Trägheit

Ich hab mich in letzter Zeit mal ein wenig über Trägheit schlau gemacht.
Allerdings hab ich nicht heraus gefunden WARUM ein Körper träge ist.
Klar, gäb es keine Trägheit könnte man quasi ein Auto das auf einen zu fährt einfach mal so auf halten wenn es nicht weiter beschleunigt.

Was mich so verwirrt ist die Tatsache das Körper auch im Weltraum träge sind.

hoffe ihr könnt mir da helfen :B

mfg

Hallo,

die Frage wird Dir niemand befriedigend beantworten können.

Trägheit ist (wahrscheinlich) eine fundamentale Eigenschaft von Masse, so wie Ladung eine Eigenschaft von Elektronen ist oder Energie eine Eigenschaft von Photonen. Vielleicht sogar noch mehr: Masse _ist_ Trägheit, und dazu kommt als Wirkung noch die Gravitation (die man als „schwere Masse“ bezeichnet). Man beobachtet schlicht, dass es so ist und bastelt dann Modelle, welche mit diesen Größen rechnen.

Ähnlich ist es vielleicht auch mit „Raum“ und „Zeit“. Die Konzepte sind aus unserer Alltagserfahrung heraus formuliert und kleiden unsere Beobachtungen in Worte. Was das nun physikalisch _ist_, und ob zB. Zeit auch „existiert“, wo sich nichts ändert, oder ob Raum auch existiert, wo nichts ist, können wir nichtmal sagen. Immerhin wissen wir aber aus genauen Beobachtungen und schlauen Folgerungen, dass Zeit und Raum nicht überall und immer gleich sind. Nach diesen Erkenntnissen musste unser Konzept dieser Größen angepasst werden (was zeigen soll, dass die Worte Teile von Modellen beschreiben und nicht die Wirklichkeit selbst). Das Konzept „Tragheit“ könnte in anderen (evtl besseren?) Modellen über die physikalische Struktur der Welt möglicherweise eine andere Bedeutung erlangen oder ganz wegfallen. Als Allegorie will ich mal die Korrioliskraft nennen. Die Kraft, die Hoch- und Tiefdruckgebiete sich drehen lässt und die globalen Meeresströmungen beeinflusst ist ja schon konkret, sie ist beobachtbar und messbar. Trotzdem: Es ist wie wir wissen „nur“ eine Scheinkraft, die aus der Rotation der Erdkugel folgt. Ein sehr einfaches Modell unserer Welt (vielleicht im geozentrischen Weltbild) welches die Erdrotation nicht kennt, benutzt wahrscheinlich die Korrioliskraft als fundamentale Naturgröße in ihren Modellen. Wir haben nun ein besseres Modell, welches die Erdrotation auch berücksichtigt, und in diesem besseren Modell ist eine solche Kraft als fundamentale Naturgröße nicht mehr nötig; sie ergibt sich logisch aus dem Zusammenwirken von Tangentialen Bewegungen und der Erdrotation.

LG
Jochen

Als Allegorie will ich

mal die Korrioliskraft nennen. Die Kraft, die Hoch- und
Tiefdruckgebiete sich drehen lässt und die globalen
Meeresströmungen beeinflusst

Hallo Jo, beeinflusst ja. Aber drehen lässt? Sie lenkt Bewegungen auf der Nordhalbkugel nach rechts ab, das heißt bei Zyklonen nach außen und wirkt stabilisierend zusätzlich zur Fliehkraft. Bei antizyklonaler Srömung wirkt sie nach innen ebenfalls stabilisierend aber der Fliehkraft entgegen. Wenn es nach der Corrioliskraft ginge, müssten beide Drucksysteme sich im Uhrzeigersinn drehen. Gruß, eck.

Hallo,
um es nochmal einfach und kurz zu sage:
Naturwissenschaften beschreiben nur, wie das Universum funktioniert,
aber nicht warum es genau so ist wie es eben ist.

Allerdings hab ich nicht heraus gefunden WARUM ein Körper träge ist.

