur reversibel sein, der Kleber muss bei Bedarf (mit Alkohol oder Aceton, welches weiß ich nicht mehr) vollständig entfernt werden können)
Grüße Udo Becker
Danke Udo für die Fortsetzung.
Oh, das Fixieren über Tage ist ein Problem, vielleicht, wenn ich eine Schnur herumspanne, mit nem Knebel auf Spannung bringe? Heikel, wegen der Dünnwandigkeit und außerdem sind es mehrere Bruchstücke. Vielleicht nehme ich doch besser uhu hart? (Nicht so elegant aber ausreichend? Es ist ein Zierobjekt und wird nicht benutzt, sondern steht einfach nur herum.)
Danke auf jeden Fall
Sylvia