Hi Metapher,
Ganz gleich, ob es sich um einen singulären Traum oder um
einen Wiedrholungstraum handelt: Deuten lassen ist
nicht möglich.
Daran mag ich einfach nicht ganz hunderprozentig glauben.
Freilich nur darauf bezogen, was ich selbst hinter den Träumen vermute.
Interessanterweise ist es
bereits seit der Antike belegt, daß Menschen immer wieder den
Eindruck haben, daß sich „hinter“ dem erinnerten Traum eine
„Bedeutung“ verberge.
Das kann aber doch sein, oder nicht?
In der seid Freuds Traumdeutungstheorie
üblichen Terminologie nennt man das den latenten
Traumgedanken - im Unterschied zum erinnerten Traum, den
man den manifesten Traumgedanken nennt. Zu
unterscheiden davon ist dann aber noch der eigentliche
Traumbericht.
Das stimmt zweifelsfrei, nur hab ich selbst es konkret er(träumt)lebt,
daß es in bestimmten Lebenssituationen sich doch herausgestellt hat,
auf die erstaunlichste Weise, Realität entweder mit in den Traum zu nehmen und sie so zu „verarbeiten“ bzw. umgedreht.
Es gibt aber speziell dafür angelegte Verfahren des Dialogs,
durch die es dem Träumer (in den meisten Fällen) möglich ist,
selbst seinen latenten Traumgedanken zu erhellen.
Genau, ich würde hier gern mein Beispiel bringen:
Als meine Mutter auf grauenhafte Art litt und schließl. starb, träumte
ich ganz real (und zwar jede be*** Nacht), daß sie auf meinem Sofa saß, wobei ich mir bewußt war, daß sie tot ist, und ich mich bei ihr
entschuldigte dafür, daß ich sie nicht vor der Krankheit retten konnte. Das ging ca. ein halbes Jahr so. Damals hatt ich Angst einzu-
schlafen, war überreizt und vielleicht löste auch dies jede Nacht den Traum aus. Dann trat eine überraschende Wende ein. Zum erstenmal sprach meine Mutter im Traum zu mir. Ihr dünner Zeigefinger bohrte sich tief in meinen Bauch und sie sagte: lass mich endlich in Ruhe, es ist wie es ist und nicht Deine Schuld. Bin mit fürchterlichen Bauchschmerzen (die waren real) aufgewacht und hab nie, niemals wieder diesen Traum gehabt.
Hört sich vielleicht dämlich an, aber ist die Wahrheit und es liegt mittlerweile 9 Jahre zurück, aber beeindruckt mich noch immer.
D.h. die Reflexion über die sprachliche Form der
Traumerzählung ist bereits ein Teil der dialogischen Arbeit am
Traumgedanken.
Das leuchtet ein.
Die Verwendung von vorgefertigten Listen von Traumbildern ist
aber Unfug, der sich aus den historischen Anfängen der
Traumdeutung penetrant erhalten hat (siehe [FAQ:286].
Stimmt!!!
Die von C.G.Jung erwähnten archetypischen Traumbilder (die im
Unterschied zu seiner Auffassung sogar in längeren
Traumsequenzen bestehen können) tauchen zwar tatsächlich in
Träumen auf, aber sie müssen dann immer noch im engen Bezug
auf den individuellen Träumer und den aktuellen Traum und auf
die aktuelle Lebenssituation erarbeitet werden.
Erarbeitet, na ja und da seh ich das Problem, ich denke nämlich, nur der Träumer selbst kann herausfinden, was es damit aufsich hat, bzw.
ob es eine Bedeutung hat.
Ich konnte im Schlaflabor oft beobachten, wie Leute lautstark mit
imaginären Menschen in Dispute geraten und so Spannungen abbauten.
Man sollte meinen, Menschen, die sich derart lautstark*g* mit wem
auch immer verbal auseinandersetzen im Traum, müßten völlig fertig sein nach dem Erwachen. Pustekuchen, die waren die Entspanntesten.
Ein sehr interessantes Thema, wenn man realistisch bleibt und nicht alles und jedes zu deuten versucht.
Aber die Problematik der Wiederholungsträume interessiert mich schon sehr, deshalb auch *** für die Zusammenfassung.
Grüße
d.