Weil die Naturgesetze in unserem Universum genau so wirken, wie wir es
beobachten können.

Klar, gäb es keine Trägheit könnte man quasi ein Auto das auf
einen zu fährt einfach mal so auf halten wenn es nicht weiter
beschleunigt.
Was mich so verwirrt ist die Tatsache das Körper auch im
Weltraum träge sind.

Weil Trägheit eine Eigenschaft ist, die an Masse gebunden ist aber
nicht an Gewichtskraft, welche uns auf dem Planeten festhält.
Die Gravitation ist zwar auch an die Masse gebunden, stell aber
einen anderen Effekt dar.
Gruß Uwi

die Raumzeit hat´s nicht leicht mit uns…

Was mich so verwirrt ist die Tatsache das Körper auch im
Weltraum träge sind.

trägheitskraft und beschleunigungskraft sind identisch. wenn du einen körper, also energie, beginnst zu bewegen, beschleunigst du ihn/sie. obwohl die raumzeit keine veränderung in der umgebung zeigt, wird der körper beschleunigt. mit welchem recht?! also wenn ich raumzeit hieße, ich würde mich wehren und den körper bremsen. So nicht!!!
oder anders ausgedrückt: eine trägheitsfreie bewegung findet dann statt, wenn ein körper der raumzeit kräftelos folgen kann, d.h.: wenn du frei fällst/schwebst.

quantenmechanisch könnte man es eventuell darauf zurückführen, dass die masse im subatomaren aus energie besteht bzw. zusammengehalten wird und diese energie mit dem, woraus das universum besteht, verbunden ist…vielleicht…

Hi acoustic,

dazu habe ich zufällig neulich im Buch „2001-Odyssee im weltraum“ von Arthur C. Clarke was gelesen, und zwar: Wenn man sich auf dem Mond bewegt, lernt man den Unterschied zwischen Gewicht und Masse kennen.

Das Gewicht beträgt aufgrund der geringeren Graviation des Mondes (nur 1/6 der Erde) statt 90 kg auf der Erde hier nur noch 15 kg. Man kommt sich also viel leichter vor, kann fast fliegen.
Dies gilt aber nur für geradlinige Bewegungen. Sobald man hiervon abweicht und eine Kurve beschreiben will, merkt man, dass man immer noch eine Masse von 90 kg besitzt, welche unabhängig von der Gravitation ist. Und diese Masse will einen aufgrund der Trägheit in der Kurve weiter in der vorherigen geradlinigen Bahn bewegen, bzw. zieht einen in einer Kurve nach aussen.

Gruss
Mic

Hallo acoustic!

Ich hab mich in letzter Zeit mal ein wenig über Trägheit
schlau gemacht.
Allerdings hab ich nicht heraus gefunden WARUM ein Körper
träge ist.
Klar, gäb es keine Trägheit könnte man quasi ein Auto das auf
einen zu fährt einfach mal so auf halten wenn es nicht weiter
beschleunigt.

Hui, nach dem „Warum“ darfst du nicht fragen, sonst taucht ganz schnell die Paradigma-Polizei bei dir auf und nimmt dich fest!!! :wink:

/t/paradigmenwechsel–2/4933059/14

Mal im Ernst, deine Frage gefällt mir und ist super-interessant!

Die Theorie des „Elektrischen Universum“ hat bezüglich der Gravitation eine andere These:

„But when we apply force to a body, how is that force transferred to overcome inertia? The answer is ‘electrically’ by the repulsion between the outer electrons in the atoms closest to the points of contact. The equivalence of inertial and gravitational mass strongly suggests that the force of gravity is a manifestation of the electric force.“
Quelle: http://www.holoscience.com/news.php?article=89xdcmfs

Vesselin Petkov hat sich mit dieser Frage auch beschäftigt:
http://alcor.concordia.ca/~vpetkov/

Ich lese es mir heute Abend genauer durch. Vielleicht finde ich auch einen deutschen Artikel dazu.

Gruß
Paul